Pflegerinnen auf einer Intensivstation für Covid-19-Patienten des Klinikum Stuttgart.
Pflegerinnen auf einer Intensivstation für Covid-19-Patienten des Klinikum Stuttgart. Foto: Marijan Murat/dpa

Pflegekräfte in Krankenhäusern und Heimen haben trotz der Corona-Krise nur eine magere Lohnerhöhung bekommen. In Krankenhäusern ist der Bruttostundenlohn zwischen dem zweiten Quartal 2019 und dem zweiten Quartal 2020 für Vollzeitbeschäftigte um 1,01 Euro gestiegen, in Pflege- und Altenheimen um 86 Cent. Das geht aus Zahlen hervor, die die Linksfraktion im Bundestag beim Statistischen Bundesamt erfragt hat und die der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlagen.

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Das seien zwar jeweils rund drei Prozent, aber keinesfalls angemessen, urteilte die Linksfraktion. „Der Applaus der Bundesregierung im Frühjahr war offensichtlich Heuchelei“, sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch AFP. „Diese miese Lohnentwicklung ist nicht nur ungerecht, sondern auch ein Pandemiebekämpfungsversagen. Der Beruf wird dadurch nicht attraktiver“.

Mit einer deutlich besseren Bezahlung seit März gäbe es mancherorts weniger Personalprobleme in Kliniken und Heimen, weil Aussteiger in den Beruf hätten zurückkommen können, betonte Bartsch. „Für einen Euro mehr kommt allerdings niemand zurück“.