Neue Proteste im Iran: Bringen die Menschen das Mullah-Regime jetzt zu Fall?
Aktivisten haben anlässlich der persischen Neujahrsfeiern zu Protesten aufgerufen.

Die Aufrufe sind auch in Deutschland unüberhörbar. Nachdem die großen Straßenproteste im Iran in den vergangenen Wochen etwas abgeflaut sind, haben Aktivisten im ganzen Land zu neuen Aktionen aufgerufen. Das Mullah-Regime reagiert, wie man es von ihm erwartet: mit einem erhöhten Präsenz ihrer Truppen.
Iran: Neue Proteste angekündigt
Rund ein halbes Jahr nach dem gewaltsamen Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini, ist im Iran eine neue Protestwelle gestartet. Anlässlich traditioneller Feiern rund eine Woche vor dem Persischen Neujahr hatten Aktivisten dazu aufgerufen. Neuen Zulauf hatten die Proteste auch durch eine Welle von Vergiftungen an Mädchenschulen bekommen. Dem Regime war von einigen Aktivisten vorgeworfen, dahinterzustecken, mindestens aber nichts dagegen zu unternehmen.
Derweil hat sich das Regime nach den Aufrufen auf neue Proteste eingestellt und die Präsenz der Sicherheitskräfte laut eigenen Angaben hochgefahren. Es ist zu erwarten, dass es wieder mit roher Gewalt gegen die Protestierenden vorgehen wird.
Die Menschen im Iran scheint das aber nicht abzuschrecken. Zahlreiche Videos, die von den Menschen im Iran unter Einsatz ihres Lebens gepostet werden, fluten derzeit die sozialen Netzwerke, unabhängige Medienschaffende Iranerinnen und Iraner versuchen diese auch in englischer Sprache für die Außenwelt zu bündeln und einzuordnen.
Neue Proteste im Iran: Das zeigen die Videos
Die Videos zeigen Menschenmassen, die in verschiedenen iranischen Städten die Absetzung des obersten geistlichen Führers des Iran, Ali Chamenei, fordern, ihn als Diktator bezeichnen. Ein Video zeigt eine Menschengruppe im Teheraner Stadtteil Ekbatan. Von dort hatte in den vergangenen Tagen ein Video die Runde gemacht, das eine Gruppe junger Frauen beim Tanzen zeigt, das Regime verbietet das. Die Frauen wurden verhaftet und zu einer Entschuldigung gezwungen.
Andere Videos zeigen brennende Barrikaden auf Teherans Straßen und selbstgebastelte Granaten, die auf Fahrzeuge des Mullah-Regimes geworfen wurden und dort detonieren.
Die Proteste finden in zahlreichen Regionen statt, vor allem in Kurdistan sollen die Proteste auch in dieser Phase wieder am größten ausfallen. Bilder zeigen auch hier brennende Barrikaden und zahlreiche Menschen auf der Straße.
Lesen Sie auch: Hohe Verluste: Geht den Ukrainern im Krieg mit Russland die Puste aus? >>
Die Proteste, die seit dem Tod von Jina Mahsa Amini andauern, werden, so scheint es, weiterhin von vielen verschiedenen Akteuren getragen. Neben Frauen, die um ihre rechte Kämpfen, sind es auch Minderheiten, wie die Kurden, oder aber die Arbeiterklasse, die die sozialen Ungleichheiten unter dem Mullah-Regime anprangert und es seit Monaten schwer unter Druck setzt. Eine neue Protestwelle wird die Islamische Republik vor neue Probleme stellen.