Viele Verbraucher wünschen sich staatliche Eingriffe bei den Lebensmittelpreisen.
Viele Verbraucher wünschen sich staatliche Eingriffe bei den Lebensmittelpreisen. Jan Woitas/dpa-Zentralbild

Lebensmittel haben sich innerhalb eines Jahres um 17,2 Prozent verteuert. Fast die Hälfte der Verbraucher will deshalb seltener oder weniger einkaufen. Die allgemeine Inflationsrate schwächte sich im April etwas ab und liegt jetzt bei 7,2 Prozent.

Die Inflation in Deutschland hat im zweiten Monat in Folge etwas an Tempo verloren. Mit 7,2 Prozent blieb die jährliche Teuerung aber auch im April auf vergleichsweise hohem Niveau. Das haben die Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ergeben. Von März bis April des laufenden Jahres stiegen die Verbraucherpreise nach Angaben der Wiesbadener Behörde um 0,4 Prozent.

Im März hatte die jährliche Inflationsrate mit 7,4 Prozent erstmals seit August 2022 wieder die Acht-Prozent-Marke unterschritten.

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Für viele Verbraucher ist die hohe Teuerung eine echte Herausforderung: Sie zehrt an der Kaufkraft, Käufer können sich für einen Euro immer weniger leisten.

Fast die Hälfte will weniger oder seltener einkaufen

Die Menschen stünden „weiterhin auf der Kostenbremse“ erklärt auch die Beratungsgesellschaft Simon-Kucher, die dazu eine Umfrage gemacht hat. Danach will fast die Hälfte der 1300 Befragten in den nächsten zwölf Monaten seltener (44 Prozent) oder weniger (45 Prozent) einkaufen.

Kein Wunder, denn Nahrungsmittel verteuerten binnen Jahresfrist um stolze 17,2 Prozent! Im Januar 2023 hatten die Nahrungsmittelpreise sogar 20,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen. Im Februar waren es 21,8 Prozent, im März 22,3 Prozent. Europaweit lagen die Lebensmittelpreise dieser Analyse zufolge im ersten Quartal um knapp 15 Prozent über Vorjahresniveau, in Deutschland um rund 22 Prozent.

Energiepreise legen weiter zu

Dagegen legte der Anstieg der Energiepreise im April wieder zu: Energie verteuerte sich nach Berechnungen des Bundesamtes zum Vorjahresmonat um 6,8 Prozent nach einem Zuwachs von 3,5 im März und plus 19,1 Prozent im Februar. Die Bundesregierung bemüht sich über die rückwirkend zum 1. Januar geltenden Preisbremsen Erdgas, Strom und Fernwärme erschwinglicher zu machen.

„Die Preisanhebungswelle dürfte damit ihren Scheitelpunkt bereits überschritten haben“, erklärt der Konjunkturchef des Ifo-Instituts Timo Wollmershäuser. Der Schwerpunkt der Preiserhöhungen blieben der Einzelhandel und „konsumnahe Dienstleistungen“ wie zum Beispiel Restaurants und Friseure. „Daher dürfte die Inflation in den kommenden Monaten nur sehr langsam zurückgehen“, sagt  Wollmershäuser voraus.