Das passierte bisher in der Ukraine-Krise

Ukraine-Krieg: Putins Armee marschiert ein, Gefechte in mehreren Städten! Die Entwicklungen der ersten Tage im Newsblog

Krieg in der Ukraine: Russland setzt seinen blutigen Angriff auf die Hauptstadt Kiew fort, Berichte über mehr als 1000 Tote machen die Runde. Die Lage im Newsblog.

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Ukrainische Soldaten beziehen Stellung in der Kiewer Innenstadt.
Ukrainische Soldaten beziehen Stellung in der Kiewer Innenstadt.AP/dpa/Emilio Morenatti

Russland hat in der Nacht zu Donnerstag mit Angriffen auf die Ukraine begonnen. Die Geschehnisse überschlagen sich. Was Sie jetzt wissen müssen, erfahren Sie im Newsblog.

Alle aktuellen Informationen und neuen Meldungen zur Lage in der Ukraine finden Sie in unserem NEUEN LIVETICKER >>

22:03 Uhr: USA erklären zwölf Diplomaten zu unerwünschten Personen

Die USA haben nach Darstellung der russischen UN-Vertretung zwölf Diplomaten in New York zu unerwünschten Personen erklärt. Diese Mitarbeiter in der russischen UN-Vertretung müssten das Land bis zum 7. März verlassen, sagte UN-Botschafter Wassili Nebensja am Montag in New York. Die Vereinigten Staaten würden damit ihre „Verpflichtungen im Gastlandabkommen grob verletzen.“

Tatsächlich besitzen zumindest einige Diplomaten, die bei den Vereinten Nationen in New York arbeiten, besonderen Schutz, weil die UN eine internationale Organisation sind, zu der alle Mitgliedsländer Zugang haben müssen. In dem Gastlandabkommen zwischen den USA und den Vereinten Nationen heißt es dazu, dass „im Falle des Missbrauchs solcher Aufenthaltsprivilegien“ Gesetze und Vorschriften der USA angewandt werden können. Auf die Passage berief sich der stellvertretende amerikanische UN-Botschafter Richard Mills.

21:45 Uhr: Nasa bereitet sich auf möglichen Ausstieg Russlands aus ISS vor

Die US-Weltraumagentur Nasa bereitet angesichts des Ukraine-Kriegs Notfallpläne für den Fall vor, dass Russland die Zusammenarbeit bei der Internationalen Raumstation (ISS) einstellt. Die Nasa-Direktorin für bemannte Raumfahrt, Kathy Lueders, sagte am Montag, bislang gebe es „auf Arbeitsebene“ keinerlei Hinweise, dass Russland sich aus dem Projekt zurückziehen könnte. „Aber wir schauen immer, wie wir mehr operative Flexibilität bekommen, und unsere Frachtanbieter prüfen, wie wir verschiedene Fähigkeiten hinzufügen.“

Der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, hatte kürzlich angedroht, Russland könnte sich angesichts westlicher Sanktionen aus dem ISS-Projekt zurückziehen und die Raumstation auf der Erde zerschellen lassen. „Wenn die Kooperation mit uns blockiert wird, wer wird die ISS davor retten, unkontrolliert von ihrer Erdumlaufbahn abzukommen und auf Territorium der USA oder der EU zu fallen?“ schrieb Rogosin im Kurzbotschaftendienst Twitter. Russland ist bislang dafür verantwortlich, die rund 420 Tonnen schwere Weltraumstation in einer Erdumlaufbahn in rund 400 Kilometern Höhe zu halten.

21:14 Uhr: Türkei riegelt Meerengen im Schwarzen Meer ab

Die Türkei hat angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine davor gewarnt, mit Kriegsschiffen die Meerengen zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer zu durchqueren. „Wir haben alle Länder, ob Anrainer oder nicht, davor gewarnt, die Meerengen mit Kriegsschiffen zu passieren“, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montag. Er verwies dabei auf den Vertrag von Montreux. Demnach kann die Türkei in Kriegszeiten unter bestimmten Umständen alleinig über die Schließung der Meerengen Bosporus und Dardanellen entscheiden.

21:05 Uhr: Bundeswehr will Aufklärungsflüge über der Ostsee beginnen

Inmitten der wachsenden Spannungen mit Russland wird die Bundeswehr Aufklärungsflüge über dem Ostsee-Raum beginnen. Dabei würden spezialisierte Tornado-Maschinen eingesetzt sowie der Seefernaufklärer P3C Orion der Marine, schrieb die deutsche Nato-Delegation am Montag auf Twitter. Die Einsätze sollten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur zeitnah beginnen. Die Tornados gehören zum Taktischen Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ in Jagel (Schleswig-Holstein).

Ein Seefernaufklärer der Deutschen Marine vom Typ P3-C Orion des Marinefliegergeschwaders.
Ein Seefernaufklärer der Deutschen Marine vom Typ P3-C Orion des Marinefliegergeschwaders.dpa/Ingo Wagner

20:40 Uhr: Schweiz schließt sich den Sanktionen der EU an

Nach wachsendem Druck schließt sich auch die traditionell neutrale Schweiz den EU-Sanktionen gegen Russland in vollem Umfang an. Sein Land übernehme alle Sanktionen, welche die Europäische Union wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine bereits gegen Russland verhängt habe, sagte der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis am Montag. Die EU begrüßte den Kurswechsel. Das Fürstentum Monaco schloss sich den EU-Sanktionen ebenfalls an.

Die Vermögenswerte der von der EU sanktionierten Russen würden mit „sofortiger Wirkung“ eingefroren, sagte Finanzminister Ueli Maurer. Auf der EU-Sanktionsliste stehen unter anderem Kreml-Chef Wladimir Putin, sein Außenminister Sergej Lawrow sowie Ministerpräsident Michail Mischustin.

20:32 Uhr: Frankreich verlegt Botschaft von Kiew nach Lemberg

Die französische Botschaft in der Ukraine wird von Kiew in die westukrainische Stadt Lemberg (Lwiw) verlegt. Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian begründete den Schritt am Montag mit den „Risiken und Gefahren“, die seit der russischen Invasion in der ukrainischen Hauptstadt bestünden. „Der Botschafter bleibt in der Ukraine, um unsere Staatsbürger und die ukrainischen Behörden zu unterstützen“, sagte Le Drian. Vor Frankreich hatten unter anderem bereits die USA, Kanada und Israel ihre Botschaften nach Lemberg verlegt.

19:58 Uhr: Ungarn will Waffen-Lieferungen für die Ukraine nicht durchlassen

Ungarn will die Lieferung von Waffen für die Ukraine über sein Staatsgebiet nicht zulassen. „Wir werden den Transport tödlicher Waffen über ungarisches Gebiet nicht gestatten“, schrieb Außenminister Peter Szijjarto am Montag auf Facebook. Szijjarto erläuterte, die Entscheidung sei getroffen worden, um die Sicherheit von ungarischen Bürgern auf beiden Seiten der Grenze zu gewährleisten. Die Militärtransporte könnten „leicht zum Angriffsziel“ werden, fügte der Minister hinzu. Die EU hatte am Wochenende 450 Millionen Euro für Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine freigegeben.

19:27 Uhr: Wie gefährlich ist Putins Atom-Drohung wirklich?

Der russische Präsident Wladimir Putin hat das Wort Atomwaffen zwar nicht ausgesprochen. Aber die von ihm befohlene Alarmbereitschaft für „Abschreckungswaffen“ ist weltweit als Drohung mit dem atomaren Arsenal verstanden worden. Sie erfolgte einen Tag, nachdem sich die westlichen Verbündeten auf weitere harte Wirtschaftssanktionen verständigt haben - und Deutschland als weiterer von inzwischen zahlreichen Nato-Staaten Waffenlieferungen in die Ukraine ankündigte. Aber: Wie gefährlich ist die Drohung wirklich? Hier gibt es alle Fragen, alle Antworten zur Angst vor dem Atom-Krieg.

19:10 Uhr: Soldaten von der Schlangeninsel in russischer Gefangenschaft

Die ukrainischen Soldaten von der Schlangeninsel im Schwarzen Meer sind Angaben aus Kiew zufolge in russischer Gefangenschaft. „Wir sind sehr froh zu erfahren, dass unsere Mitstreiter leben und alles mit ihnen gut ist“, teilte die ukrainische Flotte am Montag per Facebook mit. Die Ukrainer hätten sich ergeben, nachdem die Munition ausgegangen sei. Russland habe dabei die komplette Infrastruktur der Insel vor dem Donaudelta zerstört. Am Samstag war die Verbindung zu den Soldaten auf der Insel verloren gegangen. Kiew war vom Tod aller 13 Ukrainer ausgegangen. Das russische Militär zeigte später jedoch Bilder der Gefangenen nach ihrer Ankunft in Sewastopol auf der Halbinsel Krim.

18:42 Uhr: UN-Vollversammlung ruft Russland zum Ende des Angriffs auf

Russland ist bei einer Dringlichkeitssitzung der UN-Vollversammlung zum Ukraine-Krieg eindringlich zu einem Ende des Angriffs aufgerufen worden. „Die Kämpfe in der Ukraine müssen jetzt enden“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Montag nach einer Schweigeminute zum Auftakt der Sitzung. „Diese Eskalation der Gewalt, die zu zivilen Todesopfern einschließlich Kindern führt, ist vollkommen inakzeptabel. Genug ist genug.“ Es drohe die „schlimmste humanitäre und Flüchtlingskrise in Europa seit Jahrzehnten“, mahnte Guterres. Zwar würden jetzt „die Waffen sprechen“; aber es sei nie zu spät für Verhandlungen, um „alle Themen friedlich“ anzugehen.

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Bei der erst elften Dringlichkeitssitzung der UN-Vollversammlung in der Geschichte forderten auch Vertreter der 193 UN-Mitgliedstaaten Russland auf, die Gewalt zu beenden. Der polnische UN-Botschafter Krzysztof Szczerski verurteilte die „russische Aggression“ und sprach von „Gräueltaten dieses Kriegs“.

Der ukrainische UN-Botschafter Sergej Kyslyzja warnte vor einer Zerstörung seines Landes durch die russische Armee. „Wenn die Ukraine nicht überlebt, werden die Vereinten Nationen nicht überleben.“ Es sei aber noch Zeit, „die Ukraine zu retten, die Vereinten Nationen zu retten, die Demokratie zu retten und die Werte zu verteidigen, an die wir glauben“.

18:12 Uhr: Friedensverhandlungen bleiben ohne Ergebnis

Die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sind ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen. „Wir reisen zu Beratungen in die Hauptstädte zurück“, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Montag nach dem Treffen an der belarussisch-ukrainischen Grenze vor Journalisten. Details nannte er nicht. Beide Seiten hätten eine Reihe von Hauptthemen festgelegt, bei denen „bestimmte Entscheidungen“ getroffen werden müssten. Das Treffen dauerte mehr als fünf Stunden. Die Delegation aus der Ukraine fuhr am Abend nach Kiew zurück.

Der Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, sagte der Agentur Interfax zufolge: „Wir haben vor allem vereinbart, den Verhandlungsprozess fortzusetzen. Das nächste Treffen wird in den kommenden Tagen an der polnisch-belarussischen Grenze stattfinden.“ Darauf hätten sich beide Seiten verständigt. Bis dahin würden sich die Delegationen mit ihren „Führungen des Landes“ beraten.

16:35 Uhr - Amnesty wirft Russland Einsatz von Streumunition vor – angeblich Kindergarten attackiert

Amnesty International hat Russland den Einsatz international geächteter Streumunition in der Ukraine vorgeworfen. Wie die Menschenrechtsorganisation am Sonntag in London mitteilte, wurden bei einem Angriff auf einen Kindergarten im Nordosten der Ukraine drei Zivilisten durch Streumunition getötet, darunter auch ein Kind. Der Angriff solle als „Kriegsverbrechen“ untersucht werden, forderte Amnesty-Generalsekretärin Agnès Callamard.

Nach Angaben von Amnesty wurde der Kindergarten in der Stadt Ochtyrka, in dem Zivilisten Schutz gesucht hatten, am Freitag von Streumunition getroffen. Drei Zivilisten, darunter ein Kind, seien getötet und ein weiteres Kind sei verletzt worden.

Die Organisation beruft sich auf Videoaufnahmen von Drohnen vom Angriffsort, die zeigen sollen, „wie Streumunition mindestens sieben Orte in und um das Gebäude trifft“. Amnesty erhielt nach eigenen Angaben zudem 65 Fotos und Videos von einer lokalen Quelle.

Streubomben setzen hunderte kleinere Sprengsätze frei, von denen viele nicht sofort explodieren. Sie können also noch lange nach ihrem Abwurf Menschen töten oder verletzten. Die Bomben sind seit dem Jahr 2010 international geächtet. Etwa hundert Länder traten der Konvention bei, allerdings weder Russland noch die Ukraine.

Zerstörte Schule in Charkiw.
Zerstörte Schule in Charkiw.AFP/Sergey Bobok

15:46 Uhr: Hacker verüben Cyberattacke auf russische Medien-Portale

Die Hacker-Gruppe „Anonymous“ hat sich zu einem Angriff auf die Portale mehrerer russischer Staatsmedien bekannt. Auf den Websites der staatlichen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Nowosti, der Zeitung „Kommersant“, der Kreml-freundlichen Tageszeitung „Iswestja“ sowie des Magazins „Forbes Russia“ war am Montag für einige Minuten eine Botschaft zu lesen, in der ein Ende der russischen Invasion in der Ukraine gefordert wurde.

„In einigen Jahren werden wir wie in Nordkorea leben. Warum muss das sein?“, lautete die Nachricht. „Damit (Präsident Wladimir) Putin in den Geschichtsbüchern landet? Dies ist nicht unser Krieg, beenden wir ihn!“

Bereits am Donnerstag hatte „Anonymous“ die Website des russischen TV-Senders RT attackiert. Am Samstag folgten Hackerangriffe auf die Internetpräsenzen des Kreml, der Duma und des russischen Verteidigungsministeriums, zu denen sich die Gruppe ebenfalls bekannte.

14:14 Uhr: Russland sperrt Luftraum für Deutschland und 35 weitere Staaten

Als Reaktion auf die Luftraumsperrungen mehrerer Staaten für russische Maschinen dürfen künftig Flugzeuge aus Deutschland und 35 weiteren Staaten nicht mehr über Russland fliegen. Das teilte die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija am Montag mit. Ausnahmen könne es mit einer Sondergenehmigung etwa des russischen Außenministeriums geben.

14:16 Uhr: Heftige Angriffe auf ukrainische Stadt Charkiw

In der zweitgrößten Stadt der Ukraine, Charkiw, ist es am Montag zu heftigen Angriffen gekommen. Der Berater des Innenministers, Anton Heraschtschenko, und das in Warschau ansässige Nachrichtenportal Nexta veröffentlichten am Mittag ein Video, das mehrere Raketeneinschläge in einem Wohngebiet zeigte. Rauch stieg auf. „Die ganze Welt sollte diesen Horror sehen“, schrieb der Berater. Es gebe Dutzende Tote und Hunderte Verletzte. Russland dagegen behauptete, die ukrainischen „Nationalisten“ würden die von russischen Truppen umstellten Städte selber beschießen.

13:35 Uhr: Lettland erlaubt Bürgern freiwilligen Kampfeinsatz

Lettland erlaubt seinen Staatsbürgern, als Freiwillige auf ukrainischer Seite den Kampf gegen den russischen Angriff zu unterstützen. Das Parlament in Riga beschloss am Montag einstimmig die dazu nötigen gesetzlichen Voraussetzungen.

Die verabschiedeten Änderungen am nationalen Sicherheitsgesetz ermöglichen es lettischen Bürgern, auf freiwilliger Basis in der Ukraine zu dienen - ohne eine mögliche Strafverfolgung bei ihrer Rückkehr in das baltische EU- und Nato-Land befürchten zu müssen. Dazu müssen sie sich vor Abreise als Reservisten bei der lettischen Armee registrieren.

13:14 Uhr: Fußballbundesligist Schalke 04 trennt sich von Hauptsponsor Gazprom

Wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine trennt sich der Fußballbundesligist Schalke 04 von seinem Hauptsponsor Gazprom. Das teilte der Verein am Montag in Gelsenkirchen mit. Der Vorstand habe mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, die Partnerschaft mit Gazprom vorzeitig zu beenden. Die „finanzielle Handlungsfähigkeit“ sei davon unberührt.

11:48 Uhr: Unbewaffnete Ukrainer stellen sich russischen Panzern entgegen

Mehrere Dutzend Bewohner der ukrainischen Kleinstadt Dniprorudne im Süden des Landes haben sich offenbar unbewaffnet einer russischen Militärkolonne mit Panzern entgegengestellt. Das zeigen mehrere aktuelle Aufnahmen vom Rand von Dniprorudne, die am Sonntag in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden. Zu sehen ist darin der Bürgermeister der Stadt, Jewhenij Matwjejew, der nach vorne läuft und mit den Fahrern der vordersten Panzers spricht. Die Männer im Hintergrund rufen „Geht nach Hause!“ oder „Wir lassen Euch nicht durch!“. Andere rufen „Held!“ in Richtung Matwjejews. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Bürgermeister drehen die Panzer um. Ein Mann, der das Geschehen filmt, sagt halb lachend: „Der Matwjejew verjagt die Panzer, was sonst“.

11:17 Uhr: Russland setzt Gaslieferungen nach Europa fort

Russland pumpt nach eigenen Angaben weiter Erdgas durch die Transitleitungen in der Ukraine nach Europa. Die Auslastung der Leitung bleibe unverändert auf hohem Niveau, meldete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Daten des russischen Staatskonzerns Gazprom am Montag. Demnach sollten am Montag 105,8 Millionen Kubikmeter Gas nach Europa geliefert werden.

Im Westen wird befürchtet, dass Russland wegen der beispiellosen Sanktionen gegen das Land nach dem Angriff auf die Ukraine den Gashahn abdrehen könnte. Die Energiegroßmacht hatte hingegen betont, auch in größten Krisen stets zuverlässig geliefert zu haben.

10:47 Uhr: Selenskyj fordert sofortige Integration der Ukraine in die EU

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die umgehende Integration seines Landes in die EU gefordert. „Wir wenden uns an die EU in Bezug auf eine unverzügliche Integration der Ukraine über ein neues Sonderverfahren“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft am Montag. „Ich bin sicher, dass das gerecht ist. Ich bin sicher, dass es möglich ist.“

Er rief zudem kurz vor den geplanten Gesprächen mit Russland im ukrainisch-belarussischen Grenzgebiet die russischen Soldaten zur Waffenniederlegung auf. „Legt eure Waffen nieder, verschwindet von hier, glaubt nicht euren Kommandanten, glaubt nicht euren Propagandisten. Rettet einfach euer Leben“, sagte er an die Streitkräfte gewandt auf Russisch. Seinen Angaben zufolge wurden im Krieg in der Ukraine bereits mehr als 4500 russische Soldaten getötet.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj widerlegte via Twitter-Video Gerüchte, er sei untergetaucht.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj widerlegte via Twitter-Video Gerüchte, er sei untergetaucht.Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa

9:55 Uhr: Ukraine: Delegation zu Verhandlungen an Grenze zu Belarus angekommen

Eine ukrainische Delegation ist Angaben aus Kiew zufolge zu Verhandlungen mit Russland an der ukrainisch-belarussischen Grenze eingetroffen. Die Gruppe werde angeführt vom Fraktionsvorsitzenden der Präsidentenpartei Sluha Narodu (Diener des Volkes), David Arachamija, teilte das Präsidialamt in Kiew am Montag mit. Zur Delegation gehören zudem unter anderen Verteidigungsminister Olexij Resnikow, Präsidentenberater Mychajlo Podoljak und der stellvertretende Außenminister Mykola Totschyzkyj. Mitgeteilt wurde zudem: „Die Schlüsselfrage der Verhandlungen ist die unverzügliche Feuereinstellung und der Abzug der Truppen vom Territorium der Ukraine.“

Der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski hatte zuvor versichert, dass Moskau interessiert an einer Einigung sei. Der genaue Ort der Verhandlungen war zunächst nicht bekannt.

9:50 Uhr: Sicherheitskabinett im Bundeskanzleramt zusammengekommen

Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist am Montagvormittag erneut das Sicherheitskabinett im Bundeskanzleramt zusammengekommen. Russland hatte am Sonntag die Atomstreitkräfte des Landes in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Thema des Treffens dürfte auch die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine sein.

Die Bundesregierung hatte bereits am Wochenende die Lieferung von Panzerfäusten und Luftabwehrraketen an die Ukraine beschlossen. Diese sind nach Angaben von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) nun bereits auf dem Weg in das Land. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte als Reaktion auf den Ukraine-Krieg zudem massive Investitionen in die Bundeswehr angekündigt. Hierzu soll im Bundeshaushalt 2022 einmalig ein Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro geschaffen werden.

9:00 Uhr: Russische Armee: Zivilisten können Kiew „frei“ verlassen

Im Kampf um Kiew können Zivilisten nach Angaben der russischen Armee die ukrainische Hauptstadt „frei“ verlassen. Die Menschen dürften die Stadt über die Autobahn Kiew-Wassylkiw im Südwesten verlassen, sagte ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums am Montag. Er warf den ukrainischen Truppen vor, Zivilisten als „menschliche Schutzschilde“ zu nutzen.

Im seit fünf Tagen andauernden Krieg in der Ukraine habe die russische Luftwaffe die „Lufthoheit über dem gesamten Territorium der Ukraine erlangt“, fügte der Sprecher hinzu. Russland hatte bereits am ersten Tag des Angriffs erklärt, die Luftabwehr der Ukraine ausgeschaltet zu haben. Seither gingen die Kämpfe in dem Land jedoch unvermindert weiter.

8:04 Uhr: Russische Bomber und Jagdflugzeuge von Krim aus gestartet

Von der Krim aus sollen russische Bomber und Jagdflugzeuge Richtung Ukraine gestartet sein. Die Hauptstadt Kiew, die Städte Mykolajiw und Cherson im Süden sowie Charkiw im Osten sollen zu den Zielen gehören, wie die ukrainische Agentur Unian am Montagmorgen schrieb. Diese Informationen ließen sich nicht unabhängig prüfen.

7:59 Uhr: Separatisten in Ostukraine setzen Mobilmachung aus – Ziele erreicht!

Die Separatisten in der ostukrainischen Region Donezk setzen nach eigenen Angaben die Mobilmachung aus. Die erforderliche Zahl der Gebiete sei inzwischen besetzt worden, sagte der Chef der selbst ernannten Volksrepublik, Denis Puschilin, am Montag im russischen Staatsfernsehen. Das habe man mit dem Aufruf zum Kampf erreichen wollen. Die Aufständischen in den Gebieten Luhansk und Donezk haben bei den Kämpfen in den vergangenen Tagen mit Unterstützung russischer Streitkräfte von den ukrainischen Streitkräften kontrollierte Gebiete erobert.

Laut Puschilin wolle man sich nun auf die „humanitäre Komponente“ konzentrieren. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte die selbst ernannten Volksrepubliken in der vergangenen Woche unter heftigem internationalem Protest als unabhängige Staaten anerkannt.

Ein gepanzertes Fahrzeug fährt außerhalb in der Region Donezk. Die Separatisten in der Region Donezk setzen nach eigenen Angaben die Mobilmachung aus.
Ein gepanzertes Fahrzeug fährt außerhalb in der Region Donezk. Die Separatisten in der Region Donezk setzen nach eigenen Angaben die Mobilmachung aus.Uncredited/AP/dpa

7:51 Uhr: Ukrainische Armee: Situation in Kiew „ist unter Kontrolle“

„Die Situation in der Hauptstadt unseres Vaterlandes ist unter Kontrolle“, versicherte die ukrainische Armee auf Facebook. Nach Angaben eines Beraters des ukrainischen Präsidenten, Olexij Arestowitsch, beschoss Russland Kiew mit drei Raketen, von denen eine abgeschossen werden konnte. Die Stadt Berdiansk mit gut 110.000 Einwohnern im Süden des Landes sei hingegen nun „von unserem Feind besetzt“, sagte Arestowitsch in einem Video, das in der Nacht von Sonntag auf Montag auf Telegram veröffentlicht wurde.

7:30 Uhr: Ex-Verteidigungsminister Jung: Abschaffung der Wehrpflicht war Fehler

Der ehemalige Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hält mehr politische Unterstützung für die Bundeswehr für unbedingt nötig. „Sie braucht dringend mehr Unterstützung, beim Personal und beim Material“, sagte Jung den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Montagsausgaben). „Ich hätte zum Beispiel niemals die Wehrpflicht abgeschafft.“

Jung war von 2005 bis 2009 Verteidigungsminister und wegen eines umstrittenen, von einem Bundeswehroffizier angeordneten Luftangriffs mit dutzenden zivilen Opfern in Afghanistan zurückgetreten. Er sagte dem RND: „Ich war ohnehin der Letzte, der noch etwas für die Bundeswehr tun konnte. Danach ist es nur nach unten gegangen.“ Die Wehrpflicht war in Deutschland vom damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) abgeschafft worden. Sie wurde durch einen sogenannten Freiwilligen Wehrdienst ersetzt.

7:19 Uhr: Friedensgespräche sollen starten – ohne Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj

Während russische Truppen ihre Angriffe auf die Ukraine in der Nacht fortsetzen, wollen sich Moskau und Kiew an diesem Montagmorgen zu Friedensgesprächen treffen. Weder ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj noch Russlands Präsident Wladimir Putin werden an dem Treffen teilnehmen, beide schicken eine Delegation.

Lesen Sie dazu auch: Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine starten – doch die Hoffnungen sind gering >>

6:57 Uhr: Russland verbietet Ausländern Wertpapierverkäufe

Russlands Zentralbank will mit weiteren Maßnahmen dem heimischen Finanzsystem angesichts der verschärften Wirtschaftssanktionen des Westens unter die Arme greifen. So wurde es Wertpapierhändlern untersagt, russische Wertpapiere im Besitz von Ausländern zu verkaufen, wie die Bank am Montagmorgen mitteilte. Mit Kapitalspritzen und Fremdwährungsgeschäften sollen zudem heimische Geldinstitute gestützt werden.

6:32 Uhr: Schachtjor-Donezk-Trainer De Zerbi verlässt Kiew Richtung Grenze

Roberto De Zerbi, italienischer Coach des ukrainischen Fußball-Spitzenklubs Schachtjor Donezk, hat nach tagelangem Ausharren in einem Hotel die Hauptstadt Kiew verlassen und versucht mit seinem Trainerteam die Ausreise. Wie der TV-Sender Sky Italia berichtete, seien der 42-Jährige und seine Mitarbeiter in einen Zug in Richtung Grenze gestiegen.

De Zerbi und seine Mannschaft waren am Donnerstag auf der Heimreise nach einem Trainingslager in der Türkei in Kiew gelandet und wollten ins ostukrainische Charkiw zum Auswärtsspiel gegen Metalist reisen. Aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine ist der Wiederbeginn der Premier Liga nach der Winterpause auf unbestimmte Zeit ausgesetzt worden.

5:27 Uhr: Russischer Diplomat entschuldigt sich für Angriff auf Ukraine

Ein russischer Diplomat soll sich bei einer Schaltkonferenz des Weltklimarats überraschend für den russischen Angriff auf die Ukraine entschuldigt haben. Wie die „Washington Post“ berichtet, habe der Leiter der russischen Delegation, Oleg Anisimow, nach Angaben von Teilnehmern am Sonntag gesagt: „Lassen sie mich im Namen aller Russen, die diesen Konflikt nicht verhindern konnten, eine Entschuldigung aussprechen.“ Der Klimaforscher fügte demnach bei der Konferenz von 195 Nationen hinzu, dass alle Russen, die wissen, was passiere, keine Rechtfertigung für diesen Angriff finden. Anisimow habe zudem gesagt, er bewundere die ukrainische Delegation dafür, dass sie trotz des Krieges in ihrem Land an den Klimaverhandlungen teilnehme.

4:52 Uhr: Offensive gegen Kiew wird fortgesetzt

Die russische Offensive gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew wird nach Angaben des ukrainischen Militärs fortgesetzt. Im Norden Kiews habe die russische Armee versucht, eine Pontonbrücke zu bauen, um den Fluss Irpin zu überqueren, schrieb der ukrainische Generalstab in der Nacht zu Montag auf Facebook. Ein weiterer Versuch, die Stadt Irpin kurz vor Kiew zu erobern, sei erfolglos gewesen, hieß es weiter. Die Informationen konnten nicht unabhängig geprüft werden.

4:36 Uhr: Ukrainischer Informationsdienst: Rakete trifft Wohnhaus

Eine Rakete soll ein Wohnhaus der ukrainischen Großstadt Tschernihiw unweit der Grenze zu Belarus getroffen haben. Dadurch sei ein Feuer ausgebrochen, wie der staatliche Informationsdienst der Ukraine am Montagmorgen auf Telegram schrieb. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig prüfen. Angaben zu Verletzten gab es zunächst nicht.

Das Innenministerium der Ukraine hatte am Sonntagabend 352 getötete Zivilisten seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine gemeldet, darunter seien 14 Kinder. Weiterhin wurden 1684 verwundete Menschen gezählt, darunter 116 Kinder.

Feuerwehrleute löschen die Schäden an einem Gebäude nach einem Raketenangriff in Kiew.
Feuerwehrleute löschen die Schäden an einem Gebäude nach einem Raketenangriff in Kiew.Ukrainian Police Department Press Service/AP/dpa

3:51 Uhr: Ukrainische Armee: 4500 tote russische Soldaten

Die Verluste der russischen Armee steigen nach ukrainischen Angaben weiter. Seit Beginn des Krieges mit der Ukraine soll die russische Seite einen „Verlust“ von etwa 4500 Soldaten zu verzeichnen haben, wie der ukrainische Generalstab am Sonntagabend erklärte. Außerdem seien Hubschrauber, Panzer und weitere militärische Fahrzeuge zerstört worden. Die Angaben ließen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

Russland räumte eigene Opfer beim Krieg gegen die Ukraine ein, ohne jedoch Zahlen zu nennen.

Trümmer eines ausgebrannten Militärlastwagens auf einer Straße in Kiew.
Trümmer eines ausgebrannten Militärlastwagens auf einer Straße in Kiew.Efrem Lukatsky/AP/dpa

3:45 Uhr: Ukrainischer Informationsdienst: Explosionen in Kiew und Charkiw

In den Metropolen Kiew und Charkiw ist es nach einem Bericht des staatlichen Informationsdienstes der Ukraine am frühen Montagmorgen zu mehreren Explosionen gekommen. Zuvor sei es in der Hauptstadt Kiew mehrere Stunden lang ruhig gewesen, hieß es. Die Informationen ließen sich nicht unabhängig prüfen. Nach Angaben der Agentur Interfax-Ukraine vom Montagmorgen rückten derweil russische Truppen von der südukrainischen Stadt Cherson Richtung Mykolajiw vor.

3:21 Uhr: EU setzt Sanktionen gegen russische Zentralbank in Kraft

Die Europäische Union hat in der Nacht zum Montag ihre schwerwiegenden Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft gesetzt. Das geht aus dem EU-Amtsblatt hervor. Sie umfassen laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein Verbot von Transaktionen mit dem Finanzinstitut. Zudem werden alle Vermögenswerte der Bank in der EU eingefroren, um zu verhindern, dass damit der Krieg von Kremlchef Wladimir Putin finanziert wird. Der Schritt gilt als ebenso schwerwiegend wie der in Kürze geplante Ausschluss russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift.

Auch gegen Belarus sind weitere Sanktionen geplant. Deutschlands G7-Partner Japan will sich dem anschließen. Ministerpräsident Fumio Kishida sagte im Haushaltsausschuss des Parlaments, seine Regierung prüfe Sanktionen gegen das russische Partnerland und werde zügig zu einer Entscheidung kommen, wie japanische Medien berichteten. Japan hat bereits gegen Russland im Einklang mit dem Vorgehen seiner Schutzmacht USA und anderer Verbündeter Sanktionen verhängt.

00:48 Uhr: Schaltet sich Belarus am Montag in den Krieg ein?

Belarus könnte sich nach Spekulationen am Montagmorgen offiziell mit Soldaten in den Krieg Russland gegen die Ukraine einschalten. Belarussische Fallschirmjäger sollen den Befehl bekommen haben, um 5 Uhr in die Ukraine zu fliegen, schreibt die ukrainischen Agentur Unian. Sie beruft sich dabei auf Informationen von Andrej Strischak von der Nichtregierungsorganisation Bysol (Belarus Solidarity Foundation), die sich für Betroffene von politischen Repressionen in Belarus einsetzt. Diese Informationen ließen sich nicht unabhängig prüfen.

Der belarussische Präsident Lukaschenko hatte nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj noch am Sonntag versichert, nicht in den Krieg eingreifen zu wollen. Am Montagmorgen sollen an der belarussisch-ukrainischen Grenze Gespräche zwischen der Ukraine und Russland beginnen.

00:14 Uhr: Friedensgespräche sollen am Montagmorgen beginnen

Die Gespräche zwischen der Ukraine und Russland über eine mögliche Friedenslösung sollen am Montag in den Morgenstunden beginnen. Das melden die russische Staatsagentur Tass und die „Ukrainska Pravda“. Grund für die Verzögerungen des Treffens, das eigentlich schon am Sonntag beginnen sollte, sei die „Logistik der ukrainischen Delegation“, schreibt Tass in Bezug auf eine anonyme Quelle. Die russische Delegation habe Minsk bereits verlassen und sei zum Tagungsort gereist.

Für die an der ukrainisch-belarussischen Grenze in der belarussischen Region Gomel geplanten Gespräche seien von Kiew keine Bedingungen gestellt worden, hatte das ukrainische Präsidialamt zuvor mitgeteilt. Der ukrainische Präsident Selenskyj zeigte sich skeptisch: „Ich glaube nicht an ein Ergebnis dieses Treffens, aber lasst es uns versuchen.“

23:50 Uhr: 60 norwegische Soldaten in Litauen eingetroffen

In Litauen sind 60 norwegische Soldaten mit Ausrüstung eingetroffen, die den von der Bundeswehr geführten Nato-Einsatz in dem baltischen EU- und Nato-Land verstärken sollen. Die Truppen wurden nach ihrer Ankunft am Sonntag auf den Militärstützpunkt Rukla verlegt, wie das Verteidigungsministerium in Vilnius mitteilte. Dort werden sie Teil des seit 2017 stationierten Nato-Gefechtsverbands zur Abschreckung Russlands, der wegen der schweren Spannungen im Ukraine-Konflikt zuletzt verstärkt wurde.

Norwegen stellte nach litauischen Angaben bisher etwa 140 Soldaten der unter deutschem Kommando stehenden Nato-Einheit. Auch Kampffahrzeuge und Panzer hat das Heimatland von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach Litauen verlegt, das an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus angrenzt.

23:28 Uhr: Briten-Premier Johnson hält Putins Drohungen für Ablenkung

Der britische Premier Boris Johnson sieht hinter der indirekten russischen Drohung mit Nuklearwaffen ein Ablenkungsmanöver von den Schwierigkeiten, mit denen das russische Militär beim Einmarsch in die Ukraine zu kämpfen hat. Die Truppen Wladimir Putins träfen auf mehr Widerstand, als der russische Präsident erwartet habe, sagte Johnson am Sonntagabend in London und fügte hinzu: „Das ist ein desaströses, missratenes Unternehmen.“

Russlands Präsident hatte zuvor angewiesen, die Abschreckungswaffen der Atommacht in besondere Alarmbereitschaft versetzen zu lassen. Als Begründung sagte er, Politiker führender Nato-Staaten hätten sich in „aggressiver“ Weise gegen sein Land geäußert. Die Ankündigung wurde als Drohung mit dem Atomwaffenarsenal des Landes aufgefasst, obwohl Putin in einem vom Kreml verbreiteten Video nicht explizit von Atomwaffen gesprochen hatte.

23:04 Uhr: Russische Staatsbürger werden aus Europa ausgeflogen

Die russische Fluggesellschaft Aeroflot setzt ab Montag alle Flüge nach Europa aus. Das sei eine Reaktion auf die Luftraumbeschränkungen der Europäischen Union für Russland, wie die russische Agentur Interfax meldete. Weiterhin sollen russische Staatsbürger aus Europa nach Russland ausgeflogen werden, wie das russische Außenministerium und die russische Luftverkehrsbehörde laut der Staatsagentur Tass mitteilten.

Zuvor hatten Deutschland und alle EU-Staaten als Reaktion auf den Angriff auf die Ukraine entschieden, den Luftraum für russische Maschinen zu sperren. Das deutsche Verbot gilt laut Bundesverkehrsministerium bereits seit Sonntagnachmittag für Flüge nach Deutschland sowie Überflüge. Die Regelung, die zunächst für drei Monate geplant ist, greift nicht bei humanitären Flügen oder Überflügen. Die Lufthansa meidet bereits seit Samstagabend den russischen Luftraum und ändert ihre Flugpläne.

22:46 Uhr: UN kommt am Montag zu Dringlichkeitssitzung zusammen

Die UN-Vollversammlung kommt am Montag zu einer Dringlichkeitssitzung zum russischen Angriff auf die Ukraine zusammen. Das beschloss der UN-Sicherheitsrat am Sonntag. Bei der Sitzung sollen alle 193 Mitglieder der Vollversammlung Gelegenheit haben, ihre Ansichten zu der Invasion zu äußern. Russland stimmte gegen die entsprechende Resolution, hatte laut UN-Regelwerk jedoch keine Vetomöglichkeit.

 Der russische Präsident Wladimir Putin befahl am Sonntag, die Atomstreitkräfte in Kampfbereitschaft zu versetzen. UN-Sprecher Stéphane Dujarric sagte dazu der Nachrichtenagentur AFP, allein der Gedanke an einen nuklearen Konflikt sei „einfach unvorstellbar“.

Frankreich kündigte derweil an, am Montag einen Resolutionsentwurf in den UN-Sicherheitsrat einzubringen, in dem eine sofortige Waffenruhe in der Ukraine gefordrert wird. Diese müsse „jeglichen Friedensverhandlungen vorausgehen“, erklärte der Präsidentenpalast in Paris. Zudem werde in dem Enwurf ein bedingungsloser Zugang für humanitäre Hilfe gefordert.

22:12 Uhr: Briten-Premier Johnson sagt humanitäre Hilfe zu

Der britische Premierminister Boris Johnson hat angesichts der russischen Invasion in die Ukraine weitere Hilfen und den unbürokratischen Nachzug von Familienangehörigen zugesagt. Das Vereinigte Königreich werde humanitäre Hilfe in Höhe von 40 Millionen Pfund (rund 47 Millionen Euro) leisten, teilte Johnson am Sonntagabend mit. Damit sollte beispielsweise medizinisches Material wie Spritzen, Verbände und Medikamente finanziert werden.

Insgesamt beliefen sich die Hilfszahlungen an die Ukraine in diesem Jahr damit auf 140 Millionen Pfund (165 Millionen Euro). Zudem solle jeder, der in Großbritannien lebe, seine direkten Angehörigen ins Land holen dürfen. London werde auch weiterhin Waffen an das ukrainische Militär liefern, so der konservative Politiker weiter.

Ursula von der Leyen (CDU), Präsidentin der Europäischen Kommission.
Ursula von der Leyen (CDU), Präsidentin der Europäischen Kommission.AFP/AP/Kenzo Tribouillard

21:41 Uhr: EU gibt 450 Millionen Euro für Waffen frei

Die Europäische Union gibt 450 Millionen Euro für Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine frei. Die EU liefer zudem Kampfjets und andere „für einen Krieg notwendige Waffen“, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Sonntagabend nach einer virtuellen Dringlichkeitssitzung der Außenminister. Die Regierung in Kiew habe den Wunsch nach Kampfjets geäußert, um sich gegen die russischen Angriffe verteidigen zu können.

EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen hatte zuvor gesagt, die EU finanziere erstmals in ihrer Geschichte den Kauf und die Lieferung von Waffen und militärischer Ausrüstung „an ein angegriffenes Land“. Borrell sagte, dies sei das Ende „des Tabus, wonach die EU keine Waffen an Kriegsparteien liefert“.

21:03 Uhr: Vitali Klitschko: Kiew ist NICHT komplett eingekesselt!

Die Lage in der ukrainischen Hauptstadt Kiew bleibt nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko angespannt. „Kiew ist nicht komplett eingekesselt. Die ukrainische Armee kämpft hart in den Außenbezirken, und die russische Armee hat viele Verluste“, sagte er am Sonntagabend der „Bild“. Im Nachrichtenkanal Telegram verwies er auf Falschinformationen, wonach russische Truppen die Millionenstadt umstellt hätten. Am Abend wurde in Kiew erneut Luftalarm ausgelöst. Er appellierte an die Bewohner: „Gehen Sie in den erlaubten Zeiten auch nur dann in die Stadt, wenn es unbedingt nötig ist - zum Laden, zur Apotheke.“ Zudem sollten die Kiewer ältere und alleinstehende Menschen unterstützen.

20:56 Uhr: So bereiten Sie sich auf Krisensituationen vor

Corona, Naturkatastrophen – und nun weitet sich auch die Krise in der Ukraine immer weiter aus. Immer mehr Menschen fragen sich deshalb: Wie bereitet man sich auf Krisen vor, wie rüstet man sich am besten für den Ernstfall? Welche Vorräte braucht es, wenn plötzlich nichts mehr funktioniert? Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat für solche Fälle eine Checkliste erstellt, die beim Vorbereiten auf Notsituationen helfen soll. Hier lesen Sie, wie Sie sich richtig auf Notsituationen vorbereiten.

20:46 Uhr: Zahl der getöteten Zivilisten steigt auf 210

Im Krieg Russlands gegen die Ukraine sind nach Angaben Kiews bislang mindestens 210 Zivilisten getötet worden. Landesweit gebe es rund 1100 Verletzte, sagte die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denissowa, am Sonntagabend der Agentur Ukrinform zufolge. Sie berichtete, dass ein Kinderkrankenhaus unter Beschuss geraten sein soll. Zudem sei in Kiew ein Auto mit einer Familie beschossen worden. Dabei sei ein Mädchen und seine Eltern getötet worden, sagte Denissowa. Sie machte eine russische Spezialeinheit dafür verantwortlich. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

20:11 Uhr: Russland räumt erstmals Verluste in den eigenen Reihen ein

Vier Tage nach dem Einmarsch in die Ukraine hat Russland erstmals Tote und Verletzte in den eigenen Reihen eingeräumt. Zahlen nannte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag allerdings nicht. „Die russischen Militärs beweisen Mut bei ihren Kampfeinsätzen (...) Leider gibt es Tote und Verletzte“, sagte der Ministeriumssprecher im staatlichen Fernsehen. „Aber unsere Verluste sind viel geringer“ als auf ukrainischer Seite, fügte er hinzu.

19:24 Uhr: Verteidigungsministerin besorgt über Nuklear-Drohungen

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich besorgt gezeigt über die Versetzung der russischen Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft durch Präsident Wladimir Putin. Derartige Ankündigungen seien „natürlich ernstzunehmen, wir beobachten das über Aufklärung auch sehr besorgt“, sagte Lambrecht am Sonntag in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Innerhalb der Nato werde darüber beraten, „wie man darauf reagiert, ohne weiter zu eskalieren“. Es gehe darum, „einen kühlen Kopf zu bewahren in dieser sehr, sehr schwierigen Situation“.

18:52 Uhr: Schweden liefert Panzerabwehr-Waffen an die Ukraine

Schweden gibt wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine seinen bisherigen Grundsatz auf, keine Waffen in eine Konfliktregion zu liefern: Die schwedische Regierung kündigte am Sonntag an, sie werde unter anderem 5000 Panzerabwehr-Waffen, 5000 Helme und 5000 Schutzwesten an die Ukraine liefern. Diese Entscheidung sei eine „Ausnahme“ und beispiellos seit 1939, teilte Regierungschefin Magdalena Andersson in Stockholm mit. Damals hatte Schweden Finnland nach dem sowjetischen Einmarsch unterstützt.

18:49 Uhr: Außenamt rät von Reisen nach Russland ab

Das Auswärtige Amt hat seine Sicherheitshinweise für Russland verschärft. Von Reisen dorthin wird nun abgeraten, wie das Ministerium am Sonntag mitteilte. Vor Reisen nach Südrussland in die Grenzregionen zur Ukraine wird ausdrücklich gewarnt.

Zudem wird darauf hingewiesen, dass der Flugverkehr zwischen Russland und europäischen Ländern durch bilaterale Luftraumsperrungen und Einstellung des Flugbetriebs zunehmenden Einschränkungen ausgesetzt ist. Die Nutzung nicht-russischer Kreditkarten sei derzeit nur eingeschränkt möglich.

In Südrussland seien acht Flughäfen geschlossen worden: in Rostow, Krasnodar, Anapa, Gelendschik, Belgorod, Orel, Kursk und Woronesch. Ferner sei in den Regionen Rostow, Krasnodar, Saratow, Woronesch und Wolgograd der Notstand ausgerufen. Dies könnte zu Einschränkungen des öffentlichen Lebens führen, hieß es auf der Webseite des Auswärtigen Amts.

17:45 Uhr: Niederlande fliegen Raketen und Panzerfäuste Richtung Ukraine

Vom Flughafen Eindhoven aus haben die Niederlande am Sonntag die zur Verteidigung der Ukraine zugesicherten Waffen ausgeflogen. Es handele sich um 200 Stinger-Flugabwehrraketen, 50 Panzerfäuste mit 400 Raketen, 100 Scharfschützengewehre mit 30.000 Schuss Munition sowie zwei Tauchfahrzeuge, teilte das Verteidigungsministerium in Den Haag mit. Ziel des Fluges sei ein osteuropäisches Land, von wo aus die Waffen per Lastwagen in die Ukraine transportiert werden.

Die Panzerfäuste seien dazu geeignet, Panzer, Bunker und in der Luft hängende Hubschrauber aus einem Abstand bis zu 600 Metern auszuschalten. Die tragbaren Stinger-Raketen können zur Abwehr feindlicher Flugzeuge in geringer bis mittlerer Höhe auf einen Abstand bis zu fünf Kilometern verwendet werden. Die ferngesteuerten Tauchfahrzeuge dienen dem Aufspüren von Seeminen.

17:07 Uhr: Nato-Staaten bauen Unterstützung für Ukraine aus

Mitgliedstaaten der Nato bauen die militärische Unterstützung für die Ukraine weiter aus. Angaben aus der Bündniszentrale zufolge werden Tausende von Panzerabwehrwaffen, Hunderte Luftabwehrraketen und Tausende von Kleinwaffen in die Ukraine geschickt. Zudem gebe es Munitionslieferungen sowie finanzielle und humanitäre Hilfe in Millionenhöhe. Darunter seien auch medizinische Hilfsgüter für ukrainische Streitkräfte. Diplomaten betonten, dass die militärische Unterstützung nicht über die Nato als Organisation erfolge, sondern auf Grundlage von Entscheidungen der nationalen Regierungen.

Als Länder, die militärische Ausrüstung liefern, nannte die Nato neben Deutschland auch Belgien, Kanada, Tschechien, Estland, Frankreich, Griechenland, Lettland, Litauen, die Niederlande, Portugal, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten. Besonders hervorgehoben wurde dabei Lieferungen von Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin und von Flugabwehrraketen.

16:30 Uhr: Russische Truppen stoßen von Süden auf Kiew vor

Russische Truppen nehmen Kiew immer mehr in die Zange. Von Süden stoße eine große Kolonne russischer Militärfahrzeuge auf die ukrainische Hauptstadt vor, sagte der Berater des ukrainischen Innenministers, Vadym Denysenko, am Sonntag dem Portal „strana.news“ zufolge. „Aber wir wissen, wo sie unterwegs sind, wohin sie unterwegs sind, und wir sind vorbereitet.“ Im Ort Wassylkiw wurde ukrainischen Angaben zufolge heftig um einen Flugplatz gekämpft.

Bisher griffen russische Truppen Kiew vor allem von Nordwesten und Nordosten an. Nach Angaben aus der Ukraine wehrte die ukrainische Armee in Hostomel und Irpin schwere Angriffe ab. In Pryluky östlich von Kiew wurden nach ukrainischen Angaben mehrere russische Panzer zerstört. Die ostukrainische Millionenstadt Charkiw ist nach Angaben des Gouverneurs wieder komplett in ukrainischer Hand.

In der Kleinstadt Butscha zeigten Aufnahmen viele zerstörte Panzer. Außerdem gibt es ein verifiziertes Video, in dem zu sehen war, wie Militärfahrzeuge auf Häuser schossen und so Schaden anrichteten. Der Ort liegt etwa 25 Kilometer nordwestlich vom Kiewer Zentrum.

Die russische Armee warf den Ukrainern vor, sie setzten bei den Kämpfen vor Kiew verbotene Phosphorbomben ein. Die Ukraine behauptet ihrerseits, Russland nehme gezielt auch Zivilgebäude ins Visier.

16:23 Uhr: Weltgrößtes Frachtflugzeug An-225 „Mriya“ zerstört

Bei den Kämpfen nahe Kiew ist einem ukrainischen Medienbericht zufolge das weltweit schwerste Frachtflugzeug, die Antonow An-225 „Mriya“, zerstört worden. Die Maschine sei auf dem umkämpften Flugplatz Hostomel nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt abgestellt gewesen, berichtete der Sender Radio Swoboda (Radio Liberty) am Sonntag unter Berufung auf einen früheren und einen aktuellen Mitarbeiter des Flugzeugbauers Antonow.

„Russland mag unsere «Mriya“ zerstört haben», twitterte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba und wies darauf hin, dass das ukrainische Wort auf Deutsch „Traum“ bedeutet. „Aber sie werden nie unseren Traum von einem starken, freien und demokratischen europäischen Land zerstören.“

Die Antonow An-225 „Mriya“. (Archivbild)
Die Antonow An-225 „Mriya“. (Archivbild)dpa/Bartlomiej Myc

15:38 Uhr: Fast 368.000 Menschen aus Ukraine geflüchtet

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine am Donnerstag sind nach Angaben der Vereinten Nationen fast 368.000 Menschen aus dem Land geflüchtet. Die Zahl der Flüchtlinge steige weiter an, teilte das Hilfswerk UNHCR am Sonntag in Genf mit.

Die Menschen hätten sich in Polen, der Slowakei, Ungarn, Moldau, Rumänien und anderen Ländern in Sicherheit gebracht. Den Aufnahmeländern müsse geholfen werden, erklärte das UN-Flüchtlingshilfswerk. Zudem irren den Angaben nach Binnenflüchtlinge durch die Ukraine. Russland hatte das Land am Donnerstag angegriffen.

Die Innenministerinnen und -minister der EU kamen am Sonntag zu einem Sondertreffen zusammen, um über Konsequenzen des russischen Angriffs auf die Ukraine zu beraten. Auf der Tagesordnung steht dabei auch der Umgang mit Flüchtlingen aus dem Land.

Hunderttausende haben sich in Polen, der Slowakei, Ungarn, Moldau, Rumänien und anderen Ländern in Sicherheit gebracht.
Hunderttausende haben sich in Polen, der Slowakei, Ungarn, Moldau, Rumänien und anderen Ländern in Sicherheit gebracht.AP/Visar Kryeziu

14:56 Uhr: Ukraine stimmt Verhandlungen mit Russland an Grenze zu Belarus zu

Russland und die Ukraine haben Friedensverhandlungen vereinbart. Das Treffen werde an der ukrainisch-belarussischen Grenze stattfinden, teilte das Präsidialamt in der ukrainischen Hauptstadt Kiew am Sonntag mit. Es gebe keine Bedingungen. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko habe die Verantwortung dafür übernommen, dass alle in Belarus stationierten Flugzeuge, Hubschrauber und Raketen während der Anreise der ukrainischen Delegation am Boden blieben. Ein Zeitpunkt wurde zunächst nicht genannt.

Die russische Delegation hatte zuvor mitgeteilt, sie sei bereit. „Die russische Seite und die russische Delegation vor Ort sind vollständig auf die Verhandlungen vorbereitet“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Ähnlich äußerte sich der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski.

Bisher hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Verhandlungen in Belarus abgelehnt. Das Nachbarland sei nicht neutral, sagte er zur Begründung. Lukaschenko hatte zugegeben, dass auch von belarussischem Gebiet aus zwei Raketen auf die Ukraine gefeuert worden seien.

14.29 Uhr: Putin versetzt russische Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft

Russlands Machthaber Wladimir Putin hat die Atomstreitkräfte seines Landes in Alarmbereitschaft versetzt. Das teilte er bei einem Treffen mit seinen Spitzenberatern mit.

Als Grund dafür nannte er, der vor wenigen Tagen mit Truppen in ein fremdes Land einmarschiert ist, „aggressive Erklärungen“ von Nato-Mitgliedern. Er bezog sich dabei offenbar auf harte finanzielle Sanktionen gegen Russland und ihn selbst.

14.22 Uhr: Kiewer Delegation doch zu Gesprächen in Belarus bereit

Nun hat sich die Regierung in Kiew wohl doch vom russischen Machthaber Putin überzeugen lassen. Allerdings stammt diese Information bislang lediglich aus dem Kreml. Laut Sprecher Dmitri Peskow habe die ukrainische Seite Bereitschaft gezeigt, zu den Verhandlungen nach Gomel zu kommen.

Eine Bestätigung von ukrainischer Seite gab es für diese Behauptung bislang keine Bestätigung. Allerdings ist ein Telefonat von Präsident Selenskyj mit dem belarusischen Machthaber Lukaschenko verbürgt. Worum es darin ging, ist aber unklar.

13:55 Uhr: Kardinal Marx ruft Patriarchen von Moskau zur Vermittlung auf

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche dazu aufgerufen, sich beim russischen Präsidenten Wladimir Putin für den Frieden einzusetzen. „Ich bitte inständig den Patriarchen von Moskau, dass er Einfluss nimmt auf diesen Präsidenten, damit der Krieg beendet wird, damit die Waffen niedergelegt werden“, sagte er am Sonntag bei einem Besuch des Gottesdienstes der ukrainisch-katholischen Gemeinde in München.

Bischöfe seien keine Politiker, „aber wir haben den Auftrag und die Pflicht, das Evangelium vom Frieden zu verkünden“, betonte Marx. Er äußerte sich entsetzt, „dass das so in Europa im 21. Jahrhundert passiert“. Er sei „fassungslos, erschüttert, über das, was hier geschehen ist“.

13:12 Uhr: Selenskyj telefoniert mit belarussischem Machthaber Lukaschenko

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko telefoniert. Das teilte Selenskyjs Büro in Kiew im Nachrichtenkanal Telegram mit. Details wurden zunächst nicht genannt. Belarussische Staatsmedien bestätigten, dass das Gespräch stattgefunden habe.

Vermutlich ging es dabei um mögliche Verhandlungen von Russland und der Ukraine. Vertreter Moskaus waren nach Kreml-Angaben in die Stadt Gomel im Nachbarland Belarus gereist. Selenskyj hatte am Vormittag Gespräche in Belarus aber abgelehnt und stattdessen vorgeschlagen, sie in einem neutralen Land abzuhalten.

Der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski hatte den Ukrainern ein Ultimatum gestellt. Er werde bis 15.00 Uhr (Ortszeit, 13.00 Uhr MEZ) in Gomel auf sie warten, sagte er.

12:40 Uhr: Ukraine klagt gegen Russland vor Internationalem Gerichtshof

Inmitten des andauernden Krieges hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge Klage gegen Russland vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag eingereicht. „Russland muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden, dass es den Begriff des Genozids manipuliert hat, um eine Aggression zu rechtfertigen“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag auf Twitter. „Wir fordern eine dringende Entscheidung, die Russland auffordert, die militärischen Aktivitäten jetzt einzustellen, und erwarten, dass die Gerichtsverfahren nächste Woche beginnen.“

Trotz fehlender Beweise hatte Kremlchef Wladimir Putin mehrfach von einem „Genozid“ an der russischsprachigen Bevölkerung in der Ostukraine gesprochen und seine Invasion mit dem Schutz des eigenen Volkes begründet.

11:45 Uhr: Mehr als 156.000 Menschen seit Kriegsbeginn aus der Ukraine nach Polen eingereist

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben nach Angaben aus Warschau mehr als 156.000 Menschen aus der Ukraine die Grenze zu Polen überquert. „Allein gestern wurde eine Rekordzahl von Menschen abgefertigt“, erklärte der polnische Grenzschutz am Sonntag bei Twitter. Rund 77.300 seien am Samstag aus der Ukraine nach Polen eingereist.

11:44 Uhr: Deutscher Luftraum für russische Maschinen gesperrt

Deutschland sperrt wegen des Ukraine-Krieges ab Sonntagnachmittag seinen Luftraum für russische Maschinen. Die Regelung gilt ab 15.00 Uhr und betrifft Flüge nach Deutschland sowie Überflüge, wie das Bundesverkehrsministerium mitteilte. Humanitäre Flüge seien von dem Verbot ausgenommen. Das Verbot soll laut Ministerium zunächst für drei Monate gelten.

Fluggesellschaften wie die Lufthansa oder die niederländische KLM meiden bereits den russischen Luftraum. Maschinen aus Westeuropa fliegen etwa auf dem Weg nach Japan oder Südkorea normalerweise über Russland. Die Unternehmen müssen sich nun andere Routen suchen, die mit längeren Flugzeiten und höherem Spritverbrauch verbunden sein dürften.

11:29 Uhr. Scholz: 100 Milliarden Euro für Bundeswehr

Die Bundeswehr soll über ein Sondervermögen 100 Milliarden Euro für Investitionen und Rüstungsvorhaben erhalten. Das Geld werde mit dem Bundeshaushalt 2022 bereitgestellt, kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Sonntag im Bundestag an. Zugleich sagte er zu, Deutschland werde „von nun an - Jahr für Jahr - mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in unsere Verteidigung investieren“.

Die Bundeswehr brauche angesichts der Zeitenwende durch den russischen Angriff auf die Ukraine „neue, starke Fähigkeiten“, sagte Scholz. Maßstab müsse sein, dass alles getan werde, was für die Sicherung des Friedens in Europa gebraucht werde. „Klar ist: Wir müssen deutlich mehr investieren in die Sicherheit unseres Landes, um auf diese Weise unsere Freiheit und unsere Demokratie zu schützen“, sagte Scholz. Das Ziel sei eine leistungsfähige, hochmoderne und fortschrittliche Bundeswehr.

11:13 Uhr: Ukraine zieht weitere Truppen für Verteidigung von Kiew zusammen

Die ukrainischen Streitkräfte ziehen für die Verteidigung der Hauptstadt Kiew weiter Kräfte zusammen. Es gehe vor allem um die Abwehr des russischen Angriffs im Norden und im Nordwesten der Hauptstadt, schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Sonntag bei Facebook. Im ganzen Land laufe die Mobilisierung. Die Luftwaffe habe russische Kampfjets und Transportmaschinen über Kiew abgefangen, im Süden habe die Marine eine russische Landung vereitelt.

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs geht der russische Angriff weiter, allerdings sei das Tempo deutlich gebremst worden. Der Feind habe Nachschubprobleme bei Treibstoff und Munition, teilte die Armeeführung auf Facebook mit. Die russischen Soldaten, bei denen es sich vor allem um junge Rekruten handle, seien erschöpft wegen der vorangegangenen Manöver. Moral und psychologischer Zustand seien schlecht. Es gebe erste Berichte über Desertationen von Soldaten, die sich weigerten, gegen die Ukraine zu kämpfen. Einige Gefangene sagten ukrainischen Medien zufolge, sie seien für ein Manöver abkommandiert gewesen und hätten sich dann in einem Krieg wiedergefunden. Überprüfbar war das nicht.

Die russischen Truppen hätten schwere Verluste erlitten, teilte der Generalstab weiter mit. Bisher seien schätzungsweise etwa 4300 Soldaten getötet worden, schrieb Vizeverteidigungsministerin Maljar bei Facebook. Sie betonte, die Angaben seien schwer zu überprüfen. Außerdem seien 27 Flugzeuge, 26 Hubschrauber und 2 Schiffe zerstört worden, ebenso 146 Panzer und mehr als 700 weitere Militärfahrzeuge.

11:05 Uhr: Bahn lässt Flüchtlinge aus der Ukraine umsonst nach Deutschland

Die Deutsche Bahn erleichtert Menschen aus der Ukraine die Flucht nach Deutschland. „Die Deutsche Bahn ermöglicht Geflüchteten mit ukrainischem Pass oder Personalausweis, kostenlos alle Fernzüge aus Polen in Richtung Deutschland bis Berlin zu nutzen“, teilte der Konzern am Sonntag mit. Die Regelung gelte von sofort an. „Damit soll Flüchtenden die Weiterreise ab der Grenze erleichtert werden.“ Die Bahn stehe in engem Austausch mit Behörden und Partnerbahnen in Polen, Tschechien und Österreich. Den Angaben zufolge verkehren täglich bis zu sechs Fernzüge aus Polen nach Deutschland im Regelverkehr, alle über den Grenzübergang Frankfurt/Oder. Die Fernzüge kommen aus Warschau, Danzig, Przemysl an der Grenze zur Ukraine, Krakau, Wien und Breslau.

11:00 Uhr: Ukraine-Sondersitzung des Bundestags hat begonnen

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat den Angriff Russlands auf die Ukraine als klaren Bruch des Völkerrechts und „Angriff auf die Prinzipien der freiheitlichen Welt“ verurteilt. Dies seien „Prinzipien, die für Deutschland und für alle Demokratien weltweit unverhandelbar sind“, sagte die SPD-Politikerin am Sonntag zur Eröffnung der Sondersitzung des Bundestags. Die Abgeordneten begrüßten den ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk mit minutenlangem Beifall. Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck, der neben Melnyk auf der Tribüne saß, umarmte den Botschafter.

„In Gedanken sind wir bei Ihren Landsleuten, die in diesen Tagen ihre Freiheit und die Demokratie verteidigen“, sagte Bas. „Wir konnten diesen Krieg kommen sehen. Verhindern konnten wir ihn nicht. Es ist schmerzhaft, sich das eingestehen zu müssen. Dennoch war es richtig, es auf allen diplomatischen Kanälen versucht zu haben. Jeder Krieg kennt nur Verlierer!“

10.11 Uhr. Selenskyj appelliert an Menschen in Belarus

Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj har an die Solidarität der Menschen im Nachbarland Belarus appelliert. In einer Videobotschaft sagte er: „Von Ihrem Gebiet aus schießen die Truppen der Russischen Föderation Raketen auf die Ukraine. Von Ihrem Gebiet aus werden unsere Kinder getötet und unsere Häuser zerstört.“ Er rief dazu auf, sich klar zu positionieren.

Hintergrund dürfte das am Sonntag anstehende Verfassungsreferendum in Belarus sein. Das Referendum wurde im Vorfeld kritisiert, da es keine neutralen Beobachter und auch nicht geheim stattfinden soll. Das Referendum steht auch deshalb in der Kritik, weil es Machthaber Alexander Lukaschenko nach Ansicht vieler Beobachter noch lange Zeit Macht und später Immunität garantiert.

9.38 Uhr. Offenbar Straßenkämpfe in Charkiw

Vor wenigen Stunden meldeten die ukrainischen Behörden, dass die russischen Truppen Charkiw erreicht haben. Nun sollen in der zweitgrößten Stadt des Landes Straßenkämpfe toben. Laut den Berichten von Oleh Synjehubow, dem Chef der Gebietsverwaltung, seien die Angreifer mit leichter Technik ins Stadtzentrum vorgedrungen. Unabhängig bestätigt sind die Berichte nicht. In den sozialen Netzwerken kursieren allerdings Videos, die mehrere Militärfahrzeuge zeigen.

Charkiw ist bereits seit Tagen unter russischem Beschuss. Bereits am Donnerstag wurden Bilder veröffentlicht, auf denen zerstörte Häuser zu sehen sind.

09.11 Uhr. Ukraine lehnt Gespräche in Belarus ab

Die ukrainische Führung hat das Gesprächsangebot Russlands auf dem Territorium von dessen Verbündeten Belarus abgelehnt. In der Begründung heißt es: Belarus sei selbst an der russischen Invasion beteiligt, denn auch von dort aus habe Russland die Ukraine angegriffen. Man sei aber bereit für Verhandlungen an anderen Orten. „Wir wollen Frieden, wir wollen ein Ende des Kriegs. Warschau, Bratislava, Istanbul, Baku - das alles haben wir vorgeschlagen“, erklärte Selenskyj.

Derweil hat die Ukraine weitere Truppen zusammengezogen, um die Hauptstadt Kiew gegen die russischen Truppen zu verteidigen. Laut Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar hätte man zuletzt russische Kampfjets und Transportmaschinen abgefangen, sowie eine russische Landung über den Dnjepr verteidigt.

08.44 Uhr. Russisches Team signalisiert Gesprächsbereitsschaft

Eine russische Delegation ist zu Gesprächen mit Vertretern der Ukraine in der belarussischen Stadt Gomel eingetroffen. Das teilte der Kreml mit. Zu der Delegation sollen Vertreten von Außen- und Verteidigungsministerium zählen. Auf ukrainischer Seite dürfte diese Ankündigung Russlands aber mit Vorsicht genossen werden. Gespräche wurden bereits im Vorfeld des Angriffes abgehalten, während im Hintergrund der Krieg weiter vorangetrieben wurde.

08.15 Uhr. Selenskyj will internationale Freiwilligen-Armee aufstellen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt an, dass sein Land eine „internationale“ Truppe mit Freiwilligen aus dem Ausland aufstellen will. „Dies wird ein entscheidender Beleg für Ihre Unterstützung für unser Land sein“, teilt Selenskyj in einer Erklärung mit.

07.45 Uhr. Zwei Städte von Putins Armee eingeschlossen

Russische Streitkräfte haben offenbar die „vollständige Blockade“ der südukrainischen Städte Cherson und Berdjansk erreicht. Das meldet die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.

Zudem hätten russische Truppen demnach die Stadt Henitschesk und einen Flughafen in der Nähe von Cherson eingenommen.

07.11 Uhr. Russische Truppen erreichen Charkiw

Laut Angaben des ukrainischen Innenministeriums haben russische Truppenfahrzeuge die nordostukrainische Stadt Charkiw erreicht. Anton Heraschtschenko, ein Berater des Innenministers, veröffentlichte Videos, zeigten mehrere leichte Militärfahrzeuge, die sich entlang einer Straße bewegten, und separat einen brennenden Panzer.

06.30 Uhr. China weiter gegen Sanktionen

Schlechte Nachrichten für die Ukraine gibt es derweil aus der weltweiten Diplomatie: China ist weiterhin nicht bereit, die Sanktionen gegen Kriegstreiber Russland zu unterstützen. Auf Twitter heißt es vom chinesischen Außenministerium: „China unterstützt den Einsatz von Sanktionen zur Lösung von Problemen nicht und ist gegen einseitige Sanktionen, die keine Grundlage in internationalem Recht haben.“

In einem Telefongespräch mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock habe Minister Wang gesagt, der UN-Sicherheitsrat solle zu einer Lösung der derzeitigen Krise beitragen, anstatt neue Konfrontationen anzuzetteln. Außenministerin Baerbock hatte in dem Gespräch auf die besondere Verantwortung Chinas als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates hingewiesen.

06.00 Uhr. Das ist in der Nacht passiert

Die Kämpfe in der Ukraine sind in der Nacht weitergegangen. In mehreren Orten wie in Charkiw und Kiew berichten ukrainische Behörden den Ausbruch von Feuern nach russischen Angriffen. Unter anderem sollen die russischen Truppen eine Erdgasleitung bei Charkiw gesprengt haben.

Ebenfalls zum Ziel russischer Angriffe soll ein Lager mit radioaktiven Abfällen geworden sein. Dabei bestehe jedoch laut ersten Messungen „keine Bedrohung für die Bevölkerung außerhalb der Schutzzone“, hieß es. Weder der Angriff, noch die Aussage über die Bedrohung lassen sich derzeit von unabhängiger Stelle prüfen. Gleiches gilt für den Verlauf der Kämpfe um den Flughafen Vasilkovo in einem Vorort von Kiew.

Trümmer in Kiew: Auf einer Straße steht ein ausgebrannter Militärlastwagen.
Trümmer in Kiew: Auf einer Straße steht ein ausgebrannter Militärlastwagen.dpa/Efrem Lukatsky

Zudem meldeten die ukrainischen Behörden am Sonntagmorgen, dass russische Raketen in ein Ölterminal im Südwesten der Ukraine eingeschlagen seien. Belegt wird das Mit Fotos und Videos, auf denen Flammen in den Nachthimmel schlagen. Die von Russland unterstützen Separatisten im Osten der Ukraine melden derweil ihrerseits, dass ein Ölterminal durch ukrainische Raketen gesprengt wurde.

02.00 Uhr. Sondersitzung des Bundestages am Sonntag

In einer Sondersitzung berät der Bundestag an diesem Sonntag (11.00 Uhr) über den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Kanzler Olaf Scholz (SPD) soll eine dreißigminütige Regierungserklärung abgeben, bevor die Abgeordneten über die Lage diskutieren. Die Bundesregierung hatte am Samstag einen Kurswechsel vollzogen und angekündigt, die Streitkräfte der Ukraine mit schweren Waffen auszustatten.

Lesen Sie auch: Olaf Scholz erklärt Kurswechsel: DARUM liefert Deutschland jetzt doch Waffen an die Ukraine >>

23.40 Uhr. Bürgerrechtler zählen mehr als 3000 festgenommene Demonstranten in Russland

Bei landesweiten Protesten gegen den Krieg in der Ukraine sind in den vergangenen Tagen in Russland schon über 3000 Demonstranten festgenommen worden. Die Bürgerrechtsgruppe OWD-Info berichtete am Samstagabend von mindestens 3093 Festnahmen in den vergangenen drei Tagen. Allein am ersten Tag, unmittelbar nach dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine, seien knapp 2000 Menschen festgenommen worden.

Das Entsetzen über den Krieg des eigenen Landes gegen die Ukraine hat in Russland viele Menschen zu Protesten auf die Straße getrieben.

23.35 Uhr. Brasilianische Fußballer konnten Kiew verlassen

Nach ihren Hilferufen aus einem Hotel in Kiew hat eine Gruppe in der Ukraine beschäftigter brasilianischer Fußballspieler mit ihren Angehörigen offenbar die Stadt verlassen können. Der Spieler Marlon Santos von Schachtjor Donezk und der Physiotherapeut Luciano Rosa veröffentlichten am Sonnabend auf Instagram Videos aus einem Zug. Dieser war demnach nach Tschnerowitz im Westen der Ukraine, nahe der Grenzen zu Rumänien und Moldau, unterwegs.

In zwei Videos auf dem Instagram-Konto von Santos vom Donnerstag und Samstag waren er und mehrere andere Spieler sowie Frauen, Kinder und ältere Männer - insgesamt gut 40 Menschen - in einem Hotel in der ukrainischen Hauptstadt zu sehen gewesen. Sie baten darin die brasilianische Regierung um Hilfe bei der Ausreise angesichts der russischen Invasion. „Wir müssen hier raus“, schrieb der Ex-Verteidiger des FC Barcelona zum zweiten Video. Ihnen gingen Vorräte wie Milch und Windeln für ihre Kinder aus, betonte er.

23.25 Uhr. Westliche Verbündete schließen russische Banken aus Zahlungssystem Swift aus

Als Reaktion auf die fortgesetzten Angriffe Russlands in der Ukraine haben die westlichen Verbündeten den Ausschluss russischer Banken aus dem internationalen Zahlungssystem Swift beschlossen. Das teilte der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, am Samstagabend in Berlin mit. Der Beschluss wurde demnach von den USA, Frankreich, Kanada, Italien, Großbritannien, der EU-Kommission und Deutschland getroffen.

23.00 Uhr. Bundesregierung bereitet Sperrung des deutschen Luftraums vor

Im Konflikt mit Russland bereitet die Bundesregierung eine Sperrung des deutschen Luftraums für russische Maschinen vor. Bundesverkehrsminister Volker Wissing befürworte dies und habe angeordnet, alles dafür vorzubereiten, teilte sein Ministerium am Samstagabend mit. Ein EU-Diplomat sagte der dpa: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch die anderen EU-Länder ihren Luftraum schließen werden.“

22.40 Uhr. Frankreich stockt militärische Unterstützung für die Ukraine auf

Frankreich will an die Ukraine angesichts des russischen Angriffs mehr militärische Ausrüstung liefern und das Land mit Kraftstoff unterstützen. Das teilte der Elysée-Palast nach dem von Präsident Emmanuel Macron einberufenen Verteidigungsrat mit.

Frankreich beabsichtigt zudem in Abstimmung mit den Europäern und den Amerikanern die Wirtschafts- und Finanzsanktionen zu verschärfen, insbesondere auf der Ebene des Banken-Kommunikationsnetzwerks Swift. Zudem sollen nationale Maßnahmen zum Einfrieren der finanziellen Vermögenswerte russischer Persönlichkeiten ergriffen werden.

Wie es aus dem Amtssitz weiter hieß, sollen auch Maßnahmen gegen die Propaganda russischer Influencer und Medien auf europäischem Boden beschlossen werden.

22.25 Uhr. Lufthansa meidet russischen Luftraum

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges fliegt die Lufthansa zunächst nicht mehr nach oder über Russland. Aufgrund „der aktuellen und sich abzeichnenden regulatorischen Situation“ gelte dies für sieben Tage, teilte der Konzern am Samstagabend mit. Flüge nach Russland werden demnach ausgesetzt. „Flüge, die sich im russischen Luftraum befinden, werden diesen in Kürze wieder verlassen.“

22.10 Uhr. Wegen Sicherheitsbedenken: Beratung zu Russland-Sanktionen nur schriftlich

Eine für Samstagabend geplante Videokonferenz mit US-Präsident Joe Biden sowie Staats- und Regierungschefs führender EU-Staaten ist kurzfristig abgesagt worden. Grund sei, dass einer der Teilnehmer an seinem Aufenthaltsort keine sichere Kommunikationsverbindung habe herstellen können, hieß es am Samstagabend aus Teilnehmerkreisen. Die vorgesehenen Absprachen zu neuen Russland-Sanktionen sollten nun schriftlich erfolgen. Ankündigungen dazu seien am späten Abend oder in der Nacht zum Sonntag zu erwarten. An den Verhandlungen seien neben den USA Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien sowie EU-Vertreter beteiligt.

21.45 Uhr. Weltfußballer Robert Lewandowski bekundet Solidarität

Weltfußballer Robert Lewandowski ist beim Bundesliga-Spiel des FC Bayern München bei Eintracht Frankfurt (1:0) mit einer Kapitänsbinde in den ukrainischen Nationalfarben Gelb und Blau aufgelaufen. „Ich habe das heute Morgen entschieden“, sagte der  polnische Nationalspieler nach der Partie bei Sky. „Wir wissen, was da passiert und dass die gesamte Welt das nicht akzeptiert. Wir müssen die Ukraine unterstützen.“

21.30 Uhr. Russische Behörden gehen gegen Kritik an Invasion vor

Die russischen Behörden gehen strikt gegen jegliche Kritik an der von Präsident Wladimir Putin befohlenen Invasion in der Ukraine vor. Die Medienaufsicht Roskomnadsor untersagte einheimischen Medien die Charakterisierung des Großangriffs auf die Ukraine als „Angriff“, „Invasion“ oder „Kriegserklärung“. Derartige Begriffe sollten aus ihren Berichten gelöscht werden, ebenso wie alle Hinweise auf von den russischen Streitkräften in der Ukraine getöteten Zivilisten.

Die russische Regierung bezeichnet ihren am Donnerstag gestarteten Angriffskrieg als „militärischen Sondereinsatz“ zur „Friedenssicherung“.

21.10. Uhr: Litauen und Lettland begrüßen deutsche Waffenlieferungen

Die baltischen Staaten Litauen und Lettland haben den deutschen Kurswechsel in der Ukraine-Krise gelobt. „Ich begrüße die Entscheidung der deutschen Bundesregierung, die Ukraine mit Panzerabwehrwaffen und Raketen zu versorgen. Es ist ein großer Durchbruch in unseren gemeinsamen Bemühungen, den Verteidigern der Ukraine zu helfen“, schrieb der litauische Präsident Gitanas Nauseda am Sonnabend auf Twitter. Der lettische Außenminister Edgars Rinkevics twitterte: „Danke, Deutschland, das ist die richtige Entscheidung.“

19:55 Uhr: Selenskyj erfreut über deutsche Waffen: „Weiter so, Kanzler Scholz“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich erfreut über die angekündigte Lieferung deutscher Waffen gezeigt. „Deutschland hat gerade die Lieferung von Panzerabwehr-Granatwerfern und Stinger-Raketen an die Ukraine angekündigt. Weiter so, Kanzler Olaf Scholz“, schrieb Selenskyj am Samstagabend auf Twitter. „Die Anti-Kriegs-Koalition handelt!“

Zuvor hatte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mitgeteilt, die ukrainischen Streitkräfte würden angesichts des russischen Angriffs mit 1000 Panzerabwehrwaffen sowie 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ „Stinger“ unterstützt. Die Waffen würden so schnell wie möglich an die Ukraine geliefert.

19:07 Uhr: Deutschland liefert Waffen aus Bundeswehrbeständen an Ukraine

Deutschland liefert Waffen aus den Beständen der Bundeswehr an die Ukraine. Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Samstag mitteilte, werden die ukrainischen Streitkräfte mit 1000 Panzerabwehrwaffen sowie 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ „Stinger“ unterstützt. Die Waffen würden so schnell wie möglich an die Ukraine geliefert.

„Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende. Er bedroht unsere gesamte Nachkriegsordnung“, erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz. „In dieser Situation ist es unsere Pflicht, die Ukraine nach Kräften zu unterstützen bei der Verteidigung gegen die Invasionsarmee von Wladimir Putin. Deutschland steht eng an der Seite der Ukraine.“

18:38 Uhr: Bundesregierung genehmigt Estland Lieferung von Geschützen an Ukraine

Die Bundesregierung hat Estland die Lieferung mehrerer Artilleriegeschütze aus DDR-Altbeständen an die Ukraine genehmigt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag aus Regierungskreisen.

Die Haubitzen waren in den 90er Jahren von der Bundeswehr unter Auflagen zuerst an Finnland geliefert und später an Estland weitergegeben worden. Dass Deutschland einer Weitergabe zustimmen muss, ist in dem Vertrag zwischen Finnland und Estland geregelt.

Es geht dabei um Haubitzen vom Modell D-30 mit dem Kaliber 122 Millimeter, die Mitte der 50er Jahre in der Sowjetunion entwickelt wurden. Die ehemalige Nationale Volksarmee der DDR verfügte über mehr als 400 der Geschütze.

Die mehr als drei Tonnen schweren Haubitzen mit ihrem fast fünf Meter langen Kanonenrohr können eingesetzt werden, um feindliche Truppen oder Panzer auf eine Entfernung bis zu etwa 15 Kilometern zu beschießen. Das Modell D-30 ist noch in vielen Staaten Teil der Ausrüstung, darunter auch in der Ukraine.

18:22 Uhr: Russische Truppen erobern strategisch wichtigen Ex-Flugplatz

Russische Truppen haben einen strategisch wichtigen früheren Flugplatz im Süden des Landes eingenommen. Wie die Gebietsverwaltung der Großstadt Berdjansk am Samstag mitteilte, befindet sich schweres russisches Militärgerät auf dem Airport. Die Stadt ist Medienberichten zufolge von russischen Truppen eingeschlossen, die von dort weiter auf Mariupol vorrücken und die Stadt in die Zange nehmen könnten. Mariupol liegt in der Nähe der ostukrainischen Separatistengebiete und ist der letzte wichtige Hafen unter Regierungskontrolle am Asowschen Meer. Die Behörden verhängten eine Ausgangssperre.

17:59 Uhr: Deutschland für „gezielte“ Einschränkung von Swift

Die Bundesregierung hat sich wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine für eine „gezielte und funktionale“ Einschränkung des internationalen Zahlungssystems Swift ausgesprochen. Es werde „mit Hochdruck“ daran gearbeitet, wie eine Abkopplung Russlands von Swift so eingegrenzt werden könne, „dass sie die Richtigen trifft“, erklärten Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (beide Grüne) am Samstag. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor an die EU appelliert, zusätzlich zu den bereits beschlossenen Sanktionen Russland vom Swift-System auszuschließen.

Zerstörter russischer Panzer bei Lugansk.
Zerstörter russischer Panzer bei Lugansk.AFP/Anatolii Stepanov

17:31 Uhr: Bundesregierung genehmigt Export von Panzerfäusten an Ukraine

Die Bundesregierung ändert ihre Politik bei Waffenexporten in die Ukraine und unterstützt die Lieferung von Panzerfäusten aus deutscher Produktion in das Kriegsgebiet. Die Bundesregierung habe dazu der Lieferung von 400 ursprünglich in Deutschland hergestellten Panzerfäusten durch die Niederlande zugestimmt, hieß es am Samstag aus Regierungskreisen. Bisher hatte die Bundesregierung alle Exporte tödlicher Waffen an die Ukraine prinzipiell abgelehnt, weil es sich um ein Krisengebiet handelt.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums wurde am Samstag zudem die Ausfuhr von 14 sondergeschützten gepanzerten Fahrzeugen für die Ukraine genehmigt. Die Fahrzeuge dienten dem Personenschutz, gegebenenfalls auch Evakuierungszwecken, hieß es. Sie sollen an ukrainische Dienststellen übergeben werden. Zudem soll bis zu 10.000 Tonnen Treibstoff über Polen in die Ukraine geliefert werden. Weitere Unterstützungsleistungen würden derzeit geprüft.

Russischer Panzer
Russischer Panzerimago/Konstantin Mihalchevskiy

16:58 Uhr: FIS und IBU verbieten russische Flagge und Hymne

Der Internationale Ski-Verband FIS und der Biathlon-Weltverband IBU haben für die verbleibenden Weltcup-Wettbewerbe der Saison die russische Flagge und Hymne verboten. Die IBU verhängte diese Maßnahme zusätzlich für Athletinnen und Athleten aus Belarus. Das gaben die beiden Verbände jeweils nach Vorstandssitzungen am Samstag bekannt. FIS und IBU handelten damit im Einklang mit dem Appell des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).

16:28 Uhr: Kiew verhängt vollständige Ausgangssperre bis Montag

In Kiew haben die Behörden eine vollständige Ausgangssperre bis zum kommenden Montag verhängt. Die Ausgangssperre gelte zwischen Samstag um 17.00 Uhr (Ortszeit; 16.00 Uhr MEZ) und 08.00 Uhr am Montag, erklärte die ukrainische Hauptstadtverwaltung im Messengerdienst Telegram. „Alle Zivilisten, die während der Ausgangssperre auf den Straßen sind, werden als Mitglieder von Sabotagegruppen des Feindes betrachtet.“

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hatte zuvor eine Verschärfung der seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine am Donnerstag geltenden nächtlichen Ausgangssperre angekündigt. Bislang durften die Bürger der ukrainischen Hauptstadt ihre Wohnungen zwischen 22.00 und 07.00 Uhr nicht verlassen.

Klitschko erklärte am Samstag, russische Sabotagetrupps seien in Kiew eingedrungen. Reguläre russische Soldaten befänden sich hingegen nicht in der Hauptstadt.

Der U-Bahn-Verkehr in Kiew wurde am Samstag eingestellt. Klitschko erklärte, die U-Bahn-Stationen dienten nun als Schutzräume für die Bürger der Stadt. Zahlreiche Menschen suchten in den vergangenen Tagen Zuflucht vor den russischen Raketenangriffen in U-Bahnhöfen.

15:55 Uhr: Ukrainische Straßenverwaltung ruft zum Abbau von Schildern auf

Um den russischen Vormarsch in der Ukraine zu stören, hat die ukrainische Straßenverwaltung zum Abbau aller Straßenschilder aufgefordert. Die zuständige Behörde Ukrawtodor rief am Samstag alle Reiseorganisationen und Gebietsverwaltungen dazu auf, unverzüglich mit der Demontage von Schildern in ihrer Nähe zu beginnen. Priorität hätten Namen von Siedlungen und Orten. „Der Feind hat eine erbärmliche Mobilverbindung, er kann sich nicht am Terrain orientieren“, teilte die Behörde über den Nachrichtenkanal Telegram mit. „Helfen wir ihm, direkt zur Hölle zu fahren.“

15:30 Uhr: Polen prangert „Egoismus“ Deutschlands im Ukraine-Konflikt an

Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki hat „steinernen Egoismus“ einiger westlicher Länder, darunter Deutschlands, im Ukraine-Konflikt angeprangert. Mit seinem Besuch bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wolle er „das Gewissen Deutschlands“ aufrütteln, damit es sich endlich zu gravierenden Sanktionen gegen Russland entschließe, sagte Morawiecki am Samstag vor polnischen Journalisten in Berlin. Deutschland, Polen und Litauen wollen in Berlin über den Krieg in der Ukraine und Sanktionen gegen Russland beraten.

15:29 Uhr: Innenminister: 25.000 automatische Waffen an Bürger in Kiew verteilt

Zur Abwehr des erwarteten großen russischen Angriffs auf die ukrainische Hauptstadt Kiew haben die Behörden nach eigenen Angaben zahlreiche Waffen an die Einwohner verteilt. Insgesamt seien 25.000 automatische Waffen sowie 10 Millionen Patronen ausgegeben worden, sagte Innenminister Denys Monastyrskyj in einem am Samstag veröffentlichten Video. Auch Panzerabwehrwaffen seien ausgehändigt worden. „Kiew wird sich selbst verteidigen“, sagte Monastyrskyj. Er sagte, er sei stolz, wenn er sehe, wie die Menschen ihre Städte, Dörfer, Straßen und Häuser verteidigten. „Sie organisieren sich selbst, es gibt keine Plünderungen oder Raubüberfälle.“

15:23 Uhr: Ukrainischer Botschafter wirft Schwesig Heuchelei vor

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig heftig wegen Solidaritätsbekundungen mit seinem Land kritisiert. Er reagierte auf Twitter auf einen Tweet der SPD-Politikerin, die ein Foto des in den ukrainischen Nationalfarben angestrahlten Landtags verbreitet und geschrieben hatte: „Solidarität mit der Ukraine.“ Der für scharfe Formulierungen bekannte Melnyk kommentierte dies knapp mit: „Die Heuchelei ist zum Kotzen Manuela Schwesig“.

In Vorpommern landet die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 an, durch die russisches Erdgas nach Deutschland geliefert werden sollte. Die Bundesregierung hat das noch nicht in Betrieb genommene Projekt wegen der Eskalation in der Ukraine auf Eis gelegt. Die Ukraine und Polen sind seit jeher scharfe Gegner der Leitung. Schwesig war eine vehemente Befürworterin und hatte bis zum russischen Krieg gegen die Ukraine auch eine ausgesprochen Moskau-freundliche Politik verfolgt. Moskaus Angriff hatte sie dann als Bruch des Völkerrechts „aufs Schärfste“ verurteilt und Präsident Wladimir Putin aufgefordert, die Gewalt zu stoppen.

14:34 Uhr: Belgien will Waffen und Heizöl an die Ukraine liefern

Belgien will die Ukraine angesichts des russischen Angriffs mit Waffen und Heizöl unterstützen. „Die Ukraine hat Belgien um große Mengen an Treibstoff gebeten, um ihre Truppen zu versorgen“, schrieb Belgiens Premierminister Alexander de Croo am Samstag auf Twitter. Man werde 3800 Tonnen Heizöl liefern. „Belgien wird außerdem 2000 Maschinengewehre an die ukrainische Armee liefern“, schrieb er weiter. Darüber hinaus werde Belgien 300 Soldaten nach Rumänien entsenden.

14:31 Uhr: Medwedew: Militäreinsatz in Ukraine wird trotz Sanktionen fortgesetzt

Russland will laut Ex-Präsident Dmitri Medwedew trotz westlicher Sanktionen den Einmarsch in die Ukraine nicht abbrechen. „Die Militäroperation zum Schutz des Donbass wird vollständig und bis zum Erreichen aller Ergebnisse durchgeführt. Nicht mehr und nicht weniger“, schrieb der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats. Daran änderten auch die Strafmaßnahmen des Westens nichts.

Medwedew bezeichnete die Sanktionen des Westens als „politische Ohnmacht, die sich aus der Unfähigkeit ergibt, den Kurs Russlands zu ändern“. „Jetzt werden wir von überall vertrieben, bestraft, verängstigt, aber wir haben wieder keine Angst“, sagte der Vertraute von Präsident Wladimir Putin. Russland werde „spiegelbildlich“ antworten. Diplomatische Beziehungen zum Westen seien „nicht besonders erforderlich“. Es sei an der Zeit, „die Botschaften mit Schlössern zu verschließen“. Auch im Föderationsrat kam zuvor schon dieser Vorschlag auf. Nach der Suspendierung Russlands aus dem Europarat brachte Medwedew die Wiedereinführung der Todesstrafe ins Spiel. Auch das wurde bereits in Russland diskutiert.

14:19 Uhr: Britische Regierung: Zwei Dutzend Staaten sagen Hilfen für Ukraine zu

Bei einer Geberkonferenz für die Ukraine haben nach britischen Angaben rund zwei Dutzend Staaten „militärische und humanitäre Hilfe“ zugesagt. Man erwäge jede Option, um Kiew in seiner Verteidigung gegen „Präsident Putins grundlose und illegale Invasion“ zu unterstützen, teilte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace per Twitter mit.

Die Konferenz fand unter britischer Führung am Freitagabend virtuell statt. Auch Deutschland nahm nach dpa-Informationen daran teil. Unklar war zunächst, ob und welche Zusagen die Bundesrepublik dabei gemacht hat.

Aus Ministeriumskreisen in London hieß es, die militärische Unterstützung der Geberländer beinhalte Munition und Anti-Panzer-Waffen. Großbritannien habe zudem angeboten, mit „logistischen Operationen“ die Spenden in die Ukraine zu bringen. Dänemark teilte am Samstag mit, 2000 schusssichere Westen und 700 Sanitätstaschen in die Ukraine schicken zu wollen. Verteidigungsstaatssekretär James Heappey bestätigte in einem BBC-Interview, dass Großbritannien weitere Waffen schicken wolle. Bislang haben die Briten 2000 Panzerabwehrraketen zur Verfügung gestellt. Es werde auch an Plänen gearbeitet, eine ukrainische Exilregierung und Widerstand im Land zu unterstützen, sollten die russischen Truppen die Oberhand gewinnen, so Heappey weiter.

14:15 Uhr: USA – 350 Millionen Dollar für „sofortige Verteidigung“

Die US-Regierung stellt Kiew bis zu 350 Millionen US-Dollar (312 Millionen Euro) zur „sofortigen Unterstützung der Verteidigung der Ukraine“ zur Verfügung. Die militärische Unterstützung werde helfen, sich gegen die Bedrohungen durch Panzer und aus der Luft zu wehren, erklärte US-Außenminister Antony Blinken am Samstag.

US-Präsident Joe Biden hatte die Auszahlung der neuen Militärhilfen in der Nacht zum Samstag angeordnet. Die USA haben der Ukraine bereits viele Waffensystem und auch Munition geliefert.

12:34 Uhr: Ukrainische Armee bittet Bürger: „Stoppt Russen mit allen Mitteln!“

Die ukrainische Armee hat die Bevölkerung aufgefordert, den russischen Vormarsch mit allen Mitteln zu stoppen. „Fällt Bäume, baut Barrikaden, verbrennt Reifen! Nutzt alles, was Ihr zur Hand habt!“, zitierte die Agentur Unian am Samstag aus einer Mitteilung. Auch der Bau sogenannter Molotow-Cocktails könne helfen. „Die Besatzer müssen verstehen, dass sie hier nicht erwünscht sind und dass ihnen in jeder Straße Widerstand geleistet wird“, hieß es weiter. „Mögen sie Angst haben, auch nur unsere Städte anzuschauen. Gemeinsam zum Sieg! Die Besatzer werden zerstört werden.“

Brennende Autos in Kiew.
Brennende Autos in Kiew.AP/Emilio Morenatti

14:05 Uhr: Kiew weitet nächtliche Ausgangssperre aus

Aus Furcht vor einem großen Angriff russischer Truppen weitet die ukrainische Hauptstadt Kiew die nächtliche Ausgangssperre aus. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko gilt sie von diesem Samstag an bereits ab 17.00 Uhr (Ortszeit, 16.00 Uhr MEZ) bis 8.00 Uhr (7.00 Uhr MEZ) am nächsten Morgen. Zuvor galt sie ab 22.00 Uhr Ortszeit. Zudem habe die U-Bahn ihren Betrieb eingestellt, schrieb Klitschko im Nachrichtenkanal Telegram. Die Metro-Stationen werden von Einwohnern derzeit als Schutzraum bei Luftangriffen genutzt.

13:45 Uhr: Ukraine-Nachbar Slowakei erwartet 1200 Nato-Soldaten

Der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad hat bestätigt, dass demnächst 1200 Nato-Soldaten in das direkt an die Ukraine grenzende EU- und Nato-Land kommen sollen. Außerdem werde Deutschland die slowakische Verteidigungsbereitschaft durch „Patriot“-Flugabwehrsysteme verstärken, erklärte der Minister am Samstag nach einer Sondersitzung der Regierung in Bratislava. Die Nato-Soldaten sollen demnach gemeinsam mit 300 slowakischen Soldaten eine gemeinsame Einheit bilden.

Noch am Freitagabend hatte eine entsprechende Ankündigung der deutschen Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) in der Slowakei für Verwirrung gesorgt, wonach Deutschland eine Kompanie Soldaten entsenden werde. Das Verteidigungsministerium in Bratislava wollte diese Information zunächst nicht bestätigen.

Hintergrund für das anfängliche Zögern des slowakischen Verteidigungsministeriums könnten Befürchtungen über negative Reaktionen aus der Bevölkerung sein. Nach jüngsten Umfragen, die kurz vor dem russischen Angriff auf die Ukraine veröffentlicht wurden, lehnt eine deutliche Mehrheit der slowakischen Bevölkerung ausländische Soldaten im Land grundsätzlich ab.

13:40 Uhr: Russland beschränkt Luftraum für drei Länder

Russland hat seinen Luftraum für drei EU-Länder eingeschränkt. Flugzeuge aus Bulgarien, Polen und Tschechien bräuchten nun eine Sondergenehmigung, wenn sie über russisches Gebiet fliegen möchten, teilte die Luftfahrtbehörde am Samstag in Moskau mit. Dies sei eine Reaktion auf „unfreundliche Entscheidungen dieser Länder“. Sie hatten ihren Luftraum wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine für russische Maschinen gesperrt.

12:27 Uhr: Frankreich hält russisches Handelsschiff im Ärmelkanal auf

Wenige Stunden nach Inkrafttreten der jüngsten Sanktionen gegen Russland haben französische Behörden ein russisches Handelsschiff im Ärmelkanal gestoppt. Es bestehe der Verdacht, dass die Lieferung von Autos nach St. Petersburg ein Verstoß gegen die Sanktionen darstelle, teilte die zuständige Präfektur am Samstag mit. Die russische Botschaft in Paris habe die französischen Behörden um Aufklärung gebeten, sagte ein Botschaftssprecher.

Das Handelsschiff hatte in Rouen abgelegt und wurde dann von mehreren französischen Booten nach Boulogne-sur-Mer begleitet. Der französische Zoll ermittle, ob es sich tatsächlich um einen Sanktionsverstoß handle.

11:44 Uhr: Nato-Mitglied Tschechien schickt Maschinengewehre und Munition

Tschechien schickt der von Russland angegriffenen Ukraine weitere Militärhilfe. Es handele sich um Maschinengewehre, Maschinenpistolen, Scharfschützengewehre und passende Munition, teilte Verteidigungsministerin Jana Cernochova am Samstag bei Twitter mit. Die Lieferung habe einen Gesamtwert von umgerechnet rund 7,5 Millionen Euro.

Das tschechische Innenministerium übernimmt demnach den Transport in die angegriffene Ukraine. „Unsere Hilfe hört nicht auf“, betonte die Liberalkonservative Cernochova. Bereits Ende Januar hatte die Regierung in Prag entschieden, der Ukraine 4000 Artilleriegranaten zur Verfügung zu stellen. Zudem ist man bereit, verletzte ukrainische Soldaten in tschechischen Krankenhäusern zu behandeln.

Tschechien ist seit 1999 Nato-Mitglied.

11:29 Uhr: Russische Fallschirmjäger bei Lemberg zurückgeschlagen – Geheimdienst dementiert

In der Nähe der westukrainischen Großstadt Lwiw (Lemberg) sind nach Angaben von Bürgermeister Andrij Sadowyj russische Truppen gelandet. Drei Hubschrauber hätten am Samstagmorgen etwa 60 Fallschirmjäger bei der Stadt Brody abgesetzt, rund 90 Kilometer nordöstlich von Lwiw, schrieb Sadowyj bei Facebook. „Unsere Truppen haben sie zurückgeschlagen.“ Die Angreifer hätten sich vorerst zurückgezogen. „Wir behalten die Situation unter Kontrolle“, betonte Sadowyj.

Der ukrainische Geheimdienst SBU wies den Bericht des Bürgermeisters inzwischen zurück, dass russische Soldaten in der Nähe von Lwiw seien: „Wir bitten die Bürger, Ruhe zu bewahren“, teilte der SBU am Samstag mit. Demnach handelte es sich um einen Einsatz der ukrainischen Luftwaffe.

Ausgebrannter Militär-Lkw in Kiew.
Ausgebrannter Militär-Lkw in Kiew.AP/Efrem Lukatsky

11:26 Uhr: 198 Zivilisten durch russische Angriffe getötet

Bei Angriffen der russischen Streitkräfte sind nach Angaben der ukrainischen Behörden bislang 198 Zivilisten getötet worden. Unter den Todesopfern seien drei Kinder, erklärte der ukrainische Gesundheitsminister Viktor Ljaschko am Samstag im Online-Netzwerk Facebook. Zudem seien 1115 Menschen verletzt worden, darunter 33 Kinder. Diese Angaben lassen sich von unabhängiger Seite kaum überprüfen.

Die ukrainische Armee erklärte am frühen Samstagmorgen, einen Angriff russischer Streitkräfte auf eine wichtige Stellung in der Hauptstadt Kiew abgewehrt zu haben.

11.05 Uhr. Polens Fußballer wollen nicht gegen Russland antreten

Die Polnische Nationalmannschaft hat angekündigt, in der Qualifikation für die WM in Katar wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine nicht gegen die Sbornaja antreten zu wollen. Das teilte Verbandspräsident Cezary Kulesza am Samstag mit.

Noch ist völlig unklar, wie die Fifa darauf reagieren wird. Der Weltverband, dem immer wieder vorgeworfen wird, es mit Menschenrechten nicht so genau zu nehmen, teilte bislang lediglich mit, „die Situation weiter beobachten“ zu wollen.

10.40 Uhr. Russland schränkt Pressefreiheit weiter ein

Russlands Medienaufsicht betätigt sich einmal mehr als Zensurbehörde. Wie das ARD-Studio in Moskau berichtet, verlangt sie von den wenigen verbliebenen unabhängigen Medien im Land, den Angriff auf die Ukraine nicht mehr als „Krieg“ zu bezeichnen. Ein entsprechendes Schreibensollen unter anderem der Radiosender Echo Moskwy und die Zeitung „Nowaja Gaseta“ erhalten haben. Falls sie der Aufforderung nicht nachkämen, würden ihre Seiten blockiert.

9.57 Uhr. Wolodymyr Selenskyj will Aufnahme in die EU

Angesichts der andauernden Angriffe der russischen Armee fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Aufnahme seines Landes in die EU.

„Es ist ein entscheidender Moment, um die langjährige Diskussion ein für alle Mal zu beenden und über die Mitgliedschaft der Ukraine in der #EU zu entscheiden“, twitterte Selenskyj, der angab, zuvor mit EU-Ratspräsident Charles Michel über „weitere wirksame Hilfe“ sowie den „heldenhaften Kampf der Ukrainer für ihre freie Zukunft“ diskutiert zu haben.

Wolodymyr Selenskyj postete immer wieder Fotos, die ihn in Kiew zeigen.
Wolodymyr Selenskyj postete immer wieder Fotos, die ihn in Kiew zeigen.AFP

Experten sehen die Wahrscheinlichkeit, dass es zu diesem Schritt kommen könnte, allerdings nicht als allzu hoch. Bisher galt sie als ausgeschlossen und könnte eine etwaige Einigung mit den russischen Aggressoren unmöglich machen.

Bereits 2014 war die Frage der EU-Annäherung Auslöser für die Maidan-Proteste, die zum Sturz des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch führten. In der Folge annektierte Russland die Schwarzmeerhalbinsel Krim, in der Ostukraine brach Krieg aus.

09.25 Uhr. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko meldet zahlreiche Verletzte

Bei den nächtlichen Angriffen auf Kiew habe es laut dem Bürgermeister der Stadt, dem ehemaligen Boxer Vitali Klitschko, dutzende Verletzte gegeben. Bis 6 Uhr morgens Ortszeit seien 35 Menschen verletzt worden, darunter zwei Kinder. Ob er sich dabei nur auf Zivilisten oder auch auf Soldaten bezog, blieb unklar.

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Klitschko fügte hinzu, dass es derzeit keine größere russische Militärpräsenz in Kiew gebe, allerdings seien Saboteurgruppen in der Stadt aktiv. Zuvor hatten die Behörden bereits vor Straßenkämpfen gewarnt.

09.09 Uhr. Russen treffen Hochhaus in Kiew

Es ist ein schockierendes Bild: Bei dem Angriff russischer Truppen auf Kiew ist auch ein Hochhaus getroffen worden. Bilder von dem Hochhaus zeigten deutlich sichtbar einen Einschlag in oberen Stockwerken. Mindestens vier Etagen wurden beschädigt. Was genau vorgefallen war und ob es Opfer zu beklagen gibt, ist bislang unklar und wurde bislang nicht von unabhängigen Stellen beschrieben.

Das Foto wurde unter anderem vom ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba bei Twitter veröffentlicht. Dazu forderte er: „Ich fordere die Welt auf: Russland vollständig isolieren, Botschafter ausweisen, Ölembargo, die russische Wirtschaft zerstören. Stoppt russische Kriegsverbrecher.“

09.01 Uhr. Bislang 100.000 Flüchtlinge in Polen eingetroffen

In Polen sind nach Regierungsangaben seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine 100.000 Flüchtlinge aus dem Nachbarland angekommen. Wegen der langen Staus auf der ukrainischen Seite der Grenze habe man sich entschieden, an allen Grenzpunkten auch einen Übergang für Fußgänger zu öffen, sagte Polens Vize-Innenminister Pawel Szefernaker am Samstag am Grenzübergang Medyka-Schehyni.

Nach seinen Angaben handelt es sich hauptsächlich um Frauen mit Kindern sowie Männer im nichtwehrfähigen Alter. Auf der ukrainischen Seite der Grenze hätten sich lange Staus gebildet. Die Abfertigung der Flüchtlinge dort werde auch dadurch langsamer, weil es durch die Kriegssituation zu Ausfällen im Computersystem des ukrainischen Grenzschutzes komme, hatte Szefernaker zuvor dem öffentlich-rechtlichen Sender TVP gesagt. Polen sei in der Lage, täglich bis zu 50 000 Flüchtlinge aus der Ukraine an der Grenze abzufertigen.

08.35 Uhr. Russische Truppen melden Einnahme von Melitopol

Russische Truppen haben nach eigenen Angaben die ukrainische Kleinstadt Melitopol im Südosten der Ukraine übernommen. Die Ukraine hatte bereits am Freitagabend berichtet, dass die Stadt umzingelt sei. Die Stadt liegt in der Nähe des Asowschen Meeres, zwischen der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim und den Separatistengebieten im Donbass.

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Die russischen Behörden teilte zudem mit, seit Donnerstag insgesamt mehr als 800 ukrainische Militärobjekte „außer Gefecht“ gesetzt zu haben. Diese Angaben lassen sich aktuell jedoch nicht unabhängig überprüfen.

07.45 Uhr. Warnung vor Straßenkämpfen in Kiew

Die Behörden der ukrainischen Hauptstadt Kiew warnen die Bevölkerung vor Straßenkämpfen. „Auf den Straßen unserer Stadt laufen jetzt Kampfhandlungen. Wir bitten darum, Ruhe zu bewahren und maximal vorsichtig zu sein!“, hieß es am frühen Samstag in einer Mitteilung. Bei Luftalarm sollten die Menschen den nächsten Bunker aufsuchen. Die Stadt veröffentlichte eine Karte dazu. „Wenn Sie zu Hause sind, dann gehen sie nicht ans Fenster, gehen sie nicht auf die Balkone.“

Zudem sollten sich die Menschen auch in ihrer Wohnung abdecken, ob eventuellen Verletzungen durch zersplitterndes Glas vorzubeugen.

07.29 Uhr. Wolodymyr Selenskyj will in Kiew bleiben

Die russische Armee greift immer mehr Ziele in und um Kiew an, doch der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj, will die Hauptstadt nicht verlassen. Eine Aufforderung der US-Regierung, sich in Sicherheit zu bringen, habe er abgelehnt. „Der Kampf ist hier; ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, soll der 44-Jährige den USA ausgerichtet haben. Dabei soll er optimistisch geklungen haben, dass die Ukraine den russischen Angriffen standhalten könne.

Auf Twitter postete er Video, in dem er Falschmeldungen der russischen Propaganda widersprach, die behaupteten, er hätte das Land verlassen. Er wünsche „allen einen guten Morgen“, sagte er mit einem Lächeln und wolle klarstellen: „Ich bin hier.“ Das Land müsse verteidigt werden. Bereits in der Nacht hatte sich Selenskyi in Kiew gezeigt.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuvor die ukrainische Armee aufgefordert, die Waffen niederzulegen und den russischen Aggressoren zu weichen. Das zeichnete sich nicht ab.

06.40 Uhr. Thüringens Innenminister beklagt Relativierung des russischen Angriffs

Thüringens SPD-Innenminister Georg Maier beklagt, dass es in den Sozialen Netzwerken, insbesondere im Umfeld von Rechtsextremisten, AfD und Querdenkern, zu gefährlichen Relativierungen des russischen Angriffs auf die Ukraine komme. „Es werden über verschiedene Kanäle Verschwörungstheorien verbreitet“, sagte Maier. Eine Desinformationskampagne sei bereits im Gange. Mehr über die Einschätzung von Georg Maier finden Sie hier.

06.18 Uhr. EU-Botschafter mit symbolischer Gänsehaut-Geste

Dieses Foto ist aufgeladen mit Symbolen! Die UN-Botschafter der EU-Staaten haben sich vor dem US-Sicherheitsrat zusammen mit ihrem Kollegen aus Kiew hinter einer ukrainischen Flagge versammelt. Das Foto wurde am Freitag vor einer Dringlichkeitssitzung des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen aufgenommen. Im Hintergrund hängt ein Guernica-Wandteppich. Er zeigt ein Gemälde des Künstlers Pablo Picasso, dass den Luftangriff bei Guernica zeigt.

Die Botschafter der EU-Staaten haben sich gemeinsam mit ihrem Kollegen aus der Ukraine vor dem UN-Sicherheitsrat und einem Wandteppich mit Picassos Guernica-Motiv fotografieren lassen.
Die Botschafter der EU-Staaten haben sich gemeinsam mit ihrem Kollegen aus der Ukraine vor dem UN-Sicherheitsrat und einem Wandteppich mit Picassos Guernica-Motiv fotografieren lassen.dpa/Benno Schwinghammer

Guernica war eine im spanischen Bürgerkrieg nahezu schutzlose und vor allem kriegstechnisch unbedeutende Stadt, die 1937 von den spanischen Faschisten und ihren Verbündeten aus Deutschland und Italien bombardiert wurde. Die Stadt wurde nahezu komplett zerstört. Wie viele Menschen starben ist heute Unklar. Das Monumentalgemälde Guernica gilt heute als bedeutendes Anti-Kriegs-Symbol.

Ob die Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates etwas bringen wird, ist fraglich. Zu den fünf ständigen Mitgliedern mit Veto-Recht gehören neben den USA, Frankreich und Großbritannien auch China und dem aktuellen Kriegs-Aggressor Russland. Zudem sitzen aktuell Indien, Irland, Kenia, Mexiko, Norwegen, Albanien, Brasilien, Gabun, Ghana und die Vereinigten Arabischen Emirate im Sicherheitsrat.

06.11 Uhr. Westliche Geheimdienste rätseln über Russlands Kriegstaktik

Bislang waren die Voraussagen ziemlich akkurat: Die Russen haben wie erwartet einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine unternommen und dafür Vorwände genutzt. Doch wie dieser Angriff läuft, gibt den Geheimdiensten Rätsel auf. Denn die Zahl der bei dem Einmarsch in die Ukraine eingesetzten Soldaten sei bislang deutlich niedriger als erwartet, sagt ein ranghoher Vertreter in Brüssel. Warum, weiß bislang niemand.

06.00 Uhr. Das ist in der Nacht passiert in der Ukraine passiert

Die Befürchtungen des Ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj haben sich offenbar bestätigt. Russische Truppen sollen offenbar in der Nacht versucht haben, Kiew einzunehmen. Zumindest gab es mehrere bestätigte Angriffe. Bestätigt sind unter anderem Gefechte am Stadtrand von Kiew. Dort konnte die Ukrainische Armee aber ein Heizkraftwerk verteidigen. Auch den Kampf um die wichtigste Hauptverkehrsader nach Kiew, die Siegesstraße, haben die ukrainischen Truppen zunächst gewinnen können.

Eine Frau ist schockiert: Ein russischer Raketenangriff traf dieses Wohnhaus in Kiew.
Eine Frau ist schockiert: Ein russischer Raketenangriff traf dieses Wohnhaus in Kiew.dpa/Emilio Morenatti

00.30 Uhr. Kiew und Moskau haben Kontakt wegen möglicher Gespräche

Im Krieg Russlands gegen die Ukraine ist die Führung in Kiew mit Moskau in Kontakt wegen möglicher Gespräche. Das teilte der Sprecher von Wolodymyr Selenskyj am späten Freitagabend in Kiew mit. Die Ukraine sei immer bereit gewesen zu Gesprächen über eine Einstellung der Kämpfe und über einen Frieden. „Unmittelbar in diesen Stunden führen die Seiten Konsultationen über Ort und Zeit eines Gesprächsprozesses“, schrieb Sprecher Serhij Nikiforow auf Facebook.

Dagegen erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, die Ukraine habe Gespräche zunächst abgelehnt und die Frage auf Samstag verschoben.

00.15 Uhr. Präsident Selenskyj rechnet mit Großangriff

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet mit einem Großangriff der russischen Streitkräfte auf die Hauptstadt Kiew in der Nacht zum Sonnabend. „Heute Nacht werden sie eine Erstürmung versuchen“, sagte Selenskyj in einer am Freitagabend verbreiteten Videobotschaft. Russland werde „alle seine Kräfte einsetzen“, doch „wir können die Hauptstadt nicht verlieren“, betonte er.

Russland hatte am Donnerstagmorgen mit einem Großangriff auf die Ukraine begonnen. In mehreren Städten schlugen Raketen oder Artilleriegranaten ein. Russische Bodentruppen waren anschließend binnen weniger Stunden bis in den Großraum Kiew vorgedrungen.

Er habe im Laufe des Tages mit mehreren hochrangigen westlichen Politikern gesprochen, darunter US-Präsident Joe Biden, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz, sagte Selenskyj weiter. „Ich habe mehr Hilfe und Unterstützung akzeptiert. Bedeutende Hilfe für unseren Staat.“ Das oberste Ziel sei es „diesem Massaker ein Ende zu setzen“.

00.00 Uhr. Russland-Resolution scheitert im UN-Sicherheitsrat

Eine gegen Russlands Einmarsch in die Ukraine gerichtete Resolution ist im UN-Sicherheitsrat gescheitert. Moskau legte bei der Abstimmung im mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen am Freitag in New York wie erwartet ein Veto gegen den Text ein - China jedoch enthielt sich zusammen mit zwei weiteren Ländern. 11 Staaten des 15-köpfigen Rates stimmten für den Text. Westliche Diplomaten werteten dies als Erfolg bei ihrem Versuch, Russland diplomatisch zu isolieren und einen Keil zwischen Moskau und Peking zu treiben.

23.35 Uhr. Präsident Selenskyj erwartet Ansturm der russischen Armee auf Kiew in dieser Nacht

Der russische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet in der Nacht auf Sonnabend den Ansturm der russischen Armee auf Kiew. In einer Erklärung am späten Freitagabend rief er die Bevölkerung zur entschlossenen Verteidigung der Hauptstadt auf. „Das Schicksal des Landes entscheidet sich gerade jetzt“, sagte er.

23.30 Uhr. WHO rechnet mit vielen Toten und Verletzten in der Ukraine

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine zutiefst besorgt über das Wohlergehen der Zivilbevölkerung gezeigt. „Ich mache mir große Sorgen um die Sicherheit, Gesundheit und das Wohlergehen der Zivilbevölkerung in der Ukraine“, sagte WHO-Europadirektor Hans Kluge am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Die erheblichen Fortschritte, die in den vergangenen Jahren bei der Verbesserung des ukrainischen Gesundheitssystems gemacht worden seien, könnten durch den Krieg wieder „zunichte gemacht werden“.

Angesichts der Kämpfe müsse in der Ukraine zudem mit vielen Toten und Verletzten gerechnet werden, sagte Kluge. „Krankenhäuser werden dringend Notfallausrüstung und Medikamente sowie Trauma- und Operationskits benötigen.“ Die WHO verpackt in Dubai bereits OP-Kits für den Transport in die Ukraine, die möglicherweise über Polen ins Land gebracht werden sollen.

23.15 Uhr. Briten sperren ihren Luftraum für russische Privatflugzeuge

Großbritannien hat seinen Luftraum für russische Privatflugzeuge gesperrt. „Ich habe unser Verbot in Großbritannien verschärft, damit kein russischer Privatjet im britischen Luftraum fliegen oder landen kann - mit sofortiger Wirkung“, so Verkehrsminister Grant Shapps am Freitagabend bei Twitter. Das Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei rechtswidrig und „jeder, der von Russlands Aggression in der Ukraine profitiert, ist hier nicht willkommen“, erklärte Shapps.

Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine hatte die Regierung in London am Donnerstag entschieden, die russische Fluggesellschaft Aeroflot aus dem britischen Luftraum zu verbannen. Russland sperrte daraufhin seinen Luftraum für Maschinen aus Großbritannien.

22.55 Uhr. Zehntausende gehen in Georgien aus Solidarität mit der Ukraine auf die Straße

In Georgien sind zehntausende Menschen gegen den russischen Einmarsch in der Ukraine auf die Straße gegangen. In der Hauptstadt Tiflis versammelten sich am Freitagabend rund 30.000 Menschen, die ukrainische und georgische Flaggen schwenkten und die Nationalhymnen beider Länder sangen.

„Wir fühlen mit den Ukrainern mit, vielleicht mehr als andere Länder, weil wir die barbarische Aggression Russlands auf unserem Boden erlebt haben“, sagte der Taxifahrer Niko Tvauri.

22.35 Uhr. Kiews Bürgermeister Klitschko warnt vor einer „sehr schwierigen Nacht“

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat die Einwohner der ukrainischen Hauptstadt vor einer „sehr schwierigen Nacht“ gewarnt. „Die Situation ist bedrohlich für Kiew – ohne Übertreibung“, schrieb er am Freitagabend im Nachrichtenkanal Telegram. Russische Truppen seien in der Nähe der Millionenmetropole. Die Brücken der Stadt seien mit Soldaten gesichert. Es gebe Checkpoints nicht nur an den Stadtgrenzen. „Ich danke den Einwohnern der Stadt für ihre Bereitschaft, die Hauptstadt und das Land (...) zu verteidigen.“

Nach Klitschkos Angaben gab es am Abend fünf Explosionen im Abstand von drei bis fünf Minuten in der Nähe eines Wärmekraftwerkes im Norden der Stadt. Rettungskräfte seien dorthin unterwegs.

22.30 Uhr. US-Präsident sichert ukrainischem Präsidenten Selenskyj Unterstützung zu

Inmitten des russischen Angriffs auf die Ukraine hat US-Präsident Joe Biden dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erneut Unterstützung der Vereinigten Staaten zugesichert. Biden teilte am Freitag in einer schriftlichen Stellungnahme mit, er habe mit Selenskyj telefoniert und ihn über laufende wirtschaftliche, humanitäre und sicherheitspolitische Hilfen der USA informiert. Biden betonte auch: „Ich habe das mutige Handeln des ukrainischen Volkes gelobt, das für die Verteidigung seines Landes kämpft.“

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, sagte, derzeit würden eine Reihe von Optionen geprüft, wie zusätzliche Unterstützung für die Ukraine sichergestellt werden könne. „Wir werden also, um es ganz klar zu sagen, zusätzliche Sicherheitshilfe für die Ukraine bereitstellen“, sicherte auch Pentagon-Sprecher John Kirby zu.

Biden hat mehrfach klar gemacht, er werde keine Kampftruppen in die Ukraine schicken.

22.10 Uhr. Nato verlegt zur Abschreckung Russlands Einheiten der Eingreiftruppe an Ostflanke

Zur Abschreckung Russlands baut die Nato ihre Präsenz an der Ostflanke deutlich aus. Nach dem Angriff Moskaus auf die Ukraine hätten die Verbündeten ihre Verteidigungspläne aktiviert und würden infolgedessen mehr Kräfte zur Verteidigung „zu Lande, zu Wasser und in der Luft“ bereitstellen, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Freitag nach einem Videogipfel mit Staats- und Regierungschefs. Die Bundesregierung kündigte die Stationierung einer Kompanie in der Slowakei an.

Laut Stoltenberg werden für die Eingreiftruppe Nato Response Force (NRF) tausende Soldaten und über hundert Kampfjets an 30 Orten in höchste Alarmbereitschaft versetzt. „Wir setzen zum ersten Mal die Eingreiftruppe im Rahmen der kollektiven Verteidigung ein, um Ausschreitungen auf dem Territorium des Bündnisses zu verhindern“, sagte er weiter. So könne nach der russischen Invasion in der Ukraine auf alle Eventualitäten reagiert werden.

Der Eingreiftruppe NRF stehen insgesamt rund 50.000 Soldatinnen und Soldaten zur Verfügung.

21.50 Uhr: Stoltenberg: Nato will "Überschwappen" des Ukraine-Kriegs verhindern

Mit dem Verlegen ihrer schnellen Einsatztruppe NRF in den Osten des Bündnisgebietes will die Nato nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg ein „Überschwappen“ des Krieges in der Ukraine verhindern. Die Nato tue dies nicht, um den Konflikt zu provozieren, „sondern um ihn zu verhindern und sicherzustellen, dass Russland ganz klar versteht, dass wir nichts erlauben werden“, sagte Stoltenberg am Freitag im „Heute Journal“ des ZDF. Stoltenberg sagte: "Russland muss verstehen, dass die Ukraine ein hoch geschätzter Partner ist, den wir unterstützen. Aber bei Bündnispartnern sieht es noch mal anders aus.“

21.35 Uhr: Auch London sanktioniert Putin und Lawrow

Nach der Europäischen Union verhängt auch Großbritannien Sanktionen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinen Außenminister Sergej Lawrow. Das sagte der britische Premier Boris Johnson einer Regierungsmitteilung zufolge bei einer Sitzung der Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten am Freitag. Grund für den Schritt sei die „revanchistische Mission“ Putins und Lawrows, mit der sie die Weltordnung nach dem Kalten Krieg durch den Angriff auf die Ukraine beseitigen wollten. Zuvor hatte die EU ebenfalls Sanktionen gegen die beiden russischen Spitzenpolitiker verhängt.

Johnson warnte die Nato-Staats- und Regierungschefs bei ihrer Videoschalte der Mitteilung zufolge, dass Putins Absichten möglicherweise über die Invasion in die Ukraine hinausgehen könnten.

21.10 Uhr: Hunderttausende nach Einmarsch Russlands in Ukraine auf der Flucht

Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind in dem Land nach Angaben der Vereinten Nationen Hunderttausende Menschen auf der Flucht. „Ich denke, es ist fair zu sagen, dass Hunderttausende Menschen innerhalb der Ukraine unterwegs sind und die Ukraine verlassen, während wir hier sprechen“, sagte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Freitag in New York. Die große Frage sei, wie viele Flüchtende tatsächlich das Ziel hätten, ins Ausland zu gelangen - dies hänge auch vom weiteren Verlauf des Krieges ab.

Die Vereinigten Staaten befürchten bis zu fünf Millionen Flüchtende. Es könnte sich dabei um eine der größten Flüchtlingskrisen der Gegenwart handeln, hatte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield am Mittwoch gewarnt.

Geflüchtete aus der Ukraine kommen nach ihrem Grenzübertritt von Schehyni in der Ukraine in Medyka in Polen an und warten drauf, wie es weiter geht. Zahlreiche Menschen verlassen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine das Land.
Geflüchtete aus der Ukraine kommen nach ihrem Grenzübertritt von Schehyni in der Ukraine in Medyka in Polen an und warten drauf, wie es weiter geht. Zahlreiche Menschen verlassen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine das Land.dpa/Michael Kappeler

20.50 Uhr: 1600 Flüchtlinge aus der Ukraine kamen nach Ungarn

Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine sind im Nachbarland Ungarn 1600 Flüchtlinge eingetroffen. Das sagte der Bürgermeister der ungarischen Grenzstadt Zahony, Laszlo Helmeczi, am Freitag der staatlichen Nachrichtenagentur MTI. Den Großteil der Menschen holten in Ungarn lebende Verwandte und Freunde an den Grenzübergängen ab, um sie ins Landesinnere zu bringen, fügte er hinzu. Die Stadtverwaltung musste Unterkünfte für lediglich 80 Menschen bereitstellen.

Ungarische Medien berichteten, dass über die fünf Grenzübergänge zur Ukraine hauptsächlich Angehörige der ungarischen Minderheit kamen, die in der westukrainischen Region Transkarpatien leben.

20.35 Uhr: 90 Festnahmen bei Anti-Kriegsprotesten in Russland

Bei erneuten Anti-Kriegs-Demonstrationen in Russland gegen den Einmarsch ins Nachbarland Ukraine sind nach Angaben von Bürgerrechtlern am Freitag rund 90 Menschen festgenommen worden. Das Portal Owd-Info registrierte bis zum Abend Proteste in 17 russischen Städten. Im sozialen Netzwerk Telegram wurden Fotos und Videos vor allem aus der Ostsee-Metropole St. Petersburg veröffentlicht, auf denen zu sehen ist, wie Polizisten teils hart gegen Demonstranten vorgehen. Viele Russen fühlen sich den Ukrainern eng verbunden, oft bestehen familiäre Beziehungen.

Die Protestbewegung war zunächst deutlich kleiner als am Tag zuvor, als in mehr als 40 Städten laut Bürgerrechtlern insgesamt mehr als 1700 Menschen festgenommen worden waren.

20.20 Uhr: Russischer Tennisprofi Rublew bittet: „No war please“

Der russische Tennisprofi Andrej Rublew hat beim ATP-Turnier in Dubai nach seinem Finaleinzug am Freitag ein Zeichen für Frieden in der Ukraine gesetzt. Der 24-Jährige schrieb die Botschaft „No war please“ (Bitte keinen Krieg) auf eine TV-Kameralinse, nachdem er Hubert Hurkacz (Polen) bezwungen hatte. Der Weltranglistensiebte hatte mit Blick auf Russlands Invasion in der Ukraine schon am Donnerstag vor Reportern in Dubai erklärt: „Man erkennt, wie wichtig es ist, Frieden in der Welt zu haben und sich gegenseitig zu respektieren, egal was passiert, und vereint zu sein.“

19:19 Uhr: EU setzt Putin und Lawrow auf Sanktionsliste

Die EU hat wegen des russischen Einmarschs in der Ukraine direkte Sanktionen gegen Präsident Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow beschlossen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte am Freitag nach einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel, Putin und Lawrow stünden nun zusammen mit jenen Abgeordneten des russischen Parlament, „die diese Aggression unterstützen“, auf der Sanktionsliste.

19:08 Uhr: Russland schränkt Zugang zu Facebook ein

Die russische Medienaufsicht schränkt seit Freitag den Zugang zum Online-Netzwerk Facebook ein. Die Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor erklärte, sie habe nach einer Entscheidung der Generalstaatsanwaltschaft Maßnahmen ergriffen, um den Zugang zu Facebook teilweise einzuschränken. Die Behörde wirft dem US-Netzwerk vor, russische Medien zu zensieren. Konkret geht es um den Sender Swesda, der zum russischen Verteidigungsministerium gehört, die Nachrichtenagentur RIA Nowosti und die Online-Medien Lenta.ru und Gazeta.ru.

Roskomnadsor hat nach eigenen Angaben seit Oktober 2020 insgesamt 23 Fälle von „Zensur“ gegen russische Medien und Internetseiten festgestellt. Die Behörde habe den Facebook-Konzern daher gebeten, die Sperrungen aufzuheben und die Gründe dafür zu erläutern. Die Anfragen seien aber „ignoriert“ worden.

Die russischen Behörden gehen schon seit Jahren gegen große Online-Netzwerke vor. Gegen Plattformen wie Facebook, Youtube, Tiktok oder Twitter wurden schon mehrfach Strafen verhängt.

18:31 Uhr: Selenskyj zeigt sich mit Spitzenpolitikern: „Wir sind in Kiew“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich mit weiteren ranghohen Politikern gezeigt. Er sei gemeinsam mit Ministerpräsident Denys Schmyhal sowie den Chefs der Präsidialverwaltung und des Parlaments in der ukrainischen Hauptstadt, sagte Selenskyj in einem kurzen Clip, den er am Freitagabend auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte. „Wir sind alle hier“, sagte er. Dazu schrieb er: „Wir sind in Kiew. Wir verteidigen die Ukraine.“ Damit reagierte Selenskyj, der wie die anderen Spitzenpolitiker ein Uniformhemd trug, auf Gerüchte, er verstecke sich in einem Bunker oder habe die Stadt verlassen.

18:11 Uhr: Russische Truppen überwinden Fluss Dnipro bei Cherson

Nach schweren Kämpfen haben russische Truppen den Fluss Dnipro in der Südukraine überschritten. Damit hätten sie nun Zugang zur strategisch wichtigen Stadt Cherson, teilte die Gebietsverwaltung am Freitag mit. Der Gegner habe mit schweren Kräften angegriffen und heftige Verluste erlitten. Schließlich hätten die Verteidiger aber die Kontrolle verloren. Die Führung der Region unternehme alle Anstrengungen, um die Ordnung aufrechtzuerhalten und Leben zu retten. Die Großstadt mit knapp 300.000 Einwohnern spielt eine wichtige Rolle beim Schutz der Hafenstadt Odessa im Südwesten des Landes.

17:54 Uhr: Rundfunkunion schmeißt Russland aus dem Eurovision Song Contest

Russland darf wegen seines Einmarsches in die Ukraine nicht am internationalen Musikwettbewerb Eurovision Song Contest (ESC) in Turin teilnehmen. Eine Beteiligung Russlands am diesjährigen ESC würde „den Wettbewerb angesichts der beispiellosen Krise in der Ukraine in Verruf bringen“, erklärte die Europäische Rundfunkion am Freitag.

Ukrainische Soldaten gehen an einem bekämpften russischem Raketenwerfer des russischen Militärs in Charkiw vorbei.
Ukrainische Soldaten gehen an einem bekämpften russischem Raketenwerfer des russischen Militärs in Charkiw vorbei.dpa/Vadim Ghirda/AP

17:52 Uhr: BND-Chef während russischem Angriff in Kiew

Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, ist in Kiew vom russischen Angriff auf die Ukraine überrascht worden. Kahl sei am Mittwoch für dringende Gespräche zur aktuellen Lage in die Ukraine gereist, teilte ein BND-Sprecher am Freitag auf Anfrage mit. Wegen der einsetzenden Kriegshandlungen und des gesperrten Luftraums über der Ukraine habe der Präsident die Rückreise am Donnerstag auf dem Landweg antreten müssen. Die Rückreise sei wegen der Flüchtlingsbewegungen schwierig und langwierig gewesen. Am Freitag habe Kahl einen Grenzübergang zu Polen erreicht. Der BND-Präsident werde noch am Abend zurück in Berlin erwartet.

17:00 Uhr: Europarat suspendiert Russland wegen Angriff auf Ukraine

Der Europarat hat Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine suspendiert. Das Ministerkomitee mit Vertretern der 47 Mitgliedsländer entschied am Freitag, Russland wegen schwerer Verstöße von seinen Repräsentationsrechten innerhalb der Straßburger Organisation zu entbinden. Russland bleibt dennoch formell Mitglied.

16:35 Uhr: Kreml: Haben ukrainischer Seite Verhandlungsangebot überreicht

Russland hat der Ukraine eigenen Angaben zufolge ein Angebot für Verhandlungen in der belarussischen Hauptstadt Minsk überreicht. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitagabend der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Die ukrainische Seite habe stattdessen Polens Hauptstadt Warschau als Verhandlungsort vorgeschlagen.

16:27 Uhr: Putin ruft ukrainische Armee zum Putsch auf

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die ukrainische Armee zum Kampf gegen die Regierung in Kiew aufgerufen. „Nehmt die Macht in Eure eigenen Hände! Es dürfte für uns leichter sein, uns mit Ihnen zu einigen, als mit dieser Bande von Drogenabhängigen und Neonazis, die sich in Kiew niedergelassen hat und das gesamte ukrainische Volk als Geisel genommen hat“, sagte Putin am Freitag bei einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats in Moskau, die im Staatsfernsehen übertragen wurde.

Putin lobte zugleich das Vorgehen der russischen Armee im Nachbarland. Er wolle den Soldaten und Offiziere „die höchste Anerkennung“ aussprechen, sagte er. Sie handelten „mutig und professionell“. Er erwähnte nicht die vielen russischen Todesopfer, die es laut ukrainischen Angaben bei den Kämpfen gegeben haben soll.

16:24 Uhr: Kurzarbeit bei VW wegen Ukraine-Krieg

Wegen des Krieges in der Ukraine ruht in der kommenden Woche in den VW-Werken Zwickau und Dresden für einige Tage die Fahrzeugfertigung. Ursache seien ausbleibende Materiallieferungen, wie ein Volkswagen-Sprecher am Freitag auf Anfrage sagte. Demnach fehlen unter anderem Elektrokabelsätze, die in der Ukraine hergestellt werden.

In Zwickau werden nach Angaben des Sprechers von Dienstag bis Freitag und in Dresden von Mittwoch bis Freitag keine Fahrzeuge produziert. Dies bedeute für mehrere Tausend Mitarbeiter Kurzarbeit. Zunächst hatte „Radio Zwickau“ berichtet. Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess erklärte am Freitag, man habe eine Taskforce eingerichtet, um weitere mögliche Folgen etwa auf die Lieferbeziehungen abzuschätzen.

16:23 Uhr: SPD-Politiker Platzeck zu Russland: „Ich habe mich getäuscht“

Brandenburgs früherer Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) – stets ein Verfechter guter deutsch-russischer Beziehungen – hat seine Haltung zu Russland korrigiert. „Ich habe mich getäuscht, weil ich das, was jetzt passiert ist, bis vor kurzem noch für undenkbar gehalten habe“, sagte er am Freitag im Podcast „Politik in Sachsen“ bei „Sächsische.de“. Dass ein russischer Präsident im 21. Jahrhundert so weit gehe, Panzer zu schicken und mit Raketen das Nachbarland anzugreifen, sei außerhalb seiner Vorstellungswelt gewesen. Auch er habe die Lage falsch eingeschätzt.

16:11 Uhr: Polen bereitet Sperrung seines Luftraums für russische Maschinen vor

Polen bereitet die Sperrung seines Luftraums für russische Fluggesellschaften vor. Regierungschef Mateusz Morawiecki ordnete dies am Freitag an, wie er im Onlinedienst Facebook mitteilte. Polen folgt damit dem Beispiel Großbritanniens, das bereits am Donnerstag seinen Luftraum für die russische Airline Aeroflot gesperrt hatte. Auch Moldawien verbannte russische Maschinen am Donnerstag aus seinem Luftraum.

16:01 Uhr: Ukraine meldet schwere russische Verluste! 2800 Soldaten „verloren“

Die ukrainischen Streitkräfte haben Russland nach eigenen Angaben bereits schwere Verluste zugefügt. Bisher hätten die einrückenden Truppen 2800 Soldaten „verloren“, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew am Freitagnachmittag mit. Dabei war unklar, ob es sich um getötete, verwundete oder gefangene Soldaten handeln soll. Außerdem seien schätzungsweise bis zu 80 Panzer, mehr als 500 weitere Militärfahrzeuge sowie 10 Flugzeuge und 7 Hubschrauber zerstört worden. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden. Zuvor hatten die Streitkräfte mitgeteilt, es seien mehr als 1000 russische Angreifer getötet worden.

15:33 Uhr: internationale Raumstation ISS: Russland droht USA und warnt vor Weltraumtrümmern auf China und Indien

Russland hat die USA vor einer möglicherweise Aufkündigung der Zusammenarbeit im Weltraum gewarnt. Eine Kooperation sei für den sicheren Betrieb der Internationalen Raumstation ISS notwendig, schrieb der Leiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, am Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram vor dem Hintergrund neuer Sanktionen Washingtons.

Wenn sich die Amerikaner einer weiteren Zusammenarbeit verweigern sollten, „wer wird dann die ISS vor einem möglicherweise unkontrollierten Absteigen aus der Umlaufbahn und einem Absturz auf amerikanisches oder europäisches Territorium bewahren?“ Nicht ausgeschlossen sei, dass die Reste der ISS auf Indien oder China stürzen könnten.

15:21 Uhr Deutsch-Russisches Museum in Berlin-Karlshorst nur noch mit ukrainischer Flagge

Das als Deutsch-Russisches Museum bekannte Museum Berlin-Karlshorst hat die Beflaggung vor dem Gebäude auf die ukrainischen Nationalfarben reduziert. „Normalerweise haben wir vier Flaggen aus Deutschland, Russland, Ukraine, Belarus. Das sind die vier Nationen, die hier aktiv an der Arbeit des Museums beteiligt sind“, sagte Museumsdirektor Jörg Morré am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Das war eine Solidaritätsbekundung für die Ukraine, weil das, was Russland macht, ein Bruch des Völkerrechts und ein nicht zu rechtfertigender Angriffskrieg gegen die Ukraine ist.“

Das Museum hatte zunächst auch die Wörter „Deutsch-Russisches“ im Namensschild vor dem Haus überklebt. Die Streifen seien aber über Nacht von Unbekannten entfernt worden, berichtete Morré. Dabei solle es jetzt bleiben. „Das Bild ist gemacht, das Statement ist gemacht.“ Im Museum ist die Dauerausstellung „Deutschland und die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg“ untergebracht.

14:43 Uhr: Litauens Präsident fordert Rauswurf Russlands aus G20

Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, Russland nach seiner Invasion in die Ukraine weitestgehend politisch zu isolieren. „Wir müssen die Mitgliedschaft Russlands in internationalen Organisationen sofort aussetzen. Der Aggressor hat keinen Platz in der G20 und im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen“, wurde er am Freitag in einer Mitteilung der Präsidialkanzlei in Vilnius zitiert. In den G20 sind die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer der Welt vereint.

Das Staatsoberhaupt des baltischen EU- und Nato-Landes forderte zudem für noch weitgehendere westliche Strafmaßnahmen gegen Moskau. „Sanktionen müssen verhängt und weiter verschärft werden, indem Russland vom Swift-System abgeschnitten und Nord Stream 2 gestoppt wird“, erklärte Nauseda.

14:25 Uhr: EU friert Vermögen von Putin ein

Die EU friert einem Insider zufolge Vermögenswerte des russischen Präsidenten Wladimir Putin und des Außenministers Sergej Lawrow ein. Das habe die EU entschieden, sagte ein EU-Vertreter. Zudem dürfen sie nicht mehr in die EU einreisen.

14:17 Uhr Kiew: Mehr als 1000 russische Angreifer getötet

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben schon mehr als 1000 russische Angreifer getötet. Solch schwere Verluste in so kurzer Zeit habe Russland bisher in keinem Konflikt erlitten, behauptete das ukrainische Heer am Freitag. „Russische Mütter schicken ihre Söhne in den sicheren Tod, denn die ukrainischen Streitkräfte halten die Linien und werden ihr Land gegen die Besatzer verteidigen“, hieß es in der Mitteilung. Das russische Verteidigungsministerium hatte hingegen mitgeteilt, es gebe keine Verluste. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.

Ukrainische Truppen rückten mit schwerer Militärtechnik unterdessen in Kiew ein, um die Hauptstadt zu verteidigen. „Die Stadt ist im Verteidigungsmodus“, sagte Bürgermeister Vitali Klitschko der Agentur Unian zufolge. Schüsse und Explosionen in einigen Gegenden bedeuteten, dass russische „Saboteure“ ausgeschaltet würden. „Die Situation ist schwierig, aber wir glauben an unsere Streitkräfte und unterstützen sie“, sagte Klitschko. Die Stadtverwaltung rief die Einwohner auf, Überwachungskameras auszuschalten und abzuhängen, damit russische Truppen dadurch keinen Einblick in ukrainische Stellungen erhielten.

14:01 Uhr Kreml: Russland zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit

Russland ist nach Kremlangaben bereit zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine. Moskau sei bereit, eine russische Delegation zu den Gesprächen in die belarussische Hauptstadt Minsk zu schicken, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte das Angebot für ein Treffen dem russischen Staatschef Wladimir Putin zweimal unterbreitet.

13:55 Uhr Moskau: Russische Truppen blockieren Kiew von Westen

Die russischen Truppen haben bei ihrem Angriff auf die Ukraine nach eigenen Angaben die ukrainische Hauptstadt von Westen her blockiert. Der strategisch wichtige Flugplatz Hostomel nordwestlich von Kiew sei eingenommen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag der Agentur Tass zufolge mit. Dabei seien 200 Ukrainer „neutralisiert“ worden. Eigene Verluste gebe es nicht, behauptete das Ministerium.

Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Zuletzt hatte die Führung in Kiew mitgeteilt, Angriffe auf Hostomel zurückgeschlagen zu haben. Dabei hätten die russischen Truppen schwere Verluste erlitten.

13:55 Uhr. Promis reagieren im Netz

Bei Instagram reagieren auch viele Stars und Sternchen auf den Krieg in der Ukraine. Dabei sind viel Anteilnahme, Tränen, aber auch Beispiele für große Dummheit. Mehr dazu lesen Sie hier: Tränen, Angst und widerliche Dumpfbacken-Sprüche: So reagieren Promis auf den Krieg in der Ukraine – von Liliana Matthäus über Oliver Pocher und Beatrice Egli bis Jana Ina Zarrella! >>

13:48 Uhr: 35 verletzte Zivilisten in südukrainischem Mariupol

Bei Angriffen auf die südukrainische Stadt Mariupol sind nach offiziellen Angaben 35 Zivilisten verletzt worden. Es gebe 9 schwer und 26 mittelschwer Verletzte, sagte Bürgermeister Wadym Bojtschenko am Freitag der Agentur Unian zufolge. Er warf Kämpfern der prorussischen Separatisten vor, zivile Gebäude zu beschießen. Die Situation in der Hafenstadt sei unter Kontrolle, es gebe Wasser und Strom. Mariupol liegt nahe der sogenannten Kontaktlinie zwischen Separatisten und ukrainischer Armee im Verwaltungsbezirk Donezk. Die Stadt hat strategisch enorme Bedeutung. Die Regierung in Kiew hatte mitgeteilt, dass ukrainische Truppen einen Vormarsch auf die Stadt verhinderten.

13:08 Uhr: Formel 1 sagt Russland-Rennen wegen Ukraine-Krise ab

Die Formel 1 hat wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine den Großen Preis von Russland in dieser Saison abgesagt. „Unter den aktuellen Umständen“ sei eine Austragung des für den 25. September geplanten WM-Laufs in Sotschi unmöglich, teilte die Rennserie am Freitag nach Beratungen mit allen Beteiligten mit.

12:48 Uhr: ARD streicht Karnevalssendung am Rosenmontag

Nachdem der WDR bereits alle seine Karnevalssendungen gestrichen hat, setzt auch das Erste der ARD die für Rosenmontag um 20.15 Uhr geplante Show „Karneval in Köln 2022“ ab. Stattdessen wird es laut ARD erst eine aktuelle Sendung zur Ukraine-Krise und dann ab 21 Uhr eine Sondersendung von „Hart aber Fair“ geben.

Das ZDF hatte wegen des Kriegs in der Ukraine die ursprünglich für Freitagabend geplante Ausstrahlung des Fernsehfastnachtklassikers „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ aus dem linearen Hauptprogramm genommen und bot sie nur in der Mediathek an.

12:42 Uhr: Bundesfinanzminister Lindner will persönliche Sanktionen gegen Putin und Lawrow

Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner plädiert nach dem russischen Angriff auf die Ukraine für direkte Strafmaßnahmen gegen die Führung in Moskau. In der Sitzung der EU-Finanzminister in Paris forderte Lindner nach Teilnehmerangaben vom Freitag, dass auch gegen Präsident Wladimir Putin und Außenminister Sergei Lawrow persönliche Sanktionen verhängt werden. Bisher waren beide nicht vom Einfrieren persönlicher Vermögenswerte und Reiseeinschränkungen betroffen.

12:10 Uhr: Aufruf zu Friedensdemo in Berlin

Ein breites Bündnis von Organisationen ruft für Sonntag zu einer Demonstration in Berlin für Frieden in Europa auf. Zu der Kundgebung an der Siegessäule seien 20.000 Menschen angemeldet, sagte der Geschäftsführende Vorstand der Kampagnen-Plattform Campact, Christoph Bautz, als einer der Initiatoren am Freitag bei einer Online-Pressekonferenz.

Der Demonstrationsaufruf steht unter der Überschrift „Stoppt den Krieg! Frieden für die Ukraine und ganz Europa“. Darin wird die russische Regierung aufgefordert, sofort alle Angriffe einzustellen, sich aus der Ukraine zurückzuziehen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

12:10 Uhr: Telekom macht Anrufe und SMS in die Ukraine kostenfrei

Die Deutsche Telekom macht bis auf weiteres Anrufe und SMS in die Ukraine kostenfrei. Dies gelte für Festnetz und Mobilfunk, für Privat- und Geschäftskunden und auch für Kunden der Telekom-Tochter Congstar, sage ein Unternehmenssprecher am Freitag in Bonn. Auch das Roaming in der Ukraine werde kostenfrei.

11:32 Uhr: Kreml kündigt Vergeltung für westliche Sanktionen an

Russland hat Vergeltung für vom Westen verhängten Sanktionen angekündigt. Moskau werde mit „symmetrischen und asymmetrischen“ Gegenmaßnahmen reagieren, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag. Die EU, die USA und weitere westliche Verbündete hatten wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine umfangreiche Sanktionen gegen Moskau verhängt.

11:15 Uhr: Russische Truppen rücken von Nordosten und Osten auf Kiew vor

Russische Truppen rücken nach Angaben der Ukraine von Nordosten und Osten auf die Hauptstadt Kiew vor. Russische Einheiten seien in der nordöstlich von Kiew gelegenen Stadt Tschernihiw von den Regierungstruppen zurückgedrängt worden, teilte die ukrainische Armee am Freitag mit. Daher versuche die russische Armee nun, nach der Eroberung der weiter östlich gelegenen Stadt Konotop von dort aus auf Kiew vorzurücken.

Ukrainische Soldaten beziehen auf einer Brücke in Kiew Stellung. Russische Truppen dringen immer weiter in Richtung der Hauptstadt vor.
Ukrainische Soldaten beziehen auf einer Brücke in Kiew Stellung. Russische Truppen dringen immer weiter in Richtung der Hauptstadt vor.dpa/Emilio Morenatti/AP

Am Freitagmorgen kam es auch in einem nördlichen Stadtviertel von Kiew zu Gefechten, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

11:10 Uhr: Uefa entzieht St. Petersburg Champions-League-Finale

Wegen Russlands Einmarsch in die Ukraine findet das Champions-League-Finale nicht wie geplant in St. Petersburg statt. Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (Uefa) entzog der russischen Metropole am Freitag in einer Sondersitzung die Austragung des für den 28. Mai geplanten Fußball-Ereignisses. Es soll stattdessen im Pariser Stade de France stattfinden.

Zudem entschied die Uefa, dass Heimspiele internationaler Partien mit Beteiligung Russlands oder der Ukraine „bis auf Weiteres“ auf neutralem Boden ausgerichtet werden. Eine Entscheidung bezüglich des umstrittenen Sponsor-Vertrags der Uefa mit dem russischen Energieriesen Gazprom traf das Exekutivkomitee nach Informationen Sport-Informations-Dienstes (SID) nicht.

11:01 Uhr: Schwere Gefechte in Kiew

Medien berichten, dass sich in Kiews Norden im Bezirk Oblonsky russische und ukrainische Truppen gegenüber stehen. Es gibt schwere Gefechte. Laut Bild sind auf ukrainischer Seite Schützenpanzer im Einsatz, auf Putins Seite sind Bodentruppen in die Stadt einmarschiert.

10:59 Uhr: Schüsse nahe dem Regierungsviertel in Kiew

Medienberichten zufolge sind Schüsse in der Nähe des Regierungsviertels in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zu hören. Das meldet die Agentur RIA unter Berufung auf AP. Zuvor gab es mehrfach Berichte, dass Russland den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stürzen will.

10:20 Uhr: Russland will ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj töten

Nach Angaben des Beraters des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Mychailo Podoljak, strebt Russland die Einnahme von Kiew an. Selenskyj solle getötet werden, erklärt er. Das sei das einzige Ziel der russischen Aktion. Selenskyi befinde sich weiterhin in Kiew.

10:06 Uhr: Russland sperrt Luftraum für britische Flugzeuge

Russland hat seinen Luftraum für britische Flugzeuge gesperrt. Von dem Überflugverbot seien auch Maschinen betroffen, die in Großbritannien geleast wurden, teilte die russische Luftfahrtbehörde am Freitag in Moskau mit. Dies sei eine Reaktion auf ein Landeverbot für die staatliche russische Fluggesellschaft Aeroflot, das Großbritannien nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine ausgesprochen hat. Die Behörde verwies zur Begründung auf ein Abkommen zwischen beiden Ländern, „dass die Fluggesellschaften beider Länder faire und gleiche Rechte erhalten“.

9:45 Uhr: Merkel meldet sich zu Wort: „Tiefgreifende Zäsur in der Geschichte Europas“

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilt und sich hinter die Bemühungen ihres SPD-Nachfolgers Olaf Scholz gestellt, Präsident Wladimir Putin zu stoppen. „Dieser Angriffskrieg Russlands markiert eine tiefgreifende Zäsur in der Geschichte Europas nach dem Ende des Kalten Krieges“, erklärte Merkel am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Für diesen eklatanten Bruch des Völkerrechts gibt es keinerlei Rechtfertigung, ich verurteile ihn auf das Schärfste.“

9:00 Uhr: Kämpfe in nördlichem Bezirk der Hauptstadt Kiew

In rasendem Tempo ist die russische Armee nun bis in die ukrainische Hauptstadt Kiew vorgedrungen. Medien berichten von Kämpfen im nördlichen Bezirk der Hauptstadt Kiew. Auch Explosionen waren im Stadtteil Obolonsky zu hören, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die russischen Streitkräfte rücken bei ihrem Großangriff auf die Ukraine derzeit auf die Hauptstadt vor.

Ein russischer Soldat fährt mit einem Kampffahrzeug.
Ein russischer Soldat fährt mit einem Kampffahrzeug.imago images/SNA

8:58 Uhr: Russlands Notenbank kündigt Unterstützung für sanktionierte Banken an

Die russische Notenbank hat Unterstützungsmaßnahmen für die sanktionierten russischen Banken angekündigt. Die Zentralbank und die russische Regierung „werden den von den westlichen Staaten sanktionierten Banken jede nötige Unterstützung gewähren“, erklärte die Institution am Freitag. Das betreffe vor allem die beiden größten Banken des Landes, die VTB und die Sberbank. Alle Transaktionen in Rubel sowie alle Kundendienste könnten „wie gewohnt“ stattfinden.

Die Zentralbank sei bereit, russische Banken sowohl mit der russischen Währung als auch mit ausländischen Devisen zu stützen, hieß es weiter. Ohnehin hätten alle Finanzinstitute eine „große Reserve“ an Geldmitteln, versicherte die Notenbank.

8:38 Uhr: Ukrainische Armee meldet Kämpfe nördlich von Kiew

Die ukrainische Armee kämpft nach eigenen Angaben gegen vordringende russische Truppen nördlich der Hauptstadt Kiew. Wie die ukrainischen Streitkräfte am Freitag bei Facebook mitteilten, kam es zu Gefechten in den Orten Dymer, das rund 45 Kilometer nördlich von Kiew liegt, sowie Iwankiw, rund 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt. Dort sei „eine große Anzahl von Panzern des Feindes eingetroffen“.

Russland hatte am Donnerstagmorgen mit einem großen Angriff auf die Ukraine begonnen. In mehreren Städten schlugen Raketen und Artilleriegranaten ein. Russische Bodentruppen waren anschließend binnen weniger Stunden bis in den Großraum Kiew vorgedrungen. Luftlandetruppen nahmen einen Militärflughafen am nordwestlichen Stadtrand von Kiew ein.

8:16 Uhr: Ukraine rechnet mit Panzerangriff auf Kiew – „Heute wird härtester Tag“

Die Ukraine rechnet im Laufe diesen Freitags mit Panzerangriffen auf die Hauptstadt Kiew. „Der schwerste Tag wird heute sein. Der Plan des Feindes ist, mit Panzern von Iwankiw und Tschernihiw nach Kiew durchzubrechen“, sagt Anton Heraschtschenko, Berater des ukrainischen Innenministers. Die Verteidiger von Kiew stünden mit Panzerabwehrraketen bereit, die von internationalen Verbündeten stammen.

8:08 Uhr: Russischen Bodentruppen noch nicht in Kiew einmarschiert

Wie die Bild berichtet, sind die russischen Bodentruppen noch nicht in Kiew einmarschiert. Das bestätigt Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko. „Bislang sind Bodentruppen in dem großen Umfang nicht in der Stadt, haben die Stadtgrenze nicht überrollt sozusagen. Aber das heißt nicht, dass sie weit entfernt sind von Kiew, sondern ganz in der Nähe“, erklärte er gegenüber der Zeitung.

7:36 Uhr: Fliegeralarm in Kiew – Menschen sollen Schutz suchen

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew wird nach dem Einschlag von russischen Raketen in der Nacht am Freitag-Morgen erneut Fliegeralarm ausgelöst. Das berichtet das ukrainische Fernsehen. Die Bevölkerung ist aufgerufen, den nächstgelegenen Schutzraum aufzusuchen.

Natali Sevriukova weint, als sie nach einem Raketenangriff in der Stadt Kiew neben ihrem Haus steht.
Natali Sevriukova weint, als sie nach einem Raketenangriff in der Stadt Kiew neben ihrem Haus steht.AP/Emilio Morenatti

7:03 Uhr: Ukraine-Präsident wirft Russland Angriffe auf zivile Gebiete vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der russischen Armee vorgeworfen, bei ihren Angriffen auch auf zivile Gebiete zu zielen. Gleichzeitig lobte der Staatschef am Freitagmorgen die Ukrainer für ihren „Heldenmut“ angesichts des russischen Vormarsches. Russland müsse „früher oder später“ mit der Ukraine „sprechen“, um die Kämpfe zu beenden, sagte er weiter.

6:48 Uhr: Schwere Gefechte nordwestlich von Kiew

Ukrainische Truppen liefern sich nach Angaben des Generalstabs heftige Gefechte mit russischen Angreifern im Kiewer Gebiet. In Iwankiw rund 80 Kilometer nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt hätten sich Fallschirmjäger einer „überwältigenden“ Anzahl russischer Truppen entgegengestellt, die mit gepanzerten Fahrzeugen vorrückten. Eine Brücke sei zerstört worden. Auch auf dem strategisch wichtigen Flugplatz Hostomel nordwestlich von Kiew werde gekämpft, teilte der Generalstab weiter mit. Ukrainische Truppen hielten auch dort Stand.

6.30 Uhr: Russisches Fernsehen enthüllt Putins Pläne mit der Ukraine

Was hat Wladimir Putin mit der Ukraine vor? Während sich die westliche Welt diese Frage stellt, zeigt das russische Fernsehen eine zerstückelte Ukraine-Karte, die die Pläne des russischen Präsidenten zu enthüllen scheinen. Lesen Sie hier mehr dazu: Putins Plan enthüllt? Russische Medien zeigen zerstückelte Ukraine-Karte >>

6:03 Uhr: „Schrecklicher russischer Raketenbeschuss auf Kiew“

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba die ukrainische Hauptstadt Kiew mit Raketen beschossen. Am Freitagmorgen schrieb er auf Twitter: „Schrecklicher russischer Raketenbeschuss auf Kiew. Das letzte Mal, dass unsere Hauptstadt etwas Ähnliches erlebt hat, war 1941, als sie von Nazi-Deutschland angegriffen wurde.“ Eine AFP-Reporterin hatte zuvor von lauten, im Stadtzentrum hörbaren Explosionen berichtet.

5:24 Uhr: Fallende Trümmerteilen treffen Menschen – mindestens ein Schwerverletzter

Im Südosten der ukrainischen Hauptstadt Kiew gab es durch auf ein Wohnhaus fallende Trümmerteile drei Verletzte, einer davon schwer. Das teilt der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, via Twitter mit und teilt ein Fotos eines völlig zerstörten Wohnhauses.

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew gab es durch auf ein Wohnhaus fallende Trümmerteile drei Verletzte, einer davon schwer.
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew gab es durch auf ein Wohnhaus fallende Trümmerteile drei Verletzte, einer davon schwer.Twitter

5:06 Uhr: Russisches Militärflugzeug über Kiew abgeschossen

Bei den zwei große Explosionen im Zentrum Kiews soll es sich laut einem Berater des ukrainischen Innenministeriums um den Abschuss eines russischen Militärflugzeugs durch die ukrainische Luftabwehr gehandelt haben.

Fotos, die auf Twitter geteilt werden, zeigen, wie ein Wohnblock in Flammen steht und von Rettungskräften gelöscht wird. Auch sind Teile dessen, was wie eine Rakete oder ein Flugzeug aussieht, gelöscht worden.

„Der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Gerashenko, hat dieses Video geteilt, das angeblich zeigt, wie Luftverteidigungssysteme vor wenigen Augenblicken ein russisches Flugzeug über der Region Darnitsky in Kiew abschießen“, heißt es auf Twitter.

4:42 Uhr: Explosionen und Feuer in Kiew

Mehrere Explosionen haben in der Nacht zu Freitag die ukrainische Hauptstadt Kiew erschüttert. Das meldete die Agentur Unian. Unter anderem wurde ein mehrstöckiges Wohnhaus auf dem Ostufer des Flusses Dnipro getroffen, in dem Feuer ausbrach. Dort seien Trümmer einer Rakete eingeschlagen, teilte die Stadtverwaltung auf Telegram mit. Drei Menschen seien verletzt worden. Dort sei es ukrainischen Kräften gelungen, einen russischen Flugapparat abzuschießen, schrieb ein Berater des ukrainischen Innenministers.

Bürgermeister Vitali Klitschko veröffentlichte im sozialen Netzwerk Telegram ein Video, das Brände in mehreren Etagen des Gebäudes zeigten. Feuerwehrleute waren vor Ort. Einer der Verletzten sei in einem kritischen Zustand, schrieb er.

Flammen und Rauch steigen aus den Trümmern eines Privathauses außerhalb von Kiew auf.
Flammen und Rauch steigen aus den Trümmern eines Privathauses außerhalb von Kiew auf.Efrem Lukatsky/AP/dpa

4:10 Uhr: Nato berät auf Video-Gipfel über russischen Einmarsch

Die Nato berät am Freitag auf einem Krisengipfel über den russischen Einmarsch in die Ukraine (15.00 Uhr, Pressekonferenz gegen 18.00 Uhr). Die Staats- und Regierungschefs der 30 Mitgliedsländer wollen per Videokonferenz über einen verstärkten Schutz der östlichen Nato-Länder beraten, wie Generalsekretär Jens Stoltenberg bekanntgab.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) warnte Russland davor, nach der Ukraine weitere Länder ins Visier zu nehmen. Die westlichen Bündnispartner seien sich „einig, dies mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern“, sagte Scholz am Donnerstag in einer Fernsehansprache. Dies gelte „ausdrücklich für unsere Nato-Partner im Baltikum, in Polen, in Rumänien, in Bulgarien und in der Slowakei“.

4:04 Uhr: 70 Prozent der Russen-Banken von EU-Sanktionen betroffen

Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten haben bei einem Krisengipfel nach dem Einmarsch des russischen Militärs in die Ukraine einem umfangreichen Sanktionspaket gegen Russland zugestimmt. Die Strafmaßnahmen betreffen unter anderem die Bereiche Energie, Finanzen und Transport.

„Das heute Abend verabschiedete Paket massiver und gezielter Sanktionen zeigt, wie geeint die EU ist“, verkündet EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der Nacht auf Twitter. „Dieses Paket umfasst Finanzsanktionen, die auf 70 % des russischen Bankenmarktes und wichtige staatliche Unternehmen abzielen, einschließlich Verteidigungsunternehmen.“

3:54 Uhr: Macron über sein Telefonat mit Putin: „Hat keine Wirkung gezeigt“

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin als „offen, direkt und kurz“ bezeichnet. Er habe Putin in dem Gespräch auf Bitten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aufgefordert, die Kämpfe in der Ukraine so rasch wie möglich zu beenden, sagte Macron am frühen Freitagmorgen nach einem EU-Krisengipfel in Brüssel.

Er gestand mit Verweis auf den anhaltenden Krieg in der Ukraine ein: „Es hat keine Wirkung gezeigt, das sehen Sie im Moment ganz deutlich, da der russische Präsident den Krieg gewählt hat.“

1:24 Uhr: Ex-General geht von baldigem Kriegsende in der Ukraine aus

Der ehemalige deutsche Brigadegeneral Erich Vad geht von einem baldigen Ende des Ukraine-Krieges aus. „Militärisch gesehen ist die Sache gelaufen. Und meine Bewertung ist, dass es nur um ein paar Tage gehen wird und nicht mehr“, sagte der frühere militärpolitische Berater von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „maybrit illner Spezial“.

Der ehemalige Brigadegeneral schränkte allerdings ein: „Es sei denn, Putin macht den Schritt in die Westukraine. Hier hat er mit massivem Widerstand zu rechnen.“ In diesem Fall könne es einen langwierigen „Guerillakrieg im Stile Afghanistan“ geben, meinte der Ex-General. Dies werde der russische Präsident Wladimir Putin aber vermeiden.

1:03 Uhr: Ukraine-Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist „Hauptziel für russische Aggressionen“

Die US-Regierung sieht den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als ein „Hauptziel für russische Aggressionen“. „Präsident Selenskyj verkörpert in vielerlei Hinsicht die demokratischen Bestrebungen und Ambitionen der Ukraine und des ukrainischen Volkes“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums Ned Price am Donnerstagabend dem Sender CNN. Daher bleibe er ein Hauptziel der Russen. Price verwies in dem Zusammenhang auch darauf, dass die US-Regierung schon seit Wochen davor warne, dass sich bereits russische Saboteure in der Ukraine aufhielten.

00.10 Uhr: 137 Menschen sterben durch den russischen Einmarsch, 316 wurden bei Gefechten verletzt

Durch den russischen Einmarsch sind auf ukrainischer Seite laut Präsident Wolodymyr Selenskyj 137 Menschen getötet worden. Außerdem seien 316 Menschen bei den Gefechten verletzt worden, sagte Selenskyj in der Nacht zum Freitag in einer Videoansprache. Russland hatte am Donnerstagmorgen einen groß angelegten Angriff auf die Ukraine gestartet und war von mehreren Seiten aus einmarschiert.

23.40 Uhr: Selenskyi ruft Generalmobilmachung aus

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Generalmobilmachung ausgerufen. Wegen der „militärischen Aggression“ Russlands würden Reservisten und Wehrpflichtige aus dem ganzen Land binnen 90 Tagen mobilisiert, hieß es in einem am Abend veröffentlichten Dekret.

23.30 Uhr: Solidaritäts-Kundgebungen in Litauen

In Litauen haben sich nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine zahlreiche Menschen in mehreren größeren Städten zu Soli-Kundgebungen versammelt. In der Hauptstadt Vilnius kamen am Abend Tausende auf dem Unabhängigkeitsplatz vor dem Parlament des baltischen EU- und Nato-Landes zusammen. Die Demonstranten trugen eine riesige ukrainische und litauische Flagge und schwenkten auch die weiß-rot-weiße Fahne der belarussischen Opposition, wie der litauische Rundfunk berichtete.

Unter den Teilnehmern war auch Regierungschefin Ingrida Simonyte. Sie erinnerte an den eigenen Freiheitskampf Litauens im Januar 1991, der damals auch von vielen Ukrainern unterstützt worden sei. „Jetzt ist die Stunde der Ukraine, und wir sollten sie gleichermaßen unterstützen“, betonte sie.

23.15 Uhr: Facebook schaltet Sicherheitstool für Nutzer in der Ukraine frei

Das Online-Netzwerk Facebook hat für ukrainische Nutzer ein Sicherheitstool zum Abschalten ihrer Profile freigeschaltet. Menschen in der Ukraine könnten ihr Facebook-Konto nun mit einem einzigen Klick vollständig verriegeln, so der Leiter der Facebook-Sicherheitsabteilung, Nathaniel Gleicher auf Twitter. Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach Russland „Todeslisten“ ukrainischer Bürger erstelle, möglicherweise auf Basis von Einträgen in den Online-Netzwerken.

Die USA verfügen nach eigenen Angaben, über „glaubwürdige Informationen“, wonach „die russischen Streitkräfte Listen von identifizierten Ukrainern erstellen, die nach einer militärischen Besetzung getötet oder in Lager geschickt werden sollen“.

23.00 Uhr: Ukrainischer Präsident Selenskyj fordert UN-Friedensmission in seinem Land

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert vom EU-Sondergipfel Unterstützung für eine UN-Friedensmission in seinem Land. Das schrieb der Staatschef am späten Abend auf seinem Telegram-Kanal. Er wiederholte andere Forderungen wie einen Ausschluss Russlands aus dem Zahlungssystem Swift und ein Embargo gegen russische Öl- und Gaslieferungen. „Helfen Sie der Armee mit Waffen und Munition, unterstützen sie eine friedensstiftende Mission der UN!“, bat Selenskyj.

Die Ukraine brauche völkerrechtliche Sicherheitsgarantien, eine klare europäische Perspektive und schnelles und konkretes Handeln. Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten stimmten am Donnerstag bei einem Sondergipfel einem umfangreichen Sanktionspaket gegen Russland zu.

22.50 Uhr: U-Bahn-Station als Schutz vor Bombenangriffen

Tausende Menschen haben in der ukrainischen Hauptstadt Kiew am Abend in U-Bahn-Stationen Schutz gesucht. Bürgermeister Vitali Klitschko hat die Bewohner dazu aufgerufen. Bilder aus der Großstadt Charkiw im Osten des Landes zeigten, wie auch dort Menschen mit Decken auf dem Boden einer Metro-Station lagen. Viele hatten Wasserflaschen und Nahrungsmittel dabei.

In einer U-Bahnstation in Kiew haben Menschen Schutz gesucht.
In einer U-Bahnstation in Kiew haben Menschen Schutz gesucht.AP/dpa/Emilio Morenatti

22.40 Uhr: Obama für „Sanktionen, die Russlands autokratische Eliten einen echten Preis zahlen lassen“

Der frühere US-Präsident Barack Obama unterstützt scharfe Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine. „Jeder Amerikaner sollte unabhängig von der eigenen Partei Präsident (Joe) Bidens Bemühungen unterstützen, zusammen mit unseren engsten Verbündeten entschiedene Sanktionen gegen Russland zu verhängen“, so Obama bei Twitter. „Sanktionen, die Russlands autokratische Eliten einen echten Preis zahlen lassen.“

Diese Sanktionen hätten wegen Russlands Bedeutung für den weltweiten Energiehandel zwar auch wirtschaftliche Folgen, räumte Obama ein. „Aber dies ist ein Preis, den wir bereit sein sollten zu zahlen, um für Freiheit einzutreten“, so Obama weiter.

22.30 Uhr: So beschreibt Macron das Telefonat mit Putin

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat der französische Präsident Emmanuel Macron mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Macron habe Putin angerufen, um eine „sofortige Einstellung“ des russischen Militäreinsatzes zu verlangen, erklärte der Elysée-Palast am Abend. Macron, der den Angaben zufolge zuvor mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert hatte, warnte Putin zudem vor „massiven Sanktionen“. Zuvor hatte der Kreml über das französisch-russische Telefonat berichtet.

22.15 Uhr: Protestierende mit Tränen in den Augen: Laut Bürgerrechtlern mehr als 1700 Festnahmen in Russland

Bei Anti-Kriegs-Demonstrationen in zahlreichen russischen Städten gegen den Einmarsch ins Nachbarland Ukraine sind nach Angaben von Bürgerrechtlern mehr als 1700 Menschen festgenommen worden. Das Bürgerrechtsportal Owd-Info registrierte bis zum Donnerstagabend Proteste in etwa 44 russischen Städten - trotz eines verhängten Demo-Verbots und angedrohten harten Strafen. In Moskau riefen etwa 1000 Menschen auf dem zentralen Puschkin-Platz „Nein zum Krieg!“ Viele Russen fühlen sich den Ukrainern eng verbunden, oft bestehen familiäre Beziehungen. Viele Protestierende hatten wegen des von Putin angeordneten Einmarschs in die Ukraine Tränen in den Augen.

22.10 Uhr: EU und USA beschließen massive Sanktionen gegen Russland

Massive Handelssanktionen gegen Russlands Großbanken, High-Tech-Güter und Waren, die militärisch genutzt werden können: Diese Sanktionen haben EU und USA gegen Russland beschlossen, diese nicht! >>>

22.07 Uhr: Bereits 100.000 Menschen auf der Flucht

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR rund 100.000 Menschen in dem Land auf der Flucht. Mehrere tausend Menschen seien zudem bereits aus dem Land geflüchtet, sagte UNHCR-Sprecherin Shabia Mantoo der Nachrichtenagentur AFP.

22.00 Uhr: Nach Kremlangaben: Putin telefonierte mit Macron

Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine hat Russlands Staatschef Wladimir Putin mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron telefoniert. Das teilte der Kreml am Abend in Moskau mit. Es habe einen „ernsthaften und offenen Meinungsaustausch über die Lage in der Ukraine“ gegeben.

Putin habe ausführlich seine Gründe für den Einmarsch erläutert, hieß es in der Mitteilung weiter. Beide hätten vereinbart, in Kontakt zu bleiben. Macron ist der erste westliche Politiker, der mit Putin nach dessen international scharf kritisierten Einsatzbefehl sprach. Die Initiative für das Telefonat sei von Paris ausgegangen.

21.50 Uhr: Mindestens 68 Menschen sterben in den ersten Stunden des Krieges

Russland erlangte nach Angaben eines westlichen Geheimdienstvertreters bis zum Abend die „vollständige Lufthoheit“ über die Ukraine. Die Ukraine habe „keine Luftwaffe mehr, um sich zu schützen“. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte am Abend, die russischen Kampfeinheiten hätten alle ihre Befehle für den ersten Tag der Invasion „erfolgreich“ ausgeführt. Mindestens 68 Menschen wurden laut ukrainischen Angaben in den ersten Stunden des Angriffs getötet, darunter auch Zivilisten.

21.40 Uhr: Ukrainischer Botschafter fordert Waffenlieferungen

Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, ist unzufrieden mit den geplanten Sanktionen gegen Russland. Diese seien nicht ausreichend, sagte er in der Sendung ZDF-„Spezial“. Er forderte erneut die Lieferung von Waffen und Schutzausrüstung an sein Land. „Es wäre nicht fair, die Ukraine zu früh aufzugeben. Man darf den Willen und den Kampfgeist unserer Armee, aber auch der Menschen im Lande nicht unterschätzen.“ Die Öffentlichkeit in Deutschland solle die Ampel-Koalition davon überzeugen, „dass es ein falscher Weg wäre, uns Ukrainer einfach im Stich zu lassen“.

21.30 Uhr: Iranischer Präsident telefoniert mit Putin und sieht Nato als "ernste Bedrohung"

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat der iranische Präsident Ebrahim Raisidie Erweiterung der Nato als „ernste Bedrohung“ der Sicherheit von Ländern „in unterschiedlichen Regionen“ erklärt. Dies habe Raisi am Donnerstag in einem Telefonat mit Russlands Präsident Wladimir Putin gesagt, erklärte das Präsidialamt in Teheran. Demnach zeigte sich Raisi hoffnungsvoll, dass „was gerade passiert“, zu einer positiven Entwicklung in Osteuropa führen werde.

Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian hatte am Donnerstag zu einer Beilegung der Kämpfe aufgerufen. „Wir glauben nicht, dass Krieg die Lösung ist“, erklärte er auf Twitter. Auch er machte allerdings die Nato für die Eskalation verantwortlich: „Die Ukraine-Krise hat ihre Wurzeln in Provokationen der Nato.“

21.15 Uhr: US-Präsident Biden kündigt weitere Strafmaßnahmen für russische Eliten an

Nach der russischen Invasion in die Ukraine wollen die USA große russische Banken zusammen mit ihren Verbündeten mit harten Sanktionen international isolieren. Zudem kündigte US-Präsident Joe Biden strikte Exportkontrollen für den Technologiesektor und weitere Strafmaßnahmen gegen Mitglieder der russischen Elite an. Russlands Präsident Wladimir „Putin ist der Aggressor“, sagte Biden am Donnerstag im Weißen Haus. Nun werde Russland die wirtschaftlichen Folgen seines Handelns spüren. Die Sanktionen könnten im Fall einer weiteren Eskalation noch verschärft werden.

Biden ordnete auch die Entsendung weiterer US-Soldaten nach Deutschland an. „Unsere Streitkräfte gehen nicht nach Europa, um in der Ukraine zu kämpfen, sondern um unsere Nato-Verbündeten zu verteidigen und die Verbündeten im Osten zu beruhigen“, sagte Biden.

21.00 Uhr: US-Präsident Biden sieht Nato "geeinter und geschlossener" denn je

Die westlichen Verbündeten stehen nach den Worten von US-Präsident Joe Biden angesichts des Krieges in der Ukraine enger zusammen als je zuvor. „Die gute Nachricht ist, dass die Nato geeinter und entschlossener denn je ist“, sagte Biden bei einer Ansprache im Weißen Haus in Washington. Es bestehe kein Zweifel, dass alle Nato-Verbündeten ihre Verpflichtungen nach Artikel 5 erfüllen würden, „der besagt, dass ein Angriff auf einen als Angriff auf alle gilt“. Biden versicherte erneut: „Die Vereinigten Staaten werden jeden Zentimeter des Nato-Gebiets mit voller Kraft amerikanischer Stärke verteidigen.“

Artikel 5 des Nordatlantikvertrages verpflichtet alle Nato-Mitglieder zum Beistand für ein angegriffenes Partnerland. Da die Ukraine selbst kein Mitglied der Nato ist, kann sie nicht nach diesem Artikel Beistand beantragen. Ein solcher Fall käme vielmehr in Betracht, falls ein angrenzendes Land aus den Reihen der Nato in die militärische Auseinandersetzung verwickelt werden sollte.

20.30 Uhr: Solidarität mit der Ukraine in Berlin

Russlands Krieg gegen die Ukraine hat in Berlin viele Menschen auf die Straße gebracht. Am Donnerstagabend versammelten sich laut Polizei rund 2500 vor dem Brandenburger Tor. Vor dem Bundeskanzleramt protestierten am Nachmittag rund 1500 Demonstranten gegen den russischen Einmarsch. Auch an der russischen Botschaft auf der Straße Unter den Linden gab es Proteste. Am Abend wurde das Brandenburger Tor erneut in den ukrainischen Landesfarben angestrahlt.

Das Brandenburger Tor in Berlin wird am Abend bei einer Solidaritäts-Demonstration für die Ukraine in den Farben des Landes angeleuchtet.
Das Brandenburger Tor in Berlin wird am Abend bei einer Solidaritäts-Demonstration für die Ukraine in den Farben des Landes angeleuchtet.dpa/Paul Zinken

20.10 Uhr: Traurigster Tag für UN-Generalsekretär António Guterres

UN-Generalsekretär António Guterres sieht trotz des Krieges in der Ukraine noch eine Chance, das Schlimmste zu verhindern. Die gegenwärtige militärische Operation „ist falsch, gegen die (UN-)Charta, sie ist inakzeptabel - aber nicht unumkehrbar“, sagte Guterres am Donnerstag in New York und appellierte erneut an Russlands Präsidenten Putin, seine Truppen zurückzuziehen. Es habe zudem oberste Priorität, Zivilisten in dem Konflikt zu schützen. Für humanitäre Zwecke stellten die UN 20 Millionen Dollar Soforthilfe aus einem Notfallfonds zur Verfügung.

Der UN-Chef hatte während einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates von der Einmarschankündigung Moskaus erfahren. Kurz zuvor hatte Guterres sich noch in einer dramatischen Ansprache an Putin gewandt, damit dieser seine Truppen stoppe. Später sprach er vom seinem „traurigsten Tag“ als UN-Generalsekretär.

19.50 Uhr: Große Mehrheit für Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine

Drei von vier Deutschen befürworten die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge, die im Zuge der russischen Invasion aus ihrer Heimat vertrieben werden könnten. Nur wenige, nämlich 15 Prozent, lehnen die Aufnahme ab, wie eine forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv vom Donnerstag ergab. Demnach meinen allein die Anhänger der AfD (61 Prozent) überwiegend, dass Deutschland keine ukrainischen Flüchtlinge aufnehmen sollte.

Zudem ergab die Befragung, dass etwa 30 Prozent der Bundesbürger finden, Deutschland solle die Ukraine jetzt auch militärisch unterstützen. Eine Mehrheit von 59 Prozent hält dagegen wirtschaftliche und diplomatische Sanktionen gegen Russland gegenwärtig für ausreichend.

19.40 Uhr: Scholz in TV-Ansprache: Putin allein, nicht das russische Volk, hat sich für diesen Krieg entschieden

Der militärische Überfall Russlands auf die Ukraine hat tiefe Sorgen um den Fortbestand von Frieden und Stabilität in Europa geweckt. „Gerade erleben wir den Beginn eines Krieges, wie wir ihn so seit mehr als 75 Jahren nicht erlebt haben“, sagte Kanzler Olaf Scholz (SPD) am Donnerstagabend in einer Fernsehansprache. Er warnte Russlands Präsident Wladimir Putin eindringlich davor, nun auch Nato-Länder ins Visier zu nehmen. In seiner Ansprache zog der Kanzler eine rote Linie für Moskau: „Putin sollte die Entschlossenheit der Nato nicht unterschätzen, alle ihre Mitglieder zu verteidigen“, sagte er. Dies gelte „ausdrücklich für unsere Nato-Partner im Baltikum, in Polen, in Rumänien, in Bulgarien und in der Slowakei - ohne Wenn und Aber“.

Die Bündnispartner seien sich einig, ein Übergreifen des Konflikts auf andere Länder „mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern“, sagte er. Mit dem Einmarsch in die Ukraine unternehme Kreml-Chef Putin den Versuch, Grenzen innerhalb Europas gewaltsam zu verschieben und „vielleicht ein ganzes Land von der Weltkarte zu tilgen“, sagte Scholz. Den russischen Präsidenten machte Scholz persönlich für den Krieg verantwortlich. „Dieser Krieg ist Putins Krieg“, sagte der Kanzler. „Auch Politikerinnen und Politiker der Opposition verurteilten den russischen Überfall.

CDU-Chef Friedrich Merz sagte im TV-Sender Welt, in Deutschland seien alle, auch er selbst, in Bezug auf Russland „ein Stück zu gutgläubig gewesen“.

19.26 Uhr: OECD stellt Zusammenarbeit mit Russland auf den Prüfstand

Die Industrieländervereinigung OECD hat den russischen Angriff auf die Ukraine aufs Schärfste verurteilt. Es handele sich um eine eklatante Verletzung des Völkerrechts und eine ernsthafte Bedrohung der internationalen Ordnung, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Donnerstag in Paris mit. Der OECD-Rat stelle sämtliche Zusammenarbeit mit Russland auf den Prüfstand und bewerte die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen. „Wir solidarisieren uns mit dem ukrainischen Volk“, hieß es. Nach der Annexion der Krim durch Russland hatte die OECD Beitrittsverhandlungen mit Russland 2014 gestoppt, eine technische Kooperation bei bestimmten Themen aber fortgesetzt.

19:13 Uhr: Russland erobert Katastrophen-AKW Tschernobyl

Russland hat nach ukrainischen Angaben das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl erobert. Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal sagte am Donnerstag, Russland kontrolliere die sogenannte Sperrzone und alle Anlagen der Atomruine.

18:35 Uhr: Schweiz friert keine russischen Konten ein

Die Schweiz friert keine Konten von russischen Amtsträgern ein, die in der EU mit Sanktionen belegt worden sind. Das beschloss die Regierung am Donnerstag. Sie werde aber Maßnahmen verschärfen, damit die Schweiz nicht als Umgehungsplattform für die von der EU erlassenen Sanktionen benutzt werden kann. Bundespräsident und Außenminister Ignazio Cassis verwies zur Erklärung auf die Neutralität der Schweiz. Er verurteilte den russischen Einmarsch in der Ukraine gleichzeitig „aufs Schärfste“.

Beamte erläuterten anschließend, dass russische Staatsbürger mit Konten in der Schweiz, deren Gelder in der EU eingefroren sind, über ihr Geld in der Schweiz frei verfügen und es abziehen können. Geprüft werde, ob Richtlinien so verschärft werden, dass betroffene Personen keine neuen Gelder auf ihre Schweizer Konten überweisen können.

Die Neutralität bedeutet beinhaltet nach Angaben des Außenministeriums unter anderem, dass die Schweiz nicht an Kriegen teilnimmt und alle Kriegsparteien im Hinblick auf den Export von Rüstungsgütern gleich behandelt.

18:24 Uhr: Auswärtiges Amt: Hohe dreistellige Zahl von Deutschen auf Krisenliste

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes eine hohe dreistellige Zahl von Bundesbürgern auf einer Krisenvorsorgeliste registriert. Das teilte eine Sprecherin des Außenministeriums in Berlin am Donnerstag auf Anfrage mit. Zugleich wurde betont, dass man von einer deutlich höheren Zahl an Deutschen ausgehe, die sich noch in der Ukraine aufhalten. Zuvor hatte das Auswärtige Amt nach dem russischen Angriff Bundesbürger nochmals dringend aufgefordert, das Land zu verlassen.

18:08 Uhr: Britische Außenministerin wirft russischen Botschafter raus

Inmitten der Eskalation in der Ukraine ist Berichten zufolge der britischen Außenministerin Liz Truss der Geduldsfaden gerissen. Sie habe den russischen Botschafter Andrej Kelin, den sie am Donnerstag einbestellt hatte, nach einem hitzigen Austausch vorzeitig „hinausgeworfen“, berichtete der Sender Sky News unter Berufung auf eine Quelle aus dem Außenministerium. „Sie hat gesagt, er solle sich schämen, dass Russland wiederholt gelogen und den letzten Funken Vertrauenswürdigkeit in der internationalen Gemeinschaft verloren habe“, wird die nicht näher genannte Quelle zitiert. Auch die britische Nachrichtenagentur PA meldete, es sei ein „sehr mürrisches Treffen“ gewesen.

18:02 Uhr: US-Regierung: Moskau will pro-russische Regierung in Kiew installieren

Die russische Militäroffensive in der Ukraine zielt nach Einschätzung der USA auf den Sturz der pro-westlichen Regierung in Kiew ab. Moskau wolle eine Russland-freundliche Regierung installieren, sagte ein Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums am Donnerstag. Russland wolle die ukrainische Regierung „enthaupten“ und in dem Nachbarland „sein eigenes Regierungssystem errichten“, führte der Pentagon-Vertreter aus.

18:00 Uhr: Angriff auf Ukraine: WDR streicht alle Karnevals-Sendungen

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) reagiert auf den Krieg in der Ukraine und streicht sämtliche geplanten Karnevalssendungen. Das teilte der Sender am Donnerstagnachmittag mit. Ob die vom WDR produzierte 20.15 Uhr-Sendung „Karneval in Köln“ am Rosenmontag in der ARD ausgestrahlt wird, steht noch nicht fest.

Das WDR-Fernsehen hatte am Donnerstagmorgen zunächst noch mit einer Karnevals-Sondersendung angefangen, die aber nach drei von geplanten sieben Stunden beendet wurde. Bereits in der Sendung hatte die Redaktion sich bemüht, den Spagat zwischen Karneval und Krieg zu bewerkstelligen. Zuschauer waren dazu aufgerufen, ihre gemischten Gefühle via Email oder WhatsApp ins Studio zu schicken

17:30 Uhr: Über 160 Festnahmen bei Anti-Kriegs-Demos in Russland

Bei Demonstrationen gegen den Einmarsch in die Ukraine sind in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern mehr als 160 Menschen festgenommen worden. Das Bürgerrechtsportal Owd-Info zählte bis zum frühen Donnerstagabend 167 Festnahmen in mehr als 20 russischen Städten. Die Organisation veröffentlichte im sozialen Netzwerk Telegram Fotos von Menschen, die alleine oder in kleineren Gruppen Plakate mit Solidaritätsbekundungen für die Ukraine in die Höhe hielten. Bei den Festnahmen sollen demnach auch Demonstranten geschlagen worden sein.

17:09 Uhr: Militärflugplatz nahe Kiew von russischer Armee eingenommen

Die russische Armee hat nach Angaben der ukrainischen Regierung einen Militärflugplatz nahe Kiew eingenommen. Präsident Selenskyj sagte am Donnerstag, es handele sich um den wenige Kilometer von der nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt gelegenen Flughafen Hostomel. Er habe die ukrainische Armee angewiesen, den Flughafen zurückzuerobern.

17:03 Uhr: Ukraine hat Kontrolle über Gebiete im Süden verloren

Nach dem Einmarsch russischer Truppen haben die ukrainischen Behörden nach eigenen Angaben die Kontrolle über Teile im Süden des Landes verloren. Das teilte die Regionalverwaltung des Gebiets Cherson am Donnerstag mit. Die Stadt Cherson liegt am Fluss Dnipro. Auch das Gebiet Henitschesk stehe nicht mehr unter ukrainischer Kontrolle.

Befürchtet wird, dass Russland auch in die Schwarzmeer-Stadt Odessa einmarschiert. Präsident Selenskyj sprach von einer schwierigen Lage im Süden des Landes.

Nach ukrainischen Angaben wurden auch ein Kanal und ein Wasserkraftwerk erobert. Nach der Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel 2014 durch Russland hatte die Ukraine den für die Wasserversorgung wichtigen Nord-Krim-Kanal gesperrt.

16:30 Uhr: Kämpfe in Tschernobyl

Die Kämpfe in der Ukraine erstrecken sich nach Angaben der Regierung in Kiew auch auf das Gebiet des zerstörten Atomreaktors von Tschernobyl. Die russischen Angreifer wollten die Atomanlage einnehmen, erklärte der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Nach Angaben aus dem Innenministerium in Kiew tobten die Kämpfe nahe des Atommüll-Lagers in Tschernobyl. Die dort stationierten Soldaten der ukrainischen Nationalgarde leisteten „hartnäckigen Widerstand“, teilte der Ministeriumsmitarbeiter Anton Geraschtschenko im Onlinenetzwerk Telegram mit.

Selenskyj erklärte, die ukrainischen Soldaten in Tschernobyl „geben ihr Leben“, um eine „Tragödie wie 1986“ zu verhindern. Er wollte damit offenbar davor warnen, dass ein russischer Beschuss der Atomanlage erneut große Mengen Radioaktivität freisetzen könnte. Seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor 36 Jahren sind weite Teile des Gebiets radioaktiv verseucht.

16:26 Uhr: Tschechien stoppt Visa-Vergabe an russische Staatsbürger

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat Tschechien die Vergabe von Einreiseerlaubnissen an Russen gestoppt. Die Bearbeitung von Visumsanträgen russischer Staatsangehöriger sei in allen Konsulaten ausgesetzt worden, sagte Regierungschef Petr Fiala am Donnerstag in Prag. Ausnahmen gebe es nur aus humanitären Gründen. Fiala verkündete außerdem die Schließung der tschechischen Konsulate in St. Petersburg und Jekaterinburg.

Tschechiens Präsident Milos Zeman hatte zuvor die Entscheidung Russlands zum Einmarsch in die Ukraine scharf verurteilt und als „verrückt“ bezeichnet.

16:12 Uhr: EU-Staaten verständigen sich auf Plan für neue Russland-Sanktionen

Die EU-Staaten haben sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag auf die Grundzüge des neuen Sanktionspakets gegen Russland verständigt. Angaben aus EU-Kreisen zufolge zielt es auf die Bereiche Energie, Finanzen und Transport ab. Zudem soll es Exportkontrollen für Hightech-Produkte und Software sowie Einschränkungen bei der Visapolitik geben.

Ein Ausschluss Russlands aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift und Ausfuhrverbote für zum Beispiel Erdgas waren demnach zunächst nicht vorgesehen. Es wird allerdings in EU-Kreisen für gut möglich gehalten, dass es zu einem späteren Zeitpunkt noch zu einem Ausschluss aus Swift kommt und dass Russland selbst die Versorgung der EU mit Erdgas einstellt. Bislang liefert der russische Staatskonzern Gazprom nach Angaben der EU-Kommission rund 40 Prozent der in der EU verbrauchten Gasmenge.

15:44 Uhr: Russland warnt Bürger vor Teilnahme an Ukraine-Demos

Russische Behörden haben die Menschen im eigenen Land angesichts des Einmarsches in die Ukraine vor Protestaktionen gewarnt. „Aufgrund der angespannten außenpolitischen Lage“ werde in sozialen Netzwerken zu nicht genehmigten Kundgebungen aufgerufen, teilten Ermittlungskomitee, Innenministerium und Moskaus Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Das Innenministerium drohte mit Festnahmen. Russische Sicherheitskräfte sind bekannt dafür, oft mit Härte gegen oppositionelle Demonstranten vorzugehen. Zunächst gab es allerdings keine größeren Protestaktionen.

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15:26 Uhr: Heftige Kämpfe um Militärstützpunkt in der Nähe von Kiew

In der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew gibt es nach Angaben der Armee des Landes heftige Kämpfe mit russischen Truppen um einen Militärstützpunkt. Wie der ukrainische Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Walerijy Saluschny, am Donnerstag in einer Erklärung auf Facebook bekanntgab, wurde um den Militärflughafen Hostomel im Norden der Hauptstadt gekämpft. Offenbar waren auch Kampfhubschrauber in dem Gebiet im Einsatz.

Ein russischer Ka-52-Kampfhubschrauber nach einer Notlandung außerhalb der ukrainischen Hauptstadt.
Ein russischer Ka-52-Kampfhubschrauber nach einer Notlandung außerhalb der ukrainischen Hauptstadt.dpa/Efrem Lukatsky/AP

15:11 Uhr: Luftalarm in ukrainischer Hauptstadt Kiew

Die ukrainische Hauptstadt Kiew hat wegen des russischen Angriffs Luftalarm ausgelöst. Die Verwaltung rief am Donnerstag alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich möglichst in Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen. Kiew hat etwa 2,8 Millionen Einwohner. Am Morgen waren bereits testweise die Luftschutzsirenen zu hören gewesen.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko verhängte eine Sperrstunde. Zudem seien vier Metro-Stationen als Luftschutzbunker ausgewiesen worden. Die U-Bahn solle weiter in Betrieb bleiben, sagte er. In der Ukraine gilt landesweit seit 5.30 Uhr (4.30 Uhr MEZ) auf Erlass von Präsident Wolodymyr Selenskyj das Kriegsrecht, vorerst für 30 Tage.

Russische Militärhubschrauber über den Stadtrand von Kiew.
Russische Militärhubschrauber über den Stadtrand von Kiew.dpa/AP/Ukrainian Police Department Pres

15:00 Uhr: Nato-Generalsekretär rechnet nicht mit Angriff auf Bündnisgebiet

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht derzeit keine Gefahr, dass sich der russische Krieg gegen die Ukraine auf das Bündnisgebiet ausweitet. „Solange Russland weiß, dass ein Angriff auf einen Nato-Verbündeten eine Antwort des gesamten Bündnisses auslöst, werden sie nicht angreifen“, sagte Stoltenberg am Donnerstag in einer Pressekonferenz. „Weil wir das stärkste Bündnis der Geschichte sind“, fügte er hinzu.

Um die Abschreckung Russlands noch einmal zu verstärken, werden die Nato-Staaten allerdings dennoch zusätzliche Truppen an die Ostflanke schicken. „Es wird in den nächsten Tagen und Wochen mehr Kräfte im Osten des Bündnisses geben“, sagte er. Darunter könnten auch Elemente der schnellen Eingreiftruppe NRF sein.

14:49 Uhr: Schalke nimmt Schriftzug von Hauptsponsor Gazprom vom Trikot

Fußball-Zweitligist FC Schalke 04 wird nach dem russischen Angriff auf die Ukraine nicht mehr mit dem Schriftzug seines russischen Hauptsponsors Gazprom auflaufen. Das gab der Verein am Donnerstag bekannt. „Mit Blick auf die Ereignisse, Entwicklung und Zuspitzung der vergangenen Tage“ habe sich der Club dazu entschieden, hieß es in der Mitteilung. Der Schritt erfolge nach Gesprächen mit Gazprom Germania. „Stattdessen wird Schalke 04 auf der Brust der Königsblauen stehen“, teilte der Verein mit.

Am Morgen war bereits bekannt geworden, dass der von den USA im Zuge des Ukraine-Konflikts mit Sanktionen belegte Geschäftsmann Matthias Warnig sein Mandat im Schalker Aufsichtsrat niedergelegt hat. Warnig ist der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Nord Stream 2 AG, die eine Tochterfirma des russischen Energiekonzerns Gazprom ist. Mehr zu Schalke und Russland im Ukraine-Krieg: ‚Gazprom‘pter Rücktritt im Aufsichtsrat >>>

14:38 Uhr: UNHCR meldet erste Fluchtbewegung in Ukraine nach russischem Überfall

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine hat nach UN-Angaben bereits eine Fluchtbewegung eingesetzt. Menschen flüchteten aus ihren Häusern auf der Suche nach Sicherheit, erklärte der UN-Hochkommissar Filippo Grandi am Donnerstag in Genf. Er sprach auch von ersten Opfern. Die humanitären Folgen der russischen Aggression seien verheerend. Zahllose Leben würden zerrissen, warnte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge. Das Hilfswerk UNHCR, dem Grandi vorsteht, habe seine Präsenz in der Ukraine aufgestockt.

Das UNHCR arbeitet Grandis Worten zufolge mit den Behörden der Ukraine zusammen, um humanitäre Hilfe zu leisten. Die Helfer kooperierten auch mit den Nachbarländern der Ukraine, diese müssten die Grenzen für Flüchtlinge offenhalten. Der Hochkommissar verlangte den Schutz von Zivilisten und zivilen Einrichtungen. Zudem müsse UN-Helfern ungehinderter Zugang zu den Opfern des Krieges gewährt werden.

14:24 Uhr: Tote auch bei russischem Angriff nahe Kiew

Nach schweren Angriffen russischer Truppen in der Ukraine haben die Behörden Dutzende Tote und Verletzte gemeldet. In der Stadt Browary nahe der Hauptstadt Kiew habe es mindestens sechs Tote und zwölf Verletzte gegeben, hieß es am Donnerstagnachmittag aus der Stadtverwaltung. Im Südosten der Ukraine nahe der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer kamen offiziellen Angaben zufolge acht Männer und zehn Frauen ums Leben. Der Luftangriff auf eine Militärbasis ereignete sich demnach im Dorf Lypezke.

14:20 Uhr: Von der Leyen: Sind auf Flüchtlinge aus Ukraine vorbereitet

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht Europa für eine mögliche Fluchtbewegung aus der Ukraine gerüstet. „Wir hoffen, dass es so wenig Flüchtlinge wie möglich geben wird, aber wir sind voll und ganz auf sie vorbereitet und sie sind willkommen“, sagte die deutsche Politikerin am Donnerstag in Brüssel. Es gebe für die EU-Staaten an den Außengrenzen Notfallpläne, um Flüchtlinge aufzunehmen und unterzubringen. Auch sogenannten Binnenflüchtlingen innerhalb der Ukraine werde geholfen. Zudem solle die Finanzhilfe für das Land ausgeweitet werden.

14:09 Uhr: Sanktionen gegen Ex-Kanzler Gerhard Schröder?

Der Grünen-Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer sagte dem „Spiegel“, gegen Russland sollten „die härtesten denkbaren Sanktionen verhängt werden“. Er sprach sich zugleich dafür aus, dass „soweit dies möglich ist, zudem der Ukraine die Mittel zu ihrer Selbstverteidigung zur Verfügung gestellt werden“. Bei den Sanktionen könnte nach Ansicht Bütikofers auch Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) einbezogen werden, der unter anderem Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft ist. „Es sollte geprüft werden, ob gegen ehemalige führende Politiker in der EU, die derzeit als Lobbyisten für Putins aggressive Politik agieren, persönliche Sanktionen verhängt werden können“, sagte er.

13.58 Uhr: Ukraine-Krieg! Wie gefechtsbereit ist die Bundeswehr?

Die deutsche Luftwaffe und Armeekräfte sind an der NATO-Ostflanke im Einsatz, doch ein hochrangiger Bundeswehr-Offizier äußert Zweifel an der Gefechtsbereitschaft: Jetzt lesen: Wie steht es um die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr? >>>

13:47 Uhr: Litauens Staatschef verhängt Ausnahmezustand

Litauens Präsident Gitanas Nauseda hat angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine den Ausnahmezustand in dem baltischen EU- und Nato-Land verhängt. Das Staatsoberhaupt habe ein entsprechendes Dekret unterschrieben, teilte die Präsidialkanzlei in Vilnius mit. Die Sonderregelung soll umgehend bis zum 10. März 2022 gelten. Die Zustimmung des Parlaments stand zunächst noch aus, galt aber als sicher - die Volksvertretung Seimas wollte dazu noch am Donnerstag zu einer Sondersitzung zusammenkommen.

„Angesichts der Umstände müssen wir rechtliche Maßnahmen ergreifen, um unsere äußere Sicherheit zu stärken“, begründete Nauseda seine Entscheidung nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrat. Die Verhängung des Ausnahmezustands ermöglicht es etwa den Behörden, Fahrzeuge und Menschen im Grenzgebiet zu stoppen und zu durchsuchen. Größere Einschränkungen für die litauischen Bürger seien damit aber nicht verbunden, versicherte Regierungschefin Ingrida Simonyte.

Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus.

13:46 Uhr: Kein UEFA-Champions-League-Finale in St. Petersburg

Die UEFA wird dem russischen St. Petersburg am Freitag das Champions-League-Finale entziehen. Aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine soll diese Entscheidung nach SID-Informationen bei einer Sondersitzung des Exekutivkomitees getroffen werden. Das Endspiel der Königsklasse ist derzeit am 28. Mai in St. Petersburg vorgesehen.

13:43 Uhr: Formel 1: Vettel will nicht in Russland fahren

Ex-Weltmeister Sebastian Vettel (Heppenheim) will nach dem russischen Angriff auf die Ukraine nicht beim geplanten Rennen in Sotschi (25. September) starten. Er sei „schockiert“ über den „furchtbaren“ Einmarsch in der Ukraine, sagte der 34-Jährige bei einer Pressekonferenz am Donnerstag bei den Testfahrten in Barcelona: „Ich sollte nicht gehen, ich werde nicht gehen.“

Sichtlich bewegt und „traurig“ sprach Vettel über den Krieg. „Menschen werden aus dummen Gründen getötet“, sagte der Aston-Martin-Pilot, Russland habe eine „sehr seltsame und verrückte Führung“. Deshalb wolle er nicht in Russland fahren. „Meine Entscheidung ist gefallen“, sagte Vettel.

13:42 Uhr: Ex-Kanzlerin Merkel will sich nicht zu russischem Angriff äußern

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich in der Öffentlichkeit derzeit nicht zum russischen Angriff auf die Ukraine äußern. Eine öffentliche Stellungnahme sei nicht geplant, hieß es am Donnerstag in Berlin auf Anfrage aus ihrem Umfeld. Zugleich wurde betont, Merkel verfolge die Entwicklungen natürlich mit großer Anteilnahme.

13:32 Uhr: Fünf Tote bei Absturz von ukrainischem Militärflugzeug bei Kiew

Beim Absturz eines ukrainischen Militärflugzeugs südlich von Kiew sind nach offiziellen Angaben mindestens fünf Menschen getötet worden. Insgesamt seien 14 Menschen an Bord der Transportmaschine vom Typ Antonow An-26 gewesen, teilte der staatliche ukrainische Katastrophenschutz am Donnerstag mit. Die Absturzursache war zunächst unklar. Berichten zufolge griffen russische Truppen mehrere militärische Objekte rund um die ukrainische Hauptstadt an.

Abgestürzte Militärmaschine.
Abgestürzte Militärmaschine.AFP/Ukraine Emergency Ministry Press

13:13 Uhr: NATO aktiviert Verteidigungspläne für Osteuropa

Das westliche Verteidigungsbündnis NATO schließt einen Einsatz innerhalb der Ukraine aus, aktiviert aber nun ihre Verteidigungspläne für Osteuropa. Der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Europa, der US-General Tod D. Wolters, erhalte damit weitreichende Befugnisse, etwa um Truppen anzufordern und zu verlegen, berichten mehrere Nachrichtenagenturen.

13:09 Uhr: Präsident vergleicht russische Invasion mit Angriffen „Nazi-Deutschlands“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den russischen Einmarsch in sein Land mit dem Vorgehen Deutschlands während des Zweiten Weltkriegs verglichen. „Russland hat die Ukraine in einer feigen und selbstmörderischen Weise angegriffen, wie Nazi-Deutschland es im Zweiten Weltkrieg getan hat“, sagte Selensky am Donnerstag in einem Briefing, das im Online-Netzwerk Facebook veröffentlicht wurde.

Selenskyj rief zudem die Ukrainer „mit Kampferfahrung“ auf, sich bei den Rekrutierungsstellen des Innenministeriums zu melden und sich den Verteidigungseinheiten anzuschließen.

12:50 Uhr: 18 Menschen bei Luftangriff auf Militärbasis nahe Odessa getötet

Bei einem Luftangriff auf eine Militärbasis nahe der ukrainischen Hafenstadt Odessa sind nach Angaben der örtlichen Behörden 18 Menschen getötet worden. Acht Männer und zehn Frauen seien bei dem Angriff getötet worden, teilte die Regionalverwaltung von Odessa mit. „Zurzeit graben wir noch in den Trümmern.“

12:44 Uhr: NATO-Chef: „Kaltblütige und von langer Hand geplante Invasion“

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat den russischen Einmarsch in die Ukraine als „brutalen kriegerischen Akt“ bezeichnet. „Dies ist eine vorsätzliche, kaltblütige und von langer Hand geplante Invasion“, sagte der Norweger am Donnerstag in Brüssel. „Wir haben jetzt einen Krieg in Europa in einem Ausmaß und einer Art, von der wir dachten, sie gehöre der Vergangenheit an.“ Stoltenberg sprach von „einer neuen Normalität für unsere Sicherheit“. Der Nato-Generalsekretär fügte hinzu: „Frieden ist keine Selbstverständlichkeit.“

12:35 Uhr: Nawalny kritisiert russischen Einmarsch in die Ukraine scharf

Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat den russischen Einmarsch in die Ukraine scharf kritisiert. „Ich bin gegen diesen Krieg“, sagte Nawalny laut dem unabhängigen russischen Nachrichtenmedium Doschd am Donnerstag. Bei dem „Krieg zwischen Russland und der Ukraine“ handele es sich um ein Manöver des Kreml, um von den innenpolitischen Problemen in Russland abzulenken.

Nawalny äußerte sich während eines Strafverfahrens, das in dem östlich von Moskau gelegenen Straflager gegen ihn geführt wird, in dem er seit über einem Jahr inhaftiert ist. Der bekannteste Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin warnte vor den verheerenden Auswirkungen des russischen Einmarsches in der Ukraine. Der Konflikt werde zu einer „großen Zahl an Opfern und zerstörten Zukunftsplänen führen“ und die „Verarmung der Bürger Russlands“ weiter verschärfen.

12:16 Uhr: Bundeswehr bereitet Verlegung weiterer Eurofighter nach Rumänien vor

Die Bundeswehr bereitet als Reaktion auf die wachsenden Spannungen eine Verlegung weiterer Eurofighter zum Schutz der Nato-Südostflanke nach Rumänien vor. Die Kampfflugzeuge sollten zeitnah vom Fliegerhorst Neuburg an der Donau starten, wie die Deutsche Presse-Agentur in Berlin erfuhr. Das Verteidigungsministerium hatte erst in der vergangenen Woche drei Eurofighter nach Rumänien verlegt.

Die Maschinen sollen vom Militärflughafen Mihail Kogalniceanu bei Constanta aus in ein italienisches Eurofighter-Kontingent integriert werden. Diese Art der Zusammenarbeit macht es möglich, einen bestehenden Luftverteidigungsverband schnell aufwachsen zu lassen. Dazu zahlen auch gemeinsame „Schutzflüge“ im Luftraum.

11:57 Uhr: Bundeskanzler Scholz: „Das ist Putins Krieg“

Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeworfen, mit seinem Angriff auf die Ukraine den Frieden in ganz Europa zu gefährden. „Mit seinem Angriff auf die Ukraine bricht der russische Präsident Putin abermals eklatant das Völkerrecht“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Berlin. Putin bringe Leid und Zerstörung über seine direkten Nachbarn. Er verletze die Souveränität und die Grenzen der Ukraine und gefährde das Leben unzähliger Unschuldiger in der Ukraine, dem Brudervolk Russlands. Letztlich stelle Putin auch die Friedensordnung des europäischen Kontinents in Frage. „Für all das gibt es keine Rechtfertigung. Das ist Putins Krieg“, sagte Scholz, der von einem furchtbaren Tag für die Ukraine und einem düsteren Tag für Europa sprach.

Gleichzeitig kündigte er harte Sanktionen an: Ziel dieser Sanktionen sei es, der russischen Führung klarzumachen, dass sie für diese Aggression einen bitteren Preis zahlen werde. An die Adresse des russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte er: „Es wird sich zeigen: Putin hat mit seinem Krieg einen schweren Fehler begangen.“

11:47 Uhr: Nato geht wegen Russlands Angriff in Krisenmodus

Die Nato geht angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine in den Krisenmodus. „Wir haben beschlossen (...) zusätzliche Schritte zu unternehmen, um die Abschreckung und Verteidigung im gesamten Bündnis weiter zu verstärken“, heißt es in einer am Donnerstag verabschiedeten Erklärung der 30 Bündnisstaaten. Alle Maßnahmen seien und blieben aber „präventiv, verhältnismäßig und nicht eskalierend“.

11.35 Uhr: Der Kommentar zum Krieg in Europa

Der Angriff auf die Ukraine hat gezeigt, dass Putin ein größenwahnsinniger Despot, ein Imperialist und ja, ein Irrer ist. So kommentiert der KURIER das barbarische Vorgehen des Kreml-Chefs. Mehr dazu und wie sich die Welt nach diesem Angriff verändern wird, lesen Sie hier.

11:10 Uhr: Mehr als 40 ukrainische Soldaten und etwa zehn Zivilisten getötet

In den ersten Stunden des russischen Großangriffs wurden nach Angaben Kiews mehr als 40 ukrainische Soldaten und etwa zehn Zivilisten getötet. Dutzende Soldaten seien zudem verletzt worden, sagte der Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch am Donnerstagmittag (Ortszeit) in Kiew.

Ukraine, Mariupol: Beschädigte Radaranlagen nach russischem Angriff.
Ukraine, Mariupol: Beschädigte Radaranlagen nach russischem Angriff.dpa/Sergei Grits/AP

11:06 Uhr: Wegen Sanktionen – North Stream-Chef Warnig legt Mandat im Schalker Aufsichtsrat nieder

Der von den USA im Zuge des Ukraine-Konflikts mit Sanktionen belegte Geschäftsmann Matthias Warnig hat sein Mandat im Aufsichtsrat des Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 niedergelegt. Das teilte der Club am Donnerstag mit. Warnig ist der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Nord Stream 2 AG, die eine Tochterfirma des russischen Energiekonzerns Gazprom ist. „Sobald alle formellen Prozesse, die eingehalten werden müssen, durchgeführt sind, wird er dann auch den Aufsichtsrat des FC Schalke 04 verlassen“, sagte Club-Sprecher Marc Siekmann auf einer Pressekonferenz. Ob die Ukraine-Krise auch Auswirkungen auf das Sponsoring von Gazprom bei Schalke hat, ist noch unklar.

US-Präsident Joe Biden hatte am Mittwoch Strafmaßnahmen gegen die Betreibergesellschaft und deren Chef Warnig angekündigt. Das Finanzministerium in Washington erklärte, Geschäfte mit dem Betreiber Nord Stream 2 AG müssten innerhalb einer Woche beendet werden. Angesichts der russischen Eskalation im Ukraine-Konflikt hatte die Bundesregierung das Vorhaben am Dienstag auf Eis gelegt und das Genehmigungsverfahren für Nord Stream 2 vorerst gestoppt.

10:52 Uhr: Ukrainische Armee - rund 50 „russische Besatzer“ getötet

Die ukrainische Armee hat im Osten des Landes nach eigenen Angaben dutzende feindliche Kämpfer getötet. Die Regierungstruppen hätten einen Angriff auf die Stadt Schtschastja in der Region Luhansk abgewehrt und rund „50 russische Besatzer“ getötet, teilte der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte am Donnerstag mit.

Zudem sei ein weiteres Flugzeug der russischen Luftwaffe im Bezirk Kramatorsk abgeschossen worden. Es ist das sechste Militärflugzeug, dass die ukrainische Armee nach eigenen Angaben seit Beginn des russischen Großangriffs in der Nacht zum Donnerstag zerstört hat.

10:45 Uhr: Ukraine bricht diplomatische Beziehungen zu Russland ab

Als Reaktion auf den russischen Einmarsch bricht die Ukraine die diplomatischen Beziehungen mit dem Nachbarland Russland ab. Das sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

10:44 Uhr: Angriff auf die Ukraine hat auch Folgen für Berlin

Berlin muss sich nach Einschätzung der Regierenden Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) auf Flüchtlinge aus der Ukraine einstellen. „Der Angriff auf die Ukraine ist eine furchtbare Entwicklung, die weitreichende und gravierende Auswirkungen auf die Ukraine und den Frieden in Europa haben wird“, sagte Giffey am Donnerstag. „Auch in Berlin müssen wir uns auf die Folgen einstellen. Menschen werden vor den kriegerischen Auseinandersetzungen fliehen und auch in Berlin ankommen“, so die SPD-Politikerin.

10:39 Uhr: Explodierende Preise für Benzin und Erdgas: Was kommt jetzt auf Verbraucher zu?

Preissprung an den Börsen nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine: Die Gaspreise sind schon vor der Invasion massiv angestiegen, Benzinpreise steigen. Ist der Preisanstieg nur kurzfristig, oder bedroht der Ukraine-Krieg nun Wirtschaft und Arbeitsplätze in Deutschland? Das sagen Experten! >>>

10:10 Uhr: EU kündigt schärfstes und härtestes Sanktionspaket an

Das neue EU-Sanktionspaket gegen Russland wird nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell das weitreichendste werden, das die Staatengemeinschaft je beschlossen hat. Er sprach am Donnerstag in Brüssel von „einer der dunkelsten Stunden Europas seit dem Zweiten Weltkrieg“. Der EU-Krisengipfel am Donnerstagabend werde sich darauf verständigen, das schärfste und härteste Sanktionspaket anzunehmen, das man je umgesetzt habe. Die russische Führung werde nie da gewesener Isolation gegenüberstehen.

9:53 Uhr: Charkower Militärflughafen in Flammen

Russlands Streitkräfte haben den ukrainischen Militärflugplatz in Chuhuiv nahe der Stadt Charkow angegriffen. Auf einem Video auf Twitter ist zu sehen, wie zwei dicke Rauchsäulen aufsteigen und Flammen lodern.

Russlands Streitkräfte haben den ukrainischen Militärflugplatz in Chuhuiv nahe der Stadt Charkow angegriffen.
Russlands Streitkräfte haben den ukrainischen Militärflugplatz in Chuhuiv nahe der Stadt Charkow angegriffen.Twitter

9:46 Uhr: Wie der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine eskalierte

Alles begann mit einem Machtwechsel in der Ukraine. Vor mehr als acht Jahren. Dieser entfachte den Konflikt mit Russland. Seitdem verschärfte sich die Krise der Nachbarn immer weiter. Nach UN-Schätzungen sind bisher mehr als 14.000 Menschen gestorben, die meisten in den Separatistengebieten. Ein Zeitraffer der Unruhen>>

9:44 Uhr: Ukrainischer Grenzschutz meldet drei weitere tote Soldaten

Nach dem Angriff durch Russland in der Nacht zum Donnerstag hat die Ukraine drei getötete Soldaten gemeldet. Bislang seien drei Mitglieder der Streitkräfte entlang der südlichen Grenze zur von Moskau annektierten Halbinsel Krim getötet worden, erklärte der ukrainische Grenzschutz. Russland greift die benachbarte Ukraine aus drei Richtungen an. Bereits eine halbe Stunde zuvor waren andernorts mindestens sieben Soldaten als verstorben gemeldet worden.

9:40 Uhr: Pulverfass Sowjetunion: Georgien, Berg-Karabach. Wo es schon zu Kriegen kam

Friedlich war es in Europa und den ehemaligen Sowjetrepubliken auch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht immer. Kriege kosteten Hunderttausende Menschenleben. Besonders der Zerfall der einstigen Sowjetunion löste immer wieder bewaffnete Konflikte aus.  Pulverfass Sowjetunion: Wo es in den einstigen Sowjetrepubliken und in Europa in den vergangenen 77 Jahren zu Kriegen kam>>

9:33 Uhr: Wohnhaus in Charkow getroffen

Russische Soldaten trafen laut Twitter-Berichten bei ihrem Angriff unter anderem ein Wohnhaus in Charkow. Charkow ist nach Kiew mit rund 1,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Ukraine. „Ein Apartmentkomplex in wird durch Bombenangriffe südlich von Charkiw zerstört. Unzählige Opferzahlen“, heißt es auf Twitter.

9.30 Uhr: Tausende Menschen auf der Flucht

Aus Angst vor einem noch größer angelegten russischen Angriff auf die Ukraine fliehen viele Menschen aus der Hauptstadt Kiew. Vor Bankautomaten bildeten sich am Donnerstag lange Schlangen, wie ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete. Fotos zeigten zudem lange Autokolonnen. Andere versuchten, mit Zügen aus der Millionenmetropole zu flüchten. Viele Menschen deckten sich mit Lebensmitteln und Trinkwasser ein. Befürchtet wird offenbar, dass die Versorgung im schlimmsten Fall zusammenbrechen könnte.

9:24 Uhr: Botschaft an Deutsche in Ukraine: „Bleiben Sie an einem sicheren Ort“

Die deutsche Botschaft in Kiew hat Deutsche in der Ukraine aufgerufen, sich angesichts des russischen Einmarsches in Sicherheit zu bringen. „Eine Evakuierung durch deutsche Behörden ist derzeit nicht möglich“, heißt es in einer Mitteilung, die über eine Krisenvorsorgeliste per E-Mail an deutsche Staatsbürger geschickt wurde. „Falls Sie das Land verlassen möchten, prüfen Sie bitte, ob dies auf einem sicheren Weg möglich ist. Bringen Sie sich und andere Personen nicht in Gefahr“, steht in der Mail weiter. „Bleiben Sie an einem sicheren Ort. Meiden Sie Menschenansammlungen.“

9:10 Uhr: Mindestens sieben ukrainische Soldaten getötet

Infolge russischer Luftangriffe sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens 7 Soldaten getötet und 15 weitere verletzt worden. Zudem würden 19 Soldaten vermisst, teilte das Innenministerium in Kiew am Donnerstagmorgen mit. Eine Brücke über den Fluss Inhulez in der Südukraine sei zerstört worden.

Laut ukrainischem Grenzschutz rückten russische Panzer zudem in die Ostukraine ein. Mehrere Kolonnen hätten demnach im Gebiet Luhansk bei Krasna Taliwka, Milowe und Horodyschtsche von russischem Territorium aus die Grenze überquert.

9:09 Uhr: Rubel auf Rekordtief: Russische Notenbank greift ein

Die russische Notenbank greift dem taumelnden Rubel unter die Arme. Nachdem die Landeswährung wegen des Angriffs auf die Ukraine am Morgen auf ein Rekordtief zum US-Dollar gefallen war, kündigte die Zentralbank Interventionen an. Man werde am Devisenmarkt eingreifen, teilte die Notenbank am Donnerstagmorgen in Moskau mit.

9:03 Uhr: Börsen auf Talfahrt – Rohöl kostet schon mehr als 100 Dollar!

Der russische Angriff auf die Ukraine hat die Aktienmärkte weltweit auf Talfahrt geschickt. Schon am Mittwoch sackten wichtige Börsenbarometer in den USA ab, auch in Asien rutschten die Kurse am Donnerstag kräftig nach unten. Seit Tagen sorgt die Eskalation in Ukraine für Nervosität an den Finanzmärkten, auch der deutsche Leitindex Dax war deutlich unter Druck geraten.

Eine Sorge an den Märkten: Weiter rasante Rohstoffpreise könnten die ohnehin hohe Teuerung noch anheizen. Die Ölpreise legten am Donnerstag kräftig zu. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete erstmals seit 2014 mehr als 100 Dollar. Zuletzt zog der Brent-Preis um 4,50 Dollar oder 4,65 Prozent auf 101,34 Dollar an. Damit summiert sich das Plus beim Brent-Preis in diesem Jahr bereits auf rund 30 Prozent, nachdem sich der Kurs im vergangenen Jahr verdoppelt hatte.

8:41 Uhr: Neue Russland-Sanktionen der EU sollen Zugang zu Finanzmarkt stoppen

Die neuen geplanten EU-Sanktionen gegen Russland werden nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Zugang russischer Banken zu den europäischen Finanzmärkten stoppen. Zudem sollen russische Vermögenswerte in der EU eingefroren werden, und wichtigen Sektoren der russischen Wirtschaft soll der Zugang zu Schlüsseltechnologien und Märkten verwehrt werden.

8:32 Uhr: Russische Bodentruppen dringen in die Ukraine vor

Nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes sind russische Bodentruppen in die Ukraine vorgedrungen. In mehreren nördlichen Regionen und von der annektierten Halbinsel Krim aus habe die Armee mit Panzern und weiterem schweren Gerät die Grenze passiert, teilte der Grenzschutz am Donnerstag mit. Russland hatte in der Nacht einen Großangriff auf die Ukraine gestartet.

8:18 Uhr: OSZE-Spitze: Angriff auf Ukraine gefährdet Millionen Menschenleben

Die Spitze der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat die russische Militäroperation in der Ukraine scharf verurteilt. „Dieser Angriff auf die Ukraine gefährdet das Leben von Millionen Menschen. Er stellt einen schwerwiegenden Verstoß gegen das Völkerrecht und gegen Russlands Verpflichtungen dar“, sagten OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid und der derzeitige OSZE-Vorsitzende, Polens Außenminister Zbigniew Rau, am Donnerstag. „Wir fordern die sofortige Einstellung aller militärischer Aktivitäten“.

Die OSZE in Wien ist das einzige regionale Sicherheitsforum, in dem Russland und westliche Länder als gleichberechtigte Staaten an einem Tisch sitzen. Mehrere außerordentliche OSZE-Treffen in den vergangenen Tagen konnten jedoch nicht zur Deeskalation der Lage beitragen. Hunderte unbewaffnete OSZE-Beobachter überwachen die Lage in der Ostukraine.

8:15 Uhr: Moskaus Verteidigungsministerium: Ukrainische Luftabwehr unschädlich

Die russischen Streitkräfte haben bei der Invasion in die Ukraine nach eigenen Angaben die Luftabwehr des Landes komplett unschädlich gemacht. Die Stützpunkte der ukrainischen Luftwaffe seien mit „präzisionsgelenkter Munition“ außer Betrieb gesetzt worden, teilte das Verteidigungsministerium am Donnerstag in Moskau mit.

Die ukrainischen Soldaten hätten keinerlei Widerstand gegen das russische Militär geleistet, hieß es. Zugleich wies das Ministerium ukrainische Berichte über einen Abschuss von russischen Flugzeugen zurück. Das entspreche nicht den Tatsachen, hieß es. Das Ministerium teilte auch mit, dass es keine Luftschläge gegen ukrainische Städte gebe. „Der Zivilbevölkerung droht nichts.“

8:04 Uhr: Ukrainer suchen Schutz in U-Bahn-Stationen

Am Morgen des 24. Februar 2022 suchen Menschen Schutz in einer U-Bahn-Station in Kiew. Luftangriffssirenen ertönten in der Innenstadt von Kiew, nachdem schon in der Nacht von Explosionen die Rede war.

7:55 Uhr: Scholz: Dies ist ein dunkler Tag für Europa

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen haben den russischen Angriff auf die Ukraine scharf verurteilt. Scholz sprach am Donnerstagmorgen in Berlin von einem „eklatanten Bruch des Völkerrechts“. Von der Leyen erklärte, in diesen dunklen Stunden seien die Gedanken bei der Ukraine und den unschuldigen Frauen, Männern und Kindern, die um ihr Leben fürchten.

Scholz erklärte, der „rücksichtslose Akt“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei durch nichts zu rechtfertigen. „Dies ist ein furchtbarer Tag für die Ukraine und ein dunkler Tag für Europa“, sagte er. Deutschlands Solidarität geilte der Ukraine und ihren Menschen. „Russland muss diese Militäraktion sofort einstellen“, sagte der Bundeskanzler und fügte hinzu: „Im Rahmen der G7, der Nato und der EU werden wir uns heute eng absprechen.“

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