Angriff

Russischer Soldat tötet drei Kollegen auf Militärbasis

Drei Soldaten sollen durch einen Armeeangehörigen getötet worden sein.

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Mitglieder der Marine in Sankt Petersburg
Mitglieder der Marine in Sankt Petersburgimago images/Mikhail Metzel

Auf einer russischen Militärbasis sind am Montag drei Soldaten von einem Armeeangehörigen getötet worden. Der Angriff sei von einem russischen Soldaten auf einem Stützpunkt nahe der südrussischen Stadt Woronesch verübt worden, teilte die Armee laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax mit. Dem Angreifer gelang zunächst die Flucht.

"Drei Soldaten haben tödliche Verletzungen bei dem Angriff erlitten", teilte der westliche Militärbezirk mit. Das Kommando der Armeeeinheit arbeite mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, um den Angreifer ausfindig zu machen und festzunehmen. Demnach fand der Angriff in den frühen Morgenstunden statt.

Interfax berichtete unter Berufung auf eine ungenannte Quelle, die Schießerei sei während einer Inspektion ausgelöst worden, bei der es zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Soldaten und einem Offizier gekommen sei. Der Soldat habe eine Handfeuerwaffe aus dem Holster des Offiziers ergriffen und auf seine Kollegen gefeuert, hieß es.

In militärischen Einrichtungen in Russland kommt es immer wieder zu Schießereien

Behördenvertreter verhandelten laut Interfax mit dem Verdächtigen, der sich in einem Gebäude auf der Militärbasis eingeschlossen habe.

In militärischen Einrichtungen in Russland kommt es immer wieder zu Schießereien. Menschenrechtsorganisationen haben mehrfach auf brutale Rituale hingewiesen, mit denen Soldaten in solchen Einrichtungen schikaniert würden.

Im Oktober vergangenen Jahres eröffnete ein russischer Soldat das Feuer auf einem Militärstützpunkt in Sibirien, wobei er acht Menschen tötete und zwei weitere verletzte. Der Angreifer beschuldigte seine Opfer, ihm durch Schikane das Leben "zur Hölle" gemacht zu haben.

Der Militärdienst ist in Russland für Männer im Alter zwischen 18 und 27 Jahren Pflicht. Viele nutzen jedoch Schlupflöcher, um sich der Wehrpflicht zu entziehen.