Neuer Corona-Leichtsinn: Trump will am Weißen Haus zu 2000 Fans sprechen
Bei seinen letzten Wahlkampfauftritten trugen viele Besucher keinen Mundschutz und hielten keinen Abstand.

Die Ärzte von Donald Trump wissen nicht, ob er nach seiner Corona-Infektion noch ansteckend ist. Trotzdem will der US-Präsident am Sonnabend rund 2000 Anhänger empfangen. Das Weiße Haus teilte mit, er werde seinen ersten öffentlichen Auftritt nach der Covid-19-Erkrankung auf der Südwiese seines Amtssitzes abhalten. 2000 Leute auf engstem Raum und ein angeschlagener Präsident - ist das nicht leichtsinnig?
Nach Medienberichten werden die Teilnehmer des Events strikt Masken tragen müssen. In den vergangenen Wochen allerdings waren Trumps Wahlkampfauftritte dadurch aufgefallen, dass viele Zuschauer weder Mundschutz trugen noch Abstand hielten.
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„Superspreader-Event“
Ähnlich lief es auch ab bei einer Veranstaltung im Garten des Weißen Hauses am 26. September, bei der die Juristin Amy Coney Barrett als Trumps Kandidatin für das Oberste Gericht vorgestellt wurde. Danach wurden diverse Teilnehmer positiv getestet. Auch Trump und Präsidentengattin Melania könnten sich dort angesteckt haben. Der frühere Gouverneur des Bundesstaates New Jersey, Chris Christie, ist immer noch im Krankenhaus. Der renommierte US-Epidemiologe Anthony Fauci sprach von einem „Superspreader-Event“ im Weißen Haus.
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Trump sagte in einem am Freitagabend ausgestrahlten TV-Interview, er sei erneut getestet worden, habe die Werte aber noch nicht bekommen. Er sei jedoch virusfrei oder „am unteren Ende der Skala“, behauptete Trump. Er bekomme auch keine Medikamente mehr, „vermutlich seit acht Stunden oder so ähnlich“.
TV-Duell abgesagt
Offiziell abgesagt wurde das für nächste Woche geplante zweite TV-Duell mit Trumps demokratischem Herausforderer Joe Biden. Trump hatte eine Online-Debatte abgelehnt und auf einem realen Treffen bestanden.