Putins Tochter reiste seit 2015 dutzendfach nach Deutschland – und die Behörden haben nichts bemerkt!
Katerina Tichonowa soll mit bewaffneten Bodyguards an den Flughafen-Kontrollen vorbeispaziert sein.

Sie reiste mehr als zwanzigmal seit 2015 zu ihrem Geliebten nach Deutschland – doch bei den deutschen Sicherheitsbehörden hat offenbar niemand die Liebesreisen von Wladimir Putins Tochter Katerina Tichonowa bemerkt.
Einem Bericht des Spiegel zufolge konnte die Tochter des russischen Präsidenten mehrfach nach Bayern reisen, ohne aufzufallen. Und das, obwohl sie in Begleitung mutmaßlich bewaffneter Personenschützer der russischen Präsidentengarde FSO war, wie Recherchen der russischen Investigativplattform IStories und des Magazins Spiegel ergaben.
In München lebte Tichonowas Lebensgefährte Igor Selensky. Bis zum April 2022 war er Direktor des Bayerischen Staatsballetts in München, mutmaßlich ist Selensky auch der Vater von Katerina Tichonowas heute vierjähriger Tochter.
Putins Tochter reiste unter richtigem Namen ein
An der Einreise gehindert wurde Tichonowa offenbar nicht, obwohl sie der Bundespolizei am Flughafen ihren Pass samt Visum gezeigt haben dürfte und wie ihre Begleiter auch unter ihrem richtigen Namen nach Deutschland eingereist sein soll.
Die Deutschland-Reisen der Putin-Tochter lassen sich dem Bericht zufolge aus geleakten Passagierdaten, Passkopien und internen E-Mails aus dem russischen Sicherheitsapparat nachvollziehen, die IStories und dem Spiegel vorliegen. Demnach nutzte Tichonowa für ihre Reisen nach Deutschland zeitweise wohl ein italienisches EU-Visum.
Behörden fühlen sich für Beobachtung von Putins Tochter nicht zuständig
Detailliert rekonstruieren lassen sich die Reisen jedoch nicht. Einreisedaten werden in Deutschland prinzipiell nicht erfasst und die deutschen Nachrichtendienste wiederum sehen sich dem Bericht zufolge nicht zuständig für Reisen von Angehörigen ausländischer Staatschefs.
Für SPD-Politiker Sebastian Fiedler ist diese Haltung der deutschen Behörden ein unhaltbarer Zustand. „Da schlappen bewaffnete Personenschützer der russischen Präsidentengarde unbemerkt durch Bayern und niemanden interessiert es“, kritisiert der SPD-Innenexperte und Bundestagsabgeordnete im Spiegel. „Wir haben keine Strategien entwickelt, den russischen Agenten und ihren Aktivitäten etwas entgegenzusetzen. Wir können so nicht weitermachen.“