Sonnenblumenöl funktioniert am besten, heißt es in einer internen Polizei-Dienstanweisung.
Sonnenblumenöl funktioniert am besten, heißt es in einer internen Polizei-Dienstanweisung. imago/Steinach

Es klingt völlig absurd, womit sich das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) im Bundesland NRW derzeit herumschlägt: Fast jede dritte der 47 dortigen Kreispolizeibehörden mussten sich mit Speiseöl eindecken – insgesamt 550 Liter. Das Öl für insgesamt 1630 Euro diente jedoch nicht als Dressing für Salate vitaminhungriger Polizeikräfte oder zum Anbraten von Schnitzeln.

Vielmehr dient das Speiseöl als Maßnahme bei Einsätzen, die in den vergangenen Wochen immer häufiger nötig waren: An den Asphalt festgeklebte Klimaaktivistinnen und -aktivisten, deren Finger und Hände Polizeikräfte mühsam von dem Straßenbelag lösen mussten. Tatsächlich sind in dem Bundesland seit vergangener Woche sämtliche 10.000 Polizeibeamtinnen und -beamte angewiesen worden zu lernen, wie Klima-Kleber von den Straßen zu lösen sind. 

Interne Polizei-Dienstanweisung: Sonnenblumenöl funktioniert am besten

In einer internen Dienstanweisung ist genau festgelegt, wie sich die Dienststellen auf entsprechende Einsätze vorbereiten sollen: Dezentral seien die dafür notwendigen Materialen zu beschaffen. Es sind keine Spezialwerkzeuge, sondern einfache Holzspatel und Speiseöl – am besten sei Sonnenblumenöl, heißt es. Nachdem diese Ölsorte zu Beginn des Ukraine-Krieges extrem knapp und teuer war, ist die Beschaffung mittlerweile kein Problem mehr.

Allein in Düsseldorf bereitet man gerade die Anschaffung von 75 solcher Sets vor. Auch in Berlin und anderen Städten haben sich die Polizeikräfte inzwischen routiniert auf solche Einsätze vorbereitet. Neben dem Speiseöl kommen dabei unter anderem Rollbretter zum Einsatz, mit dem die zusammengekauerten Klimademonstrantinnen und -demonstranten von der Fahrbahn befördert werden.