Aus Protest gegen den Corona-Lockdown wollte der Gastronom Hans Becker sein Bistro in Gmund am Tegernsee wieder unter Einhaltung eines Hygienekonzepts öffnen.
Aus Protest gegen den Corona-Lockdown wollte der Gastronom Hans Becker sein Bistro in Gmund am Tegernsee wieder unter Einhaltung eines Hygienekonzepts öffnen. Foto: dpa/Matthias Balk

Eigentlich wollte der Gastronom Hans Becker sein Bistro in Gmund am Tegernsee aus Protest gegen den Corona-Lockdown am Montag öffnen – nun verzichtet er darauf. Die rechte Szene habe die Aktion als Plattform nutzen wollen, davon wolle er sich klar distanzieren, sagte Becker am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in München. „Um Gottes willen keine Reichsfahne vor unserem Café!“ Mit der rechten Szene und anderen unterirdischen Protestakteuren wolle er sich nie solidarisieren.

Maßnahmen zerstören die Gastronomie

Mit der geplanten Öffnung habe Becker ursprünglich einfach ein Zeichen setzen wollen, „dass die Maßnahmen der Politik nicht verhältnismäßig sind. Sie zerstören die Gastronomie“, sagte Becker vor wenigen Tagen. Auch drohende 5000 Euro Bußgeld schreckten Becker nicht ab. „Natürlich zahle ich nicht. Im Zweifel ziehe ich bis zum Europäischen Gerichtshof“, kündigte der Bistrobetreiber stattdessen an.

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Polizei und das Landratsamt hatten schon vorab das Gespräch mit dem Betreiber des Cafés „Das Becker’s“ gesucht, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. „Es ist nicht zulässig, dass gastronomische Betriebe öffnen. Wir hoffen, dass die Einsicht siegt.“ Dies geschah schließlich – wenn auch aus anderem Grund.

Zuletzt hatte ein Sportartikelhändler angekündigt, seine Läden ab Montag zu öffnen. Nach Zuspruch aus der rechten Szene machte auch er dann aber einen Rückzieher. Wegen des Corona-Lockdowns haben Restaurants und ein Großteil der Geschäfte derzeit geschlossen.