Menschen gehen durch die Trümmer an der Absturzstelle des 2014 abgeschossenen Passagierflugzeugs in der Nähe des Dorfes Grabovo.
Menschen gehen durch die Trümmer an der Absturzstelle des 2014 abgeschossenen Passagierflugzeugs in der Nähe des Dorfes Grabovo. dpa/Dmitry Lovetsky

Es war eine Tragödie, die sich Jahre vor dem aktuellen Angriffskrieg Russlands in der Ukraine abspielte: Eine Passagiermaschine der Malaysia Airlines mit 298 Menschen an Bord stürzte am 17. Juli 2014 nach Beschuss durch eine russische Luftabwehrrakete über der Ostukraine vom Himmel. Alle Insassen starben.

Nun haben internationale Ermittler nach Auswertung zahlreicher Beweise eine neue Dimension des Vorfalls ans Tageslicht befördert:  Der russische Präsident Wladimir Putin spielte demnach eine aktive Rolle beim Abschuss des Passagierflugzeuges MH17. Das geht aus abgehörten Telefongesprächen hervor, wie das Ermittlerteam am Mittwoch in Den Haag mitteilte.

Trotz starker Hinweise für Putins Verwicklung kann der russische Präsident nicht strafrechtlich verfolgt werden

Es gebe „starke Hinweise“, dass die Entscheidung von Präsident Putin gekommen sei. Die Ermittler gaben aber an, dass die Beweise für eine strafrechtliche Verfolgung nicht ausreichten. Außerdem genieße Putin durch sein Amt Immunität und könne nicht strafrechtlich verfolgt werden.

Die Boeing der Malaysia Airlines wurde im Juli 2014 über umkämpftem Gebiet mit einer russischen BUK-Luftabwehrrakete abgeschossen. Alle 298 Menschen an Bord starben. Russland hat stets jegliche Beteiligung an dem Abschuss der Boeing zurückgewiesen.

Beweise reichen nicht aus: Ermittlungen gegen MH17-Verantwortliche werden vorläufig eingestellt!

Auch gegen andere Verdächtige reichten die Beweise nicht aus, so die Ermittler. Deshalb würden die Ermittlungen vorläufig eingestellt. „Wir haben unsere Grenzen erreicht“, sagten die Ermittler.

Die Maschine war am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur als sie über umkämpftem Gebiet mit einer russischen Luftabwehrrakete vom Typ Buk abgeschossen wurde. Gegen drei Russen und einen Ukrainer - alle hatten damals führende Positionen bei den prorussischen Rebellen in der Ostukraine - wurde Anklage erhoben. Im vergangenen Jahr wurden drei von ihnen in einem Prozess schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein Mann wurde freigesprochen. Keiner der Angeklagten nahm an dem Prozess teil. Die meisten der Opfer waren Niederländer, daher fand der Prozess auch in dem Land statt.

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