Eine Ärztin impft eine Patientin gegen Corona.
Eine Ärztin impft eine Patientin gegen Corona. imago/Wilhelm Mierendorf

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie bieten alle bisher in Europa zugelassenen Impfstoffe einen hohen Schutz. Doch selbst wenn die Impfstoffe das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, deutlich reduzieren, gibt es keinen hundertprozentigen Schutz.

Wie bei anderen Viren auch kann es zu seltenen sogenannten Impfdurchbrüchen kommen. 5374 solcher registrierter Fälle listet das Robert-Koch-Institut seit Anfang Februar auf. 676 Betroffene mussten im Krankenhaus behandelt werden. Und die Delta-Variante scheint die Zahl solcher Durchbrüche noch zu erhöhen.

Studie untersuchte 152 vollständig Geimpfte

Doch für welche Personengruppen ist das Risiko, trotz vollständigen Impfschutzes schwer an Covid-19 zu erkranken, besonders hoch? Das haben Forscher aus Israel in einer Studie analysiert. Seinen Bericht veröffentlichte Studienleiter Tal Brosh-Nissimov von der Universitätsklinik in Ashdod im Fachmagazin Clinical Microbiology and Infection.

In ihrer Untersuchung haben die Forscher die Daten von insgesamt 152 Patienten ausgewertet, die den Impfstoff von Biontech/Pfizer doppelt verabreicht bekommen hatten und sich trotzdem mit dem Coronavirus infizierten. Bei den Studienteilnehmern war dies frühestens acht Tage nach der zweiten Impfung geschehen. Im Schnitt lagen zwischen der zweiten Impfung und der Aufnahme im Krankenhaus 40 Tage.

Welche Vorerkrankungen sind besonders gefährlich?

Und die Daten aus Israel zeigen, dass vor allem solche Personen gefährdet sind, sich trotz Impfung anzustecken, die auch unter den Nicht-Geimpften ein erhöhtes Risiko haben, schwer zu erkranken. Und das sind Menschen, die bereits an einer Vorerkrankung leiden.

Nur sechs der 152 untersuchten Patienten waren vorher völlig gesund. Alle anderen litten unter mindestens einer dieser Erkrankungen:

  • Bluthochdruck (71 Prozent)
  • Diabetes (48 Prozent)
  • geschwächtes Immunsystem (40 Prozent)
  • Herzerkrankung (28 Prozent)
  • Lungenerkrankung (24 Prozent)
  • Krebs (24 Prozent)
  • Demenz (19 Prozent)

Ältere Geimpfte sind anfälliger für Infektion 

Ebenso sind ältere Personen eher gefährdet – in der israelischen Studie waren die betroffenen Patienten im Schnitt 71 Jahre alt. Zum gleichen Ergebnis kamen Forscher der Berliner Charité. Auch die Daten aus Deutschland zeigen, dass es insbesondere Ältere sind, die trotz doppelter Impfung noch schwer erkranken können.