Sorgenkind Deutsche Bahn – CDU und CSU wollen den Staatskonzern zerschlagen
Die Probleme des Staatskonzerns will man durch seine Aufspaltung in den Griff bekommen.

Die Züge sind unpünktlich und der Service zum Teil unterirdisch. Bei der Bahn gibt es viele Baustellen, sie ist ein deutsches Sorgenkind. Das soll und muss sich nach Ansicht von CDU und CSU ändern und deshalb soll der ganze Laden erst einmal zerschlagen werden.
Nach dem Willen der Union soll die Deutsche Bahn schlanker aufgestellt werden, indem der Staatskonzern aufgesplittet wird. Ein Reformpapier der Bundestagsfraktion sehe vor, die Bereiche Netz, Bahnhöfe und die Energiesparte aus dem Verbund herauszulösen, berichtet die Augsburger Allgemeine (Montag). Sie sollen in einer Infrastruktur GmbH des Bundes gebündelt werden.
Bei der Bahn verbleiben demnach die Bereiche Nahverkehr, Fernverkehr und Gütertransport, die außerdem verschlankt werden sollen. „Die Holding der DB wird aufgelöst und die bisherige DB-Struktur mit 740 Beteiligungen und Tochtergesellschaften entflochten“, zitierte die Zeitung aus dem Papier von CDU und CSU.
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Die Bahn erreicht Wachstumsziele nicht
Mit der jetzigen Struktur könne die Bahn weder das laufende Geschäft noch die Wachstumsziele im Fern- und Güterverkehr erfüllen, sagte der CSU-Verkehrsexperte Ulrich Lange dem Blatt. Die Zerschlagung der Bahn werde auch dazu führen, dass private Konkurrenten bessere Chancen bekämen. „Die Trennung von Netz und Betrieb wird sich auch positiv auf den Wettbewerb auswirken, da andere Anbieter als die Deutsche Bahn das Schienennetz stärker als bisher nutzen können.“ Lange forderte die Ampel-Parteien auf, dem Vorschlag zu folgen.
Im Gegensatz zum Regierungsbündnis plädieren CDU und CSU dafür, die Speditionstochter Schenker bei der Bahn zu lassen. „DB Schenker muss als international tätiger Logistikdienstleister in Bundeshand bleiben. Das ist gerade mit Blick auf Mitbewerber wie China von strategischer Bedeutung“, heißt es im Reformpapier.
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