Auf Transparenten forderten die Demonstranten in Minsk freie Wahlen und die Freilassung aller politischen Gefangenen.
Auf Transparenten forderten die Demonstranten in Minsk freie Wahlen und die Freilassung aller politischen Gefangenen. Foto: Imago Images/ITAR-TASS

Auf einem „Marsch der Freiheit“ forderten zehntausende Anhänger der weißrussischen Opposition bei einer der größten Kundgebungen der vergangenen Tage erneut den Rücktritt von Diktator Alexander Lukaschenko und warfen ihm Wahlbetrug vor. 

Diktator Alexander Lukaschenko gab sich beim Auftritt vor 1000 eigens einbestellten Anhängern kämpferisch.
Diktator Alexander Lukaschenko gab sich beim Auftritt vor 1000 eigens einbestellten Anhängern kämpferisch. Foto: Dmitri Lovetsky/AP

Der Präsident hielt erstmals gegen und ließ Staatsbedienstete aus vielen Teilen des Landes zu einer regierungsfreundlichen Demo zusammentrommeln. In Buskolonnen wurden die Lukaschenko-Anhänger zur Veranstaltung in Minsk gebracht. Dort rief Lukaschenko dann seine Anhänger auf, das „Land und dessen Unabhängigkeit“ zu verteidigen. 

Russland hat erneut seinem Nachbarland Beistand im Ernstfall zugesichert, hieß es. Der belarussische Analyst Artjom Schraibman hielt dabei eine russische Militärintervention zur Unterstützung Lukaschenkos für äußerst unwahrscheinlich. „Russland rettet keine stürzenden Regimes mit Streitkräften“, erklärte Schraibman. Möglich sei, dass ein Präsident aus dem Land herausgeholt werde.

Die Demonstranten trugen weiß-rot-weiße Flaggen - die belarussischen Nationalfarben.
Die Demonstranten trugen weiß-rot-weiße Flaggen - die belarussischen Nationalfarben. Foto: Sergei Gapon/AFP