Papst Franziskus im Petersdom
Papst Franziskus im Petersdom dpa/Andrew Medichini

Die Finanzmärkte sind derzeit in Aufruhr, nachdem sich die schlechten Nachrichten häufen. Anlass sind die weltweit steigenden Preise, vor allem für Energie, aber auch verknappte Konsumgüter durch Lieferprobleme im Zusammenhang mit der Pandemie in Asien und dem Ukraine-Krieg.

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Dubiose Finanzgeschäfte des Heiligen Stuhls sorgen immer wieder für Schlagzeilen

Ein Land, das in den Finanznachrichten selten für Schlagzeilen sorgt, macht nun verstärkt von sich reden: Es geht um den Vatikan, den kleinsten Staat der Welt überhaupt. Trotz seiner vernachlässigbaren Fläche von gerade einmal 0,44 Quadratkilometern verfügt der Vatikan über Reichtümer in Milliardenhöhe. Immer wieder sorgen teils dubiose Finanzgeschäfte des Vatikans und der katholischen Kirche für Ärger.

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Nun hat ein Erlass von Papst Franziskus geradezu ein Erdbeben in der Finanz-Influencer-Szene ausgelöst. Das Finanzoberhaupt hat nämlich angewiesen, sämtliche finanziellen Vermögenswerte des Heiligen Stuhls an die Vatikanbank Istituto per le Opere di Religione (IOR) zurückzuführen. Innerhalb von 30 Tagen müssen Gelder und Wertschriften auf deren Konten überwiesen werden.

Angebliche Insiderinformationen: Rechnet Papst mit Weltkrieg oder Börsencrash?

Der Kanal Insidernewstv auf Tiktok behauptet, über Insiderinformationen zu verfügen, denen zufolge der Vatikan einen Börsencrash oder sogar einen dritten Weltkrieg befürchtet. Weil eines dieser Ereignisse unmittelbar bevorstehen könnte, so die angeblichen Insidernews, habe der Vatikan eine Frist von 30 Tagen für die Rückholung der Werte gestellt.

@insidernewstv_official Vatikan zieht Vermögen zurück. #vatikan ♬ Originalton - Insidernewstv_official

In dasselbe Horn bläst der Tiktok-Kanal Tradingfreaks.

@tradingfreaks Trader & Investoren aufgepasst: Der Vatikan hat eine heftige Nachricht verkündet und es bleibt die Frage im Raum: „Warum?“ #trading #börse #börsenhandel #aktien #aktientipps #börsencrash #investieren #investment #dax40 #dowjones #kryptowährung #forex ♬ Epic Music(863502) - Draganov89

Ein vom Schweizer Portal 20 Minuten befragter Finanzexperte hält die Mutmaßungen allerdings für überzogen: Eine Frist von 30 Tagen sei bei einer solchen Aktion üblich, so Alfred Herbert. Dennoch kann sich der als „Crash-Guru“ bekannte Experte keinen Reim darauf machen, warum der Vatikan Wertschriften physisch zurückholt: Befürchtet der Heilige Stuhl etwa die Beschlagnahmung oder Sperrung von Geldern wegen dubioser Geschäfte?

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Herbert bringt die Aktion in Zusammenhang mit einer neuen Finanzstrategie des Heiligen Stuhls, der bestimmte Geschäfte verbietet, so Investitionen in Pornografie, Prostitution, Glückspiel und Waffen – als Reaktion auf zahlreiche Finanzskandale in der Vergangenheit.