Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock
Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock dpa/Bernd von Jutrczenka

„Ja, das wars“, hatte Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock erst vor kurzem im ARD-Interview geschworen, dass die Angaben in ihrem korrigierten Internet-Lebenslauf nun hundertprozentig stimmen. Doch sie kommt aus dem Daten-Schlamassel einfach nicht heraus! Jetzt musste Baerbock drei ehrenamtliche Tätigkeiten auf ihrer Bundestagsseite hinzufügen, die teils Jahre zurückliegen. Das meldete zuerst die Organisation abgeordnetenwatch.de.

Demnach veröffentlichte die Verwaltung des Bundestags am Donnerstag drei neue ehrenamtliche Funktionen Baerbocks beim Bundesverband Erneuerbare Energie e. V., beim European Council on Foreign Relations und bei der Heinrich-Böll-Stiftung.

Bekam Baerbock für die Tätigkeiten Geld?

„Im Rahmen der im Juni vorgenommenen Aktualisierungen am Lebenslauf“ habe Baerbocks Büro dem Bundestag „aktive und beendete Mitgliedschaften“ nachgemeldet, teilte eine Grünen-Sprecherin mit. Die drei Ehrenämter seien Teil dieser Nachmeldungen gewesen.

Abgeordnete müssen neue Nebentätigkeiten eigentlich innerhalb von drei Monaten beim Bundestag melden. Bei Baerbock liegt die Aufnahme der Tätigkeiten sehr viel länger zurück. Geld will Baerbock für keine der Tätigkeiten erhalten haben.

So gehört Baerbock dem Parlamentarischen Beirat des Bundesverbands Erneuerbare Energie e. V. (BEE) laut einer Verbandssprecherin bereits „seit der 18. Legislaturperiode“ an. Diese umfasst die Zeit von Oktober 2013 bis Oktober 2017, die Grünen-Chefin liegt somit mindestens vier, maximal aber rund acht Jahre hinter der Meldefrist.

Baerbock hatte zuvor auch von ihrer Partei erhaltene Sonderzahlungen zu spät an den Bundestag gemeldet. In die Kritik geraten war die Kanzlerkandidatin der Grünen zuletzt auch wegen Korrekturen zu ihrem Lebenslauf und umstrittener Passagen in ihrem kürzlich veröffentlichten Buch.