Israelische Einsatzkräfte am Tatort in Jerusalem
Israelische Einsatzkräfte am Tatort in Jerusalem Maya Alleruzzo/AP/dpa

Bei Schüssen nahe der Klagemauer in Jerusalem sind mindestens acht Menschen verletzt worden, mehrere davon schwer. Die Schüsse seien an zwei verschiedenen Orten gefallen, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom in der Nacht zum Sonntag bei Twitter mit. Ein palästinensischer Tatverdächtiger wurde nach Polizeiangaben festgenommen, nachdem er sich mehrere Stunden nach dem Anschlag selbst der Polizei ausgeliefert hatte. Die Schüsse hatten nach Medienberichten auf einen Bus in der Altstadt sowie auf einen Parkplatz nahe dem Davidsgrab abgezielt.

Einem Rettungssanitäter zufolge waren in dem Bus Gläubige von der Klagemauer auf dem Weg in die Stadt. „Laut einem Passanten begann ein Terrorist, wahllos auf den Bus zu schießen“, wurde der Sanitäter in der Jerusalem Post zitiert. Als der Rettungsdienst den Ort des Vorfalls erreicht habe, habe es einen großen Tumult gegeben. Menschen seien in Panik gerannt. Eine der Verletzten war den Angaben zufolge hochschwanger, das Baby musste mit Notkaiserschnitt geholt werden und war ebenfalls schwer verletzt.

Jerusalem: Tumulte am Anschlagsort

Der israelische Regierungschef Jair Lapid sagte: „Die Sicherheitskräfte arbeiten an der Festnahme des Terroristen und werden nicht ruhen, bis er gefangen ist.“ Wer Zivilisten Schaden zufüge, werde dafür einen Preis zahlen, sagte er.

Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden Terror-Organisation Hamas nannte den Anschlag eine „natürliche Reaktion auf die Arroganz der Besatzungssoldaten und zionistischen Siedler und ihre täglichen Verbrechen gegen unser Volk, unser Land und unsere islamischen und christlichen heiligen Stätten“. Er sprach von fortwährendem Eindringen Israels in die Al-Aksa-Moschee.

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Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist.