Er starb im Alter von 95 Jahren
Papst Benedikt XVI: Letzte Ruhe im Grab seines Vorgängers! So läuft die Beisetzung von Joseph Ratzinger
Der im Alter von 95 Jahren verstorbene Benedikt XVI., 2013 vom Amt des Papstes zurückgetreten, wird am Donnerstag im Petersdom beigesetzt

Rom erwartet mehrere zehntausend Menschen, die an den Trauerfeierlichkeiten für den am Silvestertag verstorbenen einstigen Papst Benedikt XVI. teilnehmen wollen. Erst am Donnerstag wird Joseph Ratzinger, der 2005 Oberhaupt der katholischen Kirche geworden war, in den sogenannten Vatikanischen Grotten unter dem Petersdom beigesetzt, in denen viele Päpste ruhen.
Auch beim Jubel der Massen wusste ich immer, die Leute meinen ja nicht dieses armselige Männlein da, sondern meinen doch den, den ich vertrete.
Dass es den gleichen Massenansturm wie 2005 bei der Beisetzung von Johannes Paul II. / Karol Wojtyla geben wird, erwarten wenige: Zu groß der Unterschied zwischen dem kühl wirkenden deutschen Intellektuellen Benedikt XVI. und dem charismatischen Polen Johannes Paul II. In dessen erstes Grab Benedikt übrigens wohl gelegt werden wird: Johannes Paul war nach seiner Seligsprechung 2011 in eine der Kapellen des Petersdoms umgebettet worden.
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Verstorbener Papst wird im Petersdom aufgebahrt
Am Montag wird Benedikt XVI. aus dem Kloster im Vatikan, in dem er im Alter von 95 Jahren gestorben war, in den Petersdom gebracht und dort bis zum Mittwoch aufgebahrt. Die Planer der Feierlichkeiten erwarten, dass an jedem der drei Tage 35.000 Menschen ihm die letzte Ehre erweisen werden, ehe am Donnerstag sein Nachfolger Franziskus vor 60.000 erwarteten Menschen auf dem Petersplatz das Requiem hält.

Damit findet eine Situation ein Ende, die es seit dem Jahr 1294 nicht mehr gegeben hatte: Damals war zum ersten und bis 2013 auch zum letzten Mal mit Coelestin V. ein Papst freiwillig zurückgetreten. Benedikt hatte diesen Weg dann ebenfalls beschritten, ihn mit seinem Alter und der nachlassenden geistigen und körperlichen Kraft begründet. Kenner der katholischen Kirche beobachteten jedoch, dass der „emeritierte“ Papst sich durchaus weiter zu theologischen Fragen äußerte, zum Verdruss seines Nachfolgers Franziskus, bürgerlich Jorge Mario Bergoglio aus Argentinien.
Der Intellektuelle an der Seite des charismatischen Papsts Johannes Paul II.
Benedikt XVI., erster deutscher Papst nach einem knappen halben Jahrtausend, war Priester, Theologieprofessor, Erzbischof von München und Freising und schließlich für über zwei Jahrzehnte oberster Glaubenswächter im Vatikan, ehe er zum Papst gewählt wurde. Als Leiter der Glaubenskongregation galt er als rechte Hand und theologischer Ratgeber von Papst Johannes Paul II., mit dem ihn die konservative Haltung verband.
Ich bin eben doch in der Hinsicht tatsächlich mehr ein Professor, jemand, der die geistigen Dinge überlegt und bedenkt. Das praktische Regieren ist nicht so meine Seite, und da, würde ich sagen, ist eine gewisse Schwäche.
Die ihm von vielen Seiten zugebilligte intellektuelle Brillanz schützte ihn nicht davor, Dinge zu tun und zu sagen, die der Kirche eher schadeten. Als Beispiel kann sein Umgang mit Missbrauchsfällen in seinem Erzbistum vor über 40 Jahren dienen. Benedikt XVI., schon emeritiert, zog sich 2022 auf Nichtwissen zurück und wurde deshalb von verschiedener Seite der Lüge geziehen.

Die ganz große Trauer bleibt aus
Das nach dem Tod einer Persönlichkeit übliche Lob des Verstorbenen kann man entsprechend als kühl bezeichnen. „Papst Benedikt XVI. wird als einer der ganz großen Denker unseres Zeitalters in die Geschichte eingehen und als der Gelehrtenpapst“, sagte Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, erinnerte an die Begeisterung in Deutschland nach Ratzingers Wahl. Sie sei mit der Zeit abgeebbt. „Denn wir haben uns nicht leicht getan als Landsleute mit diesem Papst, schon als er Präfekt der Glaubenskongregation war. Und Papst Benedikt hat es uns auch nicht leicht gemacht dadurch, dass er das Evangelium verkündet hat – ob gelegen oder ungelegen.“
US-Präsident Joe Biden meinte, Benedikt werde „als renommierter Theologe in Erinnerung bleiben, der sich ein Leben lang mit Hingabe für die Kirche einsetzte und sich dabei von seinen Prinzipien und seinem Glauben leiten ließ“.