Tobias Schick (SPD) reagiert auf die Zwischenstände der Auszählung zur Stichwahl um das Amt des Cottbuser Oberbürgermeisters.
Tobias Schick (SPD) reagiert auf die Zwischenstände der Auszählung zur Stichwahl um das Amt des Cottbuser Oberbürgermeisters. dpa/Frank Hammerschmidt

Cottbus gilt als AfD-Hochburg und gleichzeitig als Hotspot der rechtsextremistischen Szene. Der Unmut in der Bevölkerung im Braunkohlerevier über die Energiepolitik der Berliner Ampelregierung ist hoch. Hier erhoffte sich die AfD mit ihrem Kandidaten Lars Schieske, was ihr bislang noch in keiner anderen deutschen Großstadt gelang: das Rathaus zu regieren. 

Doch daraus wird wieder nichts. Denn je mehr Stimmen bei der Stichwahl ausgezählt wurden, desto stärker verfestigte sich der Vorsprung des SPD-Kandidaten Tobias Schick, der von allen demokratischen Parteien unterstützt wurde. Am Ende kam der 41-Jährige nach Angaben des Wahlleiters auf 68,6 Prozent der Stimmen. Lars Schieske wurde mit 31,4 Prozent von knapp jeder dritten Cottbusserin und jedem dritten Cottbusser gewählt. Der Gewinner musste die absolute Mehrheit und mindestens 15 Prozent der Stimmen holen, das sind 11.837 Stimmen. Insgesamt holte Schick 29.434 Stimmen, sein Kontrahent 13.477 Stimmen.

Berliner SPD gratuliert Tobias Schick noch vor Beendigung der Stimmauszählung zum Wahlsieg

Die Berliner Sozialdemokraten gratulierten dem Cottbuser SPD-Kandidaten noch vor Beendigung der Auszählung am Abend auf Twitter.

Herausforderer Schieske gratulierte Schick ebenfalls, bevor alle Stimmen ausgezählt waren.

Die Wahl war mit Spannung erwartet worden, weil es dabei auch um die Frage geht, ob die AfD erstmals in Deutschland einen Oberbürgermeister stellt oder nicht. Rund 79.000 Cottbuserinnen und Cottbuser waren zur Wahl aufgerufen. CDU, Grüne, Linke und FDP hatten Schick für die Stichwahl ihre Unterstützung zugesagt. In der ersten Wahlrunde hatte Schick 31,8 Prozent geholt mit 13.300 Stimmen und Schieske 26,4 Prozent mit 11.026 Stimmen.