Die bundesweite Inzidenz steigt seit Wochen stetig an.
Die bundesweite Inzidenz steigt seit Wochen stetig an. imago/Rüdiger Wölk

Das Robert-Koch-Institut (RKI) schlägt Alarm bei den stetig wachsenden Corona-Inzidenzen: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt derzeit mehrere Wochen früher und schneller wieder an als im Sommer 2020, warnen die Experten. Aktuell liegt sie bundesweit bei 20,4. In Berlin liegt der Wert mit 35,0 am Freitagmorgen sogar noch deutlich höher.

Das RKI hat demnach binnen 24 Stunden 289 zusätzliche Infektionen in der Hauptstadt registriert. Damit liegt die Gesamtzahl der Menschen, die sich nachweislich mit dem Virus angesteckt haben, in Berlin nun bei 183.872. Weitere Todesfälle wurden nicht gemeldet. Bisher sind berlinweit 3585 Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Besorgniserregend an den derart rasch nach oben schnellenden Zahlen sei, dass sich die Entwicklung trotz steigender Impfquote vollziehe, schrieb das RKI am Donnerstagabend bei Twitter. Wie aus dem neuen RKI-Wochenbericht hervorgeht, können Gesundheitsämter nicht mehr alle Infektionsketten nachvollziehen. 

Anstieg bei 10- bis 34-Jährigen am stärksten

„Der derzeitige Anstieg der Inzidenz ist vor allem in den Altersgruppen der Zehn- bis 34-Jährigen zu beobachten, obwohl sich diese Tendenz inzwischen auch in den Altersgruppen bis 49 abzeichnet“, schreibt das RKI. Die Angaben beziehen sich auf die Zeit bis 1. August. Die meisten Ansteckungen mit 49 pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche verzeichnet das RKI für die 20- bis 24-Jährigen. Einstellige Werte werden für die Menschen ab 55 Jahren angegeben, teils zeigen sich aber auch in diesen Gruppen leichte Anstiege.

Entspannte Lage in Kliniken

Die Zahlen zu Krankenhauspatienten und Behandlungen auf Intensivstationen liegen dem Bericht nach weiter auf „einem niedrigen Niveau“. Die bisher meist jungen Infizierten haben ein geringeres Risiko für schwere Krankheitsverläufe als Hochbetagte. In den vergangenen vier Meldewochen zeigte sich laut RKI zwischen Alpha- und Delta-Variante in Hinblick auf den Anteil der Patienten, die ins Krankenhaus kamen, kein Unterschied.