Die Preise für Gas sind binnen eines Jahres um 451 Prozent gestiegen.
Die Preise für Gas sind binnen eines Jahres um 451 Prozent gestiegen. imago/imagebroker

Nach der Preisexplosion an den Gasmärkten will ein kleiner Anbieter die Belieferung von Kunden mit Erdgas einstellen. Das Unternehmen Deutsche Energiepool (DEP) aus Salzbergen in Niedersachsen teilte auf seiner Internetseite mit, es sei „aufgrund wirtschaftlicher Unzumutbarkeit“ gezwungen, viele der geschlossenen Verträge zu kündigen. Bis zum Tag des Wirksamwerdens der Kündigung werde die Deutsche Energiepool die Verträge erfüllen.

Gaspreise extrem angestiegen

Die Großhandelspreise für Gas waren in den vergangenen Monaten sehr stark gestiegen. Nach Angaben des Vergleichsportals Check24 liegt der Börsenpreis auf einem Allzeithoch. Für September sei bisher ein Preis von 44,03 Euro pro Megawattstunde ermittelt worden. Im September 2020 habe die Megawattstunde nur 7,99 Euro gekostet, das sei eine Steigerung von 451 Prozent.

Keine Engpässe zu befürchten

Das Wirtschaftsministerium beobachtet die Lage am Gasmarkt sehr genau. Mit Blick auf deutliche Preissteigerungen sagte eine Sprecherin, es gebe einen Strauß an Ursachen. Sie verwies etwa auf das Wiederanziehen der Konjunktur in Asien. Der Markt reagiere bereits, so habe Norwegen das Fördervolumen erhöht.

Engpässe bei der Gasversorgung in Deutschland sei laut Bundesregierung nicht zu befürchten. Die Gasspeicher seien auch im internationalen Vergleich gut gefüllt, zum Beispiel viel mehr als in Großbritannien, sagte am Freitag eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin.

Eon springt bei der Versorgung ein

Privatkunden, denen der Liefervertrag durch das Unternehmen gekündigt wurde, haben Anspruch auf Belieferung durch den örtlichen Grundversorger. Das ist nach eigenen Angaben in vielen Teilen Deutschlands Eon. „Wir stellen sicher, dass es zu keiner Unterbrechung der Energieversorgung kommt“, teilte Eon mit.