Der Einsatz brachte am Ende keinen Frieden, die Bundeswehr zieht aus Afghanistan ab.
Der Einsatz brachte am Ende keinen Frieden, die Bundeswehr zieht aus Afghanistan ab. Foto: dpa/Hannibal Hanschke

US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) haben in einem Telefonat eine enge Abstimmung beim bevorstehenden Truppenabzug aus Afghanistan vereinbart. Die beiden hätten zudem unterstrichen, dass sie das politische Engagement für das vom jahrzehntelangen Krieg gezeichnete Land fortsetzen wollten, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwochabend mit.

US-Präsident Joe Biden hatte zuvor angekündigt, dass die USA als größter Truppensteller in dem Krisenstaat ihre Soldaten nach 20 Jahren zum 11. September nach Hause holen. Daraufhin hatten sich die Außen- und Verteidigungsminister der 30 Nato-Staaten darauf verständigt, alle Truppen des Bündnisses abzuziehen. Die Bundeswehr könnte nach den Plänen der Bundesregierung bereits bis Mitte August aus Afghanistan abgezogen werden. Das sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in einer telefonischen Unterrichtung der Fachpolitiker aller Bundestagsfraktionen zu den Abzugsplänen, wie die dpa berichtete.  

Abzug bis zum  historischen Datum 

Der Abzug soll genau 20 Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auf die Twin Towers in New York und das Pentagon enden, für die das Terrornetz Al-Kaida verantwortlich gemacht wird.  Einen Monat später waren US-geführte Truppen in Afghanistan einmarschiert, hatten das Taliban-Regime gestürzt, das sich weigerte, Al-Kaida-Chef Osama bin Laden auszuliefern.

Bundeswehr verlor 59 Menschen in Afghanistan 

Die Bundeswehr hat bei ihrem Einsatz im Norden Afghanistans 59 Menschen verloren, 35 davon bei Gefechten oder Anschlägen. 

Die Taliban kämpfen nach wie vor gegen die Regierung in Afghanistan, die Enttäuschung über den Abzug äußerte: Vielfach wird angenommen, dass afghanisches Militär und die Polizei nicht mit den Taliban fertig werden. Friedensverhandlungen mit den islamistischen Kämpfern hatten bislang keinen Erfolg. Die Taliban erklärten, sie würden erst wieder verhandeln, wenn alle ausländischen Truppen abgezogen seien.