Mecklenburg-Vorpommern prescht vor

Stufenplan für den Tourismus-Neustart

Als erste dürfen Zweitwohnungs-Besitzer und Dauercamper wieder anreisen.

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In der Tourismus-Branche an der Ostseeküste keimt Hoffnung auf: Als eines der ersten Bundesländer hat Mecklenburg-Vorpommern am 1. Mai einen Fünf-Stufenplan zum Einstieg in einen „sicheren Tourismus“ in Corona-Zeiten beschlossen. Als erste sind Besitzer von Zweitwohnungen und Dauercamper willkommen.

Gerade das Nutzungsverbot für die eigene Zweitwohnung war heftig kritisiert worden, doch nun dürfen die rund 64.000 auch auswärtigen Immobilien-Besitzer wieder nach Mecklenburg-Vorpommern reisen, ebenso nach Schleswig-Holstein. Auch die Dauercamper dürfen in beiden Ländern ihre Plätze wieder nutzen, in Meck-Pomm profitieren davon 11.000 Menschen. „Wir wollen anknüpfen an die alte Erfolgsgeschichte, haben aber das Ziel, zu einem sicheren Tourismus unter Corona-Zeiten zu kommen“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD).
Wie schnell weitere Schritte folgen, entscheidet die Landesregierung am Dienstag. Denn als nächstes sollen Gastronomie-Betriebe unter strengen Hygienevorschriften öffnen dürfen, ebenso Boots-, Fahrrad- und Strandkorbverleiher für Tagesausflügler.

Tagesausflüge sollen schon bald erlaubt sein

Als dritter Schritt ist ein „vorsichtiger Start in den Übernachtungstourismus“ geplant, zunächst aber nur für Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns. Übernachtungsgäste aus anderen Bundesländern sind in der vierten Phase erlaubt, bevor in der fünften Gäste aus dem Ausland anreisen dürfen.

Ein Schild mit dem Schriftzug "Willkommen im Urlaub!" hängt vor einem Hotel in Zinnowitz auf der Ostseeinsel Usedom. Das Land Mecklenburg-Vorpommern denkt über Lockerungen für den Tourismus nach. 
Ein Schild mit dem Schriftzug "Willkommen im Urlaub!" hängt vor einem Hotel in Zinnowitz auf der Ostseeinsel Usedom. Das Land Mecklenburg-Vorpommern denkt über Lockerungen für den Tourismus nach.

Ausschlaggebend für die Umsetzung der Schritte ist die weitere Entwicklung der Corona-Neuinfektionen. „Wir hätten es natürlich besser gefunden, wenn wir bereits Daten hätten nennen können“, sagte Landtagspräsidentin Birgit Hesse (SPD). Das sei aber bei der unklaren Pandemie-Entwicklung schwierig und der Gesundheitsschutz müsse Vorrang haben. Mit zuletzt etwa 43 Infizierten pro 100.000 Einwohner weist der Nordosten bundesweit die geringste Infektionsquote auf.

Wenn nötig auch Alleingang bei Gastronomie möglich

Bei der Wiedereröffnung der Gastronomie schließt Schwesig auch einen Alleingang ihres Landes nicht aus. Sollte bei der Konferenz der Länderchefs mit Kanzlerin Merkel (CDU) am 6. Mai kein bundesweites Signal für die Öffnung möglich sein, „können wir regional auch einen eigenständigen Weg gehen.“