Peek & Cloppenburg Düsseldorf ist pleite! 6800 Mitarbeiter zittern um ihre Jobs
Corona-Jahre setzten dem Konzern schwer zu, auch beim Online-Handel hapert es.

Die Corona-Jahre sorgten für immense Absatzeinbußen, jetzt ist Deutschlands größter Modehändler Peek & Cloppenburg pleite. Die Düsseldorfer Modekette mit 67 Filialen in Deutschland hat zur Rettung ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren beantragt.
Jetzt müssen Tausende Beschäftigte um ihre Jobs bangen. Betroffen sind insgesamt 6800 Beschäftigte, 6000 von ihnen in den Filialen. Sie sollen in den Monaten März, April und Mai Insolvenzgeld erhalten – ihre Löhne werden in der Zeit von der Agentur für Arbeit übernommen.
Der Schutzschirm diene dazu, den bereits angestoßenen Restrukturierungs- und Sanierungsprozess zu beschleunigen und das Unternehmen für die Zukunft neu aufzustellen, erklärte Peek & Cloppenburg am Freitag. Eine Schließung von Häusern ist nach aktuellen Planungen nicht beabsichtigt, wie der Händler betonte. Die Firma muss nun binnen drei Monaten einen Insolvenzplan vorlegen.
Arbeitsplätze in Konzern-Zentrale in Gefahr
Geschäftsführer Thomas Freude sagte der Wirtschaftswoche, im Laufe des Verfahrens „werden auch Arbeitsplätze wegfallen müssen“, dabei ginge es vor allem um Jobs in der Zentrale des Unternehmens. Zurzeit seien dort rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. „Das ist eine Größe, die nicht zum Geschäftsvolumen passt“, sagte Freude dem Blatt weiter.
Peek & Cloppenburg Düsseldorf habe in der Corona-Zeit 30 Prozent Umsatz verloren und gleichzeitig viele Stellen in administrativen Bereichen geschaffen. „Das sind Einbußen, die wir nicht so einfach wegstecken können“, betonte der Geschäftsführer. Nach dem Ende der Corona-Auflagen sei die Erholung „nicht so stark wie erhofft“ ausgefallen, und „auch das vergangene Geschäftsjahr lief für uns nicht besonders erfolgreich“.
Kunden sparen wegen hoher Inflation
Die Zahl der Kundinnen und Kunden, die die Filialen besuchen, liege weiterhin unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. Zudem müssten viele Kunden wegen der hohen Inflation derzeit sparen.
Große Verluste im Online-Geschäft
Hinzu kommen laut Freude Verluste im Onlinegeschäft. „Die Erwartungen an das Onlinegeschäft haben sich für uns nicht ansatzweise erfüllt“, sagte der Geschäftsführer der Wirtschaftswoche. Er kündigte an, dass es jetzt „in die Richtung: Store first statt Online first“ gehe. Die Filialen seien weiter das Fundament des Geschäfts. „Stand heute wollen wir alle Stores weiterbetreiben und dort auch auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten.“
Peek & Cloppenburg Düsseldorf und Peek & Cloppenburg Hamburg sind zwei getrennte Unternehmen. Zur Düsseldorfer Gruppe gehören auch die Herrenausstatter Anson’s und Magasin du Nord.