Der AfD-Bundestagsabgeordnet Karsten Hilse soll bei einer Corona-Demo ein gefälschtes Attest vorgezeigt haben.
Der AfD-Bundestagsabgeordnet Karsten Hilse soll bei einer Corona-Demo ein gefälschtes Attest vorgezeigt haben. Foto:dpa/Kay Nietfeld

Wegen des Verdachts der Fälschung von Gesundheitszeugnissen und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt die Polizei in der Hauptstadt gegen den AfD-Bundestagsabgeordneten Karsten Hilse. Der 54-Jährige soll bei der Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen am Mittwoch in Berlin ein gefälschtes Attest vorgezeigt haben, als er von Beamten auf die Maskenpflicht hingewiesen wurde.

Hilse wurde bei der Demonstration vorläufig festgenommen. Ein im Internet kursierendes Video zeigt, wie Hilse auf dem Boden liegend Handfesseln angelegt wurden. Zu den Umständen der Festnahme gab es unterschiedliche Angaben. Die Polizei erklärte, in der Straße Unter den Linden einen Mann angesprochen zu haben, der gegen die Maskenpflicht verstoßen habe. Dieser habe sich unkooperativ gezeigt, sich als Abgeordneter des Bundestags ausgewiesen und dann Widerstand geleistet.

ilse erklärte, er sei wegen zu langsamer Reaktion auf die Anweisungen der Polizei „brutal in Polizeigewahrsam genommen“ worden. Auch AfD-Fraktionschef Alexander Gauland protestierte im Bundestag. Die Immunität von Bundestagsabgeordneten schütze in manchen Fällen zwar vor weiterer Strafverfolgung, nicht aber „vor ersten polizeilichen Maßnahmen“, sagte ein Polizeisprecher. Die Staatsanwaltschaft erklärte, der Fall sei ihr bisher nicht bekannt.