Update: Leck an Druschba Pipeline zwischen Deutschland und Russland
Das Öl für die Schwedter Raffinerie PCK kommt durch diese Röhre. Polnische Behörden gehen allerdings nicht von einem Sabotage-Akt aus.

„Druschba - Freundschaft“, so heißt die Pipeline, die durch Polen führend russisches Öl nach Deutschland zur PCK-Raffinerie in Schwedt transportiert. Jetzt meldet der polnische Betreiber ein Leck. Über die Ursache und die Auswirkungen des Lecks ist noch nichts bekannt. Ursache sei eher eine unbeabsichtigte Beschädigung, sagte der für die Energie-Infrastruktur zuständige Vertreter Mateusz Berger der Nachrichtenagentur Reuters.
Der polnische Betreiber PERN teilte am Mittwoch auf seiner Internetseite mit: „Am späten Dienstagabend entdeckten die Automatisierungssysteme von PERN ein Leck in der Pipeline "Przyjaźń“ an einer der beiden Stränge des westlichen Abschnitts der Pipeline – etwa 70 Kilometer von Płock entfernt. Dies ist die Hauptroute, auf der Rohöl nach Deutschland gelangt."
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Es wurde in einem Abschnitt der Leitung etwa 70 Kilometer von der zentralpolnischen Stadt Plock entfernt entdeckt. Die Leitung musste abgestellt werden. Eine zweite Leitung der Pipeline funktioniere aber normal.

Druschba-Leitung mit Öl für Leuna und Schwedt
Der Osten mit der „Druschba“-Leitung , die russisches Öl nach Leuna und Schwedt führt ist noch abhängig von russischem Öl. Vor allem für die PCK-Raffinerie in Schwedt gibt es noch keinen vollen Ersatz für die russischen Ölmengen, die spätestens mit dem Ölembargo am 1. Januar 2023 wegfallen würden.
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„Mit einer Raffinerie von vergleichbarer Bedeutung im Westen würde die Bundesregierung anders umgehen als mit dieser Raffinerie, und genau das dürfen wir uns nicht bieten lassen“, rief Linken-Politiker Gregor Gysi vor einigen Tagen bei einer Demo in Schwedt. Er warnte vor Jobverlusten, Versorgungsengpässen und regional höheren Preisen.
Für Schwedt hat die Bundesregierung umfassende Beschäftigungs- und Einkommensgarantien gegeben. Sie bemüht sich um alternative Öllieferungen über Rostock und Danzig und will notfalls aus den nationalen Ölreserven zuschießen.