„Querdenken“- Demonstranten am 7. November in der Leipziger Innenstadt.
„Querdenken“- Demonstranten am 7. November in der Leipziger Innenstadt. Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Seit Monaten gehen Demonstranten auf „Querdenker“-Demos gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße, tragen dabei keine Masken, halten keinen Abstand. Doch das Virus erwischt auch jene, die nicht einmal an seine Existenz glauben.

Einer der Organisatoren der Leipziger „Querdenken“-Demonstration im November ist acht Tage später wegen einer Covid-Erkrankung auf der Intensivstation einer Leipziger Klinik künstlich beatmet worden. Das sagte der Direktor der Leipziger Uniklinik, Christoph Josten, nach Angaben der Leipziger Volkszeitung (LVZ) am Freitagnachmittag auf einer Pressekonferenz.

Christoph Josten vom Universitätsklinikum Leipzig. 
Christoph Josten vom Universitätsklinikum Leipzig.  Foto: imago images/Georg Ulrich Dostmann

Die Zeitung zitiert den Mediziner mit den Worten: „Einer der bekannten ‚Querdenker‘, der in Leipzig demonstriert hat, wurde acht Tage später intubiert.“ Er hatte sich offenbar mit dem Coronavirus infiziert. „Das Virus nimmt keine Rücksicht auf die Menschen, egal wer sie sind“, warnte Josten eindringlich davor, sich nicht an Abstands- und Hygieneregeln zu halten.

Auch bei einem zweiten Teilnehmer an Groß-Demos gegen die Corona-Maßnahmen hat das Coronavirus gnadenlos zugeschlagen. Ein AfD-Stadtrat aus Böhlen (Landkreis Leipzig) verstarb jetzt an einer Covid-19-Erkrankung. Er hatte sich im November an Protestaktionen in Berlin und Leipzig beteiligt und war kurz darauf an Corona erkrankt.

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Die Demo am 7. November in Leipzig hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Rund 20.000 Menschen aus ganz Deutschland hatten gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung protestiert. Größtenteils hielten sich die Demonstranten nicht an die Maskenpflicht und beachteten keine Abstände. Doch als die Polizei den Protestzug deshalb auflösen wollte, widersetzten sich Demonstranten. Als die Masse versuchte, einen Gang über den Leipziger Ring zu erzwingen, ließ die Polizei die Menschen am Ende ziehen.

Eine für Sonnabend geplante „Querdenken“-Demo in Dresden wurde verboten.