Viele haben Angst vor steigenden Preisen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann gibt Energiespar-Tipps: „Der Waschlappen ist auch eine brauchbare Erfindung“

In einem Interview mit der „Südwest Presse“ verriet der Politiker, wie er selbst Energie spart.

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Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, gibt Energiespar-Tipps.
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, gibt Energiespar-Tipps.dpa/Bernd Weisbrod

Wie hilfreich! Viele Menschen in Deutschland zittern vor der nächsten Nebenkosten-Abrechnung und vor einem dramatischen Anstieg der Heizkosten – doch zum Glück gibt es immer wieder hilfreiche Spar-Tipps. Nun auch von Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg.

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In einem Interview mit der „Südwest Presse“ verriet der Politiker, wie er selbst Energie spart – und warum er auch mal aufs Duschen verzichtet. Das Blatt wollte von Kretschmann wissen, ob und wie er selbst versucht und versuchen wird, Energie zu sparen. „Ich habe ein Elektroauto, ich habe eine riesige Photovoltaikanlage auf dem Dach. Wir erhitzen unser Wasser seit über 25 Jahren zu 70 Prozent solar“, sagt er. „Jetzt habe ich eine Pelletheizung bestellt und hoffe, dass ich sie rechtzeitig vor dem Winter erhalte.“

Energiespar-Tipp: Lieber mit Waschlappen waschen als duschen?

Bei ihm werde in der Regel nur ein Zimmer beheizt, erzählt er weiter. „Es ist auch gesünder, wenn man im Haus nicht überall die gleiche Temperatur hat. Unser Zuhause ist fast klimaneutral. Nur bei der Reduzierung des Fleischkonsums habe ich noch Luft nach oben.“ Die „Südwest Presse“ will daraufhin wissen, ob er selbst unter die Kaltduscher gehen wird. Kretschmanns Tipp: „Man muss nicht dauernd duschen. Auch der Waschlappen ist eine brauchbare Erfindung.“

Wir alle müssten uns trotz aller Maßnahmen darauf einstellen, dass es Wohlstandsverluste geben wird. „Krisen bergen Unwägbarkeiten. Aber den Menschen, die die Krisen besonders hart treffen, wird die Politik helfen. Dass der Staat dazu in der Lage ist, hat er in der Pandemie gezeigt.“ Allerdings sei die „Zeit der Gießkanne“ vorbei. „In Normalzeiten hätte ich gesagt: Absenkung der kalten Progression? Na klar, Christian Lindner. Aber jetzt haben wir Krisenzeiten und die Gefahr, dass die Steuern einfach einbrechen.“

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Trotzdem seien Hilfen für die, die es am dringendsten brauchen, wichtig. „Da muss der Staat doch überlegen: Für wen gebe ich das Geld aus und für wen nicht? Die Steigerung der Heizkosten ist für Menschen mit meinem Einkommen kein Problem, ich brauche keine Entlastung“, sagt Kretschmann. „Andere kommen aber ohne Entlastung nicht über die Runden. In so einer Zeit kann man nicht einfach sein Parteiprogramm durchziehen. Wir Grünen verantworten mit der Kohleverstromung gerade Dinge, gegen die wir zu normalen Zeiten Sturm gelaufen wären. Da kann man von der FDP auch mehr Realitätssinn erwarten.“