SPD-Doppelspitze: Esken und Klingbeil treten an
Im Dezember soll die neue Führung bei einem Parteitag gewählt werden

Der bisherige Generalsekretär Lars Klingbeil (43) und Parteichefin Saskia Esken (60) wollen die SPD künftig gemeinsam führen. Das erklärten beide in einer SPD-Präsidiumssitzung. Das Präsidium folgte dem einstimmig und schlug die Personalie dem Parteivorstand vor. Gewählt werden soll die SPD-Führung auf einem Parteitag vom 10. bis 12. Dezember.
Esken hatte zuvor ARD-Morgenmagazin auf die jahrelange enge Zusammenarbeit mit Klingbeil hingewiesen. Er sei erfolgreicher Wahlkampfmanager und ein „Architekt der Erneuerung der SPD“ und sie schätze ihn persönlich sehr.
Der amtierende Co-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans (69) hatte Ende Oktober seinen Rückzug angekündigt. Esken und er waren im Dezember 2019 nach einem langwierigen Auswahlprozess an die SPD-Spitze getreten. Damals war Olaf Scholz, der gemeinsam mit der Brandenburger Politikerin Klara Geywitz antrat, Esken und Walter-Borjans unterlegen. Auch jetzt ist nicht ausgeschlossen, dass sich vor dem Parteitag noch weitere Bewerberinnen oder Bewerber für den Parteivorsitz melden.
Mit der Wiederwahl zur Co-Vorsitzenden dürfte Esken als potenzielle Ministerin einer Ampel-Regierung ausfallen. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hatte eine Doppelfunktion abgelehnt.