Nachfolger für das 9-Euro-Ticket? Kommt frühestens Ende 2022! Und SO teuer soll es werden
Beim 9-Euro-Ticket kann jeder mitreden: Die einen feiern es, die anderen verfluchen es. Und in schon gut einem Monat ist es Geschichte. Und was kommt dann?

Den einen ermöglicht es eine günstige Fahrt in den Urlaub. Die anderen nutzen es, um Hunderte Euro beim Pendeln zur Arbeit zu sparen, weil das Auto stehen bleibt und die horrenden Preise an den Tankstellen sie damit nicht interessieren müssen. Und wieder andere sind total genervt. Fakt ist aber: Beim 9-Euro-Ticket kann jeder mitreden. Es ist der Aufreger der Nation – die einen feiern es, die anderen verfluchen es. Und in schon gut einem Monat ist es Geschichte. Und was kommt dann?
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Wie teuer wird der Nachfolger des 9-Euro-Tickets?
Seit Wochen wird ein Nachfolger für das 9-Euro-Ticket heiß diskutiert. Es gibt Vorschläge noch und nöcher. Ein 29-Euro-Monatsticket wollen die einen. Ein 365-Euro-Jahresticket steht auch im Raum. Und sogar vom schon gar nicht mehr so billigen 69-Euro-Monatsfahrschein ist die Rede. Worauf es letztlich hinauslaufen soll, weiß Bundesverkehrsminister Volker Wissing noch nicht.
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Es geht vor allem um die Finanzierungsfrage. Das 9-Euro-Ticket finanziert der Bund mit rund 2,5 Milliarden Euro. Wissing will sich noch nicht auf eine Nachfolgelösung festlegen. „Wir brauchen ein Modell, das in die Haushalte der Länder und auch in den Haushalt des Bundes passt.“
Wovon hängt der Nachfolger des 9-Euro-Tickets ab?
Von Daten, die sich aus dem Verkauf des 9-Euro-Tickets ableiten lassen! Das Problem: Erst Anfang November sollen diese Daten vorliegen, die bei der Bewertung helfen sollten, so der FDP-Politiker. „Was sind die Erfahrungen damit? Welche Rolle spielt der Preis? Welche Rolle spielt das einfache Handling oder die deutschlandweite Geltung?“ Um solche Fragen werde es dabei gehen. „Da wird ja sehr viel gemutmaßt, aber so richtig weiß man es nicht. Darum brauchen wir die Ergebnisse der Evaluation.“
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Wichtig sei, dass der Preis und die angebotene Leistung stimmen müssten. „Es ist ja nicht so, dass der niedrigste Preis immer die größte Zufriedenheit herbeiführt. Wenn die Leistung dahinter nicht stimmt, dann nutzt es niemandem, für einen Euro fahren zu können, aber die Takte nicht passen“, sagte Wissing mit Blick auf das vorgeschlagene 365-Euro-Ticket.

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Wann soll der Nachfolger des 9-Euro-Tickets auf den Markt kommen?
Bei einer Einigung zwischen Bund und Ländern könne es aber schnell gehen. Der Bundesverkehrsminister hofft auf den Nachfolger des 9-Eruo-Tickets Ende dieses Jahres oder Anfang 2023. „Wir haben ja gesehen, dass wir innerhalb weniger Wochen einen Vorschlag auf den Tisch legen und ein digitales Ticket anbieten konnten. Insofern bin ich optimistisch, dass es auch dieses Mal schnell gehen kann.“
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Was hat das 9-Euro-Ticket bisher gebracht?
„Wir haben damit etwas ausgelöst, was sehr wichtig war für den ÖPNV, nämlich einen Modernisierungsschub“, sagt Volker Wissing. „Der ÖPNV ist dadurch ein Stück digitaler geworden, er ist einfacher geworden, und er ist stärker auf die Fahrgäste ausgerichtet worden – und das innerhalb von wenigen Wochen.“
Der Politiker bewertete das Ticket als „Riesenerfolg“. „Wir haben 21 Millionen Tickets zusätzlich zu den zehn Millionen Abonnenten verkauft. Das hat der ÖPNV lange nicht gesehen.“ Unter den 31 Millionen Nutzern seien viele Berufspendler, aber auch Tagesausflügler gewesen. Weniger als 0,1 Prozent der Züge seien so stark ausgelastet gewesen, dass Sicherheitsmitarbeiter hätten eingreifen müssen. Die Fahrgastzahlen seien auf das Niveau der Zeit vor der Pandemie gestiegen. Die Fahrgastzahlen waren seit 2020 um etwa ein Fünftel zurückgegangen.