Abschied von einem großen Staatsmann
So trauert die Welt um Gorbatschow – sogar Egon Krenz meldet sich
Der ehemalige DDR-Staatschef nennt Gorbatschow einen „verlorenen Freund“ der zur Zerstörung der Sowjetunion beitrug. Andere Politiker würdigten den Verstorbenen als Mann des Friedens.

Politiker aus aller Welt trauern um Michail Gorbatschow. Sogar der russische Präsident Wladimir Putin und der einstige DDR-Staatschef Egon Krenz bekundeten ihr Beileid.
US-Präsident Joe Biden rühmte Gorbatschow als „Mann mit außergewöhnlicher Weitsicht“, der die Welt sicherer machte. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron bezeichnete Gorbatschow als „Mann des Friedens“, der den Russen „den Weg zur Freiheit“ eröffnet habe. „Sein Engagement für Frieden in Europa hat unsere gemeinsame Geschichte verändert.“
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Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte Gorbatschow als „mutigen Reformer“. Deutschland werde nicht vergessen, dass durch ihn „Demokratie und Freiheit in Europa möglich“ wurden. Scholz sagte, Gorbatschow sei in einer Zeit gestorben, in der nicht nur die Demokratie in Russland gescheitert sei, „sondern auch Russland und der russische Präsident Putin neue Gräben in Europa zieht und einen furchtbaren Krieg gegen ein Nachbarland, die Ukraine, begonnen hat“. Scholz hoffe, „dass der russische Staat seinem früheren Staats- und Regierungschef die Ehre erweist, die ihm gebührt“.

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Ex-Kanzlerin Angela Merkel bezeichnete Gorbatschow als „einzigartigen Weltpolitiker“, ohne dessen Mut „auch die friedliche Revolution in der DDR nicht möglich gewesen“ wäre. „Gorbatschow hat auch mein Leben grundlegend verändert.“
Ähnlich äußerte sich Berlins Regierende Franziska Giffey. „Michail Gorbatschow war ein bemerkenswert mutiger Staatsmann“, sagte sie. „Seine kluge Politik war maßgeblich für die Beendigung des Kalten Krieges und den Fall des Eisernen Vorhangs. Damit hat Gorbatschow den Weg zur Deutschen Einheit ermöglicht. Besonders die Menschen in Ostdeutschland, aber auch in ganz Deutschland und Europa haben ihm viel zu verdanken.“
Auch der einstige DDR-Staatschef Egon Krenz meldete sich zu Wort. „Ich behalte ihn als einstigen verlorenen Freund und schließlich als widersprüchliche Persönlichkeit in Erinnerung, der Gutes wollte, aber letztlich zur Zerstörung der Sowjetunion und zur Deutschen Einheit hinter dem Rücken der DDR beitrug“.
Gorbatschow: Sogar Putin kondolierte
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schrieb in einem Kondolenzschreiben an Gorbatschows Tochter Irina Wirganskaja: „Ich verneige mich vor einem großen Staatsmann.“ Auf Twitter erklärte er, dass Gorbatschows Traum vom friedlichen Europa in Trümmern liege, „zerstört durch den brutalen Angriff Russlands auf die Ukraine“.

Er habe großen Einfluss auf das Weltgeschehen genommen, schrieb der russische Präsident Putin in einem Beileidstelegramm: „Er hat unser Land durch komplexe, dramatische Veränderungen, große außenpolitische, wirtschaftliche und soziale Herausforderungen geführt.“ Gorbatschow soll in Moskau neben seiner Frau Raissa (sie starb 1999) beerdigt werden. Ob er ein Staatsbegräbnis erhält, ist noch unklar.