Hatte Mitte April bei einem Flug mit einem Regierungshubschrauber ihren 21-jährigen Sohn mitgenommen: Christine Lambrecht.
Hatte Mitte April bei einem Flug mit einem Regierungshubschrauber ihren 21-jährigen Sohn mitgenommen: Christine Lambrecht. dpa/Bernd von Jutrczenka

Eine Aufnahme ist nur exklusiven Mitgliedern vergönnt, kostet 10.000 Euro. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat ihren Sohn zu dessen Geburtstag in den legendären Nobel-Salon China Club ausgeführt.

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Ein Foto von dem Besuch in dem Salon im Gebäude des Adlons postete die stolze Mama auf ihrem Instagram-Profil und schrieb dazu: „23.09, 17.03 Uhr. Schön, dass wir auch in diesem Jahr diesen besonderen Moment geteilt haben. Alles Liebe und Gute mein lieber Alexander!“

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Soweit so schön für die Mutter-Sohn-Beziehung. Wie die Christdemokratin Clara Nathusius jedoch bemerkte, wurde das Foto im China Club in Berlin aufgenommen. Ein Abgleich der Fotos mit der Webseite des Salons durch den KURIER, scheint die Angabe zu bestätigen. Eine Anfrage an das Ministerium am Freitagabend blieb jedoch bisher unbeantwortet.

Der Nobel-Club ist exklusiv und nur für Mitglieder und deren Gäste. Für die Website des Clubs haben Iris Berben und der Dirigent Christian Thielemann Referenzen hinterlassen. Auch der Ex-CDU-Europaabgeordnete Kurt Joachim Lauk ist Mitglied. Die Ministerin könnte also auch auf Einladung eines Mitglieds dort gewesen sein.

Mitgliedschaft im China Club kostet 10.000 Euro Aufnahmegebühr

Die Mitgliedschaft muss beantragt werden oder Mitglieder können eigene Gäste mitbringen. Eine private Mitgliedschaft kostet bis zu 10.000 Euro Aufnahmegebühr und eine Jahresgebühr von bis zu 2.500 Euro. Es gibt jedoch auch Mitgliedschaften für Unternehmen und Institutionen mit 15.000 Euro Aufnahmegebühr. Rund 900 Mitglieder soll die exklusive Gemeinschaft haben.

Ob Lambrecht Mitglied in dem exklusiven Salon ist, ist bisher nicht bekannt. Auch hierzu hat der KURIER eine entsprechende Anfrage an das Verteidigungsministerium gestellt.

Eine Mitgliedschaft wäre brisant, denn Lambrecht stand bereits wegen eines Helikopterflugs mit ihrem damals 21-jährigen Sohn auf die Nordseeinsel Sylt in der Kritik. 

Auch diesmal dürfte das Foto Wellen schlagen, denn während Lambrecht im Nobel-Etablissement China Club essen geht, gehen bei vielen Bürger die Energieabschläge durch die Decke. Manche Gasbezieher müssen mit einem bis zum fünfzehnmal höheren Gaspreis rechnen. Viele Bürger wissen nicht mehr, wie sie Essen kaufen sollen. Wenn eine Ministerin dann öffentlich ein Foto aus einem Nobel-Laden postet, empfinden viele das als unangemessen, wie die Diskussion auf Twitter unter dem Post der Christdemokratin Nathusius zeigt.

Nutzer der sozialen Medien äußern Unverständnis für Lambrecht

Selbst die bekannte SPD-Nachwuchshoffnung Lilly Blaudzun postete nur einen weinenden Smiley und drückte damit ihr Unverständnis über das vermutlich nächste Fettnäpfchen der Ministerin aus. Auch andere Nutzer finden den Besuch daneben: „Instinktlos, freundlich gesagt“, meint einer. Andere Twitterer verteidigten die Ministerin auch: „Mal locker bleiben“, heißt es unter anderem.

Viele Diskutanten erlauben sich jedoch einen Seitenhieb mit Bezug auf den Heli-Flug der Ministerin. Für den Flug nach Sylt für einem Osterurlaub mit ihrem Sohn nutzte Lambrecht einen Hubschrauber der Bundeswehr. Lambrecht zahlte zwar später die Kosten für den Flug, heftige Diskussionen um die Nutzung gab es damals jedoch trotzdem. In den sozialen Medien wurde auch damals viel darüber diskutiert, dass sich Lambrecht ungeschickt verhalten hätte. Zuvor war der Filius der Ministerin bereits auf sieben weiteren Reisen dabei.

Laut Angaben aus dem Justizministerium, dem Lambrecht zuvor vorstand und aus dem Verteidigungsministerium, wurden alle Flüge korrekt abgerechnet und Christine Lambrecht zahlte alle privaten Kosten. Zudem bat die Ministerin nach dem Sylt-Flug um Verständnis. Sie wollte vor allem Zeit mit ihrem Sohn verbringen. Dass sie ihm mit dem Instagram-Glückwünschen möglicherweise keinen Gefallen getan hat, könnte der Ministerin allerdings noch dämmern.