Wer darf abstimmen, wann gibt's das Ergebnis?
So wählt die CDU ihren neuen Chef
Auf ihrem ersten Digital-Parteitag will die CDU am 16. Januar entscheiden, wer künftig an der Spitze der Partei steht.

Auf ihrem ersten Digital-Parteitag will die CDU am 16. Januar entscheiden, wer künftig an der Spitze der Partei steht. Um die Nachfolge von Annegret Kramp-Karrenbauer bewerben sich auf dem Berliner Messegelände NRW-Landeschef Armin Laschet, der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen. Ein Überblick über den Ablauf des Parteitags und die Wahlen:
Gewählt wird der Vorsitzende und fünf Stellvertreter
Der 33. Parteitag der CDU beginnt am Freitagabend mit einer Rede der scheidenden Parteivorsitzenden Kramp-Karrenbauer und einem Grußwort von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auch Generalsekretär Paul Ziemiak und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder werden zu den Delegierten sprechen.
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Die Wahl des neuen Parteivorsitzenden steht dann am Morgen des 16. Januar an. Nach kurzen Bewerbungsreden von Laschet, Merz und Röttgen müssen die Delegierten entscheiden, wer künftig an der CDU-Spitze stehen soll. Gewählt werden auch die fünf stellvertretenden CDU-Vorsitzenden und die Mitglieder von Präsidium und Bundesvorstand. Außerdem wird über den Bundesschatzmeister und den Mitgliederbeauftragten abgestimmt.
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Erster digitaler Parteitag
Erstmals findet ein Parteitag der CDU komplett im Netz statt. Die 1001 Delegierten können nur mit einem persönlichen Zugangscode in den „digitalen Plenarsaal“ eintreten. Am Sonnabend stimmen sie in einer jeweils eigenen „digitalen Wahlkabine“ ab, die nach Parteiangaben durch „höchstmögliche Sicherheitsstandards“ abgesichert ist. Sollte in der erste Runde niemand die absolute Mehrheit von mehr als 50 Prozent der Stimmen erlangen, folgt die Stichwahl zwischen dem Erst- und dem Zweitplatzierten.
Bestätigung per Briefwahl
Nach der digitalen Wahl stellen sich die Sieger noch einer Briefwahl, die ein rechtssicheres Ergebnis garantieren soll. Die drei Vorsitzkandidaten sicherten nach Parteiangaben zu, dass die beiden Unterlegenen dabei nicht mehr antreten. Die Wahlbriefe werden dann am 22. Januar öffentlich ausgezählt, noch am selben Tag soll das Ergebnis verkündet werden.
Wer sind die drei Kandidaten?
Friedrich Merz präsentiert sich gerne als Mann der Parteibasis, der frühere Unionsfraktionschef steht für einen konservativen Kurs der Partei. Der 65-jährige Sauerländer tritt nach der Niederlage gegen Annegret Kramp-Karrenbauer zum zweiten Mal für das Amt als CDU-Vorsitzender an. Bis 2009 saß er im Bundestag, wechselte dann längere Zeit in die Wirtschaft. Der Vater von drei Kindern gilt für viele als der richtige Mann, um die wirtschaftliche Lage in Deutschland nach der Corona-Krise zu meistern.
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Armin Laschet ist Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Der 59-Jährige stand immer loyal an der Seite von Kanzlerin Angela Merkel und warb zuletzt auch ausdrücklich damit, deren Kurs fortsetzen zu wollen. Seine einstige Favoritenrolle büßte Laschet vor allem in der Corona-Pandemie ein, weil sein Krisenmanagement manchem gerade anfangs als zu zögerlich galt. Mit ihm im Team ist Jens Spahn. Inzwischen wird allerdings über eigene Ambitionen des beliebten Gesundheitsministers auf die Kanzlerkandidatur spekuliert.
Norbert Röttgen sagt von sich, er sei „kein Lager“, sondern stehe für alle. Der frühere Bundesumweltminister galt lange als klarer Außenseiter im Rennen um den Parteivorsitz. Doch in Umfragen holte der 55-jährige Jurist auf, schob sich sogar vor Laschet auf den zweiten Platz. Röttgen sitzt seit 1994 im Bundestag und war bis 2012 Umweltminister unter Merkel. Als Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses kümmert er sich viel um Außenpolitik.
Ist der neue Parteichef gleichzeitig Kanzlerkandidat?
Offen wird zunächst bleiben, wer Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl im Herbst wird. Dies wollen CDU und CSU gemeinsam entscheiden. Spekuliert wird schon seit Langem, ob statt des neuen CDU-Vorsitzenden Bayerns Ministerpräsident Söder für die Union ins Rennen geht. Eine Entscheidung darüber wird erst im Frühjahr erwartet, womöglich nach den ersten Landtagswahlen Mitte März in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.