Nach Wahl-Debakel: Donald Trump rastet aus und schreit Berater an
Die US-Kongresswahlen liefen aus Sicht von Ex-Präsident Donald Trump schlecht. Der soll nach Bekanntwerden der Ergebnisse ausgerastet sein und seine Berater angeschrien haben.

Die US-Kongresswahlen liefen für Ex-Präsident Donald Trump nicht nach Plan. Besonders in wichtigen Bundesstaaten fielen seine Kandidaten durch. Grund genug für den Mann, der sich immer als Sieger sieht, völlig auszurasten und seine Berater anzuschreien. Das berichtet der CNN-Journalist Jim Acosta unter Berufung auf einen Trump-Berater.
Trump sei ausgeflippt, als er die ersten Ergebnisse hörte. Er sei „wütend“ und „habe jeden angeschrien“, zitiert der CNN-Bericht den Berater. Der Mann habe Kontakt in den inneren Kreis des Republikaners. Der Berater kritisierte, dass die Kandidaten, die Trump größtenteils selbst handverlesen habe, „schlecht“ gewesen seien und deshalb von den Wählern abgestraft wurden.
Trump-Kandidaten zu extrem für Wechselwähler
Die von Trump ausgesuchten Kandidaten erlitten zum Teil empfindliche Niederlagen. Bei den Senatswahlen im wichtigen Swing-State Pennsylvania setzte sich der Demokrat John Fetterman gegen den Republikaner und Trump-Kandidaten Mehmet Oz durch. Auch bei den Gouverneurswahlen in Pennsylvania verlor der Trump-Kandidat Doug Mastriano gegen den Demokraten Josh Shapiro.
Mastriano war von Trump durchgesetzt wurden, stach aber mit seinen extremen Positionen besonders hervor. Er leugnete den Wahlsieg von Joe Biden 2020 und verbreitete absurde Verschwörungstheorien. Bei den Wählern verfingen die „Make America Great Again“(MAGA)-Schlachtrufe nicht mehr so gut. Sie straften den Trump-Kandidaten ab.
Auch in Arizona bangt die Trump-Kandidatin Kari Lake um die Wahl zur Gouverneurin. Sie liegt derzeit, nach der Auszählung von zwei Dritteln der Stimmen, in dem wichtigen Swing-State hinten. Das Blatt kann sich zwar noch wenden und viele Trump-Kandidaten setzten sich auch durch. Aber das passierte größtenteils in ohnehin von den Republikanern dominierten Staaten so. Anderswo gab es noch weitere Klatschen für Trump-Kandidaten.
Donald Trump ist sich keiner Schuld bewusst
In gewohnter Manier hatte der Ex-Präsident und Unternehmer daher in einem Interview mit dem Fernsehsender NewsNation schon mal verkündet, dass er einen Sieg als Erfolg für sich verbuchen werde. Bei einer Niederlage könne man ihm jedoch „keine Schuld“ geben.
Auch witterte der Präsident, der bis heute seine Wahlniederlage bei den Präsidentschaftswahlen 2020 gegen Joe Biden nicht akzeptiert, gleich vorsorglich Wahlbetrug und rief seine Anhänger zu Protesten auf. In einer Serie von Posts verbreitete Trump ohne Belege Anschuldigungen über angeblichen Betrug bei den „Midterm“-Wahlen und schrieb unter anderem: „Geschieht das Gleiche mit dem Wahlbetrug wie 2020???“
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Auch wenn er sich keiner Schuld bewusst ist, bleibt fraglich, ob seinen Protestaufrufen diesmal auch wieder viele Anhänger folgen. Auch unter den Republikanern werden einige bemerkt haben, dass seine parteiinternen Konkurrenten sowie Kandidaten, die er nicht unterstützte, die Siege einfuhren, die die MAGA-Unterstützer nicht holten.