Krankenkassen in Not

Neue Corona-Testverordnung belastet Pflegeversicherung mit einer Milliarde Euro

Tests in Altenpflegeeinrichtungen sollen für die Bewohner kostenlos bleiben, kosten die Kassen bis November aber eine Milliarde Euro

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Die Krankenkassen halten die neue Corona-Testverordnung für negativ.
Die Krankenkassen halten die neue Corona-Testverordnung für negativ.dpa

Die Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für die Neuregelung der Corona-Tests sorgen für größere Defizite in der Pflegeversicherung, meldet RND unter Berufung auf den Spitzenverband der Krankenkassen zur neuen Testverordnung. Ohne zusätzliche Steuerzuschüsse führe die bis Ende November verlängerte Kostenübernahme für Corona-Tests in Pflegeeinrichtungen zu Mehrausgaben in der Pflegeversicherung von rund einer Milliarde Euro.

Dadurch würde sich das für 2022 prognostizierte Defizit von 2,3 auf 3,3 Milliarden Euro erhöhen. Zusätzliche Ausgaben müssten über höhere Darlehen des Bundes abgedeckt werden, um weiter zahlungsfähig zu bleiben. „Die Rückzahlung werden in der Folge die Mitglieder über Beitragssatzerhöhungen tragen müssen“, warnen demnach die Kassen.

Für Bürgertests werden drei Euro fällig, Risikogruppen sind ausgenommen

Die neue Testverordnung sieht unter anderem vor, dass bei Corona-Bürgertests von Donnerstag an eine Eigenbeteiligung von drei Euro fällig wird. Tests zum Schutz von Risikogruppen, wozu auch pflegebedürftige Personen gehören, sind allerdings ausgenommen.

Die Regelung soll Milliardenkosten für den Bund reduzieren, der die Tests bisher komplett finanziert hat. Die Länder können den Drei-Euro-Bürgeranteil übernehmen, wenn sie sich dazu entscheiden.