Schwarzer flüchtet vor der Polizei: Sie tötet ihn mit 60 Kugeln
Das Opfer (25) soll vor einer Verkehrskontrolle geflüchtet sein und auf die Polizei geschossen haben.

Acht Polizisten schießen auf einen unbewaffneten Mann, er wird zersiebt: 60 Schusswunden zählte der Gerichtmediziner. Nach dem Tod des Schwarzen in Ohio hat der Justizminister des US-Bundesstaats eine umfassende Untersuchung zugesichert. „Die Menschen wollen und verdienen Antworten, und sie sollen sie bekommen“, teilte Dave Yost mit. Die Polizei werde „vollständig, fair und fachkundig“ ermitteln.
Yost warnte vor voreiligen Schlüssen. Körperkamera-Aufnahmen, die veröffentlicht wurden, zeigten nur ein Teil des Gesamtbildes. Er sicherte zu, dass die Ermittlungsakte nach Abschluss des Falles veröffentlicht werde.
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Auf den Körperkamera-Aufnahmen ist zu sehen, wie der 25 Jahre alte Jayland Walker in der Nacht zum 27. Juni in der Stadt Akron nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei mit Dutzenden Schüssen getötet wird.

Walker war unbewaffnet, als ihn die vielen Kugeln trafen
Zu diesem Zeitpunkt war er nach Aussage der Polizei nicht bewaffnet.
Die Polizei teilte mit, Beamte hätten Walker wegen eines Verkehrsdelikts stoppen wollen. Der habe nicht angehalten. Während der Verfolgungsjagd hätten Beamte gemeldet, dass der Verdächtige einen Schuss aus dem fahrenden Auto abgegeben habe, auf dem Fahrersitz seien später eine Handfeuerwaffe und ein geladenes Magazin gefunden worden.

Der Mann habe schließlich die Flucht zu Fuß fortgesetzt und dabei eine Skimaske getragen. Die Beamten hätten zunächst erfolglos versucht, ihn mit Tasern zu stoppen. Auf einem Parkplatz habe der Verdächtige angehalten und sich den Polizisten zugewandt. Diese hätten dann geschossen, weil sie geglaubt hätten, er würde erneut auf sie feuern.
Die acht Polizisten wurden vom Dienst freigestellt.

Proteste nach dem tödlichen Schusswaffeneinsatz
In Akron kam es wegen des tödlichen Polizeieinsatzes gegen Walker zu Protesten. Der örtliche Sender WKYC berichtete, die Polizei habe am späten Sonntagabend (Ortszeit) vor dem Justizzentrum in der Stadt Tränengas eingesetzt, nachdem Demonstranten dort Sperren umgeworfen hatten. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Demonstranten Schilder mit Aufschriften wie „Black Lives Matter“ („Schwarze Leben zählen“) oder „Jail Killer Cops“ (in etwa: „Steckt Killer-Polizisten ins Gefängnis“) in die Höhe hielten.
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