Demonstranten haben sich in der Innenstadt von Teheran versammelt.
Demonstranten haben sich in der Innenstadt von Teheran versammelt. dpa/Uncredited/AP

Inmitten der Proteste nach dem Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini im Iran ist es auf einem Universitätscampus in Teheran zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Studenten und Sicherheitskräften gekommen. Rund 200 Studenten hätten sich am Sonntagnachmittag auf dem Gelände der renommierten Scharif-Universität versammelt und mit Sprüchen wie „Frau, Leben, Freiheit“ und „Studenten ziehen den Tod der Demütigung vor“ gegen das religiöse System des islamischen Landes protestiert, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Mehr.

Die Polizei schoss demnach mit Farbkugeln auf die Studenten und setzte Tränengas ein. Am Abend waren der Nachrichtenagentur zufolge Sicherheitskräfte in Zivil und Polizeibeamte vor einem Eingang der Universität stationiert.

Im Internet kursieren Meldungen, wonach die Polizei mit scharfer Munition auf die Studenten schießt.

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Die Proteste im Iran waren durch den Tod Aminis ausgelöst worden. Die 22-jährige Kurdin war am 13. September in Teheran von der Sittenpolizei festgenommen worden, offenbar weil sie das islamische Kopftuch nicht den Regeln entsprechend trug. Amini brach nach ihrer Festnahme unter ungeklärten Umständen auf der Polizeiwache zusammen und wurde drei Tage später im Krankenhaus für tot erklärt.

Bei den durch ihren Tod ausgelösten Protesten sind nach Angaben der in Oslo ansässigen Organisation Iran Human Rights (IHR) bisher mindestens 92 Menschen getötet worden.