Putin-Bewacher packt aus: So paranoid ist der Russen-Diktator!
Wladimir Putin lebt weiter in einem Lockdown. Russlands Präsident lässt das Essen vorkosten und hat in jeder Residenz das gleiche Büro.

Die Zeichen zeigten sich schon lange, doch nun packt ein Beobachter aus Putins engstem Umfeld aus. In einem Interview gibt der Ex-Sicherheitsdienst-Offizier Gleb Karakulov an: Der russische Diktator wird immer paranoider und schottet sich immer weiter ab!
In dem Interview mit dem Dossier Center, welches der russische Oppositionelle Michail Chodorkowski betreibt, berichtet der FSO-Mitarbeiter Gleb Karakulov von seiner Arbeit im Umfeld von Wladimir Putin. Der FSO, russisch Federalnaja Sluschba Ochrany, ist der Föderale Sicherheitsdienst und ist für die Bewachung von Präsident und Regierung zuständig. Zu ihm gehören auch die Personenschützer Putins.
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Gleb Karakulov
Der Russe Gleb Karakulov wurde 1987 in Bujnaksk in der russischen Teilrepublik Dagestan geboren. Er studierte an der Militär- und Raumfahrt Akademie A.F. Moschaiski in St. Petersburg. In der Datenbank des Innenministeriums war er als Mitarbeiter geführt. Ggeen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Fahnenflucht. Das Dossier-Center hat seine Dokumente überprüft.
Karakulov hat Russland mittlerweile verlassen und sprach im westlichen Ausland mit dem Dossier Center. Er ist der ranghöchste Mitarbeiter des FSO, der jemals aus Russland geflüchtet ist.
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Putin lebt seit Corona-Pandemie im Dauer-Lockdown
So berichtet der Geheimdienst-Mann von seiner Arbeit für den russischen Präsidenten. Besonders schockierend: Die Berichte über die strikte Isolation Putins scheinen zu stimmen! Putin isoliere sich seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 äußerst streng. Er lebe in einem permanenten Lockdown. „Wir müssen vor jeder Veranstaltung zwei Wochen strenge Quarantäne einhalten, auch wenn sie 15 bis 20 Minuten dauert“, so Karakulov.
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Es gebe einen begrenzten Pool an Mitarbeitern, die diesen Status haben. Jedoch wundern sich selbst die Mitarbeiter darüber, denn alle seien verpflichtend geimpft worden und werden regelmäßig getestet. In seinem engsten Umfeld müssen Mitarbeiter bis heute mehrfach täglich PCR-Tests machen!

Verschiedene Residenzen aber die Büros sehen alle gleich aus
In Russland reise Putin vor allem zwischen mehreren Residenzen. Neben dem Kreml verbringe er auch viel Zeit in St. Petersburg, der offiziellen Residenz des russischen Präsidenten in Nowo-Ogarjowo und seinem Lieblingsort Sotschi. Doch die meiste Zeit verbringe er in Waldai, in der Nähe von Weliki Nowgorod. In der dortigen Residenz sollen Gerüchten zufolge auch Putins Geliebte Alina Kabajewa und die mit Putin gemeinsamen Kinder leben.
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Viele der Residenzen verfügten über Bunker. Zudem sehe das Büro des Präsidenten in jeder Residenz absolut gleich aus, so dass niemand außer seinem engsten Kreis genau wisse, wo der Präsident gerade ist. „Die Jungs scherzten immer, wenn Putin in Sotschi war, würden sie absichtlich so tun, als würde er gehen“, berichtet Karakulov. „Sie würden ein Flugzeug bringen, eine Autokolonne würde losfahren. Dabei würde er eigentlich in Sotschi bleiben.“
Putin lässt Mahlzeiten vor dem Essen testen
Wie der Ex-Offizier weiter berichtet, unterhält der Sicherheitsdienst eine eigene Küche. Dort kochen die Köche ausschließlich für den Präsidenten und den Premierminister. Auch werde das Essen vor dem Servieren nochmal überprüft. „Alle Lebensmittel werden kontrolliert, und es gibt einen speziellen Dienst, der diese Tests durchführt – das Zentrum für biologische Sicherheit“, so Karakulov.
Zudem prüfen eigene Ingenieure und Feuerwehrexperten Gebäude und andere Orte auf ihre Sicherheit. Wieder andere seien für die Sicherheit der Kommunikation der russischen Führung verantwortlich. Doch immerhin um eine Sache müssten sie sich weniger kümmern: „Putins Situation ist etwas anders: Er nutzt das Internet nicht“, berichtet der Ex-Offizier.

Informationen durch Geheimdienstberichte und das eigene Propaganda-TV
Putin lebe in einem Informationsvakuum. Wie Karakulov erzählt, nutzt der Diktator nicht einmal ein Handy. „Er benutzt kein Handy. Ich meine, in all meinen Dienstjahren habe ich ihn nicht ein einziges Mal mit einem Handy gesehen.“ Selbst der Internetspezialist der Einheit werde auf den Dienstreisen des Präsidenten nicht gebraucht. Putin bekomme seine Informationen von seinem engsten Kreis.
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Auch telefoniere er meist in einem abhörsicherem Telefonwürfel, der ihn auch auf Reisen begleite.
Er informiere sich vor allem über Informationen, die ihm in Form von Geheimdienstberichten vorgelegt werden. Jedoch schaue er gelegentlich Fernsehen. „Der Präsident besteht darauf, an jedem Ort, an dem er sich aufhält, russisches Fernsehen zu haben“, so Karakulov.
Putin ist in bester gesundheitlicher Verfassung
Doch eine Vermutung, die immer wieder in westlichen Medien auftaucht, kann der Ex-Sicherheitsmann nicht bestätigen: Putin habe keine tödliche Krankheit. „Wenn er gesundheitliche Probleme hat, müssen diese auf sein Alter zurückzuführen sein“, sagt Karakulov. Es sei aber nichts schweres.
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In seiner Zeit mit dem Diktator seit 2009, sei nur ein oder maximal drei der Dienstreisen Putins aus Gesundheitsgründen abgesagt worden. Er gehe jährlich zu Routineuntersuchungen.

Putin fährt mit Geheimzug durch Russland
Auch über die Besitztümer und die Transportwege von Wladimir Putin redet der Geheimdienst-Insider ausführlich. So würde Putin seit kurz vor dem Beginn der großen russischen Invasion in der Ukraine fast ausschließlich mit dem Zug reisen. Angeschafft wurde der Zug bereits 2014 oder 2015, berichtet Karakulov. Er sehe von außen aus, wie ein normaler russischer Zug – grau mit roten Streifen – und falle so nicht auf.
Der Zug habe den Vorteil, dass er nicht nachverfolgbar sei, anders als Flugzeuge, die ständig getrackt werden können. Mitarbeiter seien zudem ständig in Bereitschaft, auch wenn der Zug gar nicht fahre. Zudem besitze er mehrere Yachten. So sei ein Bericht über eine 140-Meter-Yacht, die der Oppositionelle Alexej Nawalny veröffentlichte, wahrscheinlich korrekt. In dem Beitrag wurden Namen von Mitarbeitern aus dem Sicherheitsdienst angeführt. Einige der Namen kamen mir sehr bekannt vor, erklärt der Ex-Sicherheitsdienstler. „Also habe ich auch in diesem Fall keine Zweifel, dass es seine Yacht ist.“