Namen beim Auszählen vertauscht

Ösi-Sozis küren falschen Mann zum Parteichef: Oida, woas für an Pallawatsch!

Am Sonnabend wurde angeblich Hans Peter Doskozil zum SPÖ-Vorsitzenden gewählt. Gewonnen hatte aber Andreas Babler

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Am Sonnabend musste Andreas Babler (l.) dem nur scheinbaren Sieger Hans Peter Doskozil gratulieren. Am Montag flog die Super-Blamage der SPÖ auf, Babler ist jetzt ihr Vorsitzender.
Am Sonnabend musste Andreas Babler (l.) dem nur scheinbaren Sieger Hans Peter Doskozil gratulieren. Am Montag flog die Super-Blamage der SPÖ auf, Babler ist jetzt ihr Vorsitzender.Georges Schneider/imago

Wüstes Wahl-Chaos bei Österreichs Sozialdemokraten. Nach der Kür des neuen Parteichefs am Sonnabend wurde der falsche Mann zum Sieger erklärt. Schlechter wählen konnte  nur Berlin ...

Die Oppositionspartei SPÖ musste am Montag bekannt geben, dass nicht etwa Hans Peter Doskozil die Wahl gewonnen hat, sondern sein Konkurrent Andreas Babler. Bei der Auszählung seien die Stimmen vertauscht worden, sagte die Leiterin der Wahlkommission, Michaela Grubesa, nach einer Neuauszählung.

Der falsche Sieger gestand die Niederlage ein

„Das ist mit Sicherheit heute bis zu einem gewissen Punkt ein Tiefpunkt für die österreichische Sozialdemokratie“, sagte der nunmehr unterlegene Doskozil über den Auszählungsfehler. Der Landeshauptmann (Ministerpräsident) des Burgenlandes gestand seine Niederlage ein.

Journalist fragte nach einer fehlenden Stimme – dann wurde neu gezählt ...

Die Neuauszählung war erfolgt, weil ein Journalist hartnäckig nach einer fehlenden Stimme gefragt hatte. Die stellte sich dann als ungültig heraus. Der über Österreichs Grenzen hinaus bekannte ORF-Journalist Armin Wolf höhnte bei Twitter über den „Pallawatsch“, wie man in Österreich ein Durcheinander nennt.

„Es ist unbestritten das Wahlergebnis so zur Kenntnis zu nehmen“, sagte der für seine restriktive Migrationspolitik bekannte frühere Verteidigungsminister. Er gratulierte dem Traiskirchener Bürgermeister Babler. Der Niederösterreicher wird dem linken Parteiflügel zugeordnet.

Der Fehler sei bei der Übertragung in eine Excel-Tabelle passiert, sagte Grubesa. Tatsächlich habe Doskozil 280 Stimmen bekommen, Babler aber 317 Stimmen.  Die Partei habe sich bei Doskozil entschuldigt, sagte Grubesa. 

Babler folgt auf Pamela Rendi-Wagner an der SPÖ-Spitze. Sie hatte sich im Vorfeld des Parteitags in Linz aus der Politik zurückgezogen, weil sie bei einer Mitgliederbefragung hinter Doskozil und Babler nur auf dem dritten Platz gelandet war.