„Mehrere Dutzend“ Menschen in Umfeld von Wladimir Putin mit Coronavirus infiziert – Zweifel an russischem Impfstoff Sputnik V
Seit Dienstag ist der russische Präsident in Quarantäne. Zweifel am russischen Impfstoff mehren sich.

Waren sie ungeimpft, oder hat ihr Impfstoff seine Wirkung gegen Corona verfehlt? Im Umfeld von Russlands Präsident Wladimir Putin hat es mehr Corona-Fälle gegeben als ursprünglich bekannt. „Nicht nur ein oder zwei, sondern mehrere Dutzend Menschen“ seien mit dem Virus infiziert, sagte Putin am Donnerstag per Videokonferenz auf der Tagung der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS). Der Staatschef hatte sich am Dienstag in Selbstisolation begeben, nachdem ein Infektionsfall eines engen Mitarbeiters festgestellt worden war.
Putin musste den OVKS-Gipfel in Tadschikistan wegen der Quarantäne absagen. Er entschuldigte sich bei den Partnerländern für die Absage aufgrund dutzender Coronavirusfälle in seinem engen Umfeld.
Putin nach eigenen Aussagen mit Sputnik V geimpft
Der 68-jährige Staatschef ist nach eigenen Aussagen im Juni mit dem russischen Impfstoff Sputnik V geimpft worden. Putin sei „absolut gesund“, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag.
Die durch die hochansteckende Delta-Virusvariante ausgelöste aktuelle Corona-Welle trifft Russland besonders hart, zumal die Impfbereitschaft in dem riesigen Land gering ist. Auch die Appelle von Putin, sich immunisieren zu lassen, haben die Impfbereitschaft nicht nachweislich erhöht. Russland setzt vor allem auf den im eigenen Land entwickelten Vektor-Impfstoff Sputnik V.
Impfquote in Russland geimpft, inzwischen drohen Impfmuffeln Geldbußen
Nach anfänglichem Interesse haben nur wenige westliche Staaten den russischen Impfstoff eingekauft. In Deutschland gehört er nicht zu den offiziell anerkannten Impfstoffen. International ist Sputnik V in 69 Ländern registriert. Nach offiziellen Angaben soll der Impfstoff eine Wirkung von 83 Prozent gegen die mittlerweile vorherrschende Delta-Variante des Coronavirus haben.
In der russischen Bevölkerung sind bislang nicht einmal 31 Prozent gegen Corona geimpft. Viele misstrauen der staatlichen Propaganda, die die Menschen von Sputnik V zu überzeugen versucht. Inzwischen zwingen Betriebe ihre Mitarbeiter, sich impfen zu lassen. Wer sich dem zu entziehen versucht, riskiert Geldbußen.