Martin Winterkorn ist angeklagt, Ex-Audi-Chef Rupert Stadler steht bereit wegen der Abgas-Manipulationen vor Gericht. 2014 hatten sie noch an Hauptversammlungen zusammengesessen.
Martin Winterkorn ist angeklagt, Ex-Audi-Chef Rupert Stadler steht bereit wegen der Abgas-Manipulationen vor Gericht. 2014 hatten sie noch an Hauptversammlungen zusammengesessen. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Braunschweig - Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat in der VW-Dieselaffäre klagt weitere 15 Führungskräfte des Konzerns und eines Zulieferbetriebes an. Den Managern wird Beihilfe zum Betrug in Tateinheit mit Steuerhinterziehung, Beihilfe zu mittelbarer Falschbeurkundung und strafbare Werbung vorgeworfen.

Damit sind nun 34 Personen in den Untersuchungen wegen überhöhten Ausstoßes von Stickoxid (NOx) angeschuldigt. Nach Überzeugung der Ermittler war die Führungsriege maßgeblich dafür verantwortlich, dass Behörden und Kunden in Europa und den USA mit Hilfe einer unzulässigen Software in Dieselfahrzeugen getäuscht wurden. Die mittlerweile vierte Anklageschrift, die ans Landgericht Braunschweig ging, umfasst 1554 Seiten.

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Über die Zulassung der Anklage muss das Landgericht entscheiden. Im Fall von Ex-Konzernchef Martin Winterkorn und vier anderen Managern hat das Gericht die Anklage unter anderem wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs bereits zugelassen, der Prozess wurde aber coronabedingt in den September verschoben.

In zwei weiteren NOx-Verfahren der Abgasaffäre hat die Staatsanwaltschaft zusammen 14 VW-Mitarbeiter angeklagt.  

Der Skandal war im September 2015 durch Nachforschungen von US-Umweltbehörden und Wissenschaftlern aufgeflogen VW stürzte in die schwerste Krise seiner Geschichte, Milliarden an juristischen Kosten und ein lädiertes Verbrauchervertrauen waren die Folge.