Neuwagen vor der Verladung in Bremerhaven - die Exporte sind durch die Corona-Krise massiv eingebrochen. 
Neuwagen vor der Verladung in Bremerhaven - die Exporte sind durch die Corona-Krise massiv eingebrochen. 
Foto: Ingo Wagner/dpa

Die Hiobsbotschaften aus der Wirtschaft reißen nicht ab: Beim größten Exporteur Europas Deutschland sind die Ausfuhren zu Beginn der Corona-Krise eingebrochen – so massiv, wie seit 30 Jahren nicht mehr. Die Unternehmen führten im März Waren im Wert von 108,9 Milliarden Euro aus. Das waren 7,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat und 11,8 Prozent weniger als im Februar 2020, errechnete das Statistische Bundesamt. Gegenüber dem Vormonat war es der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im August 1990. Die Importe verringerten sich binnen Jahresfrist um 4,5 Prozent auf 91,6 Milliarden Euro.

Der Einbruch im März hinterließ deutliche Spuren im ersten Quartal. Die Ausfuhren sanken gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozent auf 324,9 Milliarden Euro. Die Einfuhren verringerten sich um 2,9 Prozent auf 273,1 Milliarden Euro.

Vor der Eskalation der Krise in Europa hatten die Unternehmen im Februar noch etwas mehr Waren „Made in Germany“ ausgeführt als im Vorjahreszeitraum. Erste Effekte hatten sich aber bereits im Handel mit der im Februar besonders von dem neuartigen Virus betroffenen Volksrepublik China gezeigt. Die Welthandelsorganisation (WTO) rechnete zuletzt mit einem Absturz des Welthandels infolge der Corona-Krise von 13 bis 32 Prozent.
„Die deutsche Warenausfuhr wurde im März zwischen zwei schweren Mühlsteinen aufgerieben: So spürten die deutschen Exporteure nicht nur die coronabedingte Schwäche des chinesischen Marktes, sondern auch das immer stärkere Wegbrechen ihres europäischen Heimatmarktes“, kommentierte Andreas Scheuerle, Volkswirt der Dekabank die desaströsen Zahlen: „Während im kommenden Monat die Impulse aus China wieder zunehmen sollten, werden sich die Bremseffekte in Europa nochmals verschärfen.“ (dpa)