Evan Gershkovich auf einem Foto von 2021. Die Russen werfen dem Journalisten Spionage vor.
Evan Gershkovich auf einem Foto von 2021. Die Russen werfen dem Journalisten Spionage vor. Dimitar Dilkoff/AFP

Schock für die Biden-Regierung! Schon wieder sitzt ein US-Bürger in Russen-U-Haft! Der russische Geheimdienst FSB hat laut Staatsmedien in Jekaterinburg im Ural einen Korrespondenten der renommierten US-Zeitung Wall Street Journal wegen angeblicher Spionage festgenommen!

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Der 1991 geborene Reporter Evan Gershkovich werde der „Spionage im Interesse der amerikanischen Regierung“ verdächtigt, teilte der FSB am Donnerstag laut Staatsagentur Tass mit. Gegen Gershkovich sei ein Strafverfahren eingeleitet worden. Er habe im Auftrag der US-Seite Informationen über den militärisch-industriellen Komplex in Russland gesammelt, die ein Staatsgeheimnis darstellten. Das Wall Street Journal bestätigte die Festnahme.

Gershkovich wurde vom FSB festgenommen. Das Bild zeigt die Zentrale des Geheimdienstes, der früher der KGB war.
Gershkovich wurde vom FSB festgenommen. Das Bild zeigt die Zentrale des Geheimdienstes, der früher der KGB war. AP

Russen-Behörden behaupten, Gershkovich hätte spioniert

„Beim Versuch, geheime Informationen zu erhalten, wurde der Ausländer in Jekaterinburg festgenommen“, teilte der FSB demnach mit. Medien hatten zuvor berichtet, der Reporter sei verschwunden. Er hatte demnach versucht, eine Reportage über die Einstellung der Bevölkerung zu den Anwerbeversuchen der Privatarmee Wagner zu schreiben. „Das Wall Street Journal ist tief besorgt um die Sicherheit von Mister Gershkovich“, kommentierte die Zeitung die Festnahme.

US-Amerikaner werden immer wieder in Russland wegen Spionage verdächtigt. Das dürfte jedoch der erste Fall eines Journalisten sein, der offiziell beim russischen Außenministerium akkreditiert ist. Die Sprecherin des Ministeriums, Maria Sacharowa, verteidigte am Donnerstag die Festnahme.

Russland hat Maßnahmen gegen westliche Staaten verschärft

Womit sich Gershkovich in Jekaterinburg befasst habe, habe nichts mit Journalismus zu tun. „Leider ist dies nicht der erste Fall, wo der Status eines ausländischen Korrespondenten, das Journalistenvisum und die Akkreditierung von Ausländern in unserem Land zur Verschleierung einer Tätigkeit genutzt werden, die kein Journalismus ist“, behauptete sie auf ihrem Telegram-Kanal.

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Russland hatte zuletzt im Zuge des Ukraine-Kriegs die Gangart gegen westliche Journalisten verschärft. Die russische Opposition sprach von einer „Geiselnahme“. „Putin ist bereit, jede Methode anzuwenden, um Druck auf den Westen auszuüben“, teilte das Team des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny mit. Kremlchef Wladimir Putin hatte in der Vergangenheit immer wieder inhaftierte russische Kriminelle in den USA durch einen Austausch mit in Moskau verurteilten Amerikanern freibekommen.

Nicht die erste Festnahme eines US-Bürgers in Russland

Während des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gab es bereits einen ähnlichen Eklat. Die russischen Behörden hatten die US-Basketballerin Brittney Griner festgenommen und warfen ihr Drogenschmuggel vor. Sie hatte eine geringe Menge Haschischöl dabei. Die Strafe des russischen Gerichts wurde auf neun Jahre Gefängnis festgelegt.

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Nach zähen Verhandlungen durch die US-Regierung kam Greiner am 8. Dezember vergangenen Jahres frei. Die US-Regierung rät ihren Bürgern von Reisen nach Russland ab, auch weil sie weitere politisch motivierte Urteile fürchtet.

In der Vergangenheit hatte besonders auch Nordkorea US-Bürger unter fadenscheinigen Vorwürfen zu hohen Strafen verurteilt. Nach Verhandlungen kamen die Bürger meist frei. Der Amerikaner Otto Warmbier fiel jedoch in nordkoreanischer Haft in ein Wachkoma, aus dem er auch nach seiner Rückkehr in die USA nicht mehr erwachte. Die Nordkoreaner beschuldigten ihn, ein Propagandaplakat gestohlen zu haben.