Abflug nach Florida
Präsident Donald Trump ist Vergangenheit
Schlechtes Benehmen bis zum Schluss, und nur die Familie hält zu ihm

Washington D. C. - Umzugslaster rollten am frühen Mittwochmorgen weg vom Weißen Haus: Donald Trump zog aus seinem Dienstsitz aus. Stunden vor der Vereidigung seines Nachfolgers Joe Biden flog er vom Luftwaffenstützpunkt Andrews nach Florida ab. Den Weg vom Weißen Haus zum Flughafen legte Trump mit seiner Frau Melania im Hubschrauber „Marine One“ zurück, den Mitarbeiter mit Akten beladen hatten.
Mit im Gepäck Trumps: Viel Frust über die Wahlniederlage und der Atomkoffer, mit dem US-Präsidenten über die Nuklearwaffen des Landes gebieten. Biden sollte sofort einen zweiten bekommen, wenn er im Amt war, und Trumps Koffer deaktiviert werden.

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Wenigstens durfte Trump, der sich vermutlich in Mar-a-Lago niederlassen wird, noch das Präsidentenflugzeug „Air Force One“ für die Reise nach Florida benutzen, weil es startete, bevor Biden vereidigt war. Den Akt der Amtseinführung sparte sich Trump.
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Sein schlechtes Benehmen behielt der Republikaner bis zuletzt bei. Nicht nur, dass er der Amtseinführung seines Nachfolgers fehlte, er verzichtete auch darauf, Biden im Weißen Haus zu begrüßen, herumzuführen und den verbleibenden Mitarbeitern vorzustellen.

Am Dienstag hatte Trump noch eine Abschiedsrede gehalten, ohne Biden namentlich zu erwähnen, fand nur einige milde Worte: „In dieser Woche führen wir eine neue Regierung ins Amt ein und beten für ihren Erfolg, damit Amerika sicher und wohlhabend bleibt.“ Dafür lobte er sich ausgiebig selber. Mit einem hatte der chronische Lügenbold allerdings recht: Als erster Präsident der USA seit Jahrzehnten hat er keinen Krieg angefangen.

Trump, den Tochter Ivanka und Schwiegersohn Jared Kushner, seine Söhne Eric und Donald Trump junior sowie seine Schwiegereltern im Präsidenten-Jumbo begleiteten, war ziemlich einsam bei der Abreise. Sein Vize Mike Pence blieb in Washington, um bei der Biden-Vereidigung dabei zu sein.
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Auch die Führungsgarde der Republikaner blieb dem Abschied auf der Andrews Air Force Base fern. Stattdessen rief ihm Mitch McConnell, oberster Republikaner im Senat, noch Vorwürfe wegen des Sturms auf das Kapitol am 6. Januar nach. „Der Mob wurde mit Lügen gefüttert, (...) vom Präsidenten und anderen mächtigen Leuten.“
Was der Ex-Präsident jetzt vorhat, ist unklar. Gegenwärtig läuft trotz seines Abgangs ein Amtsenthebungsverfahren, mit dem die Demokraten verhindern wollen, dass Trump 2024 wieder zur Präsidentenwahl antreten darf. Trump erging sich bei einer Ansprache auf der Luftwaffenbasis in Andeutungen: „Wir werden in irgendeiner Form zurückkehren.“