US-Wahl live im Newsblog : Merkel freut sich auf Zusammenarbeit mit Biden als Präsident
Trump will Sieg nicht anerkennen und geht golfen +++ CNN: Biden gewinnt Pennsylvania und ist Präsident +++ Georgia: Biden verdoppelt Vorsprung auf Trump +++ Republikaner distanzieren sich von Trumps Wahlfälschungs-Vorwürfen: "sehr verstörend" +++ Trump-Team rechnet weiter mit Sieg +++ Biden übernimmt Führung in Georgia und Pennsylvania +++ Trump fordert sofortigen Stopp der Auszählung +++ Eskaliert die Lage in den USA?

+++ 7. November +++
Merkel freut sich auf „künftige Zusammenarbeit“, auch Müller gratuliert
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat dem US-Demokraten Joe Biden zum Sieg bei der Präsidentschaftswahl gratuliert. Sie freue sich auf die „künftige Zusammenarbeit mit Präsident Biden“, schrieb Merkel in einer am Sonnabend im Kurzbotschaftendienst Twitter verbreiteten Mitteilung. „Unsere transatlantische Freundschaft ist unersetzlich, wenn wir die großen Herausforderungen dieser Zeit bewältigen wollen“, schrieb sie weiter.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schrieb an den 77-Jährigen, dass mit seiner Wahl „die Hoffnung auf Verlässlichkeit, Vernunft und die beharrliche Arbeit an Lösungen in einer unruhigen Welt“ verbunden sei.
Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat dem Demokraten zum Sieg gratuliert. „Congratulations, Mr. President“, twitterte er.
Kamala Harris auf Twitter: „Lasst uns loslegen!“
Auch Joe Bidens Vieze-Präsidentin meldete sich auf Twitter zu Wort und krempelte dabei mal so richtig die Ärmel hoch: „Bei dieser Wahl ging es um so viel mehr als um Joe Biden und mich“, schrieb sie. „Wir haben viel Arbeit vor uns. Lasst uns loslegen.“
Joe Biden will Präsident aller Amerikaner sein
Biden erklärt in einer ersten Reaktion auf Twitter, er sei geehrt. „Vor uns liegt harte Arbeit“, schrieb er. „Aber ich verspreche Ihnen Folgendes: Ich werde ein Präsident für alle Amerikaner sein.“
Trump kündigt Pressekonferenz seiner Anwälte an
US-Präsident Donald Trump erkennt Bidens Wahlsieg nicht an. In einer Erklärung schrieb er:„ Die simple Tatsache lautet: Diese Wahl ist noch lange nicht vorbei.“ Sein Wahlkampfteam werde am Montag juristische Schritte einleiten. Biden stelle sich fälschlicherweise als Sieger dar, hieß es weiter, ohne Belege für einen etwaigen Betrug zu liefern.
Trump behauptet auf Twitter erneut, er habe um längen gewonnen
Angesichts des von mehreren Medien Vermeldeten Wahlsieges von Joa Biden wirkt es wie das letzte Aufbäumen. Donald Trump twitterte am Nachmittag erneut, er habe die Wahl gewonnen. Und zwar „um Längen“. Twitter versah den Tweet mit einem Hinweis, dass dem nicht so ist. Laut dem britischen Guardian soll er sich zudem den Samstag beim Golfspielen im US-Staat Virginia vertrieben haben. Dort wurde er von Fans empfangen.
US Sender rufen Biden zum gewählten Präsidenten aus
Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat nach Angaben von Medien die Wahl gewonnen. Die Sender CNN und NBC riefen den früheren Vizepräsidenten am Samstag zum Sieger des umkämpften Duells mit Amtsinhaber Donald Trump aus. Er wird damit der 46. Präsident der US-Geschichte. Laut den Berichten der Sender soll der 77-Jährige den Bundesstaat Pennsylvania, in dem er im Jahr 1942 geboren wurde, gewonnen haben. Damit hätte Biden 273 Wahlmänner-Stimmen. 270 sind nötig, um Präsident zu werden.
Auch die Nachrichtenagentur AP vermeldet inzwischen,d ass Biden in Pennsylvania gewonnen hat.
Wahlhelfer taucht unter wegen Drohungen
Ein Wahlhelfer in Georgia wird bedroht, nachdem ein Video von ihm im Netz die Runde macht. Der Clip zeigt den Mann, wie er einen Zettel wegwirft – und unter Trump-Unterstützern wird dies als Beleg für Betrügereien bei der Wahl interpretiert. Dabei habe der Mann gar keinen Stimmzettel verschwinden lassen, sondern eine Liste mit Anweisungen, die Wähler oft in den Umschlag steckten, erklärt der Wahlleiter in Fulton County, Richard Barron. "Er ist jetzt untergetaucht, weil er bedroht wurde. Ich finde das beschämend." Alle persönlichen Informationen des Helfers seien im Internet veröffentlicht worden. Der Mann habe sein Haus verlassen müssen und halte sich nun bei Freunden auf. "Er fürchtet sich, mit seinem Auto zu fahren, weil Informationen über sein Auto und sein Nummernschild da draußen sind."
US-Wahlbehörde: „Es gibt wirklich keinen Beweis für Betrug“
In regelmäßigen Abständen poltert US-Präsident Donald Trump immer wieder, er sei um den Wahlsieg betrogen worden, doch nüchtern betrachtet, ist da wohl nichts dran. Und die steten Anschuldigungen sind nichts weiter als das trotzige Gepolter eines Mannes, der um seine Macht fürchtet. So bekräftigte nun Ellen Weintraub, Mitglied der obersten US-Wahlleitungsbehörde, gegenüber dem Sender CNN: „Es gibt wirklich keinen Beweis für Betrug.“
Weintraub führt aus, es habe sehr wenige Beschwerden über den Verlauf der Wahl gegeben und ist gezwungen zu ergänzen: „Sehr wenige substanzielle Beschwerden, lassen Sie es mich so ausdrücken.“ Es dürfte klar sein, aus welchem Lager die nicht ganz so substanziellen Beschwerden kamen.
Republikaner McConnell: Machtübergabe wird friedlich
Während Donald Trump und sein Clan nicht den Eindruck machen, als würden sie im Falle eine Abwahl die demokratische Entscheidung akzeptieren, und sich aus dem Weißen Haus zurückziehen, verliert er immer weiter die Rückendeckung der Republikanischen Partei.
„Definitiv wird es eine friedliche Übergabe der Macht geben“, sagt Mitch McConnell, Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, für den Fall, dass Joe Biden die US-Wahl gewinnt. Gefragt von Reportern in Kentucky, wo McConnell Senator ist, erklärt er: „Wir hatten eine friedliche Machtübergabe von 1792 an, alle vier Jahre, wenn wir eine neue Regierung bekamen.“ Das werde auch diesmal so sein.
Fällt die Entscheidung erst 2021?
Laut New York Times kann sich die Entscheidung darüber, wer der nächste Präsident wird, noch Wochen hinziehen. Das Kampagnenteam Donald Trumps hat in Michigan und Pennsylvania bereits Klagen eingereicht und angekündigt, in Wisconsin eine Neuauszählung der Stimmen zu verlangen. Dasselbe könnte für Pennsylvania und Georgia drohen, falls Joe Biden dort gewinnt, aber nicht mehr als die hauchdünnen 0,5 Prozentpunkte Abstand auf Trump erreicht. Im ungünstigsten Fall könnte die Entscheidung erst 2021 fallen.
Pennsylvania zählt womöglich noch viele Tage
Wann haben wir endlich ein Ergebnis? Das wird wohl auch an der Auszählung in Pennsylvania hängen. Doch auch vier Tage nachdem die Wahllokale geschlossen wurden, erklärt die Wahlleitung, dass die noch Tage dauern könnte. Das liegt unter anderem daran, dass noch etwa 100.000 provisorische Stimmen ausgewertet werden müssen, Stimmen also, die erst auf ihre Gültigkeit hin geprüft werden müssen - etwa, weil ein Wähler erst vor kurzem in den Bundesstaat gezogen ist.
Georgia: Biden verdoppelt Vorsprung auf Trump
Lange war es unfassbar knapp! Doch nun scheint Joe Biden durch die Briefwähler seinen Vorsprung im US-Bundesstaat Georgia auszubauen. Beim neuesten Update aus dem umkämpften Swingstate wuchs die Differenz zwischen den beiden Kontrahenten von rund 4400 Stimmen auf aktuell 7.248 Stimmen. Damit sehen Wahlbeobachter auch für Georgia eine reelle Chance, dass im Falle eines Wahlsieges für Biden das Ergebnis so klar ausfällt, dass es nicht automatisch neuausgezählt werden muss. Die automatische Neuauszählung wird bei einer Differenz von 0,5 Prozent oder darunter notwendig.
+++ 6. November +++
Ergebnis zu knapp: Wählerstimmen in US-Bundesstaat Georgia werden neu ausgezählt
Im US-Bundesstaat Georgia werden die Stimmen nach der Präsidentschaftswahl wegen des extrem knappen Ausgangs neu ausgezählt. "Mit so einer geringen Differenz wird es in Georgia eine Neuauszählung geben", sagte Wahlleiter Brad Raffensperger am Freitag in Georgias Hauptstadt Atlanta. Zuletzt hatte Präsidentschaftskandidat Joe Biden in dem konservativen Südstaat mit hauchdünner Mehrheit vor Amtsinhaber Donald Trump gelegen.
Republikaner distanzieren sich von Trumps Wahlfälschungs-Vorwürfen: "sehr verstörend"
Gegen die Wahlfälschungs-Behauptungen des US-Präsidenten regt sich vermehrt Widerstand in der eigenen Partei. Es gebe schlicht keine ihm bekannten Belege für Korruption oder Betrug im Zusammenhang mit der Wahl, sagt der republikanische Senator Pat Toomey aus dem entscheidenden US-Staat Pennsylvania. Die Worte des Präsidenten nannte Toomey gegenüber dem Rundfunksender CBS "sehr verstörend". Er habe Trump gewählt, so Toomey. Er habe den Präsidenten unterstützt. "Ich möchte, dass der nächste Präsident die Person ist, die rechtmäßig das Electoral College gewinnt und ich werde akzeptieren, wer auch immer es sein wird.
Joe Biden baut Führung in Pennsylvania aus
Die Auszählung der Wählerstimmen im Schlüsselstaat Pennsylvania ist am Freitag zügig vorangekommen. Der Herausforderer der Demokraten, Joe Biden, liegt laut CNN (Stand 17 Uhr) nunmehr fast 7000 Stimmen vor Trump. Dieser hatte versucht, gegen die Auszählung in dem Bundesstaat zu klagen und scheiterte vor Gericht.
Trumps Team rechnet weiter fest mit Wiederwahl des Präsidenten
Das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump hat sich am Freitag weiter optimistisch gezeigt. Nachdem Herausforderer Joe Biden in vier noch offenen Bundesstaaten in Führung lag, erklärte der Leiter der Rechtsabteilung von Trumps Team, Matt Morgan: «Diese Wahl ist nicht vorbei.» Die Prognosen von Wahlsiegen Bidens in Pennsylvania, Georgia, Nevada und Arizona beruhten auf Ergebnissen, die noch lange nicht vollständig seien. «Sobald die Wahl abgeschlossen ist, wird Präsident Trump wiedergewählt sein», so Morgan.
In Pennsylvania habe es «viele Unregelmäßigkeiten» gegeben, hieß es in einer schriftlichen Erklärung. So seien Freiwillige des Trump-Teams am Zugang zur Stimmenauszählung gehindert worden. Die Staatssekretärin von Pennsylvania, Kathy Boockvar, hatte am Donnerstag gesagt, Vertreter beider Kandidaten und Parteien seien für die Stimmenauszählung registriert worden und dabei anwesend. In Georgia werde es eine Neuauszählung der Stimmen geben, kündigte Morgan an. «Wir sind zuversichtlich, dass wir Stimmzettel finden, die ordnungswidrig gesammelt wurden.»
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In Nevada seien Tausende von Briefwahlstimmen ordnungswidrig abgegeben worden. Und in Arizona werde Trump die Mehrheit erzielen - «trotz der unverantwortlichen und irrtümlichen» Meldungen der Nachrichtenagentur AP und des TV-Senders Fox über eine Mehrheit für Biden in diesem Staat. Beide Medien waren bereits in der Wahlnacht aufgrund von eigenen Berechnungen erster Ergebnisse und der Analyse weiterer Daten zu dem Schluss gekommen, dass Trump in Arizona die Mehrheit sicher hat. Andere Medien sind noch vorsichtig.
Biden auch in Pennsylvania vorn
Bei der Auszählung der Stimmen zur US-Präsidentschaftswahl im Schlüsselstaat Pennsylvania hat Herausforderer Joe Biden am Freitag die Führung übernommen. Bei einem Auszählungsstand von etwas mehr als 95 Prozent führte Biden mit 5587 Stimmen vor Amtsinhaber Donald Trump. Damit liegt der Demokrat nun in vier von fünf noch umkämpften Staaten vorn.
Sicherheitsvorkehrungen für Joe Biden werden verschärft
Die Sicherheitsvorkehrungen für den demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden werden laut einem Medienbericht verschärft. Wie die "Washington Post" am Freitag berichtete, wird der Secret Service zum Schutz des 77-Jährigen, der womöglich kurz vor dem Wahlsieg steht, die Zahl der Sicherheitskräfte erhöhen.
Demnach werden zusätzliche Agenten in Bidens Heimatstadt Wilmington im US-Bundesstaat Delaware eingesetzt. Bidens Wahlkampfteam hatte der Bundesbehörde zuvor mitgeteilt, dass der Herausforderer von Präsident Donald Trump am Freitag im Kongresszentrum von Wilmington eine wichtige Rede halten könnte. Der Schutz durch den Secret Service ist Standard für Präsidentschaftskandidaten.

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Biden übernimmt Führung in Georgia
Im Rennen um das Weiße Haus hat Trump-Herausforderer Joe Biden nach einer langen Aufholjagd die Führung in Georgia übernommen. Gelingt es Biden, in dem Bundesstaat mit 16 Wahlleuten an der Spitze zu bleiben, könnte es eine entscheidende Entwicklung sein. Denn ohne Georgia kommt Präsident Donald Trump nicht auf die für einen Wahlsieg nötige Zahl von 270 Wahlleuten - selbst wenn er sich in allen noch offenen Bundesstaaten durchsetzt. Offen sind auch noch die Rennen in Alaska, Arizona, Nevada, North Carolina und Pennsylvania.
Am frühen Freitagmorgen (Ortszeit) lag der ehemalige Vizepräsident Biden in Georgia Wahldaten zufolge zeitweise mit 917 Stimmen vor Trump, wie unter anderem der Sender CNN berichtete. Seit dem Wahltag am 3. November holte Biden damit mehr als 300 000 Stimmen auf. Die Auszählung war fast vollständig - es könnten aber noch einige Tausend Stimmen unter anderem von Militärangehörigen hinzukommen.
Biden würde sich die für einen Wahlsieg nötigen 270 Stimmen der Wahlleute sichern, sollte er Georgia gewinnen und sich sein Erfolg in Arizona bestätigen. Die Nachrichtenagentur AP und der TV-Sender Fox News hatten Arizona bereits dem Demokraten zugeschlagen. Andere Medien hielten sich noch zurück.
Zwei Männer vor Wahlzentrum in Pennsylvania festgenommen
Vor einem Wahlzentrum im umkämpften US-Schlüsselstaat Pennsylvania sind am Donnerstagabend zwei Männer von der Polizei festgenommen worden. Wie örtliche Medien berichteten, wurden die beiden gegen 22.00 Uhr (Ortszeit; 04.00 Uhr MEZ) vor dem Philadelphia Convention Centre festgenommen, wo derzeit immer noch Stimmen für die US-Präsidentschaftswahl ausgezählt werden. Zuvor soll es einen Hinweis gegeben haben, dass ein bewaffnete Gruppe auf dem Weg zum Wahlzentrum sei, wie der "Philadelphia Inquirer" und "6ABC Action News" berichteten.
Trump und Biden in Georgia gleichauf
Mit jeweils 49,4 Prozent der Stimmen sind Donald Trump und Joe Biden bei den Auszählungen in Georgia gleichauf. 99 Prozent der Stimmen seien ausgezählt, weiß die Nachrichtenagentur AP. Gewinnt Biden diesen Bundestaat am Ende, steht er als Sieger der US-Wahl fest.
US-Sender brechen Übertragung von Trumps Pressekonferenz ab
US-Präsident Donald Trump hat sich nach seiner Pressekonferenz im Weißen Haus scharfe Kritik von Mitgliedern seiner Partei eingehandelt. „Es gibt keine Rechtfertigung für die Äußerungen des Präsidenten heute Abend, die unseren demokratischen Prozess untergraben“, schrieb der republikanische Gouverneur von Maryland, Larry Hogan, am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter.
Donald Trump hatte bei seinem Auftritt im Presseraum des Weißen Hauses erneut den Sieg bei der Präsidentschaftswahl für sich beansprucht und versucht, mit Betrugsvorwürfen Zweifel am Wahlprozess zu schüren. Der Republikaner warf den oppositionellen Demokraten am Donnerstagabend erneut vor, ihm die Wahl „stehlen“ zu wollen: „Wenn man die legalen Stimmen zählt, gewinne ich mit Leichtigkeit. Wenn man die illegalen Stimmen zählt, können sie versuchen, uns die Wahl zu stehlen.“ Allerdings legte Trump keinerlei Belege für seine Betrugsvorwürfe vor. Mehrere Fernsehsender unterbrachen die Live-Unterbrechung nach kurzer Zeit, als erstes der Sender MSNBC, der die Notwendigkeit anführte, Falschaussagen des Präsidenten richtigzustellen. Trump selbst verließ den Raum nach etwas über einer Viertelstunde, ohne Fragen von Journalisten zu beantworten.
„Amerika zählt die Stimmen und wir müssen die Ergebnisse respektieren, wie wir es immer getan haben. Keine Wahl oder Person ist wichtiger als unsere Demokratie“, kommentierte Gouverneur Larry Hogan Trumps Auftritt. In einem Interview mit dem Sender PBS warf er Trump und dessen Lager vor, mit Warnungen vor der Briefwahl den Boden für das jetzige Vorgehen - das Anzweifeln der Ergebnisse - bereitet zu haben. Hogan ist der Vorsitzende der Nationalen Vereinigung der Gouverneure.
Der Kongressabgeordnete Adam Kinzinger forderte, für Betrugsvorwürfe Beweise vorzulegen und sie vor Gericht zu präsentieren. „Hören Sie auf, entlarvte Falschinformationen zu verbreiten... Das wird langsam verrückt“, schrieb er auf Twitter.
Der Präsident steht nach der Wahl vom Dienstag mit dem Rücken zur Wand: Er hat derzeit nur 214 der 270 für einen Sieg notwendigen Wahlleute beisammen. Sein Herausforderer Biden kommt nach jetzigem Stand auf mindestens 253 Wahlleute. Wird der Bundesstaat Arizona hinzugerechnet, in dem einige Medien Biden bereits zum Sieger ausgerufen haben, sind es 264.
Nur in einer Handvoll Bundesstaaten wurde bislang noch kein Sieger ausgerufen, weil die Rennen so eng sind. Dazu zählen Georgia, Pennsylvania und Nevada. In Georgia lag Trump lange vorn, zuletzt schrumpfte sein Vorsprung in dem eigentlich konservativ geprägten Bundesstaat auf weniger als 3500 Stimmen. Auch in Pennsylvania machte Biden Boden gut.
+++ 5. November +++
Trump fordert sofortigen Stopp der Auszählung
US-Präsident Donald Trump hat zwei Tage nach der Wahl erneut ein sofortiges Ende der Auszählung gefordert. «Stoppt die Auszählung!», schrieb Trump am Donnerstag auf Twitter in Großbuchstaben.
In mehreren Bundesstaaten, in denen sich knappe Ergebnisse abzeichnen, wurden noch Stimmen gezählt. Darunter waren Pennsylvania, Georgia, North Carolina, Arizona und Nevada. Verbleibende und rechtmäßig abgegebene Stimmen nicht mehr auszuzählen, würde gegen geltendes Recht verstoßen.
Trump hatte bereits in der Wahlnacht von massivem Betrug gesprochen, ohne Beweise anzuführen. Zudem erklärte er sich vorzeitig zum Sieger. Im Zwischenstand lag sein demokratischer Herausforderer Joe Biden am Donnerstag vorn. Nach den Berechnungen von US-Medien hat der ehemalige Vizepräsident aus den Bundesstaaten mindestens 253 Wahlleute-Stimme sicher. Zum Sieg erforderlich sind 270 Stimmen.
Lustiger Internet-Hit: Predigerin betet ekstatisch für Trump-Sieg
Während in den nun entscheidenden US-Bundesstaaten noch ausgezählt wird, sorgen in sozialen Netzwerken Aufnahmen der Trump-nahen evangelikalen Predigerin Paula White-Cain für große Belustigung. In einer Predigt betet sie eindringlich für den Sieg Trumps bei den Präsidentschaftswahlen. Dabei wiederholt White-Cain ekstatisch einige Passagen immer und immer wieder, etwa: "Ich höre den Klang des Sieges" oder "Der Herr sagt, es ist getan". Das Video der Predigerin Paula White-Cain und die ganze Geschichte hier! >>>
US-WAHL: OSZE-Beobachter sehen keine Unregelmäßigkeiten
Die Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa haben bei der US-Wahl bisher keine Unregelmäßigkeiten festgestellt. Man habe "keinerlei Hinweise auf systemische Probleme finden können" und eine "außerordentlich professionelle Handhabung der Flut von Briefwahlstimmen erlebt", sagte der Leiter der OSZE-Mission, Michael Georg Link, der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Freitag). "Trumps Manipulationsvorwürfe sind haltlos."
Die OSZE ist mit 102 Wahlbeobachtern aus 39 Ländern in den USA im Einsatz, darunter mehrere Bundestagsabgeordnete. Trump hatte sich in der Wahlnacht vor Auszählung aller Stimmen zum Sieger erklärt und angekündigt, eine weitere Auszählung vom Obersten US-Gericht stoppen lassen zu wollen. Für Link war das "ein grober Missbrauch des Amtes".
"Das eigentlich Verstörende war, dass der amerikanische Oberbefehlshaber mit Präsidentenfanfare aus dem Weißen Haus heraus, also mit allen Insignien der Macht, wegen seines angeblichen Sieges das Ende der Auszählung gefordert hat", sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete.
Biden mit Aufholjagd in Pennsylvania und Georgia - Nevada knapp
US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden holt bei der Auszählung der Wahlstimmen in mehreren hart umkämpften Bundesstaaten immer weiter auf. Vor allem im Schlüsselstaat Pennsylvania konnte Biden bei der Auszählung seit dem Wahltag am Dienstag seinen Rückstand auf Amtsinhaber Donald Trump von zunächst mehr als zehn Prozentpunkten auf momentan weniger als drei Prozentpunkte verkleinern.
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Das liegt daran, dass in Pennsylvania zunächst die Stimmen vom Wahltag gezählt wurden - und die fielen mehrheitlich für Trump aus. Die Frühwähler, die wohl eher für Biden stimmten, wurden erst später ausgewertet. Bei noch Hunderttausenden ausstehenden Stimmen hat der ehemalige Vizepräsident Biden die Chance, Trump in diesem "Swing State" noch zu überholen. Wenn das passiert, hat er die nötigen 270 Stimmen der Wahlleute zum Gewinn der Präsidentschaft.
Ein ähnliches Bild ergab sich im südlichen Staat Georgia, wo Präsident Trump bei 96 Prozent der ausgezählten Stimmen nur noch mit weniger als 20 000 Stimmen (0,4 Prozentpunkte) in Führung lag. Auch hier hatte Biden zuletzt aufgeholt. Knapp ist das Rennen auch in Nevada, wo Biden nur wenige Tausend Stimmen vor Trump liegt.
Wenn Biden US-Präsident wird: was kommt auf uns zu?
Viele Deutsche erhoffen sich von Joe Biden, dass alles anders als bei Donald Trump wird: Schluss mit Twitter-Tiraden und wilden Drohungen, mehr Vertrauen und Zusammenarbeit. Aber was hat Biden tatsächlich vor?
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Mindestens zehn Festnahmen bei Protesten nach US-Präsidentschaftswahl
Rund um die Auszählung der Wahlstimmen in den USA ist es in mehreren Städten zu teils gewaltsamen Protesten gekommen. In Portland im Bundesstaat Oregon gab es am Mittwochabend (Ortszeit) Ausschreitungen am Rande einer Demonstration. Zahlreiche Menschen forderten dort, jede Stimme zu zählen. Laut Medienberichten wurden Schaufensterscheiben zerstört. Die Polizei sprach von geladenen Waffen und Feuerwerkskörpern, die auf Polizisten geworfen worden seien. Hunderte Polizisten und Nationalgardisten waren im Einsatz. Mindestens zehn Menschen wurden festgenommen. Die Gouverneurin des US-Bundesstaats Oregon, Kate Brown, verlängerte den zuvor bereits für die Wahlnacht ausgerufenen Notstand.
Mehrere linksgerichtete und antikapitalistische Gruppen hatten zuvor friedlich in einem Park in der Innenstadt mit Musik und Vorträgen demonstriert. Eine weitere Gruppe von Demonstranten am Fluss der Stadt erklärte, die Wahlergebnisse schützen zu wollen und schwenkte Transparente mit der Aufschrift „Zählt jede Stimme“. Später warfen Demonstranten nach Polizeiangaben Flaschen und andere Gegenstände auf die Einsatzkräfte und zertrümmerten Schaufenster. Ein Mann wurde verdächtigt, einen Molotow-Cocktail geworfen zu haben. Die Polizei beschlagnahmte mehrere Waffen, darunter ein geladenes Gewehr, ein Messer, Hammer und Feuerwerkskörper.
In New York City kam es nach einem Bericht der "New York Times" zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizeibeamten. Die Polizei meldete, sie habe mehr als 20 Personen festgenommen, die einen friedlichen Protest hätten kapern wollen. Auch in Chicago und Philadelphia wurden Proteste gemeldet, in Minneapolis blockierten nach Angaben der "New York Times" mehrere Hundert Demonstranten eine Bundesstraße.
In Detroit im Bundesstaat Michigan versammelte sich eine Gruppe von Demonstranten vor einem Auszählungsbüro und skandierte "Stoppt die Auszählung", wie auf Videos mehrerer Medien zu sehen ist. Auch in Phoenix im Bundesstaat Arizona versammelten sich am Mittwochabend (Ortszeit) mehrere Dutzend Demonstranten vor einem Behördengebäude, in dem Stimmen ausgezählt wurden, wie auf Bildern des Fernsehsenders CNN zu sehen ist. Einer CNN-Reporterin zufolge forderten einige den Stopp der Auszählung. Andere wollten dagegen, dass alle Stimmen gezählt werden. Einige hätten Waffen wie Automatikgewehre dabei gehabt.

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Eskaliert die Lage in den USA? Bewaffnete Trump-Anhänger vor Wahlbehörde in Arizona
Vor einem Behördengebäude in Arizona, in dem Stimmen der US-Präsidentenwahl ausgezählt werden, hat sich in der Nacht zum Donnerstag eine große Gruppe von Anhängern des Präsidenten Donald Trump versammelt. Mehrere unter ihnen hätten Waffen wie Automatikgewehre gehabt, berichtete eine Korrespondentin des Nachrichtensenders CNN in einer Live-Schaltung. Auf Fernsehbildern waren mehrere Dutzend Personen auf dem Parkplatz vor dem Gebäude im Bezirk Maricopa County zu sehen, zu dem unter anderem die Stadt Phoenix gehört.
Während die Auszählung in Arizona läuft, wurden die elf Wahllaute des Bundesstaates von der Nachrichtenagentur AP und dem Sender Fox News bereits dem demokratischen Kandidaten Joe Biden zugeschlagen. Andere Sender hielten sich noch zurück. Biden führt nach den bisher ausgezählten Stimmen, am Mittwoch war der Vorsprung aber zeitweise geschrumpft.
Die Wahlbehörde des Maricopa County betonte, dass die Stimmauszählung fortgesetzt werde. Das Gebäude wurde unterdessen abgeriegelt und die Journalisten mussten es verlassen. In Arizona ist es erlaubt, Waffen offen zu tragen.
Mit den Wahlleuten Arizona bräuchte Biden nur noch einen weiteren Bundesstaat, um die Präsidentenwahl zu gewinnen. Er führt auch knapp in Nevada - und holt in Pennsylvania und Georgia auf. Die Auszählung in den Bundesstaaten könnte aber noch einige Zeit dauern.
Auch Arizona geht an Biden - ihm fehlen sechs Wahlmännerstimmen zu Sieg
Nach übereinstimmenden Medienberichten geht Arizona an Joe Biden, der damit mit 264 : 214 Stimmen in Führung liegt. Fünf Staaten sind noch nicht ausgezählt. Gewinnt Biden noch einen von ihnen, steht er als Sieger der Wahl fest.
Klar, dass Donald Trump das nicht auf sich sitzen lassen will. Sein Team hoffte auf einen größeren Fehler in Arizona und Siege in Pennsylvania und Georgia. Dann käme der Präsident doch noch auf eine Mehrheit.
Im Biden zugesprochenen Wisconsin hatte dieser laut der vorläufigen vollständigen Zählung mit rund 20 000 Stimmen oder etwa 0,7 Prozentpunkte vorne gelegen. Die Republikaner kündigten an, eine Nachzählung zu beantragen - in früheren Jahren hatten sich dabei meist nur einige hundert Stimmen verschoben.
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Nevada rückt erst 18 Uhr wieder Zahlen raus
Der Bundesstaat Nevada, der die US-Präsidentenwahl entscheiden könnte, will erst am Donnerstagabend (18 Uhr) deutscher Zeit wieder frische Informationen zum Stand der Auszählung veröffentlichen. Die Behörden verwiesen am Mittwoch (Ortszeit) darauf, dass noch rechtzeitig per Post verschickte Stimmzettel gültig seien, die bis zum späten Nachmittag am 10. November eintreffen. Updates zum Stand des Rennens solle es ab Donnerstag täglich um 9.00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MEZ) geben.

Biden will bei Sieg schon an erstem Amtstag Klimaabkommen wieder beitreten
Joe Biden will im Fall seines Wahlsiegs den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen schon an seinem ersten Amtstag wieder rückgängig machen. "In genau 77 Tagen" werde eine von ihm angeführte Regierung der Vereinbarung zum globalen Klimaschutz wieder beitreten, kündigte Biden am Mittwochabend (Ortszeit) im Internetdienst Twitter an. Er bezog sich damit auf das Datum für die Vereidigung des Präsidenten, den 20. Januar.
Trump reicht in Georgia weitere Klage ein
Donald Trump versucht nun auch im Bundesstaat Georgia, ein Gericht in die Auszählung der Stimmen bei der Präsidentenwahl eingreifen zu lassen. Der Präsident und die Republikanische Partei reichten am Mittwoch (Ortszeit) eine Klage im Chatham County des Bundesstaates ein. Darin forderten sie, das Gericht solle in dem Bezirk für eine strikte Abtrennung von Briefwahlunterlagen sorgen, die nach dem Ende der Stimmabgabe am Dienstagabend eintrafen.
Trumps Wahlkampfteam begründete den Schritt damit, dass laut einem Beobachter 53 Stimmzettel illegal zum Stapel rechtzeitig eingetroffener Wahlunterlagen hinzugefügt worden seien. In Georgia dürfen - anders als in mehreren anderen Bundesstaaten - per Post verschickte Stimmzettel nur ausgezählt werden, wenn sie vor Schließung der Wahllokale eintrafen.
Trump und die Republikaner hatten am Mittwoch bereits Klagen in anderen umkämpften Bundesstaaten eingereicht. Unter anderem forderten sie, in Pennsylvania und Michigan die weitere Auszählung der Stimmen auszusetzen, bis ihre Wahlbeobachter besseren Zugang zu dem Verfahren bekommen. In Wisconsin wollen sie eine Neuauszählung.
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+++ 4. November +++
Es fehlen nur noch 17 Wahlleute
Ein Sieg Bidens rückt näher. Die meisten US-Medien sind einig: Es fehlen ihm nur noch 17 Wahlleute. Und der Sieg in Arizona (11 Wahlleute) ist für den Demokraten sehr nah.
Biden gibt sich versöhnlich: "Wir sind keine Feinde"
In einer Ansprache gibt sich Biden bewusst versöhnlich: „Um Fortschritte zu erzielen, müssen wir aufhören, unsere Gegner als Feinde zu behandeln. Wir sind keine Feinde. Was uns als Amerikaner zusammenbringt, ist so viel stärker als alles, was uns auseinander reißen kann.“
Und weiter: "Ich werde für diejenigen, die nicht für mich gestimmt haben, genauso hart arbeiten wie für diejenigen, die jetzt für mich gestimmt haben.“
Biden gewinnt Michigan
CNN meldet: Joe Biden (77) gewinnt auch Michigan. 16 Wahlleuten sichert er sich dort. Das Verhältnis der Wahlleute liegt jetzt bei 253 (Biden) zu 213 (Trump). Es sind 270 Wahlleute notwendig, um die Wahl zu gewinnen.
Joe Biden
Biden twittert: "Zählt jede Stimme"
Trump klagt auf Stopp der Auszählung in Michigan
Im knappen Rennen um das Wahlergebnis in Michigan hat das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump nach eigenen Angaben Klage bei einem Gericht in diesem Bundesstaat eingereicht und einen sofortigen Stopp der weiteren Auszählung verlangt. Den Republikanern sei es in mehreren Wahllokalen verwehrt worden, die Öffnung von Wahlbriefen und die Auszählung von Stimmen zu beobachten, erklärte Wahlkampfmanager Bill Stepien am Mittwoch. Damit sei gegen ein gesetzlich verbrieftes Recht in diesem US-Staat verstoßen worden.
Biden holt Wisconsin
Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat laut CNN die Wahl im Bundesstaat Wisconsin für sich entschieden. Damit gingen zehn Wahlleute an ihn.
Hilary Clinton twittert
Mit diesem Tweet meldet sich Hillary Clinton zu Wort: „Wir werden die Wahlergebnisse haben, wenn alle Stimmzettel gezählt wurden. So funktioniert Demokratie.“
Trump fordert Neuzählung in Wisconsin
Schon jetzt fordert der Wahlkampfchef von Donald Trump, Bill Stepien, eine Neuauszählung der Stimmen in Wisconsin. Es habe "Unregelmäßigkeiten" gegeben, heißt in einer Mitteilung. In dem Staat hatte Trump lange geführt, nach der Auszählung von 98 Prozent der Stimmen liegt Herausforderer Joe Biden laut CNN jetzt mit 20.000 Stimmen vorn.
In Wisconsin kann ein Kandidat eine zweite Zählung beantragen, wenn der Abstand weniger als 1 Prozentpunkt beträgt. Biden führt aktuell laut CNN mit 49,4 zu 48,8 Prozent.
Wisconsin fast ausgezählt
Im Bundesstaat Wisconsin sind fast alle Stimmen ausgezählt. Nach Angaben der lokalen Wahlkommission hat Joe Biden derzeit einen Vorsprung von etwas mehr als 20.000 Stimmen.
Wissenschaftler: Trump zeigt Mentalität eines Diktators
In der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die Auszählung weiterer Stimmen in der Präsidentschaftswahl gerichtlich verhindern zu lassen, sieht der Kommunikationswissenschaftler Bernhard Pörksen von der Uni Tübingen "die Propagandamethode des Präsidenten in Reinkultur". Der Rheinischen Post sagte Pörksen: "Es geht darum, durch das schlichte Meinen und das Behaupten Wunschwirklichkeiten und letztlich Fakten zu schaffen, sich noch vor der Auszählung als Sieger zu inthronisieren. Hier offenbart sich die Mentalität eines Diktators, nicht die eines demokratischen Politikers. Trumps Ankündigungen sind ein Beleg für den unbedingten Willen zur Macht." Trumps Äußerungen in der Wahlnacht wertete Pörksen als Zeichen für die Erosion der Demokratie in den USA
Biden in Michigan superknapp vorn
Im knappen Rennen um den extrem wichtigen Bundesstaat Michigan zeichnet sich bei den US-Präsidentenwahlen eine leichte Tendenz zugunsten des Trump-Herausforderers Joe Biden ab. Zwischenergebnisse bei 90 Prozent der ausgezählten Stimmen sehen Biden momentan zwar nur mit 0,2 Prozentpunkten oder etwas mehr als Zehntausend Stimmen vor Präsident Donald Trump. Es wird allerdings erwartet, dass die restlichen Stimmen mehrheitlich für den Demokraten ausfallen.
2,6 Millionen Stimmen mehr für Biden
Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat nach vorläufigen Ergebnissen landesweit gut 2,6 Millionen Stimmen mehr erhalten als Amtsinhaber Donald Trump – diese absolute Zahl der Stimmen ist aber nicht entscheidend für das von den Mehrheiten der Einzelstaaten bestimmte Rennen um das Weiße Haus. Nach Erhebungen der Nachrichtenagentur AP und anderer Medien entfielen bis Mittwochnachmittag (MEZ) mindestens 68,9 Millionen Stimmen auf Biden und 66,3 Millionen auf Trump. Die Auszählung der Stimmen dauerte weiter an.
Biden nun auch in Michigan und Wisconsin knapp vorn
In Michigan liegen Trump und Biden mittlerweile nahezu gleichauf, mit hauchdünnem Vorsprung für den Demokraten. Laut Edison Research kommt Trump nach Auszählung von 89 Prozent der Stimmen auf 49,1 Prozent und Biden auf 49,2 Prozent.
Kippt Nevada zu Gunsten Trumps?
In Nevada könnte es für Joe Biden noch einmal knapp werden. Er liegt aktuell bei 67 Prozent ausgezählter Wahlkreise nicht einmal mehr einen Prozentpunkt vor Donald Trump. Dabei war der Bundesstaat (sechs Wahlmännerstimmen) für einen Sieg seinerseits bereits einkalkuliert.
In Wisconsin dreht sich die Lage - Biden knapp vorn
Bei den US-Präsidentschaftswahlen hat der demokratische Kandidat Joe Biden die Führung in Wisconsin übernommen, wenn auch nur knapp mit 0,3 Prozent. Aber der Trend könnte sich auch in Michigan und Pennsylvania zugunsten von Biden wenden, da bei den Briefwahlstimmen traditionell die Demokraten einen Vorteil haben. Außerdem hatte Trump seine Anhänger ausdrücklich vor der Briefwahl gewarnt, während Biden seine Wähler aufgefordert hatte, wegen der Pandemie möglichst zu Hause zu bleiben. Weil in Pennsylvania noch sehr viele Stimmen auszuzählen sind, könnte es noch Tage brauchen, ehe ein Ergebnis vorliegt.
Biden hat wieder Chance auf Sieg
Acht Staaten sind noch offen. Allerdings sind davon schon drei so gut wie entschieden. Alaska (drei Wahlmännerstimmen) geht höchstwahrscheinlich an Donald Trump, Maine (3-4) und Nevada (6) sollten auf dem Konto von Biden landen. Im „Swing State“ North Carolina (15) sieht es außerdem stark nach Trump aus. Das lässt vier Bundesstaaten übrig: Georgia (16), Wisconsin (10), Michigan (16) und Pennsylvania (20).
Nach dieser Kalkulation hätte Biden derzeit 244 von 270 Wahlmännerstimmen, Trump käme auf 232. Oder anders gesagt: Biden würden zwei der vier verbleidenden Staate zum Sieg reichen, Trump bräuchte drei.
Biden-Team kritisiert Trump-Aussagen zu Auszählungen als "skandalös"
Das Team von Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat die Aussagen von Amtsinhaber Donald Trump zu einem möglichen Stopp der Stimmauszählungen bei der US-Wahl als "skandalös" und "beispiellos" zurückgewiesen. Die Rechtsexperten des demokratischen Herausforderers seien aber für eine gerichtliche Auseinandersetzung gerüstet, erklärte am Mittwochmorgen das Wahlkampfteam von Biden. Trump hatte zuvor angekündigt, er wolle eine weitere Auszählung der bei der Präsidentschaftswahl abgegeben Stimmen vom Obersten Gerichtshof des Landes stoppen lassen.
Biden siegt in Maine
Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat erwartungsgemäß im US-Bundesstaat Maine gewonnen. In dem Bundesstaat am nordöstlichsten Zipfel der USA gehen wie in Nebraska nicht alle Wahlleute komplett an den Gewinner. Neben zwei Wahlleuten, die auf dem Gesamtergebnis des Staates basieren, werden dort zwei weitere Wahlpersonen auf Basis der Ergebnisse in einzelnen Wahlbezirken bestimmt. Der Nachrichtenagentur AP zufolge gewann Biden mindestens drei Wahlleute. Im 2. Distrikt war das Rennen noch nicht entschieden.
Gabriel warnt vor Machtvakuum
Der Vorsitzende der Atlantik-Brücke Sigmar Gabriel hat vor einem außenpolitischen Vakuum nach einem unklaren Wahlausgang in den USA gewarnt. Sollte die USA auf Monate mit sich selbst beschäftigt und ohne klare Führung sein, wäre das ein „Riesenproblem“, sagte der frühere SPD-Chef am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. „Das wird die freuen, die das Vakuum füllen wollen. Das sind China, Russland, die Türkei.“ Europa sei leider zu schwach, um das zu tun, sagte Gabriel. Für die Welt sei es sehr schwierig, wenn eine so große Nation wie die USA praktisch ausfalle. Er verwies auf Herausforderungen wie die Corona-Pandemie oder die Verbreitung von Nuklearwaffen zu verhindern.
Die 1952 gegründete Atlantik-Brücke hat sich zum Ziel erklärt, die Zusammenarbeit Deutschlands und Europas mit den USA zu vertiefen. In ihr wirken rund 500 Vertreter aus Wirtschaft und Politik, aber auch Wissenschaft und Medien.
US-Medien rufen Biden zum Wahlsieger in Arizona aus
Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat sich bei der US-Wahl den umkämpften Staat Arizona gesichert, der lange als sichere Bastion der Republikaner galt.
Trump: „Wir machen uns bereit zum feiern“
Im Weißen Haus gab Donald Trump um 8.30 Uhr deutscher Zeit ein Statement ab: „Wir haben bisher großartige Ergebnisse gesehen. Wir waren vorbereitet, unseren wunderbaren Sieg zu feiern. Auch in Florida: Wir haben deutlich gewonnen. Das war so nicht zu erwarten.“
Natürlich sprach er auch wieder von Betrug. Er werden jetzt den Supreme Court, das Oberste US-Gericht, anrufen und ihn auffordern, die Auszählung zu stoppen, damit nicht im Nachhinein noch Stimmen abgegeben werden können. Allerdings widersprach er sich im selben Augenblick:
„Selbst in Arizona haben wir noch gute Chancen, obwohl das kein Trump-Gebiet ist - das wäre das Sahnehäubchen.“ Dort solle man weiter auszählen, dann würde er dort noch als Gewinner hervorgehen. „Und wir gewinnen in Pennsylvania - und zwar mit deutlicher Mehrheit“, erklärt er. Auch dort ist noch nicht zu Ende ausgezählt, hier wiederum will er aber die Auszählung stoppen, weil er derzeit knapp vorn liegt.
In der wirren Rede erklärte er dann auch, er brauche gar nicht die ganzen anderen Staaten, die noch nicht ausgezählt sind. Angeblich habe er schon Glückwunsche zum Sieg entgegen genommen. „Was mich angeht muss ich sagen: Wir haben eigentlich schon gewonnen!“
Auch Mike Pence kam zu Wort, er bedankte sich bei den Amerikanern, die für vier weitere Jahre mit Donald Trump gestimmt haben. „Wir sind auf dem Weg zum Sieg und werden Amerika wieder großartig machen.“

Trump holt vier Stimmen in Nebraska - eine für Biden
US-Präsident Donald Trump hat bei der Wahl am Dienstag im Bundesstaat Nebraska vier von fünf Stimmen für die Wahlversammlung geholt, eine Stimme konnte Herausforderer Joe Biden erringen. Nebraska gehört mit Maine zu den US-Staaten, in denen nicht alle Wahlleute komplett an den Gewinner gehen.
Trump erzielte nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AP die Mehrheit in ganz Nebraska und in zwei von drei Bezirken. In dem Bezirk mit der größten Stadt Omaha aber hatte Biden die Nase vorn und konnte somit eine Stimme für die Wahlversammlung gewinnen. Vor vier Jahren hatte Trump auch diesen Bezirk knapp für sich entschieden.
Alle Wahllokale seit 7 Uhr geschlossen
Die Wahllokale in den USA sind nun in allen Bundesstaaten geschlossen. Auf den zu Alaska gehörenden Aleuten konnten die Wähler bis 7.00 Uhr MEZ persönlich ihre Stimme abgeben. Kurz zuvor schlossen die Lokale im restlichen Alaska, auf Hawaii und an der US-Westküste. Weil sich die USA über mehrere Zeitzonen erstreckt, zog sich die Schließung der Wahllokale über mehrere Stunden.
Pennsylvania und Arizona: Zeichen stehen für Biden
In einigen Staaten wurden die Auszählungen vorläufig unterbrochen: Die Wahlhelfer, bei denen es mitten in der Nacht ist, bekommen einige Stunden Schlaf. Vor heute Nachmittag deutscher Zeit geht es nicht weiter.
In manchen bereits vollständig ausgezählten Countys in Pennsylvania lag Herausforderer Joe Biden einige Punkte über den Prozentwerten von Hillary Clinton vor vier Jahren. Sie hatte den Staat 2016 letztlich äußerst knapp verloren. Neue Hoffnung weckte auch eine Korrektur zur Zahl noch erwarteter Stimmen in Georgia: Dort hatte es zunächst nach einem Sieg für Trump ausgesehen, später schien das Rennen wieder offen. Außerdem sah es so aus, als könnte Biden Arizona für sich entscheiden. 2016 war der Staat im Südwesten noch an die Republikaner gegangen.
Kopf-an-Kopf-Rennen: 219:212 nach Texas-Auszählung
Nach der Auszählung in Texas das Rennen um die Präsidentschaft wieder richtig eng. Derzeit steht es 219:212. Um zu gewinnen braucht einer der Kandidaten mindestens 270 Stimmen der Wahlleute aus den Bundesstaaten. Noch neun Staaten müssen ausgezählt werden.
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ROURKE/SEMANSKY/AP/dpa
Trump gewinnt Bundesstaat Texas
Amtsinhaber Donald Trump hat den wichtigen Bundesstaat Texas gewonnen. Damit sicherte er sich die Stimmen von 38 Wahlleuten. Trumps Sieg in Texas war weithin erwartet worden. Ohne die Stimmen des bevölkerungsreichen südlichen Bundesstaats wäre es für Trump fast unmöglich, die Präsidentenwahl zu gewinnen.
Trump: Demokraten wollen den Wahlsieg "stehlen"
Kurz nach dem Statement von Joe Biden meldet sich auch Donald Trump zu Wort. Allerdings anders als sein Herausforderer nur via Twitter. Er meint: Die Demokraten wollen den Wahlsieg "stehlen". Trump schrieb: "Wir sind weit vorne, aber sie versuchen, die Wahl zu stehlen."
Twitter reagierte umgehen und kennzeichnete den Tweet als irrführend: "Einige oder alle der Inhalte, die in diesem Tweet geteilt werden, sind umstritten und möglicherweise irreführend in Bezug auf die Beteiligung an einer Wahl oder einem anderen staatsbürgerlichen Prozess."
Biden zeigt sich siegessicher
„Ich glaube, dass wir auf dem richtigen Weg sind, die Wahl zu gewinnen. Wir wussten ja, dass wir wegen der vielen Briefwahl-Stimmen lange auf ein Ergebnis warten müssen. Aber bisher, fühlen wir uns prima“, erklärt Joe Biden bei einer Ansprache vor Anhängern im Bundesstaat Delaware mitten in der Nacht um 0.46 Uhr seiner Zeit. „Bleibt zuversichtlich, wir werden das gewinnen.“ Der Demokrat rief seine Anhänger zur Geduld auf. Es könne womöglich noch dauern, bis ein Ergebnis im Rennen zwischen ihm und Amtsinhaber Donald Trump feststehen werde. „Es ist nicht vorbei, bevor nicht jede Stimme gezählt wurde“, betonte Biden.

Trump gewinnt Schlüsselstaat Florida
US-Präsident Donald Trump hat sich im Rennen um das Weiße Haus im Schlüsselstaat Florida mit seinen 29 Wahlleuten gegen den Demokraten Joe Biden durchgesetzt.
„Swing state“ Iowa geht an Trump
Der US-Bundesstaat Iowa geht bei der Präsidentenwahl in den USA mit seinen sechs Wahlleuten an den republikanischen Amtsinhaber Donald Trump. Das meldete die Nachrichtenagentur AP am Mittwochmorgen (Ortszeit) auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen. Auch Iowa gilt als wichtiger „swing state“.
Biden siegt im US-Staat Hawaii
Joe Biden hat wie erwartet die Mehrheit im US-Staat Hawaii gewonnen. Das meldete die Nachrichtenagentur AP am Dienstagabend (Ortszeit) auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen. Hawaii gilt als sichere Bastion der Demokraten. 2016 gewann die damalige Kandidatin Hillary Clinton die vier Wahlleute mit einer deutlichen Mehrheit.
205:136: Biden liegt vorn
Kurz nach 6 Uhr deutscher Zeit, liegt Herausforderer Joe Biden mit 205 zu 136 vor Präsident Donald Trump. Allerdings sind entscheidende Staaten noch nicht ausgezählt. Es läuft auf das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen hinaus. Voraussichtlich läuft die Entscheidung auf Michigan, Wisconsin und Pennsylvania im Mittleren Westen sowie Arizona im Südwesten hinaus. Dort gibt es für die Demokraten auf Basis erster Auszählungen Grund zur Hoffnung. In Florida und Ohio liegt dagegen Trump in Führung.

Trump erobert Ohio
Ohio mit seinen 18 Wahlleuten gehört zu den umstrittenen Swing States. Die Hoffnung des demokratischen Herausforderers Joe Biden, den Bundesstaat zurückzuerobern, hat sich offenbar nicht erfüllt. Laut einer Prognose des Senders Fox hat sich Präsident Trump dort erneut durchgesetzt.
Erstmals Transgender-Kandidatin in das Oberhaus eines US-Bundesstaates gewählt
Bei den US-Wahlen ist erstmals eine Transgender-Kandidatin in das Oberhaus eines Bundesstaates gewählt worden: Im Bundesstaat Delaware zog die 30-jährige Sarah McBride am Dienstag mit 86 Prozent in den dortigen Senat ein. Sie ist damit die erste offene Transgender-Senatorin in den USA. Sie hoffe, die Wahl zeige Transgender-Kindern, "dass unsere Demokratie auch für sie groß genug ist", schrieb die Vertreterin der Demokraten zu ihrem Wahlsieg auf Twitter.
Twitter versieht Tweets zu Trump-Wahlergebnissen mit Warnung
Der Kurznachrichtendienst Twitter hat in der US-Wahlnacht Hinweise an Tweets geheftet, in denen Wahlergebnisse für einzelne Staaten aus Sicht des Netzwerks voreilig verkündet wurden. So wurde beispielsweise ein Tweet, wonach Donald Trump den Staat Florida gewonnen habe, mit dem Hinweis versehen: «Offizielle Quellen könnten das Ergebnis noch nicht bestätigt haben, als dieser Tweet abgesetzt wurde.» In Florida, das als einer der wichtigsten Staaten der Wahl galt, stand zu diesem Zeitpunkt laut Medien noch kein Gewinner fest.
Auch an einen Tweet von Trumps Wahlteam, wonach der Präsident South Carolina gewonnen habe, wurde ein solcher Warnhinweis geheftet. Allerdings hatte die Nachrichtenagentur AP Trumps Sieg in South Carolina zu dem Zeitpunkt bereits gemeldet.
Biden gewinnt Arizona, führt in Minnesota und Iowa
Laut einer Prognose des Trump-freundlichen Nachrichtensenders Fox geht der Swing State Arizona an Joe Biden. Dieser führt Prognosen zufolge ebenfalls in Minnesota und Iowa. Letzterer gehört ebenfalls zu den hart umkämpften Bundesstaaten, die für den Wahlausgang entscheidend sein können.
Linken-Chefin Katja Kipping befürchtet vier weitere Jahre Trump
Am frühen Mittwochmorgen war noch unklar, ob sich der demokratische Herausforderer Joe Biden gegen US-Präsident Donald Trump durchsetzen kann. Bei dem Gedanken an vier weitere Jahre Trump fröstelt es Linken-Chefin Katja Kipping.
Demonstranten ziehen in Washington zum Weißen Haus

US-Demokraten bauen Mehrheit in Repräsentantenhaus aus
Bei der parallel zu den Präsidentenwahlen stattfindenden US-Kongresswahl haben die oppositionellen Demokraten Fernsehsendern zufolge ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus verteidigt und sogar ausgebaut. Die Demokraten dürften in der Kongresskammer vier oder fünf Sitze hinzugewinnen, wie die Sender Fox News und ABC am Dienstagabend (Ortszeit) berichteten. Derzeit stellt die Oppositionspartei 232 der 435 Abgeordneten.
Bei den Präsidentschafts- und Kongresswahlen wurden am Dienstag alle 435 Abgeordneten neu gewählt. Außerdem ging es um 35 der insgesamt 100 Sitze im Senat. Im Oberhaus stellen die Republikaner von Präsident Donald Trump derzeit mit 53 Senatoren die Mehrheit. Die Demokraten hoffen, die Senatsmehrheit erobern zu können. Zwei wichtige republikanische Senatoren sicherten sich aber eine Wiederwahl: Mehrheitsführer Mitch McConnell und der ebenfalls einflussreiche Lindsey Graham.
Swing States: Kein überwältigender Sieg für Biden
Donald Trump und Joe Biden liegen in entscheidenden Bundesstaaten eng beieinander. Es sieht nicht nach einem überwältigenden Sieg für den in Umfragen vorne gelegenen Demokraten Biden aus. Vor allem richten sich viele Blicke auf den Staat Ohio im Mittleren Westen und auf erste Zahlen aus dem sonst verlässlich republikanisch wählenden Texas. Bei der Auszählung in Ohio lag Trump am frühen Mittwochmorgen deutlich vorne. Auch im Swing State North Carolina lag Trump leicht vorne. In Florida konnte Trump nach Auszählung fast aller Stimmen seinen Vorsprung ausbauen. Nun richtet sich der Blick auf Staaten wie Pennsylvania, Michigan und Wisconsin. Diese drei hatten Trump 2016 seinen knappen Wahlsieg beschert, alle sind von einer eher weißen Arbeiterbevölkerung geprägt.
QAnon-Unterstützerin zieht in US-Repräsentantenhaus ein
Die Republikaner im US-Repräsentantenhaus werden sich mit einer Unterstützerin der Verschwörungstheorie QAnon in ihren Reihen auseinandersetzen müssen. Die Kandidatin Marjorie Taylor Greene gewann erwartungsgemäß einen Sitz im Bundesstaat Georgia.
Die zentrale Behauptung der QAnon-Anhänger ist, dass es eine Verschwörung gegen US-Präsident Donald Trump in den tieferen Schichten des US-Regierungsapparats gebe. Außerdem behaupten sie oft, prominente Politiker der Demokratischen Partei in den USA ließen sich mit Hormonen behandeln, die aus dem Blut von Kindern gewonnen würden. Mehrere führende Politiker der Republikaner haben die QAnon-Theorien verurteilt. Präsident Donald Trump tat sich bei mehreren Gelegenheiten schwer damit - und unterstützte Greene ausdrücklich.
Zwischenstand nach Auszählung in 26 Staaten: Biden führt
Nach Auszählung der Wählerstimmen in 26 US-Bundesstaaten kann der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden 119 Wahlleute auf sich vereinen. US-Präsident Trump kommt demnach auf 92.
Trump liegt bei Auszählung in Florida vor Biden
Die ersten Stunden der Auszählung der US-Präsidentschaftswahl in Florida sind für Präsident Donald Trump gut gelaufen. Laut US-Medien hat er vor allem in Bezirken mit hohem Latino-Anteil in der Bevölkerung gut abgeschnitten. Besonders im bevölkerungsreichen County Miami-Dade erzielte Trumps Herausforderer Joe Biden weniger Stimmen, als er voraussichtlich bräuchte, um den Staat zu gewinnen.
Kommentatoren und US-Experten gingen davon aus, dass Trump gute Chancen hat, den Staat für sich zu gewinnen. Der Republikaner ist auf Florida dringend angewiesen, sein Herausforderer Biden hätte weitere Wege zum Sieg. In den meisten anderen Staaten sah es am Dienstagabend (Ortszeit) zunächst so aus, als würden die Wähler anderer Bevölkerungsgruppen wie erwartet entscheiden.
Weitere Panne bringt Zeitplan durcheinander
Im Großraum Las Vegas müssen 30 Wahllokale eine Stunde länger geöffnet bleiben. Damit gab Bezirksrichter Joe Hardy einer Klage der Kampagne von Donald Trump statt. Sein Wahlkampfteam hatte moniert, dass 22 Abstimmungslokale im Großraum Las Vegas mit Verspätung geöffnet hätten.
Richter Hardy weitet die verlängerte Stimmabgabe auf Antrag von Anwälten der Demokraten auf acht weitere Wahllokale aus.Die Wahllokale in Nevada schließen normalerweise um 19.00 Uhr (Ortszeit), doch bleiben die Türen solange geöffnet, bis die letzte Person in der Schlange ihre Stimme abgegeben hat.
Der Zwischenstand nach 17 Staaten
US-Präsident Trump hat nach Auszählung der Stimmen in 17 Bundesstaaten 61 Wahlleute, Herausforderer Biden liegt bei 85 Stimmen.
Trump siegt in South Carolina
Nach Kentucky und West Virginia schnappt sich Donald Trump auch die meisten Stimmen in South Carolina. Nach Zählung und Prognosen der Nachrichtenagentur AP holt sich der republikanische Amtsinhaber dort die neun Wahlmänner.
Trump holt Alabama, Mississipi und Tennessee
Laut der Nachrichtenagentur AP hat Trump Siege in Alabama, Tennessee und Mississipi eingefahren.
Biden gewinnt in sechs weiteren Staaten und Washington
Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat bei der Wahl in den USA erwartungsgemäß in sechs weiteren Bundesstaaten gewonnen. Auf sein Konto gehen Delaware (3 Wahlleute), Maryland (10), Massachusetts (11), New Jersey (14), Illinois (20), Rhode Island (4) und die Bundeshauptstadt Washington D.C. (3). Das meldete die Nachrichtenagentur AP auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen am Dienstagabend (Ortszeit).
CNN-Prognose: Trump holt Oklahoma
Einer Prognose des US-Senders CNN zufolge hat US-Präsident Trump die 7 Wahlleute im Bundesstaat Oklahoma sicher.
Neue Panne: Auszählung in Nevada verzögert sich
Nach North Carolina jetzt auch in Nevada: Die Wahllokale an 22 Orten im Großraum Las Vegas sollen nach dem Willen der Kampagne von Donald Trump eine Stunde länger geöffnet haben als vorgesehen. Grund sei, dass einige Abstimmungslokale nicht pünktlich geöffnet hätten, heißt es in einer Klageschrift der Trump-Kampagne, die am Wahltag bei einem Gericht im Bezirk Clark County im Staat Nevada eingereicht wurde.
Hier geht nichts mehr!
Die Wahllokale in Georgia, South Carolina, Vermont, Indiana, Kentucky und Virginia haben nun geschlossen. Auch in weiten Teilen Floridas endete für Wähler am Mittwoch um 01.00 Uhr MEZ die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben.
Trump holt West Virginia
US-Präsident Donald Trump hat bei der Wahl in den USA erwartungsgemäß den Bundesstaat West Virginia gewonnen. Das meldete die Nachrichtenagentur AP am Dienstagabend (Ortszeit) auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen. West Virginia geht mit fünf Wahlleuten seit Jahrzehnten an die Republikaner. Trump erzielte dort 2016 gut 40 Prozentpunkte mehr als die damalige demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Umfragen sahen Trump dort zuletzt wieder klar in Führung vor dem Demokraten Joe Biden.
Biden gewinnt in Vermont und Virginia
Joe Biden gewinnt erwartungsgemäß den Bundesstaat Vermont. Das meldet die Nachrichtenagentur AP auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen. Der kleine Bundesstaat im Nordosten mit drei Wahlleuten geht seit Jahrzehnten an die Demokraten. Laut AP hat Biden auch im Bundesstaat Virginia gewonnen und damit 13 Wahlleute auf sich vereint.
Indiana und Kentucky gehen an Trump, Kopf-an-Kopf-Rennen in Florida
US-Präsident Trump und Herausforderer Biden liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen in Florida. Nach Auszählung von 83% der Stimmen liegt Biden knapp hinter Trump. In den traditionell republikanischen Bundesstaaten Indiana und Kentucky hat Trump Hochrechnungen zufolge offenbar bereits alle 11 bzw. 8 Wahlmänner bereits sicher.
Robocalls sollten US-Wähler von Stimmabgabe abhalten: FBI ermittelt
Das FBI geht mysteriösen Massen-Spam-Anrufen nach, die US-Wähler offenbar von der Stimmabgabe abhalten sollen. "Gehen Sie auf Nummer sicher und bleiben Sie zu Hause", sagt eine weibliche Computer-Stimme am anderen Ende der Leitung in sogenannten Robocalls, die Bürger in den Tagen und Wochen vor der Wahl im ganzen Land erhalten haben. "Es könnte sich um ein Mittel handeln, um Wähler abzuschrecken", sagt ein ranghoher Beamter im Heimatschutzministerium. Details nennt er nicht. Die Präsidentschaftswahl werde in den kurzen Anrufen zwar nicht erwähnt, sagt Dan Doughty, ein Bewohner von Kansas City, der am Wahltag einen solchen Anruf erhielt. Doch sei die Botschaft angesichts des Mangels an Details und des Timings klar. "Es wirkte wie Wählerunterdrückung", so Doughty. Es sei so vage gewesen, dass der Urheber behaupten könne, es sei um Corona gegangen.
Wolkenkratzer in Rot, Weiß und Blau rufen zur Stimmabgabe auf
Zahlreiche Hochhäuser in New York haben anlässlich der US-Präsidentschaftswahl ihre Spitzen in den Farben der amerikanischen Flagge leuchten lassen. Unter anderem das Empire State Building und das Bank of America-Hochhaus in Manhattan leuchte in Rot, Weiß und Blau.
Erste Nachwahlbefragungen: Wirtschaft bei Wahlentscheidung wichtiger als Corona?
Bei einer von CNN am Wahlabend veröffentlichten ersten Nachwahlbefragung haben 34 Prozent angegeben, die Wirtschaft sei für sie am wichtigsten für ihre Wahlentscheidung gewesen. Mit 21 Prozent landeten Konflikte im Zusammenhang von Rassismus auf dem zweiten Platz, Corona mit 18 Prozent auf dem dritten Platz. Bei einer Umfrage der Nachrichtenagentur AP nannten Wähler Corona noch vor der Wirtschaft: Vier von zehn Wählern beschäftigte demnach die Pandemie am meisten, drei die Wirtschaft. Auf den weiteren Plätzen folgten das Gesundheitssystem, Rassismus, Strafvollzug, Einwanderung und Klimakrise.
Wann kommen die Ergebnisse?
Mit Schließung der Wahllokale veröffentlichen die großen TV-Sender ihre Prognosen. Insgesamt wird in sechs verschiedenen Zeitzonen gewählt. Hier die Zeiten:
In diesen Staaten schließen die Wahllokale um 1:00 Uhr deutscher Zeit
- Georgia
- Indiana
- Kentucky
- South Carolina
- Vermont
- Virginia
In diesen Staaten schließen die Wahllokale um 1:30 Uhr deutscher Zeit
- North Carolina
- Ohio
- West Virginia
Aufgrund technische Probleme bleiben in North Carolina vier Wahllokale länger als vorgesehen geöffnet, weil sie verspätet geöffnet haben - zum Teil wegen technischer Probleme. Die mehr als 2600 Wahllokale in dem Bundesstaat schließen regulär um 19.30 Uhr Ortszeit (01.30 Uhr MEZ). Die längste Verlängerung wurde mit 45 Minuten einem Wahllokal in Sampson County gewährt, wie der Wahlvorstand beschloss. Vergangene Woche hatte der staatliche Wahlvorstand erklärt, im Fall von Verlängerungen an einigen Orten würden keinerlei Ergebnisse veröffentlicht, bis alle Wahllokale geschlossen seien. Mit Ergebnissen ist daher erst ab 20.15 Uhr Ortszeit zu rechnen. (02.15 Uhr MEZ)
In diesen Staaten schließen die Wahllokale um 2:00 Uhr deutscher Zeit
- Alabama
- Connecticut
- Delaware
- DC
- Florida
- Illinois
- Maine
- Maryland
- Massachusetts
- Mississippi
- Missouri
- New Hampshire
- New Jersey
- Oklahoma
- Pennsylvania
- Rhode Island
- Tennessee
In diesem Staat schließen die Wahllokale um 2:30 Uhr deutscher Zeit
- Arkansas
In diesen Staaten schließen die Wahllokale um 3:00 Uhr deutscher Zeit
- Arizona
- Colorado
- Kansas
- Louisiana
- Michigan
- Minnesota
- Nebraska
- New Mexico
- New York
- North Dakota
- South Dakota
- Texas
- Wisconsin
- Wyoming
In diesen Staaten schließen die Wahllokale um 4:00 Uhr deutscher Zeit
- Iowa
- Montana
- Nevada
- Utah
Corona-bedingte Panne in einem Wahllokal in Iowa: Dort hat Handdesinfektionsmittel einen Stimmzettelscanner zum Blockieren gebracht. Die Hände einiger Wähler in Des Moines seien von dem Mittel noch feucht gewesen, sagt ein Sprecher des Secretary of State des Bundesstaats. Auf dem Gerät habe sich nach einiger Zeit so viel Desinfektionsmittel angesammelt, dass er nicht mehr funktioniert habe. Das Gerät sei innerhalb etwa einer Stunde repariert worden. Um einen weiteren Defekt zu verhindern, sei die Handdesinfektionsstation weiter nach vorne in der Schlange verlegt worden, damit die Hände der Wähler trocknen konnten, bis sie in Kontakt mit dem Wahlzettel kamen.
In diesen Staaten schließen die Wahllokale um 5:00 Uhr deutscher Zeit
- Idaho
- Kalifornien
- Oregon
- Washington
In diesem Staat schließen die Wahllokale um 6:00 Uhr deutscher Zeit
- Hawaii
In diesem Staat schließen die Wahllokale um 7:00 Uhr deutscher Zeit
- Alaska
Lieblingsfoto
Soeben in der Redaktion einstimmig zu unserem Lieblingsfoto aus dem Wahlkampf gewählt. Trump!

Weißes Haus abgeriegelt
In Washington herrscht offenbar Sorge vor Unruhen nach der Wahl. Das Weiße Haus ist abgeriegelt worden. Es wurden zusätzliche Zäune und eine weiße Mauer errichtet.


Stinkefinger für US-Präsidenten
Stinkefinger für den US-Präsidenten: Donald Trump ist am frühen Nachmittag von einem Auftritt in Arlington in Virginia zurück ins Weiße Haus gefahren. Eine Anwohnerin hat ihm dabei deutlich ihre Abneigung gezeigt, wie ein Foto zeigt, das ein Journalist aus Arlington auf Twitter veröffentlicht hat.
Die letzten Umfragen
Laut letzten Umfragen von Reuters/Ipsos liegt Biden im wichtigen Swing State Florida vorne – 50 Prozent gaben an, für ihn stimmen zu wollen, während Trump nur von 46 Prozent der Befragten genannt wurde.
Auch bei der bei der gesamten US-Wählerschaft sehe die Wahlforscher 52 Prozent Unterstützung für Biden, während nur 44 Prozent der Befragten angaben, für Donald Trump stimmen zu wollen.
Der Haken: Auch vor vier Jahren sahen Umfragen Hillary Clinton klar vor Trump.
Wo wird die Wahl entschieden?
Florida gilt für beide Seiten als der Jackpot. Mit 29 Wahlleuten ist es einer der wichtigsten der umkämpften Staaten. Dahinter folgen die traditionellen „Swing States“, also jene Bundesstaaten, die mal für einen Republikaner und mal für einen Demokraten stimmen. Dazu gehören Pennsylvania (20 Stimmen) und Ohio (18), genauso wie Michigan, Wisconsin und Minnesota (zusammen 36 Stimmen). Aktuelle Umfragen deuten auch in Georgia (16), North Carolina (15) und Arizona (11) auf ein offenes Rennen hin.
Kanye West wählt sich selbst
US-Rapper Kanye West schreibt auf Twitter: Heute wähle ich zum ersten Mal in meinem Leben den Präsidenten der Vereinigten Staaten und ich stimme für jemanden, dem ich wirklich vertraue... für mich!"

"Aus diesem Haus ins Weiße Haus"
Unter dem Jubel von Anwohnern und Schaulustigen hat Trump-Herausforderer Joe Biden am US-Wahltag das Haus besucht, in dem er seine ersten Lebensjahre verbracht hat. Nach einem Gespräch mit der jetzigen Bewohnerin des Gebäudes in Scranton (Pennsylvania) erzählte Biden vor laufenden Kameras, er habe im Wohnzimmer einen Gruß an die Wand geschrieben.
Mitreisenden Journalisten zufolge lautete dieser: "Aus diesem Haus ins Weiße Haus mit der Gnade Gottes. Joe Biden 3.11.2020". Biden zog mit seiner Familie im Alter von zehn Jahren von Scranton nach Wilmington (Delaware), wo er bis heute lebt.

Am Morgen hatte Biden das Grab seines verstorbenen Sohnes Beau in Wilmington in Bidens Heimatstaat Delaware besucht. Er wurde begleitet von seiner Frau Jill und den beiden Enkelinnen Finnegan und Natalie.
Beau Biden, der ehemalige Generalstaatsanwalt von Delaware, starb 2015 an einem Hirntumor.

Appell von Taylor Swift
Taylor Swift ruft ihre Millionen Fans auf, ihre stimme abzugeben. Der Superstar via Twitter: "Auch wenn ich die Millionste Person bin, die euch erinnert, bitte geht wählen!"
Höchste Wahlbeteiligung aller Zeiten?
Es bahnt sich eine Rekord-Wahlbeteiligung an. Der Ansturm auf die Wahllokale ist riesig. Eine Rekordzahl von mehr als 100 Millionen Menschen haben außerdem schon vor dem eigentlichen Wahltag an diesem Dienstag abgestimmt. Das entspreche mehr als 73 Prozent der Stimmen, die 2016 insgesamt abgegeben wurden, berichtete das "U.S. Elections Project". Besonders stark war die Wahlbeteiligung in einer Reihe von Bundesstaaten im Süden und Westen. In Texas, Washington State, Oregon und Hawaii überstieg die Zahl der Frühwähler jeweils sogar die der 2016 insgesamt abgegebenen Stimmen.
Es wird davon ausgegangen, dass die Mehrheit der Frühwähler den demokratischen Herausforderer Joe Biden unterstützen. Republikaner Donald Trump dagegen hatte vor allem die Briefwahl immer wieder mit Betrug in Verbindung gebracht.

Entscheidet sich die Wahl in einer einzigen Stadt?
Die US-Wahl wird in einer einzigen Stadt entschieden – in Philadelphia. Davon ist der Politik-Berater Hank Sheinkopf überzeugt, ein Veteran der Demokraten. Er hat fast 40 Jahre Wahlkampferfahrung hinter sich. Er hat für Bill Clinton gekämpft und für den New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo. Sheinkopf sagt: „Die Entscheidungsschlacht wird in Pennsylvania geschlagen. Das ganze Geld der Demokraten geht dorthin. Sie wissen: Wenn wir Pennsylvania nicht gewinnen, werden wir unseren Hillary-Moment erleben.“
Von zentraler Bedeutung werde eine hohe Wahlbeteiligung sein. Dies sicherzustellen, hätte Clinton versäumt: „Die Demokraten brauchen eine massive Wahlbeteiligung in Philadelphia, weil Trump das flache Land gewinnen wird. In der Stadt Philadelphia und den Vororten sind die Wähler der Demokraten. Sie müssen mobilisiert werden. An ihnen wird es liegen.“
Trump glaubt an "großartige Nacht"
Während eines Besuchs bei seinen Wahlkampfhelfern am Tag der Präsidentenwahl in den USA hat sich Amtsinhaber Donald Trump siegessicher gezeigt. "Ich glaube, wir werden eine großartige Nacht haben", sagte Trump am Dienstag in Arlington bei Washington. Die Zahlen, die er aus den Bundesstaaten Texas, Arizona oder Florida sehe, seien sehr gut. Die letzten Umfragen sehen den republikanischen Präsidenten allerdings hinter seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden – sowohl landesweit als auch in mehreren entscheidenden "Swing States".
Auf die Frage, ob er für den Fall eines Sieges oder einer Niederlage bereits Reden vorbereitet habe, sagte Trump, dass er darüber noch nicht nachdenke. Er hoffe aber, dass das Ergebnis schnell feststehe.

Gewinnen ist leicht. Verlieren ist niemals leicht. Nicht für mich.
Donald Trump
Zum Auftakt der Wahlnacht die wichtigsten Fragen und Antworten:
WER DARF WÄHLEN?
Wahlberechtigt ist zunächst jeder der rund 330 Millionen US-Bürger, der mindestens 18 Jahre alt ist. Ausgeschlossen sind Bewohner von US-Außengebieten wie Puerto Rico sowie vielerorts Häftlinge und Menschen, die wegen einer schweren Straftat verurteilt wurden. Alle anderen Bürger müssen sich vor der Abstimmung zunächst beim zuständigen Wahlamt registrieren lassen. Bei der Präsidentenwahl 2016 stimmten nach Angaben der Wahlkommission (FEC) knapp 137 Millionen Amerikaner ab. Gemessen an der Bevölkerung im wahlfähigen Alter von damals rund 245 Millionen Menschen entsprach das einer Wahlbeteiligung von knapp 56 Prozent.
WIE FUNKTIONIERT DAS WAHLSYSTEM?
Die US-Wähler können nur indirekt darüber abstimmen, wer der nächste Präsident wird. Ihre Stimme entscheidet die Zusammensetzung des Wahlkollegiums (Electoral College), das dann den Präsidenten wählt. In 48 der 50 Bundesstaaten funktioniert das so: Der Kandidat, der sich eine Mehrheit sichern kann, bekommt alle Stimmen zugesprochen. Ein Beispiel: Falls Trump Florida mit 50,1 Prozent der Stimmen gewinnen sollte, bekäme er die Stimmen aller 29 Wahlleute, Biden ginge leer aus. Einzig in den kleinen Staaten Nebraska und Maine werden die Stimmen der Wahlleute annähernd proportional vergeben.
WAS HAT ES MIT DEN WAHLLEUTEN AUF SICH?
Die Anzahl der Wahlleute eines Bundesstaates entspricht jener der von dort entsandten US-Senatoren und Kongressabgeordneten. Die Wahlleute stimmen 41 Tage nach der Präsidentenwahl ab, dieses Jahr am 14. Dezember. Sie richten sich dabei nach dem Ergebnis in ihrem Bundesstaat. In vielen Staaten würde den Wahlmännern und Wahlfrauen sonst eine Strafe drohen. Um Präsident zu werden, muss ein Kandidat mindestens die Stimmen von 270 Wahlleuten gewinnen. Das Ergebnis wird offiziell erst am 6. Januar im Kongress bekanntgegeben.
Wegen des indirekten Wahlsystems ist es möglich, dass ein Kandidat zwar die meisten Direktstimmen gewinnt, die Wahl aber trotzdem verliert. Das war zum Beispiel 2016 der Fall. Damals stimmten mehr Amerikaner für Hillary Clinton, Trump konnte sich aber durch die von ihm gewonnenen Bundesstaaten die Mehrheit der Wahlleute sichern.
AUF WELCHE BUNDESSTAATEN KOMMT ES BESONDERS AN?
Florida gilt als der Jackpot: Mit 29 Wahlleuten ist es einer der wichtigsten umkämpften Staaten. Dahinter folgen die traditionellen „Battleground States“ oder „Swing States“, also jene Bundesstaaten, die mal für einen Republikaner und mal für einen Demokraten stimmen. Dazu gehören Pennsylvania (20 Stimmen) und Ohio (18), genauso wie Michigan, Wisconsin und Minnesota (zusammen 36 Stimmen). Aktuelle Umfragen deuten auch in Georgia (16), North Carolina (15) und Arizona (11) auf ein offenes Rennen hin.
WIESO IST DIE PRÄSIDENTENWAHL SO WICHTIG?
Der Machtfülle des US-Präsidenten kann wohl kein Amt in der westlichen Welt das Wasser reichen. Der Präsident ist Staats- und Regierungschef sowie Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Er hat in der Außenpolitik weitestgehend freie Hand. Auch in vielen anderen Politikbereichen kann der Präsident sehr viel entscheiden. Für Maßnahmen, die Geld kosten oder Gesetze verändern sollen, braucht er aber die Zustimmung der beiden Kammern des Kongresses.
WANN BEGINNT, WANN ENDET DIE WAHL?
Briefwähler können schon Wochen vor der Wahl abstimmen. Zudem bieten die meisten Bundesstaaten vorab auch bereits die Möglichkeit einer Abstimmung in Wahllokalen an. 2016 waren auf diesen beiden Wegen rund 40 Prozent der Stimmen schon vor dem Wahltag abgegeben worden. Dieses Jahr hatten eine Woche vor der Wahl Forschern zufolge bereits rund 60 Millionen Amerikaner abgestimmt. Am Tag der Abstimmung selbst werden die Wahllokale in den verschiedenen Zeitzonen jeweils vom Morgen bis in den Abend geöffnet sein, also nach mitteleuropäischer Zeit (MEZ) bis zum frühen Mittwochmorgen.
Hawaii und Alaska sind die Schlusslichter. Die Inselbewohner können ihre Stimme bis 6 Uhr MEZ abgeben. Auch in weiten Teilen Alaskas sind die Wahllokale bis 6 Uhr MEZ am Mittwochmorgen geöffnet, auf den Aleuten noch eine Stunde länger, bis 7 Uhr.
WANN IST MIT DEM WAHLERGEBNIS ZU RECHNEN?
Bei den meisten vergangenen Präsidentenwahlen stand der Sieger noch in der Wahlnacht fest. Experten gehen aber davon aus, dass in diesem Jahr wegen der Pandemie wesentlich mehr Menschen per Briefwahl abstimmen werden. Daher könnte sich die Auszählung in einigen Bundesstaaten, darunter Pennsylvania, um einige Tage verzögern.
Zudem wollen Umfragen zufolge mehr Demokraten als Republikaner die Briefwahl nutzen. Daher könnten die ersten Auszählungsergebnisse aus den Wahllokalen mancherorts Trump in Führung sehen, die Auszählung der Briefwahlunterlagen letztlich aber Biden zum Sieg verhelfen. In einzelnen Bundesstaaten könnte es auch Klagen und Forderungen nach einer Neuauszählung geben. Im Jahr 2000 etwa stand das Ergebnis im Bundesstaat Florida, das letztlich über die Präsidentenwahl entschied, erst gut einen Monat nach der Wahl fest. Der Rechtsstreit ging bis vor das Oberste Gericht in Washington.
WER GIBT DIE WAHLERGEBNISSE BEKANNT?
Es gibt in den USA keine Wahlkommission oder Behörde, die zeitnah die Ergebnisse fürs ganze Land bekanntgibt. Eine wichtige Rolle kommt daher großen US-Medien zu, die örtliche Ergebnisse zusammentragen und diese teils mit anderen Daten kombinieren, um zu prognostizieren, wer eine Wahl gewonnen hat. Als sehr verlässlich gelten die von der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) ermittelten Ergebnisse.
WELCHE ROLLE SPIELT DIE BRIEFWAHL?
Die Behörden rechnen wegen Corona mit einer massiven Zunahme der Briefwahl. Zudem findet die Wahl in den USA immer an einem normalen Arbeitstag statt. Deshalb stimmte zum Beispiel 2016 bereits fast ein Viertel der Wähler per Post ab. Das waren gut 33 Millionen Stimmen. Viele Bundesstaaten haben es wegen der Pandemie einfacher gemacht oder Fristen verlängert, um die Briefwahl zu ermöglichen. Manche Staaten wie zum Beispiel Kalifornien, Ohio und New Jersey schicken die Wahlunterlagen sogar unaufgefordert an die Bürger. In diesem Jahr könnte Experten zufolge jede zweite Stimme per Post kommen.
WIESO IST BRIEFWAHL PLÖTZLICH UMSTRITTEN?
Trump hat die etablierte Form der Abstimmung im Wahlkampf zum Zankapfel gemacht. Er warnte, dass die Zunahme der Briefwahl zu massiver Wahlfälschung führen werde. Vor allem kritisiert er, dass in manchen Staaten Wahlunterlagen unaufgefordert verschickt werden. Mancherorts würden Stimmzettel an „Tote und Hunde“ verschickt, sagte Trump. Er betrachtet die Briefwahl als Finte der Demokraten, um ihn mit Hilfe einer hohen Wahlbeteiligung zu schlagen.
WAS IST DRAN AN TRUMPS WARNUNGEN?
Trump hat bislang keine stichhaltigen Beweise vorgelegt. Experten und selbst viele Republikaner weisen Trumps Warnungen zurück. Wahlbetrug ist in den USA sehr selten. Selbst kleinere Vergehen können hier zu Gefängnisstrafen führen. Experten der Denkfabrik Brennan Center zufolge waren bei untersuchten Abstimmungen nur rund 0,0025 Prozent der in Wahllokalen abgegebenen Stimmen von Betrug betroffen, bei Briefwahl sogar noch weniger. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Amerikaner die Briefwahl manipuliere, sei geringer als die Wahrscheinlichkeit, vom Blitz getroffen zu werden, hieß es.
WELCHE FOLGEN KÖNNTEN TRUMPS BEHAUPTUNGEN HABEN?
Viele Demokraten befürchten, dass Trump die Rechtmäßigkeit der Abstimmung insgesamt in Frage stellen könnte. Das ist die Logik: Sollte er unterliegen, könnte er von Wahlbetrug sprechen und sich weigern, das Ergebnis anzuerkennen. Eine verzögerte Bekanntgabe des Ergebnisses könnte seinen Vorwürfen Rückenwind verschaffen. Das Szenario ist nicht aus der Luft gegriffen. Im August etwa sagte Trump mehrfach, er werde nur verlieren, „falls die Wahl manipuliert ist“.
WIE GEHT ES NACH DER WAHL WEITER?
Am 14. Dezember stimmen die 538 Wahlfrauen und Wahlmänner in ihren Bundesstaaten ab. Am 6. Januar wird im US-Kongress ab 19 Uhr MEZ bei einer gemeinsamen Sitzung der beiden Parlamentskammern dann offiziell bekanntgegeben, wer der nächste US-Präsident und Vizepräsident sein wird. Der neue Präsident leistet dann am 20. Januar bei einer festlichen Zeremonie vor dem Kapitol in Washington ab 18 Uhr MEZ seinen Amtseid ab (Inauguration).
WAS PASSIERT, FALLS TRUMP EINE NIEDERLAGE NICHT ANERKENNT?
Trump hat mehrfach offengelassen, ob er eine Niederlage akzeptieren wird. Es gibt in der jüngeren US-Geschichte kein Vorbild für ein Szenario, in dem sich der Amtsinhaber weigerte, seine Niederlage einzuräumen. Sollte es dazu kommen, dürfte sich die Spaltung des Landes in gegnerische politische Lager gefährlich zuspitzen, es wäre eine Verfassungskrise. Manche Experten warnen, dass es dann auch zu Massenprotesten und Gewalt kommen könnte.
WORÜBER WIRD AM 3. NOVEMBER NOCH ABGESTIMMT?
Zeitgleich mit der Präsidentenwahl stimmen Amerikaner auch über die Zusammensetzung des US-Kongresses ab. Zur Wahl stehen alle 435 Mandate im Repräsentantenhaus sowie rund ein Drittel der 100 Sitze im Senat. In den Bundesstaaten gibt es zudem viele Volksabstimmungen.
WIE WICHTIG SIND DIE KONGRESS-WAHLEN?
Ohne eine Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses, dem Repräsentantenhaus und dem Senat, kann ein Präsident innenpolitisch nur wenig nachhaltig verändern. Das Parlament hat die Budgethoheit und das Vorschlagsrecht für Gesetze. Der Senat muss zudem bei der Besetzung aller herausragenden Regierungsämter zustimmen - vom Minister bis zum Botschafter. Gleiches gilt für die Ernennung wichtiger Richterposten. Zuletzt kontrollierten die Demokraten das Repräsentantenhaus, die Republikaner den Senat.
Lange Schlangen vor Wahllokalen
Riesen-Andrang vor den Wahllokalen in den USA am Wahltag: Diese Reporterin ist im Örtchen West Hartford im US-Bundesstaat Connecticut unterwegs.
Sorge vor Unruhen in US-Städten: New York verbarrikadiert Nobel-Boutiquen
Aus Sorge vor Protesten haben Geschäfte, Restaurants und Hotels in mehreren großen Städten vor der Wahl ihre Türen und Schaufenster verbarrikadiert.

Beispiel New York: Rund um den Times Square und die noble Einkaufsmeile Fifth Avenue in New York brachten Handwerker an vielen Geschäften Holzplatten an.
Zudem riegelte die Polizei das Gebiet rund um den Trump Tower, den früheren Wohnort von Donald Trump an der Fifth Avenue, mit Barrikaden ab. (dpa)
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Trump beendet Wahlkampf - Biden zu letztem Auftritt am Wahltag gestartet
Nach zuletzt fünf Auftritten am Tag hat US-Präsident Trump seine Wahlkampf-Tour beendet. Am Dienstagmorgen nahm er sich Zeit für ein Live-Telefonat mit dem US-Fernsehsender Fox News. Am Abend ist eine Wahlfeier im Weißen Haus mit rund 400 Gästen geplant. Herausforderer Biden ist am Morgen mit dem Flugzeug zu einem letzten Wahlkampf-Auftritt im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania gestartet.
Wahl-Orakel prognostiziert Niederlage für Trump
Historiker Allan Lichtman hat seit 1984 eine fast unheimliche Trefferquote bei der Vorhersage von US-Präsidentschaftswahlen. Aus gutem Grund wird Lichtman deshalb auch das „Wahlorakel“ genannt. Jetzt hat er sich für 2020 festgelegt. Mit seinem System der "dreizehn Schlüssel zum Weißen Haus“ sagt voraus: Donald Trump wird sich 2020 geschlagen geben und das Amt des Präsidenten an die Demokraten abgeben müssen. Trump habe "sieben Schlüssel verloren" und deshalb keine Chance. Wir sind gespannt. Mehr dazu hier.

Erste Wahllokale in den USA geöffnet
In den USA haben am Dienstagmorgen die ersten Wahllokale für die mit Spannung erwartete Präsidentschaftswahl geöffnet. Unter anderem in den Ostküstenstaaten New York, Virginia und Maine können die Bürger seit 6.00 Uhr (Ortszeit) ihre Stimme abgeben. Bei der Wahl treten der republikanische Amtsinhaber Donald Trump gegen den Herausforderer von der Demokratischen Partei, Joe Biden, gegeneinander an. (AFP)
Inder zerbrechen Kokosnüsse für Sieg von Kamala Harris

Am Tag der US-Präsidentschaftswahl haben rund 200 Inder im Heimatdorf des indischen Großvaters der demokratischen Vizepräsidentschaftskandidatin Kamala Harris für ihren Sieg gebetet. Im Tempel im südindischen Thulasendrapuram hätten sie mehrere Kokosnüsse zerbrochen - ein gängiges Ritual, das Glück bringen solle, sagte der Tempelverwalter SV Ramanan der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Währenddessen hätten Priester Milch über die lokale Gottheit Aiyanar gegossen und Mantras gesungen. (dpa)
Angst vor Ausschreitungen: Hollywood und Beverly Hills machen dicht
Hollywood und Beverly Hills machen dicht – aus Angst vor Ausschreitungen nach den Wahlen. Auf dem Walk of Fame bauten Arbeiter bereits am Montag vor dem weltberühmten Chinese Theater und Disneys Premierenkino El Capitan Gitter und Eisenzäune auf.
Gleichzeitig wurden rund um den Rodeo Drive die Schaufenster der berühmten Nobel-Läden wie „Tiffany’s“ oder „Chanel“ mit Brettern vernagelt. Polizei in Alarmbereitschaft: Lesen Sie hier mehr >>>
Berliner Basketball-Profi Sabally hofft auf Trump-Abwahl: "Dieses America First ist lächerlich"
Basketball-Profi Satou Sabally hofft inständig auf die Abwahl von US-Präsident Donald Trump. Für sie sei Trump ein Rassist. "Er ist einfach gefährlich. Er sagt Dinge, die Extremisten dazu auffordern, Gewalt anzuwenden", sagte die 22-jährige Berlinerin im Podcast des Aktuellen Sportstudios: "Dieses ganze 'America First' ist lächerlich."
Sabally, die für die Dallas Wings in der WNBA spielt, besitzt auch die US-Staatsbürgerschaft und hat schon gewählt. "Ich glaube, jedem ist klar, wo ich mein kleines Kreuzchen gemacht habe", sagte Sabally. Sie sieht sich neben ihrer Basketballkarriere als Aktivistin und hat Trump schon mehrfach kritisiert. (SID)
„Batman“-Star Michael Keaton: Seid „Helden“ und wählt Biden
„Batman“-Star Michael Keaton (69) hat die Wähler in seinem Heimatstaat Pennsylvania aufgerufen, als „Helden“ für den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden zu stimmen. „Es hängt von uns ab“, sagte der Schauspieler in einem Videoclip, den er am Montag auf Twitter veröffentlichte. „Wir haben die Chance, Helden zu sein ...“. In Pennsylvania, einer der umkämpften „Swing States“, hatte der Republikaner Donald Trump 2016 knapp gewonnen. Umfragen räumen nun Biden Chancen ein, sich bei den Wahlen am 3. November dort knapp durchzusetzen.
Die Stimme für Biden sei eine Stimme für die nächste Generation, für die Umwelt, für soziale Gerechtigkeit und um dieses „wahnsinnige Chaos“ zu beenden, sagt Keaton. „Weitere vier Jahre davon? Ich denke nicht“, betont der Trump-Gegner. Am Ende des Clips tauscht Keaton seine Schirmmütze mit dem Logo des Baseball-Teams Pittsburgh Pirates gegen eine Kappe mit der Aufschrift „Wähle Biden“ ein. „Na los, zeigt's ihnen“, spornt er die Wähler an.
Erste Entscheidungen schon gefallen: Biden schlägt Trump mit 5:0
Im kleinen Ort Dixville Notch in New Hampshire ist das Rennen um die Präsidentschaft bereits gelaufen. Dort schlug Herausforderer Biden den amtierenden Präsidenten Trump mit 5:0 Stimmen. Im Nachbarort Millsfield liegt allerdings Trump mit 16:5 Stimmen vorn. In Gemeinden mit weniger als 100 Einwohnern konnten Wähler bereits um Mitternacht in der Nacht zu Dienstag ihre Stimme abgeben. Die Ergebnisse wurden gleich veröffentlicht.
Twitter und Facebook markieren Trump-Post zur Briefwahl als "irreführend"
Die Onlinedienste Twitter und Facebook haben Äußerungen von US-Präsident Donald Trump zur Briefwahl als "irreführend" eingestuft und mit einem entsprechenden Warnhinweis versehen. Nachdem der Oberste Gerichtshof vergangene Woche entschieden hatte, dass Briefwahlstimmen im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania noch bis zu drei Tage nach dem eigentlichen Wahltag gezählt werden dürfen, hatte Trump am Montag in den Online-Netzwerken geschrieben, dadurch drohten "zügelloser und unkontrollierter Betrug" und "Gewalt in den Straßen".
Twitter markierte den Beitrag am Montag mit dem Hinweis, er enthalte umstrittene und potenziell irreführende Inhalte zur Wahl. Bevor Nutzer den Trump-Tweet sehen konnten, mussten sie zunächst den Warnhinweis öffnen. Zudem fügte Twitter einen Link zu einer Website hinzu, auf der sich Nutzer über die "sichere verlässliche" Briefwahl informieren können. (APF)
Mehr als 140 000 wahlberechtigte Amerikaner in Deutschland
Für die Präsidentschaftswahl in den USA konnten auch zahlreiche Amerikanerinnen und Amerikaner in Deutschland ihre Stimme abgeben. So leben hierzulande mehr als 141 000 wahlberechtigte US-Bürger, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte.
Mehr als die Hälfte (58 Prozent) seien Männer und der Großteil (77 Prozent) sei zwischen 25 und 65 Jahre alt. Etwa ein Drittel der hier lebenden wahlberechtigten US-Bürger habe zusätzlich auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Bei der letzten US-Präsidentschaftswahl vor vier Jahren lebten laut Statistik 140 000 Wahlberechtigte in Deutschland, 2012 waren es mit 104 000 deutlich weniger. Nicht erfasst in den Zahlen sind hier stationierte US-Soldaten, Diplomaten und deren Angehörige. (dpa)
Lady Gaga, Beyoncé und John Legend: Starpower beim Wahl-Endspurt
Lady Gaga heizt mir ihrem Hit «Shallow» ein, Lohn Legend und Rapper Common spielen ihren oscarnominierten Song «Glory»: Die Künstler haben sich mit Auftritten am Montagabend (Ortszeit) beim Wahl-Endspurt im US-Staat Pennsylvania für den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden und dessen Vize-Kandidatin Kamala Harris ins Zeug gelegt. Am Tag vor der US-Wahl riefen Dutzende Stars ihre Fans dazu auf, ihre Stimme abzugeben.
Weltstar Beyoncé signalisierte ihren 155 Millionen Fans auf Instagram unmissverständlich, welchen Kandidaten sie unterstützt. Die R&B-Sängerin zeigte sich mit einer Gesichtsmaske mit der Aufschrift Biden/Harris, dazu ein Schlapphut mit einem «Ich habe gewählt»-Anstecker. Die gebürtige Texanerin rief zum Wählen auf, ganz speziell wandte sie sich dabei an die Menschen in ihrem Heimatstaat. (dpa)
Das Wahl-Orakel hat gesprochen: Der nächste US-Präsident wird ...
Historiker Allan Lichtman hat eine fast unheimliche Trefferquote bei der Vorhersage von US-Präsidentschaftswahlen. Aus gutem Grund wird Lichtman deshalb auch das „Wahlorakel“ genannt. Jetzt hat er sich für 2020 festgelegt. Wird es Biden - oder doch noch mal Trump? Lesen Sie die Prognose von Allan Lichtman zum Wahlausgang in den USA >>>
Amerikaner wählen auch ihr Parlament
Neben dem Präsidenten werden auch das Repräsentantenhaus und ein Drittel des Senats neu gewählt, die den Kongress bilden. Wahlen zum US-Kongress: Prognosen, Infos, Hintergründe >>>
2. November
So läuft die Wahl ab
Die Wähler geben in den 50 Bundesstaaten und im Hauptstadtbezirk Washington DC ihre Stimmen für die Kandidaten Donald Trump oder Joe Biden ab. Sie wählen damit aber zunächst Wahlleute, die dann im Dezember den Präsidenten wählen. Insgesamt gibt es im sogenannten Electoral College 538 Wahlleute, für einen Sieg braucht ein Kandidat mindestens 270.
Wieviele Wahlleute ein Staat hat, hängt von seiner Bevölkerungsgröße ab. In fast allen Staaten gilt die Regel, dass der dortige Sieger alle Wahlleute zugeteilt bekommt.
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Swing States: Diese Bundesstaaten können die Wahl entscheiden
In rund zwei Drittel aller Bundesstaaten haben Trump oder Biden einen so großen Umfragevorsprung, dass der Gewinner dort schon so gut wie feststeht. So wird Biden zweifellos die Demokraten-Hochburgen Kalifornien, New York und Massachusetts gewinnen, Trump dagegen Republikaner-Bastionen wie Wyoming, Oklahoma und Arkansas.
Die Aufmerksamkeit konzentriert sich deswegen auf jene Staaten, in denen beide Kandidaten eine realistische Siegeschance sehen. Und innerhalb dieser Gruppe sogenannter Swing States stehen jene mit vielen Wahlleuten besonders im Fokus. Bei einem engen Rennen sind vermutlich Pennsylvania (20 Wahlleute) und Florida (29 Wahlleute) die beiden wichtigsten Bundesstaaten. Sie standen in den vergangenen Wahlkampfwochen im Zentrum der Bemühungen der beiden Kandidaten.
Biden will zudem die Bundesstaaten Michigan (16) und Wisconsin (10), die Trump den Demokraten 2016 entrissen hatte, zurückerobern, und macht den Republikanern Georgia (16 ) und Arizona (11) streitig. Sogar das konservative Texas (38) könnte der Demokrat gewinnen - das wäre eine Sensation und wohl ein politischer Todesstoß für Trump. Enge Rennen könnte es auch in Ohio (18), North Carolina (15), Minnesota (10) und Iowa (6) geben.
Wann kommen die Ergebnisse?
Ab Schließung aller Wahllokale im jeweiligen Bundesstaat veröffentlichen die großen US-Fernsehsender ihre Prognosen. Sie stützen sich dabei auf Wählerbefragungen nach der Stimmabgabe, erste Stimmauszählungen in den Wahllokalen und telefonische Umfragen.
In diesem Jahr wird die Aufgabe jedoch dadurch erschwert, dass die Wähler wegen der Corona-Pandemie in Rekordzahl per Post abstimmen. Das macht nicht nur Wählerbefragungen vor dem Wahllokal deutlich weniger aussagekräftig. Die Auszählung von Briefwahlbögen dauert auch länger als die Auszählung von im Wahllokal abgegebenen Stimmen. In einigen Bundesstaaten werden Briefwahlstimmen zudem noch Tage nach dem Wahltag angenommen, wenn sie einen Poststempel vom 3. November haben. Das ist unter anderem im hart umkämpften Pennsylvania der Fall.
Die Fernsehsender müssen also extrem vorsichtig sein, wann sie in einem Schlüsselstaat mit engem Rennen einen Sieger ausrufen - und wann den Gesamtsieger der Präsidentschaftswahl. Bei einem sehr klaren Wahlausgang könnte das noch in der Wahlnacht passieren. Es könnte aber auch mehrere Tage dauern.
Wer gibt die Wahlergebnisse bekannt?
Es gibt in den USA keine Wahlkommission oder Behörde, die zeitnah die Ergebnisse fürs ganze Land bekanntgibt. Eine wichtige Rolle kommt daher großen US-Medien zu, die örtliche Ergebnisse zusammentragen und diese teils mit anderen Daten kombinieren, um zu prognostizieren, wer eine Wahl gewonnen hat. Als sehr verlässlich gelten die von der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) ermittelten Ergebnisse.
Nach der Wahl: Wie geht es weiter?
Zur Unsicherheit trägt die Aussicht auf juristische Auseinandersetzungen bei. Beide Kandidaten könnten den Wahlausgang anfechten, es droht eine wahre Klagewelle, die - wie bei der Wahl im Jahr 2000 - bis vor den Obersten Gerichtshof gehen könnte.
Ansonsten steht der Fahrplan fest: Am 14. Dezember sollen die Wahlleute ihre Stimme abgeben. Am 6. Januar soll der US-Kongress diese Stimmen auszählen und bestätigen. Am 20. Januar soll der Wahlsieger als Präsident vereidigt werden.
Wer darf mitwählen?
Wahlberechtigt ist zunächst jeder der rund 330 Millionen US-Bürger, der mindestens 18 Jahre alt ist. Ausgeschlossen sind Bewohner von US-Außengebieten wie Puerto Rico sowie vielerorts Häftlinge und Menschen, die wegen einer schweren Straftat verurteilt wurden. Alle anderen Bürger müssen sich vor der Abstimmung zunächst beim zuständigen Wahlamt registrieren lassen. Bei der Präsidentenwahl 2016 stimmten nach Angaben der Wahlkommission (FEC) knapp 137 Millionen Amerikaner ab. Gemessen an der Bevölkerung im wahlfähigen Alter von damals rund 245 Millionen Menschen entsprach das einer Wahlbeteiligung von knapp 56 Prozent.
Wieso ist die Präsidentenwahl so wichtig?
Der Machtfülle des US-Präsidenten kann wohl kein Amt in der westlichen Welt das Wasser reichen. Der Präsident ist Staats- und Regierungschef sowie Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Er hat in der Außenpolitik weitestgehend freie Hand. Auch in vielen anderen Politikbereichen kann der Präsident sehr viel entscheiden. Für Maßnahmen, die Geld kosten oder Gesetze verändern sollen, braucht er aber die Zustimmung der beiden Kammern des Kongresses.
Was passiert, falls Trump eine Niederlage nicht anerkennt?
Trump hat mehrfach offengelassen, ob er eine Niederlage akzeptieren wird. Es gibt in der jüngeren US-Geschichte kein Vorbild für ein Szenario, in dem sich der Amtsinhaber weigerte, seine Niederlage einzuräumen. Sollte es dazu kommen, dürfte sich die Spaltung des Landes in gegnerische politische Lager gefährlich zuspitzen, es wäre eine Verfassungskrise. Manche Experten warnen, dass es dann auch zu Massenprotesten und Gewalt kommen könnte.
Trump schürt Unsicherheit - "chaotisches Durcheinander"
US-Präsident Donald Trump hat seine Anhänger darauf eingestimmt, dass sie möglicherweise mehrere Wochen auf ein Ergebnis der Wahl am kommenden Dienstag warten müssen. "Die ganze Welt und unser Land werden warten und warten und warten, um zu erfahren, wer gewonnen hat, ihr werdet wochenlang warten", sagte Trump am Samstag bei einem Auftritt in Newton im US-Bundesstaat Pennsylvania. "Der 3. November wird kommen und gehen und wir werden es nicht wissen. Und ihr werdet chaotisches Durcheinander in unserem Land haben."
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Trump bezog diese Warnung nicht etwa auf Unruhen in den Straßen, sondern auf die Auszählung von Briefwahlstimmen. Trumps Republikaner hatten gerichtlich die Verlängerung einer Frist bei der Auszählung von Wahlunterlagen in Pennsylvania verhindern wollen, waren mit dem Versuch aber gescheitert. Briefwahlunterlagen mit fristgerechtem Poststempel müssen somit noch gezählt werden, auch wenn sie drei Tage nach dem Wahltermin am 3. November eintreffen. Bei einem knappen Rennen zwischen Trump und seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden könnte es auf das Ergebnis in Pennsylvania ankommen - und weder die Republikaner noch die Demokraten können in dem "Swing State" fest mit einer Mehrheit rechnen.
Trump warf dem Obersten Gericht in Washington vor, mit Blick auf die Briefwahlfrist eine "schreckliche, politische, furchtbare Entscheidung" getroffen zu haben. Er warnte, es könnten "sehr schlimme Dinge" und etwas "Gefährliches" passieren, während Stimmzettel ausgezählt würden. Genauere Erläuterungen dazu und Belege für seine Behauptung blieb Trump schuldig. (dpa)
Im Überblick: So läuft die Wahl des US-Präsidenten ab
Am 3. November finden die 49. Präsidentschaftswahlen in den USA statt, doch viele US-Amerikaner haben bereits vorher abgestimmt. Von den Vorwahlen bis zur Auszählung - so verläuft die Entscheidung für den nächsten US-Präsidenten.
1. November
Obama sorgt mit sauberem Drei-Punkte-Wurf für erfolgreiche Wahlkampfaktion
Punktgenau auf der Wahlkampfbühne - und dahinter: Der ehemalige US-Präsident und passionierte Basketballer Barack Obama hat nach seinem Wahlkampfauftritt mit dem Präsidentschaftskandidaten Joe Biden einen Drei-Punkte-Wurf sauber eingenetzt und damit für einen gelungenen Wahlkampfeinsätze gesorgt. "So mach ich das", kommentierte Obama am Samstag seine Dribbel-Aktion, nachdem er in einer Turnhalle in Flint im Bundesstaat Michigan im Vorbeigehen den Ball zugespielt bekam.
Bidens Wahlkampfteam hielt die Aktion auf Video fest und postete den Treffer im Internetdienst Twitter. Dort verbreitete sich Obamas sportlicher Erfolg in Windeseile im Internet und wurde von keinem geringeren als Basketball-Star LeBron James kommentiert. "Jetzt zeigst du dich, mein Freund!" twitterte James, der in diesem Jahr zum wertvollsten Spieler der US-Basketballliga NBA gekürt wurde. Eine bessere Wahlkampfwerbung hätte sich Obama für seinen ehemaligen Vizepräsidenten Biden kaum wünschen können. (AFP)
Mehr als 92 Millionen US-Amerikaner bei Early Voting: Der frühe Vogel hat schon gewählt
Mehr als 92 Millionen Bürger haben bei der US-Präsidentschaftswahl schon vor dem offiziellen Wahltermin ihre Stimme abgegeben - ein Rekord. Der Ansturm auf das sogenannte Early Voting ist in diesem Jahr unter anderem wegen der Corona-Pandemie gewaltig. Die bislang abgegebenen Stimmen entsprechen nach Angaben des US Elections Project der Universität von Florida fast 67 Prozent aller insgesamt bei der letzten Präsidentschaftswahl abgegebenen Stimmen.
Die Wähler können im Vorfeld des 3. November ihren Stimmzettel per Post schicken, persönlich in einem Wahllokal abgeben oder in einer im Freien stehenden, gesicherten Wahlurne einwerfen. Vor allem am ersten Tag der persönlichen Stimmabgabe bildeten sich in vielen Bundesstaaten lange Schlangen vor den Wahllokalen. Wähler warteten teilweise stundenlang, bis sie an der Reihe waren.
Laut dem US Elections Project haben inzwischen mehr als 33 Millionen Menschen persönlich abgestimmt und knapp 59 Millionen per Briefwahl. Zum Vergleich: 2016 gaben insgesamt rund 57 Millionen Wähler ihre Stimme im Voraus ab. (AFP)