Schlimmer Verdacht gegen China : Stammt das Virus doch aus einem Labor in Wuhan?
US-Diplomaten sollen die Trump-Regierung bereits 2018 auf massive Sicherheitsprobleme in einem Forschungslabor im späteren Corona-Hotspot Wuhan hingewiesen haben.

In einer brisanten Enthüllungs-Story berichtet „Washington Post“, dass US-Diplomaten bereits 2018 das Weiße Haus vor massiven Sicherheitsrisiken in einem Forschungslabor im chinesischen Wuhan gewarnt hätten, dem späteren Epizentrum der Corona-Seuche. Doch die Administration von Trump rührte sich nicht.
In der Zeit von Januar bis März 2018 habe eine US-Delegation um Jamison Fouss, Generalkonsul in Wuhan, und dem Berater der Pekinger Botschaft für Wissenschaft, Rick Switzer, mehrfach das „Wuhan Insitute of Virology“ besucht, so „Washington Post“.
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Und die Versuchsreihen, die die US-Diplomaten dort im Hochsicherheits-Labor zu Gesicht bekamen, hätten ihnen große Sorge bereitet. Denn die Chinesen erforschten damals gefährliche Coronaviren bei Fledermäusen – und ihre mögliche Übertragung auf den Menschen, so das US-Blatt weiter. Bezeichnenderweise liegt das Institut nur 30 Kilometer vom Fischmarkt entfernt, wo das Virus nach offiziellen chinesischen Berichten zum ersten Mal auf einen Menschen übersprang.
USA sollen sich finanziell und wissenschaftlich an Studien des Labors beteiligt haben
Zurück in der Botschaft in Peking formulierte die US-Delegation zwei Berichte ans Weiße Haus, die als sensibel, nicht aber als geheim eingestuft wurden. Die Beamten warnten darin vor Sicherheits- und Managementschwächen im Labor in Wuhan. Es gebe einen ernsthaften Mangel an ausgebildeten Technikern und Forschern, die für den sicheren Betrieb des Labors unerlässlich seien, schrieben die Diplomaten in einem der Berichte. Sie warnten auch ausdrücklich davor, dass die riskanten Forschungen eine SARS-ähnliche Pandemie auslösen könnten, wenn keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen würden.
Daher schlugen sie laut „Washington Post“ der Administration von US-Präsident Donald Trump vor, Hilfe zu schicken um die Sicherheitsstandards im Institut zu verbessern. Die USA sollen nicht nur auf die Aktivitäten in diesem Labor hingewiesen worden sein, sondern auch zuvor finanziell und wissenschaftlich an dessen Studien beteiligt gewesen sein. So habe das Institut in Wuhan Unterstützung von der Uni von Texas und anderen US-Organisationen erhalten, darunter auch 3,7 Millionen Dollar für Untersuchungen an Fledermäusen aus Höhlen in Yunnan.

Die beiden Depeschen zeigen laut „Washington Post“, dass US-Beamte ihre Besorgnis über ein Virus zum Ausdruck brachten, das möglicherweise versehentlich oder durch Bioabfälle aus dem Labor austreten könnte. Doch sei den Labors nach diesen Nachrichten keine zusätzliche Unterstützung aus den USA gewährt worden.
Zwar räumt auch „Washington Post“-Autor Josh Rogin ein, die Diplomaten-Berichte seien keine Beweise für eine Labor-Pandemie. Doch auch die Darstellung der Pekinger Regierung, das Virus stamme von einem Fischmarkt, könne heute klar widerlegt werden. Der am 1. Dezember 2019 vermeldete erste Covid-19 Fall habe nachweislich keine Verbindung zum Markt gehabt, auch ein Drittel der nachfolgend Infizierten nicht.