Russischer Raketenbeschuss aus der Region Belgorod führte kürzlich in einem ukrainischen Dorf bei Charkiw für Zerstörungen. Es gab einen Toten.
Russischer Raketenbeschuss aus der Region Belgorod führte kürzlich in einem ukrainischen Dorf bei Charkiw für Zerstörungen. Es gab einen Toten. Vyacheslav Madiyevskyy/imago

Im russischen Gebiet Belgorod, das an die Ukraine grenzt, gibt es offenkundig Gefechte. Neun westliche Ortschaften des Gebiets um die Stadt Belgorod, die keine hundert Kilometer von Charkiw entfernt ist, wurden von den russischen Behörden evakuiert. Zwei russische Freiwilligenverbände unklarer Größe, die an der Seite der Ukraine kämpfen, sollen den von Russland entfachten Krieg nach Russland getragen haben. 

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Die Ukraine bestreitet, unmittelbar in die Kämpfe verwickelt zu sein. Der Militärgeheimdienst vermeldete jedoch, dass die Verbände russischer Bürger „eine Operation zur Befreiung des Gebiets Belgorod vom Putin-Regime begonnen haben“.

Russische Freiwillige sollen in der russischen Region Belgorod gegen Russland kämpfen

Bei diesen Kämpfern soll es sich um das „Russische Freiwilligenkorps“ und eine Legion „Freiheit Russlands“ handeln, wie sie selbst verbreiteten. Laut dem ukrainischen Journalisten Denis Trubetskoy besteht das Korps vorwiegend aus mutmaßlich rechtsradikalen russischen Fußball-Ultras, die tatsächlich schon gegen Russland gekämpft haben. Es soll sich um einige hundert Männer handeln.

Ob die sogenannte Legion wirklich mehr ist als eine Chimäre, ist ungewiss. Sie sei ein Projekt des früheren russischen Abgeordneten Ilja Ponomarjow, der jetzt in der Ukraine lebt. Der Putin-Gegner hatte sich 2014 als einziger Duma-Parlamentarier gegen die Besetzung der Krim ausgesprochen.

Die Stadt Belgorod wurde im April im Ausland bekannter, als ein russischer Kampfpilot sie versehentlich bombardierte.
Die Stadt Belgorod wurde im April im Ausland bekannter, als ein russischer Kampfpilot sie versehentlich bombardierte. Grafik: dpa. Quelle: OpenStreetMap-Beteiligte.

Russland ermittelt wegen Terrorismus

Das russische staatliche Ermittlungskomitee hat wegen der von einem „Spionage- und Sabotagetrupp“ ausgelösten Kämpfe ein Strafverfahren wegen Terrorismus eingeleitet. „Wohn- und Verwaltungsgebäude wurden von Minenwerfern und mit Artillerie beschossen. Wegen dieser verbrecherischen Handlungen wurden mehrere Zivilisten verletzt.“

Moskau nahm die Gefechte, bei denen acht Zivilisten verletzt worden seien, zum Anlass, die Fortführung des Kriegs gegen die Ukraine zu rechtfertigen. 

Der Satire-Kanal Sputnik.Not verhöhnte wegen der Vorgänge den russischen Machthaber Wladimir Putin: Der habe eine weitere „militärische Spezialoperation“ angekündigt, um „russischsprachige Russen vor Russen zu schützen, die eine Invasion Russlands aus Russland betreiben“ würden.