Die sogenannte Generation Z gilt als qualifiziert, aber auch als extrem anspruchsvoll.
Die sogenannte Generation Z gilt als qualifiziert, aber auch als extrem anspruchsvoll. Rupert Oberhäuser/imago

Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich, Sabbatical, Homeoffice – wer als Arbeitgeber heutzutage solche Arbeitserleichterungen nicht anbietet, wird wohl bald gar keine Jobbewerber mehr finden! Denn Flexibilität und Agilität steht bei Beschäftigten der sogenannten Generation Z im Alter unter 30 Jahren ganz oben auf der Agenda. Das ergaben Studien des Umfrageinstituts Forsa im Auftrag des Job-Onlinenetzwerks Xing. Firmenbosse müssen sich ganz schön strecken, um diese Zielgruppe zu erreichen – und zu halten.

Zu wenig Benefits? Dann wechselt die „Gen Z“ den Job!

Dabei wurden mehrere Tausend Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu Wechselabsichten oder zur Freude am Job befragt. Ergebnis: Mitglieder der Generation Z gelten als qualifiziert und flexibel, können auf dem Arbeitsmarkt aber auch höhere Ansprüche stellen als ihre Vorgängergenerationen. Kein Wunder, dass sie deshalb auch häufig Zusagen wünschen, wie kürzere Wochenarbeitszeiten, die Möglichkeit zum Sabbatical und zu sogenannten Workation-Optionen – also einer Kombination aus Arbeit und Urlaub. Aufstiegschancen innerhalb des Unternehmens spielen dagegen deutlich weniger eine Rolle als noch bei der Vorgängergeneration, den Millennials.

Ebenso ist die Loyalität zum Arbeitgeber weit unwichtiger als bei Älteren. „Diese Generation ist nicht gekommen, um lange bei einem Arbeitgeber zu bleiben“, sagte Arbeitsmarktexperte Julian Stahl von Xing über die Gen Z. 14 Prozent seien sogar aktiv auf Jobsuche. Umgekehrt machten sich 65 Prozent keine Sorgen um ihre Zukunft – dem Fachkräftemangel sei Dank. „In Fachkreisen gelten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dieser Generation daher bereits jetzt als die illoyalsten Jobber aller Zeiten“, sagte Stahl.

Jüngere Arbeitnehmer profitieren vom Fachkräftemangel

Unternehmen stünden deshalb vor neuen Herausforderungen, etwa bei der Mitarbeiterbindung, heißt es. „Die heute nachrückenden Generationen geben am Arbeitsmarkt zunehmend den Ton an, sind zugleich aber ein knappes Gut“, sagte Stahl. Wer nicht über Benefits nachdenke, werde einen Teil dieser Generation als Arbeitgeber erst gar nicht erreichen, betonte er.

In den meisten Fällen seien aber ein als zu niedrig empfundenes Gehalt (49 Prozent der Befragten) und ein als zu hoch empfundenes Stresslevel (42 Prozent) zumindest zwei der Hintergründe für den Wechselwunsch. 27 Prozent zögen einen Wechsel in Betracht, weil sie mit ihrer Unternehmensführung unzufrieden seien. 38 Prozent zöge es von ihrem bisherigen Arbeitsplatz offenbar auch aus purer Abenteuerlust weg – sie wünschten sich Abwechslung.