Fehlalarm in Washington

Polizisten suchen nach Schützen im Gebäude des US-Senats

Beamte des US-Kapitols durchsuchen am Mittwochabend ein Bürogebäude des Senats in der US-Hauptstadt Washington. Sie fanden keinen bewaffneten Schützen.

Teilen
Menschen verlassen mit erhobenen Händen das Russell Senate Office Building in Washington.
Menschen verlassen mit erhobenen Händen das Russell Senate Office Building in Washington.AP Photo/Susan Walsh

Polizisten des US-Kapitols durchsuchten am Mittwoch ein Bürogebäude des Senats in der Hauptstadt Washington. Auslöser war ein Notruf, in dem von einem angeblich aktiven Schützen in dem Gebäude die Rede war.

Die Polizei des Kapitols konnte allerdings nicht bestätigen, dass Schüsse gefallen sind. Es könnte es sich dabei um einen Fehlalarm gehandelt haben, erklärte der Polizeichef des US-Kapitols, Thomas Manger, in einer Pressekonferenz. Bei der Durchsuchung von Regierungsgebäuden haben die Beamten weder Verletzte gefunden noch habe es Hinweise auf Schüsse gegeben.

Auch auf Twitter/X gab die Polizei des Kapitols kurz darauf Entwarnung. „Zurzeit besteht keine aktive Bedrohung“, teilte sie mit.

Die US-Sicherheitsbeamte hatten zuvor unter anderem die Tunnel blockiert, die vom Hauptgebäude zu den Bürogebäuden des Senats führen, und das Bürogebäude geräumt.

Auch das Hauptgebäude des Kapitols, in dem Senat und Abgeordnetenhaus tagen, wurde evakuiert. Das Video eines iranischen Korrespondenten auf Twitter/X zeigt Sicherheitskräfte mit Waffen im Gebäude und Journalisten, die aus dem Gebäude fliehen.

„Es wurden keine Verletzten und kein Schütze gefunden“, sagte ein Sprecher der Hauptstadt-Polizei zur US-News-Seite "The Hill" am späten Mittwochabend.

Am 6. Januar 2021 war das Kapitol von einem rechten Mob gestürmt worden. Darunter waren viele Anhängern des damals noch amtierenden, aber bereits abgewählten Präsidenten Donald Trump. Der in der US-Geschichte einmalige Vorgang wird von Strafverfolgungsbehörden wie dem FBI als „inländischer Terrorismus“ gewertet.

Bei dem Sturm auf des Kapitol starben vier Demonstranten und ein Polizist. Viele Teilnehmer und 140 Sicherheitsleute wurden verletzt. Nach dem Angriff wurden die Sicherheitsmaßnahmen rund um das Kapitol massiv verschärft.

Ex-Präsident Trump muss nach einer Anklage wegen der Attacke seiner Anhänger auf das US-Kapitol und wegen Versuchen der Wahlbeeinflussung in Washington vor Gericht erscheinen. Bei einem Termin, der voraussichtlich am Donnerstagnachmittag am Bundesgericht stattfinden soll, wird unter anderem die Verlesung der Anklage erwartet.