Zwangspause wegen IT-Umstellung

Neuer Postbank-Ärger: Kein Online-und Telefon-Banking bis Montag

Nichts geht mehr für Kunden der Postbank von Freitag bis Montagmittag. Online-Bankgeschäfte per App oder am PC und Telefon-Banking sind nicht möglich.

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Die Postbank stellt ihre IT um. Die Kunden müssen in der Zwangspause viel Geduld mitbringen - und Bargeld bunkern.
Die Postbank stellt ihre IT um. Die Kunden müssen in der Zwangspause viel Geduld mitbringen - und Bargeld bunkern.dpa/Fernando Gutierrez-Juarez

Millionen Postbank-Kunden müssen sich an diesem Wochenende wieder auf massive Einschränkungen einstellen: Von Freitag, 17 Uhr bis Montag 14 Uhr sind Bankgeschäfte per Postbank-App übers Smartphone oder online am PC nicht möglich.

Auch in den Filialen kann man in diesem Zeitraum zwar Postdienstleistungen erledigen wie Pakete abgeben und Briefmarken kaufen, aber keine Bankgeschäfte tätigen. Auch das Telefon-Banking kann bis Montag, 9 Uhr, nicht genutzt werden.

Der Grund für den tagelangen Banking-Blackout: Alle Kundendaten der zum Deutsche-Bank-Konzern gehörenden Postbank werden auf eine gemeinsame IT-Plattform mit der Deutschen Bank übertragen. Bereits drei dieser Übertragungs-Wellen hat gegeben, im vierten und letzten Schritt sollen nach Angaben der Deutschen Bank rund vier Millionen Verträge von etwa zwei Millionen Kunden umziehen.

1,9 Millionen Postbank-Kunden sollen Zugang zum neuen Online- und Mobile-Banking bekommen

Dabei geht es um Konsumentenkredite, Baufinanzierungen, Girokonten, Tages- und Termingeld sowie gewerbliche Finanzierungen. Zudem sollen weitere 1,9 Millionen Kunden Zugang zum neuen Online- und Mobile-Banking erhalten.

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Karsten Rösch, einer der Leiter des Postbank-Projekts „Unity“ erklärt: „Wir alle werden Tag und Nacht daran arbeiten, die Migration an diesem Wochenende erfolgreich zu stemmen.“ In der Vergangenheit hatte der Umzug der Daten aber auch schon mal deutlich länger gedauert, als von der Postbank angekündigt wurde.

Nach den letzten IT-Arbeiten zum Jahreswechsel hatten Postbank-Kunden tagelang über große Probleme im Online-Banking geklagt. Auch die jüngste Welle der Technik-Umstellung Anfang April kostete viele Kunden wieder Nerven, wie in dem sozialen Netzwerk Twitter und auf dem Störungs-Portal „allestörungen.de“ zu lesen war.

Auch bei der Bankenaufsicht BaFin ist die Postbank-Problematik bekannt. Auf Anfrage teilt die Behörde „tagesschau.de“ mit, man habe in der Vergangenheit bereits „zahlreiche Beschwerden von betroffenen Bankkunden erhalten“ und stehe dazu mit der Bank in engem Kontakt. Hauptprobleme seien die Einwahl in das Mobile- und Online-Banking, und lange Wartezeiten beim Kundenservice.

Mit der Umstellung der Postbank-IT will die Deutsche Bank 300 Millionen Euro im Jahr sparen

Wenn diesmal alles nach Plan verläuft, werden am Montagnachmittag zwölf Millionen Kunden der Postbank mit sieben Millionen Deutsche-Bank-Kunden in Deutschland auf einer IT-Plattform zusammengeführt sein.

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Mit der neuen IT-Struktur will die Deutsche Bank von 2025 an pro Jahr rund 300 Millionen Euro einsparen.