Die Internetseite der Kampagne „Don’t pay, UK“
Die Internetseite der Kampagne „Don’t pay, UK“ dontpay.uk

Überall in Europa steigen die Energiepreise weiter und weiter. Das gilt auch für Großbritannien. Dort droht der Streit um geeignete Gegenmaßnahmen jetzt zu eskalieren. Im Internet formieren sich Massenproteste. Dabei bekommt eine Kampagne besonders viel Zulauf. Sie fordert die Kunden auf, ihre Rechnungen nicht mehr zu bezahlen.

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Mit dem Motto „Don’t pay, UK“ („Zahle nicht, Großbritannien“)  ist die Kampagne überschrieben. Wie die britische Zeitung The Guardian berichtet, prangern die Initiatoren so die stark gestiegenen Lebenserhaltungskosten an. Betroffen sind auch dort vor allem die Energiepreise.

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Energiekosten: Mehr als 500 Euro pro Jahr ?

Prognosen zufolge dürfte die von der Energieaufsichtsbehörde festgelegte Preisobergrenze für einen durchschnittlichen Haushalt im Januar auf 4266 Pfund (5052 Euro) pro Jahr steigen. Das wäre mehr als doppelt so hoch wie aktuell. Derzeit liegt der Preisdeckel noch bei 1971 Pfund (2334 Euro) jährlich.

Die Initiatoren von „Don’t pay, UK“ fordern Energiekunden jetzt auf, ihren Protest nicht nur auf die Straßen zu tragen, sondern auch ihre Lastschriftverfahren zu kündigen und Rechnungen für Strom und Gas ab sofort zu ignorieren. Ganz offen bekennt die Initiative, Energieunternehmen so in Bedrängnis bringen zu wollen. „Wir wollen sie an einen Tisch bringen und sie zwingen, diese Krise zu beenden“, ist auf der Internetseite zu lesen.

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Regierung hat  Entlastung von 400 Pfund angekündigt

Die britische Regierung hat die Kampagne scharf verurteilt. Ein Sprecher sagte dem Online-Portal Independent: „Dies ist eine höchst unverantwortliche Botschaft, die letztlich nur die Preise für alle anderen in die Höhe treiben und die persönliche Kreditwürdigkeit beeinträchtigen wird.“

Die Regierung hat bislang eine Entlastung von 400 Pfund (rund 474 Euro) pro Haushalt angekündigt. Allerdings sind die meisten Experten einig, dass dies nicht ausreichen wird, um sehr viele Menschen vor dem Abrutschen in die Armut zu bewahren.

„Wir tun dies nicht freiwillig“, begründete eine Lehrerin gegenüber der Zeitung, warum sie sich an der Kampagne beteiligen will. „Millionen von Menschen in diesem Land werden in diesem Winter in die Armut gestürzt. Und der Streik ist die einzige Möglichkeit, sich dagegen zu wehren.“

Nach Angaben von „Don’t pay, UK“ wollen sich bislang mehr als 93.000 Menschen dem Boykott ihrer Rechnungen ab Oktober anschließen, falls die Regierung keine „radikalen Maßnahmen“ ergreift.